Ich setze einen Euro auf Ralf (Bremer akzeptiert die übliche wissenschaftliche Argumentation).
Wie stehen die Quoten?
Für mich wäre es kein wirklicher Verlust, den Euro habe ich vorhin auf dem Supermarkt-Parkplatz gefunden.
Hallo Nathan,
ich wette grundsätzlich nicht um Geld, wenn, dann um eine Tafel Schokolade, die ich dann wenn ich sie gewinne mit dem Wettverlierer zusammen esse.
Im vorliegenden Fall ist die Situation die, dass sich der Author gar nicht bewusst ist, dass er mit der naturwissenschaftlichen Vorgehensweise unzureichend vertraut ist. Das Hauptproblem ist, dass er in Ermangelung alter naturwissenschaftlicher Protokolle, die vor 5000 Jahren und älter eben noch nicht üblich waren, auch nicht-naturwissenschaftliche Quellen wie mythologische und religiöse Schriften zulässt, hierbei aber versäumt, diese mit der notwendigen Vorsicht auszuwerten.
Er nimmt also die Inhalte, die seine Thesen stützen, und lehnt diejenigen ab, die seine Thesen nicht stützen. Bei denen, die seine Thesen nicht stützen, geht er übrigens gleich vor wie die Naturwissenschaftler, die diese Quellen ja auch nicht als naturwissenschaftlich anerkennen. Der Unterschied ist nur der, dass der Naturwissenschaftler diese Quellen alle gleich behandelt, während Herr Bremer gewisse von ihnen "bevorzugt" behandelt, also höher gewichtet.
Diese Art Quellenarbeit macht er übrigens auch bei modernen Autoren, auf die er gerne referenziert, aber bei denen er oftmals auch "missliebige" Stellen ablehnt, mit der wenig hilfreichen Begründung, dass sie seiner Meinung nach falsch sei.
Mit dieser Art Quellenarbeit kann er sich natürlich ein Weltbild zusammenbauen, welches durchaus mit Quellen belegt ist, aber nicht auf einer objektiven, sondern auf einer subjektiven Auswahl der Quellentexte beruht.
Wissenschaftliches Arbeiten umfasst also viel mehr als nur korrekte "wenn-dann"-Beziehungen, und korrekte Quellenarbeit kann sehr interessant sein. Gerade Herr Bremer wäre bei seiner umfangreichen Kenntnis an alten Quellen sehr eine sehr kompetente Person, würde er diese Quellenarbeit korrekt durchführen.
Natürlich: an einer korrekten Anwendung von "wenn-dann-Beziehungen" müsste er auch noch hart arbeiten; andererseits ist Wissenschaft meist ein Team, in dem die verschiedenen Team-Mitglieder unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen und nach meiner Einschätzung liegen die Stärken von Herrn bremer weniger in der Auswertung der Quellen und dem pedantischen Aufstellen dieser "wenn-dann-Beziehungen", wie wir Mathematiker sie mögen, sondern eher in der Quellenarbeit selber und dem Zusammenstellen und korrekten Einordnen der Quellen. Hier sehe ich bei Herrn Bremer ein grosses Potential, welches in disziplinenübergreifenden Teams sehr wertvoll wäre, welches derzeit aber mangels Team brachliegt. In einem solchen Team bräuchte es aber auch noch einen Sprach-Experten, der von Herrn Bremer koordiniert die Originaltexte zu lesen imstande ist.
Natürlich hat diese Art Teamarbeit auch zur Konsequenz, dass Herr Bremer ins "2.Glied" zurücktreten müsste: er wäre nicht mehr die Person, die Vorträge hält oder Bücher schreibt. Ob er dazu bereit wäre ? Hierauf würde ich keinen Euro und auch keine Tafel Schokolade wetten.
Freundliche Grüsse, Ralf