Theorie: Dunkle Energie + Gravitation

klerol

Registriertes Mitglied
Hallo,
ich möchte hier einmal gerne eine Theorie zum Besten geben. Sie ist stark gekürzt:

"In der Abfolge des Urknalls entstand aus Energieteilchen die Masse unseres Universums.

Es wurde aber nur ein kleiner Teil der Energie in Masse umgewandelt, während der weitaus größere Teil uns heute als „dunkle Energie“ Rätsel aufgibt.

Was könnte diese dunkle Energie sein?

Es ist denkbar, dass die zuvor neutralen Energieteilchen der dunklen Energie beim Urknall eine negative Ladung erhielten, wodurch sie sich gegenseitig abstießen und somit eine gleichmäßig verteilte und dynamische Raumstruktur im Universum bildeten. Dieser Prozess hält wahrscheinlich noch an, was vielleicht auch die anhaltende Beschleunigung der Expansion des Universums erklären könnte.

Da Masse den Raum krümmt nehme ich an, dass die Masse in Wirklichkeit auf die Raumstruktur der dunklen Energie einwirkt. Da Masseteilchen eine entgegengesetzte Ladung zur Raumstruktur haben, gibt es eine Wechselwirkung zwischen Masse und Raumstruktur, wobei die Masse die Raumstruktur anzieht. Dies ist der wesentliche Punkt der Gravitation:

Die Anziehungskräfte wirken nicht von Masse auf Masse, sondern von Masse auf die Energieteilchen der umliegenden Raumstruktur.

Queren sich nun zwei Massen, so wirkt die Masse eines jeden Körpers auf die Raumstruktur der jeweils anderen Masse und versucht die Energieteilchen dieser Raumstruktur anzuziehen.

Da aber die Masse eine Wechselwirkung zur Raumstruktur hat, bewegen sich die Massen aufeinander zu. Daher ist es auch zu erklären, weshalb die Gravitation eine solch enorme Reichweite besitzt: Die Ladung wird von Teilchen zu Teilchen in Lichtgeschwindigkeit weiter gegeben und verliert nur Aufgrund der Streuung und Ausbreitung mit zunehmender Entfernung an Kraft bzw. Energie.

Möchte ich die Gravitation aufheben, so müsste ich das Schwerefeld der umgebenden Raumstruktur der Masse „neutralisieren“."



Der Haken an der ganzen Sache ist nur, dass es hier keinen Platz für ein Graviton gibt!
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo klerol
"In der Abfolge des Urknalls entstand aus Energieteilchen die Masse unseres Universums.
Ja, so etwa sieht man das. Das hingegen...
Es wurde aber nur ein kleiner Teil der Energie in Masse umgewandelt, während der weitaus größere Teil uns heute als „dunkle Energie“ Rätsel aufgibt.
...sieht man nicht so. Man nimmt an, dass die Dichte der dunklen Energie konstant sei, d.h. dass die DE in dem Masse zunimmt, wie das Universum expandiert.
Mit Deiner Vorstellung, dass die Massen auf den Raum wirken, diesen also krümmen und sich die Massen deshalb auf einander zu bewegen, sagst Du grundsätzlich nichts Neues. Das sieht auch die ART etwa so. Aber Dein Modell hat einen schweren Rucksack: Alle Massen schleppen massenhaft Raum mit sich herum, und wenn Du selbst sagst...
Daher ist es auch zu erklären, weshalb die Gravitation eine solch enorme Reichweite besitzt: Die Ladung wird von Teilchen zu Teilchen in Lichtgeschwindigkeit weiter gegeben
...müsste Dir doch aufgehen, dass jede Masse allen Raum, so weit das Auge reicht, mit sich herum schleppt. Wäre es da nicht einfacher, wenn sie nur die Struktur der Raumzeit, also deren Krümmung im Reisegepäck hätten? :)
Das...
und verliert nur Aufgrund der Streuung und Ausbreitung mit zunehmender Entfernung an Kraft bzw. Energie.
...ist eine unzulässige Beschreibung der 1/r^2-Gesetzmässigkeit.
Hingegen das...
Der Haken an der ganzen Sache ist nur, dass es hier keinen Platz für ein Graviton gibt!
...wäre das kleinste Problem; denn das sind immer noch hypothetische Teilchen.

Willkommen im Forum
Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

klerol

Registriertes Mitglied
Hallo Orbit,

das...
...müsste Dir doch aufgehen, dass jede Masse allen Raum, so weit das Auge reicht, mit sich herum schleppt. Wäre es da nicht einfacher, wenn sie nur die Struktur der Raumzeit, also deren Krümmung im Reisegepäck hätten? :)
Orbit
...in die Richtung hatte ich schon gedacht, schien mir aber zu gewagt/abstrakt. Aber interessant zu wissen, dass es bereits Überlegungen in diese Richtung gibt. Dann stehe ich vielleicht doch nicht ganz alleine da :rolleyes:

Das die Dichte der DE gleich ist, sehe ich eigentlich auch so. Es sein denn, die komplette Raumstruktur dehnt sich nach wie vor aus.

Was ist denn die ART?
 
Zuletzt bearbeitet:

Orbit

Registriertes Mitglied
Aber interessant zu wissen, dass es bereits Überlegungen in diese Richtung gibt.
Aber von Einsteins ART hast Du schon gehört, oder?
http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Relativitätstheorie
Dort wird die Gravitationskraft, wie wir sie in der Schule nach Newton berechnen gelernt haben, als Scheinkraft behandelt.
Durch die Wechselwirkung müsste dann doch so eine "Tracktor-Effekt" entstehen.
Den müsstest Du noch genauer beschreiben, damit ich verstehe, was Du meinst. Die ART kennt eher eine Art 'Pfad-Effekt', wage ich jetzt mal etwas salopp zu sagen. Sich annähernde Massen müssen sich auf Geodäten bewegen.
Orbit
 

klerol

Registriertes Mitglied
Achso.... das meintest Du mit ART.

Traktoreffekt: Wenn Massen die Energieteilchen der DE im weiteren Umfeld anziehen und eine stärkere Kraft (= größere Masse) zieht nun entgegen dieser Richtung an den Energieteilchen, so musste sich die kleinere Masse auf die größere zubewegen bzw. eine Kraft auf diese ausüben (=Gravitation), wenn sich die Energieteilchen von der kleineren Masse entfernen. (puuuh)

Zwischen Masse und Energieteilchen müßte es dann eine Wechselwirkung geben.
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Traktoreffekt: ... (puuuh)
klerol
Du hast mir vor einer guten Stunde sehr schnell geantwortet, so schnell, dass ich annehmen muss, Du hättest den Wiki-Artikel zur ART vor Deiner Antwort nicht gelesen. Kennst Du die ART so gut, dass Du diese Information nicht mehr brauchst? Wenn dem so wäre, frage ich mich, warum Du bei Deinen Überlegungen nicht von der ART ausgehst. Wenn dem nicht so wäre, würde ich Dir jetzt empfehlen, die ART in ihren Grundzügen zu studieren, bevor Du weiter auf eigene Faust spekulierst.
Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

aveneer

Registriertes Mitglied
@Orbit
Man nimmt an, dass die Dichte der dunklen Energie konstant sei, d.h. dass die DE in dem Masse zunimmt, wie das Universum expandiert.
Man lernt einfach nie aus – Das war mir nicht bekannt:rolleyes:

Und woher kommt die zusätzliche Energie? Oder kann man/soll man annehmen, dass die Energie durch die Ausdehnung frei wird? Also eine Art exotherme Raumexpansion? Oder als Raumzeit-Spannung die frei wird?

Und wie würde das Universum (die Rotverschiebung) aussehen, wenn die Energiedichte immer geringer wird:rolleyes:

Gruß
Aveneer
 

klerol

Registriertes Mitglied
Ich finde die Theorie des Membran-Universums könnte hierauf eine Antwort geben. Es muss eine Ewigkeit gedauert haben, bis genug Energieteilchen vorhanden waren, um den Urknall "auszulösen". Wer sagt denn, dass der Prozess der zur Entstehung der Energieteilchen führte abgeschlossen ist?

Wenn weiterhin Energieteilchen durch Membranvibrationen entstehen, ist der Ausdehnungsprozess des Universums noch lange nicht abgeschlossen. Vorausgesetzt, dass diese Teilchen die sogenannte DE bilden.

Es ist für mich nicht ersichtlich, warum mit dem Urknall dieser Prozess zum erliegen gekommen sein soll.
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Es muss eine Ewigkeit gedauert haben, bis genug Energieteilchen vorhanden waren, um den Urknall "auszulösen".
Nach ART macht diese Überlegung keinen Sinn; denn Raum und Zeit entstanden mit dem Big-in. Und wenn Du mit den 'Energieteilchen' jene der DE meinst - die gab's auch erst mit der Entstehung der Raumzeit, und zu Beginn müssen das wenige gewesen sein. Denk an die Konstanz der Energiedichte des Vakuums, von der schon die Rede war.
Wer sagt denn, dass der Prozess der zur Entstehung der Energieteilchen führte abgeschlossen ist?
Wenn Du auch hier mit 'Energieteilchen' jene der DE meinst, dann muss ich aus Deiner Frage zum jetzigen Zeitpunkt annehmen, dass Du der Diskussion bisher nicht hast folgen können.
Orbit
 

SpiderPig

Gesperrt
Ich wage es mal mich zu hier zu melden, obwohl ich die ART nicht vollständig verinnerlicht habe und die DE für mich noch recht rätselhaft ist.

Soweit ich das verstanden habe, ist die DE äquivalent mit der kosmologischen Konstante in einer Formel von Einstein, mit der Einstein versuchte, das Weltall stabil zu halten, weil er nichts von der Expansion wusste.
Nun habe ich verstanden, wenn diese Konstante in der Formel konstant ist :rolleyes: die Wirkung sich mit zunehmender Expansion des Weltalls immer stärker auswirken wird. (Genau habe ich das nicht verstanden weil mein Mathe-Skill da nicht mithalten kann)
Kurz nach dem Urknall gab es kaum Wirkung von der DE. Heute kann man das schon messen, irgendwann wird die DE die größte Wirkung im Universum sein. Ob es dabei zu einem Auseinander-Reißen aller Strukturen im Universum kommt, ist wohl noch nicht bekannt.

Heutige Erzeugung von Teilchen entspricht den StadyState Theorien die heute meist nicht mehr ernst genommen werden. In Bezug zur DE gibt es aber einige interessante Überschneidungen mit der StadyState Theorie, die ja eine beschleunigte Expansion in der beobachteten Größenordnung vorhergesagt hat. [Buch: Steven Weinberg, Gravitation and Cosmology (Wiley, New York, 1972)]


SpiderPig
 
Oben