Quo vadis peer review?

Ich

Registriertes Mitglied
Ja, das ist seit längerem so, dass Junk Science beliebig viele Sprachrohre hat. Ich sehe diese Journale als eine Art Spam; die Wissenschaft wird lernen, damit umzugehen. Man schreibt nur in den wenigen Journalen, denen man traut, und liest auch nur die.
Für die Laien und die Wissensvermittler aus der Populärwissenschaft wird's schwieriger. Wegen der Ähnlichkeit zu Titeln namhafter Journale kann ein Laie kaum mehr beurteilen, ob eine Quelle vertrauendswürig ist. Und die Wissenschaftsjournalisten haben nicht mehr nur mit dem gelegentlichen Unsinn zu tun, der durch's peer-review rutscht, sondern mit einer Flut von "Resultaten" dubioser Institute in dubiosen Journalen.

Auch in der Forenwelt hat das seine Spuren hinterlassen. Während man vor ein paar Jahren bei physicsforums einfach noch Verweise auf ein im peer review veröffentlichtes Paper gefordert hat, bevor ein umstrittenes Thema diskutiert werden durfte, hat man heute bereits eine Liste von Journalen angegeben, die dafür in Frage kommen. Weil jeder Crank sich auf "peer review" berufen kann. Das ist in der Tat ein Erkennungszeichen von Junk Science geworden: wenn in der Pressemitteilung, dem Artikel oder Diskussionsbeitrag auf den peer review hingewiesen wird, den die Arbeit hinter sich habe, dann kann man davon ausgehen, dass es sich um Müll handelt.
 
Oben