Reflektor oder Refraktor

ChMessier

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Für Neueinsteiger in unser Hobby stellt sich zunächst mal die Frage, ob man sich einen Refraktor oder einen Reflektor, also ein Linsenteleskop oder ein Spiegelteleskop zulegen sollte. Sicherlich hat jedes seine Vor- und Nachteile. Ich persönlich bevorzug den Refraktor. Die Linsen sitzen im Allgemeinen fest und brauchen nicht nach jedem Transport neu justiert zu werden, wie das bei einem Spiegelteleskop der Fall ist. Außerdem ist das Bild kontrastreicher als bei einem Spiegelteleskop, was ihn vor allem für Mond und Planeten als Gerät erster Wahl erscheinen lässt.

Ein großer Vorteil ist auch die lange Haltbarkeit des Refraktors, wenn man ihn gerade fallen lässt.

Von einem Spiegelteleskop, dass so lange in Gebrauch ist, habe ich noch nichts gehört.

http://www.cincinnatiobservatory.org/merz.html

Salut
Willi
 

Zonk

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Hallo Willi,

bin mehr der Spiegelfan (v. a. Newton), weil für das gleiche Geld mehr Öffnung möglich ist. Außerdem sehe ich es als Vorteil an, wenn die Optik justierbar ist. Es soll ja auch genügend schlecht justierte Linsenteleskope geben, zumindest im Billigsegment - und gerade da ist es oft kaum oder gar nicht möglich, etwas zu justieren.

Gegen einen 5"-APO hätte ich geschenkt natürlich auch nix einzuwenden :D
Montierung wär ja schon da...

Aber so sind die Geschmäcker und Anwendungen verschieden, und im Einzelfall muß sich gerade der Einsteiger erst mal alle Möglichkeiten anschauen und sich beraten lassen.

Ciao
Zonk
 

ChMessier

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@Zonk,

ich wollte mit meinem Beitrag eine Lanze für Refraktoren brechen. Es muss nicht unbedingt ein Apo sein, auch ein Fraunhofer kann schon was leisten.

Ich besitze einen FH, 4 Zoll, 1000 mm Brennweite, chinesisches Fabrikat. Preislich kann er mit vergleichbaren Reflektoren noch durchaus mithalten. Sowohl beim Merkur- als auch beim Venustransit als auch bei der Marsopposition 2003 hatte ich, neben anderen Vereinsmitglieder, mein Fernrohr neben der Volkssternwarte aufgestellt.

Mehr als ein Besucher meinte, dass man die Objekte in meinem Rohr am deutlichsten sähe. Ich muss sagen, dass kein Apo aufgestellt war, aber einige Newtons, SC und Maksutov-Reflektoren.

Auf der Sternwarte selbst haben wir ein Celestron C 14, auf das ich jederzeit zurückgreifen kann, wenn ich möchte. Zur Sternwarte habe ich 10 km, was nicht die Welt ist.

Mit meinem Link wollte ich auch darauf hinweisen, dass ein Refraktor an Haltbarkeit einem Reflektor noch immer überlegen ist.

Bei größeren Öffnungen muss ich dir Recht geben. Ein 8-Zöller Refraktor, egal ob FH oder Apo, dürfte für die wenigstens Amateure erschwinglich sein. Und für Deep Sky gibt es wohl nichts besseres, als große Öffnung, die höchstens durch größere Öffnung zu ersetzen ist. Aber als Einstiegsgerät dürfte ein 30- oder 40-Zoll-Newton (so gesehen beim ITV in Stumpertenrod) kaum infrage kommen.

Wenn ich mal Geld übrig habe, werde ich mir noch einen 10-Zöller dobsonmontieren Newton anschaffen, eben wegen Deep-Sky. Aber auf meinen kleinen Refraktor möchte ich nicht verzichten.

Salut
ChMessier
 

Zonk

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Hallo Willi,

und so ist es das alte Lied:

(1) Es gibt kein perfektes Teleskop.
(2) Jedes Teleskop hat seinen Himmel.
(3) Frag drei Experten und du kriegst vier Meinungen :D

Jedenfalls hat Dein 4-Zöller ausreichend Brennweite. Die kruzbrennweitigen sollen ja ziemliche Farbwerfer sein. Wobei, ich muß gestehen, ich hab noch nie durch so einen kurzen Fraunhofer geschaut. Und nur ein paar mal durch einen "richtigen" FH auf der Nürnberger Sternwarte. Insofern werde ich Linsenteleskope niemals verteufeln oder so.

Erstaunlich sind auch immer wieder die Spiegel/Linsen-Wortgefechte im astronomie.de-Forum. Aber die Einsteigerberatung dort ist meistens sehr kompetent.

Clear Skies
Martin
 
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