RNA vs. DNA

Dgoe

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Da Neuigkeiten aus der Molekularbiologie potentiell auch interessant sind für die Astrobiologie, hier etwas Neues:

http://m.phys.org/news/2016-08-dna-dynamic-nature-well-suited-blueprint.html
bzw. http://www.nature.com/nsmb/journal/vaop/ncurrent/full/nsmb.3270.html

Es geht dabei darum, dass sich die Basen der DNA um 180 Grad drehen können, beispielsweise für Reparaturarbeiten. Dies vermag die RNA offensichtlich nicht, womit sie wesentlich unflexibler ist und damit auch anfälliger.

Siehe auch hier:
https://www.washingtonpost.com/news...lain-why-its-such-a-great-blueprint-for-life/

Etwas befremdlich nur, dass bei der Washington Post Al-Hashimi's graduate student Huiqing Zhou, immerhin "lead author of the study", nur in einer Bildunterschrift Erwähnung findet. Sie hätte es verdient hervorgehoben zu werden.

Gruß,
Dgoe


P.S.: Es scheint noch keine deutschsprachigen Artikel zum Thema zu geben.
 
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Mahananda

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Konkret geht es darum, dass DNA auch über Hogsteen-Paarungen ihre Sequenz konservieren können, wenn über Methylierungen die übliche Watson-Crick-Paarung blockiert ist, während das bei RNA nicht möglich ist - hier stört offenbar die zusätzliche Hydroxyl-Gruppe im Ribose-Anteil die Flexibilität des Einzelstrangs, so dass es nicht zu einer Hogsteen-Paarung kommen kann.
 

Mahananda

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Hier sieht man es noch einmal schöner. Bei Abbildung 1 auf den Pfeil drücken und es erscheinen neben den Hogsteen-Paarungen noch die Watson-Crick-Paarungen. In Bezug auf den Artikel, den Dgoe verlinkt hatte, muss man sich nun vorstellen, dass der eine DNA-Strang sich so wegdreht, dass die Watson-Crick-Paarung aufgelöst wird und stattdessen in der verdrehten Struktur dieselbe Base eine Hogsteen-Paarung mit der Base des anderen Stranges eingeht, mit der zuvor die Watson-Crick-Paarung bestand. Auf diese Weise kann die Basensequenz nicht zerstört werden (z.B. durch Anlagerung von Methylgruppen an die Basen, so dass bei einer Rückdrehung eine erneute Watson-Crick-Paarung verhindert würde) und die Basensequenz bleibt in seiner Struktur erhalten.
 

Ich

Registriertes Mitglied
Ich wollte nur sagen: obwohl ich über etwas Grundwissen in Biologie verfüge und auch "Methylierung" schon mal gehört und eingeordnet habe, hört sich dein Satz für mich einfach nur wie Techno-Babble an. Womit ich explizit nicht sagen will, da sei irgendwas nicht korrekt oder unnötig kompliziert. Im Gegenteil, ich finde es faszinierend, wie anscheinend offensichtliche Dinge für den Nichteingeweihten absolut nach Magie klingen. Das macht durchaus Spaß.
 

Dgoe

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Mir geht's bei beiden Bereichen so :D

Wobei ich in diesem Fall ja den Artikel gelesen hatte und von daher schon verstand, worum es geht.

Im Übrigen erklärt ihr beide, wie viele andere ebenso, auch sehr gut - darf ich mal loben, ohne zu übertreiben.

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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Konkret geht es darum, dass DNA auch über Hogsteen-Paarungen ihre Sequenz konservieren können, wenn über Methylierungen die übliche Watson-Crick-Paarung blockiert ist, während das bei RNA nicht möglich ist - hier stört offenbar die zusätzliche Hydroxyl-Gruppe im Ribose-Anteil die Flexibilität des Einzelstrangs, so dass es nicht zu einer Hogsteen-Paarung kommen kann.
Yep.
Aber nicht nur dann (Methylierung), sondern auch wenn Proteine dran sind und offenbar ist auch dauernd rund ein Prozent des Strangs immer damit beschäfigt sich zu verdrehen (was die Helix knickt) bei den Untersuchungen, eben von Watson-Crick zu Hogsteen.

Und auch den historischen Zusammenhang finde ich bemerkenswert. Watson-Crick-Paarung wurde vorhergesagt, aber genau Hogsteen-Paarung wurde zufällig als erste beobachtet (von tja: Hogsteen), immer noch bestätigend worum es eigentlich ging, aber eben dennoch kurios - damals schon wie der Wink mit dem Zaunpfahl, dass die Dinge noch viel komplexer sind.

Zumal man diesem bis in die heutigen Tage hinein kaum Bedeutung zumaß. Zu Unrecht, wie sich halt 2016 erst deutlich heraustellt. Das ist ja das NEUE. Zumindest in Anbetracht des Unvermögens bei der RNA, der man das Vermögen vermeintlich ebenso zugestanden hatte, zu Unrecht - und damit erst die Besonderheit deutlich wurde.

Gruß,
Dgoe


P.S.: Gibt aber genug Verbindungen bzw. 'schräge' Verbindungen, nicht nur Wobble und reverse, ohne Ende mehr, ziemlich ernüchternd. Hier mal rund 24 Seiten mit zig pro Seite:
http://prion.bchs.uh.edu/bp_type/bp_structure.html
 
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