Doppelsternsystem mit einem Weißen Zwerg

TomTom333

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Moin,

Gegeben sei ein (fiktives) Doppelsternsystem. Einer der Komponenten ist ein Weißer Zwerg.
Heißt, vor einiger Zeit war dort ein F, M, oder G Stern welcher sich seiner Hülle erledigt hat.
1. Frage: Durch wegblasen seiner Hülle wird viel auf die zweite Komponente in System fallen. Richtig?
Der Stern wird "verschmutzt" und mann könnte seine original Spektralllinien nicht mehr sehen

2.Frage : Durch Gaswolken in der Nähe des Systems könnte man Rückschlüsse auf den Vorgänger-Stern ziehen?
Ist sowas schon mal gemacht worden?

Danke vorab und Gruß in die Runde
 

ralfkannenberg

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Heißt, vor einiger Zeit war dort ein F, M, oder G Stern welcher sich seiner Hülle erledigt hat.
Hallo TomTom,

dessen Vorläuferstern könnte auch ein Stern der Spektralklasse B (z.B. war der Vorläuferstern des Sirius B vom Spektraltyp ~ B4-B5) oder A gewesen sein.


Der Stern wird "verschmutzt" und mann könnte seine original Spektralllinien nicht mehr sehen
Bei der Suche nach Arbeiten dazu kannst Du den englischen Begriff für "verschmutzt" einsetzen, das heisst dort "kontaminiert", also contaminated. Allerdings wird diese Wortwahl auch dann verwendet, wenn es sich um "Verunreinigungen" von Datenbeständen handelt, d.h. Daten in eine Tabelle geraten sind, die da nicht hingehören.
Eine vermutlich zielführenderer Suchbegriff ist das Wort "polluted".


Tatsächlich meine ich mich erinnern zu können, dass es beispielsweise Arbeiten über die Kontaminierung eines Weissen Zwerges gibt. Es könnte also gut sein, dass es auch Arbeiten über die Kontaminierung des vorerst in der Hauptreihe verbleibenden Begleitsternes gibt.

Ich würde also nach "polluted main sequence" und "polluted white dwarf" suchen.


Freundliche Grüsse, Ralf


ACHTUNG: Ich habe den Beitrag um 15:00 Uhr nacheditiert
 
Zuletzt bearbeitet:

Klaus

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1. Frage: Durch wegblasen seiner Hülle wird viel auf die zweite Komponente in System fallen. Richtig?
Der Stern wird "verschmutzt" und mann könnte seine original Spektralllinien nicht mehr sehen

Kommt darauf an. Wie stark der Partner metallisiert wird hängt von dessen Entfernung ab und sinkt mit dem Abstandsquadrat. Nach einigen Sternradien Abstand bleibt da nicht mehr viel. Anders sieht es aus in sehr engen Doppelsternsystemen, wo sich die äußeren Hüllen der Sterne berühren und Materie auf den kompakteren Stern übergeht und wo im Falle einer Nova oder Supernova der Begleiter durch seine große Nähe stark verschmutzt wird.
 

Bynaus

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In Ergänzung zu Klaus:

2.Frage : Durch Gaswolken in der Nähe des Systems könnte man Rückschlüsse auf den Vorgänger-Stern ziehen? Ist sowas schon mal gemacht worden?

Nur wenn da wirklich ein sogenannt "planetarer Nebel"* ist, der klar erkennbar ist (ich glaube mich zu erinnern, dass man da mal radioaktive Isotope gefunden hat, die im Vorläuferstern entstanden sind). Das ist nur für ein paar hunderttausend Jahre oder so der Fall, also astonomische gesehen extrem kurz. Danach ist die Wolke weg.

*Der Ausdruck ist irreführend, weil er nichts direkt mit Planeten zu tun hat, auch nicht mit Planetenbildung - diese Nebel heissen bloss so, weil sie im Teleskop als Scheibchen erscheinen: wie bei Planeten (des Sonnensystems).
 
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