Beobachtung Extrasolarer-Planeten ..

Andromeda

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Meine Frage ist folgende und zwar, wenn man mit Teleskopen heutigen Stand der Technik Galaxien welche sagen wir mal paar Millionen oder gar Millarden Lichtjahre entfernt ist ziemlich nah oder zumindest gleich nah wie welche die nur wenige Millionen Lichtjahre entfernt sind sehn kann, müsste man ja nach dem Logikprinzip (meiner Logik zumindest) Extrasolare Planeten welche ca. vonmiraus 5.000 Lichtjahre entfernt sind in der eigenen Galaxie ja sehr sehr nahe sehn können. Also sprich man müsste die ja im Vergleich zu oben erwähnten bis an die Oberfläche ranzoomen können oder?? oder kann man das eben nicht so anwenden und so sehn? Wenn ja, warum nicht? danke im voraus.

grüsse
 
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galileo2609

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Hallo Andromeda,

die Auflösung ist nur das eine Problem! In der erweiterten Gesamtansicht von Jean Schneider's 'The Extrasolar Planets Encyclopaedia' findest du die Spalte 'ANG. DIST.', die den Winkelabstand des Begleiters von seinem Zentralstern in Bogensekunden listet. Diese Werte gilt es zunächst mit dem theoretischen Auflösungsvermögen der bodengebundenen und im Weltraum stationierten Teleskope abzugleichen.

Und dann kommt das zweite Problem hinzu. Da die extrasolaren Planeten in allen Wellenlängenbereichen von ihrem Zentralstern überstrahlt werden (eigenes Infrarot und reflektiertes visuelles Licht), hilft selbst die beste Auflösung erstmal nicht weiter.

Die direkte Abbildung extrasolarer Planeten und die Aufnahme von verlässlichen Spektren (Stichwort: Biomarker) ist eine der größten Herausforderungen in diesem Wissenschaftsbereich. Die technischen Machbarkeitsstudien sind auf dem Weg, unter Diskussion und werden hoffentlich in naher Zukunft zur Anwendungsreife führen.

Grüsse galileo2609
 

Andromeda

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Hy,

Danke für deine Antwort. Das mit den Winkelabständen versteh ich nicht ganz was du damit meinst. Und das mit dem Licht zwecks Überstrahlung hab ich mir auch schon gedacht das dies ein Problem werden könnte. Andererseits wiederum mit bekannter Logik verglichen eine Person was neben einer Flutlichtanlage steht wird von weitem kaum erkennbar sein, zoomt man sie jedoch heran oder geht näher ran is es auch möglich sie zu sehen. Ob man das aber jetzt auf unseren Fall umlegen könnte wär die Frage, reinlogisch gesehn schon. *g*

Wiegesagt das mit den Abständen versteh ich nicht was du damit sagen willst.

Grüsse
 

galileo2609

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Hallo Andromeda,

das Auflösungsvermögen der Teleskope im Einsatz ist nicht ausreichend. Für das VLT gilt ein praktisch erreichbarer Wert von ~ 0.1''. Das reicht theoretisch für die optische Trennung von 23 extrasolaren Planeten gegenüber ihrem Zentralstern im Katalog. Aber dann ist da immer noch das Problem der Überstrahlung.

Grüsse galileo2609
 

Andromeda

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schon klar, die Auflösung der Teleskope ist zu schwach oder reicht nur für einen gewissen Bereich aus. Aber ich bin mir nicht sicher ob das meine Frage bezüglich dem Vergleichsprinzip abgesehen von der Überstrahlung (die sicher irgendwie lösbar sein müsste) beantwortet.
 

Ich

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In deinem Vergleichsprinzip ist der Wurm drin:
Man kann eine Galaxie, die 1000000000 Lichtjahre entfernt ist eben so gut sehen wie eine Galaxie, die 1000000000 Lichtjahre entfernt ist.
Und eine, die 1000000 Lichtjahre entfernt ist eben so gut wie eine Galaxie, die 1000000 Lichtjahre entfernt ist. Und das ist 1000 mal besser als die andere.
 

Anac

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Hmm, ich dachte androeda meinte seinen Vergleich mit dem Flutlicht...

Dazu würde ich einfach sagen, dass die Relationen nicht stimmen. Wenn das Flutlicht dabei den Stern darstellen soll, könnte ein zugehöriger Planet vielleicht mit einer Heuschrecke verglichen werden, die auf dem Flutlicht sitzt...
 

andre2110

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Hallo Andromeda,
da der Stern sehr viel heller strahlt, konnten bisher nur wenige Planeten direkt beobachtet werden. Meist wurden Planetenentdeckungen durch eine Teilbedeckung des Sterns durch den Planeten oder durch das Taumeln des Stern durch die gravitative Wirkung des Planeten auf den Stern gemacht. Beide Verfahren eignen sich jedoch im Wesentlichen nur für sehr grosse Planeten. Für die Zukunft sind andere Verfahren geplant, mit denen auch kleinere Planeten direkt beobachtet werden können. Hier zwei Links, die zu diesem Thema Bezug nehmen:

http://www.welt.de/data/2003/04/24/77765.html?prx=1
http://www.innovations-report.de/html/berichte/veranstaltungen/bericht-62731.html

Gruß
Andre
 

Chrischan

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Hallo Andromeda,
beide Effekte (Auflösungsvermögen und Überstrahlung) sind hierbei zu beachten.

Die großen Teleskope besitzen zwar ein enormes Auflösungsvermögen (wie galileo2609 bereits erläutert hat) doch reicht das eben nur für einen Teil der Planeten aus. Für die restlichen müssten erst viel grössere Teleskope gebaut werden.

Das mit der Überstrahlung (Kontrast) hat Anac schon sehr gut erläutert.

Zusammen ergibt sich folgendes:
Das Auflösungsvermögen kann nur unter optimalen Bedingungen (gleiche Helligkeit beider Komponenten) erreicht werden. Bei unterschiedlicher Helligkeit beider Komponenten sinkt das Auflösungsvermögen.

Mit einem Feldstecher kannst Du auch Anac's Heuschrecke auf dem Flutlicht sehen, solange es ausgeschaltet ist. Sobald aber das Flutlicht eingeschaltet wird, wirst Du geblendet und kannst die Heuschrecke nicht mehr erkennen.

Du kannst nur sehr schwer verhindern, daß das Licht des Flutlichts nicht auch in deinen Feldstecher gerät...

Teilweise wird bei Teleskopen versucht mit Blenden den Stern abzudecken, allerdings gelingt dies nur zum Teil und auch nur mit relativ grossen Blenden, also Blenden grösser als das Auflösungsvermögen...

Beide Effekte zusammen machen es zur Zeit also praktisch fast unmöglich extrasolare Planeten direkt zu beobachten.
 
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