Wert des Hubble-Parameters im frühen Universum

Sky Darmos

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Hallo allerseits,

Man hat ja neuerdings den Wert des Hubble-Parameters im frühen Universum ziemlich genau bestimmt, anhand der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung. Allerdings wird in Artikeln immer nur der davon abgeleitete Wert von H im neutigen Universum angegeben, H_0 genannt.

Wäre toll wenn mir jemand zu Hilfe kommen könnte und den Wert den H im frühen Universum hatte raussuchen könnte, also den Wert von H zu der Zeit als die Mikrowellenhintergrundstrahlung gerade erzeugt wurde.

Vielen Dank im Vorraus,
Sky Darmos.
 

Bernhard

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Hallo Sky,

Wäre toll wenn mir jemand zu Hilfe kommen könnte und den Wert den H im frühen Universum hatte raussuchen könnte, also den Wert von H zu der Zeit als die Mikrowellenhintergrundstrahlung gerade erzeugt wurde.
du findest hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedmann-Gleichung#Spezielle_Lösungen die Formel für die Zeitabhängigkeit von H im Standardmodell, das allerdings gemäß dem aktuellen Nachbarthema der Redaktion schon wieder auf dem "Prüfstand" steht.
 
Zuletzt bearbeitet:

astrofreund

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Wäre toll wenn mir jemand zu Hilfe kommen könnte und den Wert den H im frühen Universum hatte raussuchen könnte, also den Wert von H zu der Zeit als die Mikrowellenhintergrundstrahlung gerade erzeugt wurde.

Hallo Darmos,

Im "Kleinen 1x1 der Relativitätstheorie" von Beyvers und Krusch findet sich ab Seite 342 eine kosmologische Tabelle und nach dieser betrug bei z = 1090 der Hubbleparameter 1,3 Millionen km/s/Mpc. Diese Tabelle basiert auf dem kosmologischen Standardmodell, also der Tabelle liegt das Lambda-CDM-Konkordanz-Modell zu grunde.

Gruß
Astrofreund
 

Bernhard

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Im "Kleinen 1x1 der Relativitätstheorie" von Beyvers und Krusch findet sich ab Seite 342 eine kosmologische Tabelle und nach dieser betrug bei z = 1090 der Hubbleparameter 1,3 Millionen km/s/Mpc.
Das entspricht 17.497 * H_0. Aus der WP-Formel ergibt sich 23.119 * H_O, wobei diese Formel nur für die materiedominierte Ära gilt. Da sieht man wohl die Wirkung der Reststrahlung bei t = 380.000. Danke für die Korrektur.
 

Sky Darmos

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Unbeobachtete Verlangsamungsphase

Hallo Darmos,

Im "Kleinen 1x1 der Relativitätstheorie" von Beyvers und Krusch findet sich ab Seite 342 eine kosmologische Tabelle und nach dieser betrug bei z = 1090 der Hubbleparameter 1,3 Millionen km/s/Mpc. Diese Tabelle basiert auf dem kosmologischen Standardmodell, also der Tabelle liegt das Lambda-CDM-Konkordanz-Modell zu grunde.

Gruß
Astrofreund

Oje ... also ich glaube ja nicht an eine Verlangsamungsphase der Ausdehnung. Ich weiss dass das Standardmodell eine vorsieht, aber dass der Wert für H Anfangs sogar noch größer gewesen sein soll als heute ... unfassbar.
Ich hab die Daten gesehen die die Beschleunigung der Expansion gezeigt haben. Eine Verlangsamung bei sehr hohen z-Werten hab ich nicht gesehen. Die nimmt man wohl einfach an um die AR zu retten.

Sehr praktisch ist dabei, dass man bei sehr hohen z-Werten keine Standardkerzen mehr hat um dort die beschleunigte Expansion zu prüfen. Die am weitesten entfernte beobachtete Supernova war anscheinend 4,8 Milliarden Lichtjahre entfernt. Das wäre 9,8 Milliarden Jahre nach dem Urknall. Das Standardmodell nimmt an, dass die Beschleunigung erst 8 Milliarden Jahre nach dem Urknall eingesetzt hat.

Es ist schon unglaublich wie lange man falsche Theorien den Daten immer wieder anpassen kann. Zum Glück merken die Leute aber so langsam, dass Friedmann-Modelle & Dunkle Energie einfach nicht funktionieren.
 

Sky Darmos

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Hallo Bernhard,

Dankeschön!
Wäre schon praktischer wenn die Leute einfach die ursprünglichen H-Werte nennen würden, damit man nicht extra zurückrechnen muss. Aber gut, so geht es auch.

Freundliche Grüße,
Sky.
 

mac

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Hallo Sky Darmos,

Sehr praktisch ist dabei, dass man bei sehr hohen z-Werten keine Standardkerzen mehr hat um dort die beschleunigte Expansion zu prüfen. Die am weitesten entfernte beobachtete Supernova war anscheinend 4,8 Milliarden Lichtjahre entfernt.
Das ist falsch!
Siehe z.B.: http://supernova.lbl.gov/Union/



Es ist schon unglaublich wie lange man falsche Theorien den Daten immer wieder anpassen kann.
Wenn wenigstens Du für Deine vollmundigen Behauptungen die verfügbaren Daten kennen würdest, wäre schon viel für Dein Projekt gewonnen, oder?

Herzliche Grüße

MAC
 

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@Sky Darmos

Achten Sie bitte darauf, dass Sie keine eigenen Theorien und Modelle in einem Forenbereich diskutieren, in dem das nicht gestattet ist. Danke.
 

Sky Darmos

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Danke für den Hinweis. Hab mich wohl etwas hinreisen lassen.
Mir geht es in diesem Thread eigentlich nur um eine einzige Zahl, nämlich den Wert des Hubble-Parameters im frühen Universum der aus der Analyse der kosmischen Hintergrundstrahlung abgeleitet wurde.
Bernhard hat vorgeschlagen den Wert durch zurrückrechnen des daraus abgeleiteten heutigen Wertes auszurechnen, aber das ist ja ziemlich indirekt. Hatte gehofft jemand würde den gemessenen Wert für das frühe Universum kennen.
 

mac

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Hallo Sky Darmos,

Oje ... also ich glaube ja nicht an eine Verlangsamungsphase der Ausdehnung. Ich weiss dass das Standardmodell eine vorsieht, aber dass der Wert für H Anfangs sogar noch größer gewesen sein soll als heute ... unfassbar.
Das Gegenteil ist richtig!

Eine gleichbleibende Ausdehnungsgeschwindigkeit wäre unfassbar. Wobei der Hubbleparameter selbst bei größer werdender Ausdehnungsgeschwindigkeit durchaus immer noch kleiner werden kann.

Um nur zwei, ganz offensichtliche Gründe zu nennen:

1. Wäre es damit unfassbar, daß es das Universum überhaupt gibt, weil es mit der heutigen Ausdehnungsgeschwindigkeit damals sofort wieder kollabiert wäre.
2. Wäre es damit unerklärbar, wie die primordiale Materiemischung aus Wasserstoff, Deuterium, Helium 3, Helium 4 und Lithium 7 hätte erzeugt werden sollen.

Und zum Schluß: Wenn Du Deine Auffassung dazu bei Astronews vertreten möchtest, dann bitte im Forum gegen den Mainstream!

Herzliche Grüße

MAC
 

Sky Darmos

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Was wurde da eigentlich gemessen

Das entspricht 17.497 * H_0. Aus der WP-Formel ergibt sich 23.119 * H_O, wobei diese Formel nur für die materiedominierte Ära gilt. Da sieht man wohl die Wirkung der Reststrahlung bei t = 380.000. Danke für die Korrektur.

Wenn man wirklich anhand der kosmischen Hintergrundstrahlung den Wert von H im frühen Universum gemessen hat und dieser höher war als heute, dann wäre das fatal/ein Todesstoß für meine Theorie der entropischen Expansion.

Da müsste erst mal geklart werden, ob das prinzipiell geht. Eine Suche im www zeigt, dass es auch für den aktuellen Wert wohl nur Schranken gibt: https://www.quora.com/How-is-Hubble-...n-measurements.

Genau, und daher muss ich wissen welche Annahmen getroffen werden bei dieser besonderen Art und Weise H zu bestimmen.

Hängt die Größe von bestimmten kalten und warmen Regionen davon ab wie schnell das Universum expandiert ist damals?

Bei der Ableitung des heutigen Wertes von H muss man davon ausgehen die AR sei korrekt. Muss diese Annahme auch bei der Bestimmung des ursprünglichen Wertes getroffen werden um Ergebnisse zu liefern?

Wenn nur Materiedichte und Dichte der dunklen Materie gemessen wurden, dann ist das natürlich sehr theorieabhängig.
 

Sky Darmos

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Hallo MAC,

Thema des Threads ist der Wert für Hubble im frühen Universum. Ich möchte hier niemand von irgendwas überzeugen, sondern lediglich herausfinden wie wir diesen frühen Wert messen können. Dabei ist es auch wichtig wie theorieabhängig oder theorieunabhängig die Messmethode ist.

Eine gleichbleibende Ausdehnungsgeschwindigkeit wäre unfassbar. Wobei der Hubbleparameter selbst bei größer werdender Ausdehnungsgeschwindigkeit durchaus immer noch kleiner werden kann.

Ich habe nicht von einer gleichbleibenden Geschwindigkeit gesprochen, sondern von einer gleichbleibenden Beschleunigung ohne Einfluss der Gravitation.

1. Wäre es damit unfassbar, daß es das Universum überhaupt gibt, weil es mit der heutigen Ausdehnungsgeschwindigkeit damals sofort wieder kollabiert wäre.

Die Sloan Digital Sky Survey hat keinerlei globale Raumkrümmung festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit dass das nur ein Zufall ist ist bei 1 zu 10^62.
Wir sollten nicht vergessen, dass die Quantisierung der Gravitation nicht ohne Überraschungen sein kann. Es wäre äußerst eigenartig wenn die QG alles beim alten belassen würde.
Die Vakuum-Katastrophe zeigt ja auch, dass gleichmäßig verteilte Materie keine gravitative Wirkung hat.
Die dunkle Energie mit Vakuum-Energie gleichzusetzen funktioniert auch nicht, weil Vacuum-Energie immer extrem groß ist, wärend dunkle Energie wenn es sie gäbe ja unglaublich klein sein müsste.

2. Wäre es damit unerklärbar, wie die primordiale Materiemischung aus Wasserstoff, Deuterium, Helium 3, Helium 4 und Lithium 7 hätte erzeugt werden sollen.

Für primordiale Nukleosynthese muss das Universum nur dicht genug gewesen sein.
Hm, eigentlich sollte man doch aus der Menge an Helium auf den primordialen Wert des Hubble-Parameters schließen können.
Je langsamer es damals expandiert ist, desto länger würde es eine hinreichend hohe Dichte für primordiale Nukleosynthese gehabt haben.
Das sollte sich berechnen lassen.

Und zum Schluß: Wenn Du Deine Auffassung dazu bei Astronews vertreten möchtest, dann bitte im Forum gegen den Mainstream!

Dieser Thread ist nicht über meine Auffassungen, sonder darum ob sich der Wert für den Hubble-Parameter im frühen Universum aus der kosmologischen Hintergrundstrahlung ableiten lässt.

Eine neue Frage/Idee ist jetzt ob es nicht viel einfacher wäre den Wert für H aus der Menge an Helium abzuleiten.

Wäre das Universum am Anfang zu schnell expandiert, dann gäbe es nur ganz wenig Helium.
Wäre es zu langsam expandiert, dann hätten sich alle Protonen zu Heliumkernen vereint und es gäbe es kein Wasserstoff.

Falls langsame Expansionsraten zu besseren Elementvorkommensvorraussagen führen, dann sollte man wohl in Betracht ziehen, dass relativistische Kosmologie nicht ganz richtig ist.

Grüße,

Sky.
 

mac

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Hallo Sky Darmos,

Für primordiale Nukleosynthese muss das Universum nur dicht genug gewesen sein.
Das ist notwendig, aber nicht hinreichend! Es muß nicht nur die richtige Dichte, sondern auch den richtigen Dichteverlauf (durch Abkühlung u. Expansion) gehabt haben, sonst gäbe es eine andere Zusammensetzung der primordialen Materie. Die errechnete Zusammensetzung (unter anderem mit dem quantitativen Wissen zur Wahrscheinlichkeit von Fusion und Spallation und dem, durch Berechnung ermittelten Dichte- und Temperaturverlauf in der Phase der primordialen Nukleosynthese) stimmt mit der gemessenen Zusammensetzung verblüffend gut überein, was man sicherlich als starkes Indiz für die Richtigkeit der Theorie ansehen darf.

Siehe dazu auch: http://www.einstein-online.info/vertiefung/BBN@set_language=de.html und die weiteren Vertiefungen dazu.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bernhard

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Ich

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Der Hubbleparameter zur Zeit t=100 s war ungefähr 1/(2t), also etwa 4 Billiarden mal größer als heute. BBN gibt 1 sigma limits von +-3,6% zu diesem Wert.
Wenn man wirklich anhand der kosmischen Hintergrundstrahlung den Wert von H im frühen Universum gemessen hat und dieser höher war als heute, dann wäre das fatal/ein Todesstoß für meine Theorie der entropischen Expansion.
Es gibt keine solche Theorie, nur einen Haufen haltloser Zahlenspielereien. Der wird eine Diskrepanz von 1 : 4 Billiarden zur Realität locker wegstecken, und in einem Jahr hören wir den selben arroganten Bullshit aufs Neue:
Es ist schon unglaublich wie lange man falsche Theorien den Daten immer wieder anpassen kann.
 
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