Eigentliche Herausforderungen und Probleme von Seti

Dilaton

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Nehmen wir mal an ich hätte unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung um nach künstlichen Signalen aus dem All zu suchen.
Wieviel Sterne kann man damit überhaupt untersuchen?
Alle in der Milchstrasse?
 

galileo2609

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Dilaton schrieb:
(...) unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung (...)

Was verstehst du hier unter 'unbegrenzter Verfügung':
1. Verfügung über theoretisch unbegrenzte Ressourcen?
2. Unbegrenzte Verfügung über die z. Zt. vorhandenen Ressourcen?

Grüsse galileo2609
 

Bynaus

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Vermutlich müsste man schon überall nachsehen. Das beste wäre, überall Raumsonden vorbei zu schicken. Das zweitbeste, gigantische (optische) Teleskope zu bauen, die in der Lage sind, Strukturen im Bereich von 100 km in anderen Sternsystemen aufzulösen - damit liesse sich bestimmt schon vieles erreichen.

Die Suche nach Radiosignalen ist meiner Meinung nach aber ziemlich sinnlos.
 

Nachor

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Bynaus schrieb:
Vermutlich müsste man schon überall nachsehen. Das beste wäre, überall Raumsonden vorbei zu schicken. Das zweitbeste, gigantische (optische) Teleskope zu bauen, die in der Lage sind, Strukturen im Bereich von 100 km in anderen Sternsystemen aufzulösen - damit liesse sich bestimmt schon vieles erreichen.

Die Suche nach Radiosignalen ist meiner Meinung nach aber ziemlich sinnlos.
Optische/IR/UV-Teleskope im Raum wären eine gute Methode. Besonders, wenn man diese Instrumente koppeln könnte, wie es in der Radioastronomie ja schon länger getan wird. Das VLT kann das doch mittlerweile?
Das könnte man dann mit mehreren Teleskopen, am besten noch im Vakuum und mit einer größeren Basislänge machen. Zum Beispiel auf der Rückseite des Mondes. Kein Erdlicht, bis zu 14 Tage Belichtungszeit, ohne das die Sonne irgendwie stört, relativ vibrationsarm (ab und zu ein Mondbeben, okay)... und eins der größeren Probleme, nämlich das Gewicht, wäre dann auch reduziert.
Man stelle sich ein paar gekoppelte 30-m-Spiegel vor, ein paar Kilometer voneinander entfernt...
Zur Radioastronomie-Methode: könnte man dann ähnlich machen. Es gibt ja schon Überlegungen, Mondkrater in Radioteleskope (die Bauart ist dann ähnlich Arecibo) zu verwandeln. Die wären dann aber nicht "lächerliche" 300 m groß, sondern mehrere Kilometer.

Das gäbe eine Auflösung... wow.
 

Bynaus

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Oder man könnte gleich ein gigantisches Solarsegel bauen, das etwa 500 AU von der Sonne entfernt positionieren (dort fokussiert die Sonne angeblich mit ihrer Gravitation die Radiostrahlung, für den optischen Fokus müssten wir noch etwas weiter hinaus). Das Segel müsste so gross sein, dass der Strahlungsdruck der Sonne es gleich gegen die Gravitation der Sonne stützt, so dass es sich nicht auf einem Orbit befinden müsste und gegenüber dem Sternhintergrund stillstehen könnte. Dann könnte man es von dort aus mit Ionentriebwerken hin und her schieben und jeden belieben Stern damit anpeilen - dabei könnte man die Oberfläche des Segels (oder der Segel, wenn wir meherer starten) gleich als Teleskopfläche benützen.
 

Dilaton

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Was meine ich mit unbegrenzten Ressourcen:

Ich habe mehr Teleskope zur Verfügung als es Atome im Universum gibt und die befinden sich alle auf der Erde. Der Hacken, ich habe nur eine Millisekunde Messzeit.
Das klingt unlogisch ich weiß ist aber möglich. -> Quantum Telescoping

Was kann man mit so einer riesigen Menge anfangen?
 
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Dilaton

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Quantum Telescoping gibt es noch nicht, findet man auch nicht Netz. Ist ne ganz heiße Sache, absolut neu.
Basiert auf dem selben Prinzip wie ein Quantencomputer.
Eine klassisches Teleskop beobachtet immer nur einem bestimmten Raumbereich, je nach Einstellung der Winkel und Brennweiten.
Bei extrem guten Teleskopen kommen da schon viele Billionen mögliche Einstellungen zusammen, die man unmöglich alle in einer akzeptablen Zeit durchlaufen kann.
Ein Quantenteleskop kann alle Einstellung parallel vornehmen und auswerten. Damit kann man praktisch die gesamt Himmelskugel in gigantischer Auflösung kontinuierlich beobachten. Findet irgendwo ein interessantes Ereignis statt können sofort die Koordinaten gemeldet werden.
Damit entgeht uns überhaupt nichts mehr.
Ein solches Quantenteleskop arbeitet nach einem ziemlich komplizierten Prinzip, wesentlich komplizierter als ein normaler Quantencomputer der mit präparierten Qubits arbeitet. Das Prinzip ist auch schon patentiert.
 

Bynaus

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Und woher kommt die Verschränkung des Quantenteleskops mit den Ereignissen da draussen? Oder wie wird das Problem der Verschränkung umgangen? Und woher hast du von diesem Konzept erfahren?
 

Dilaton

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"Und woher kommt die Verschränkung des Quantenteleskops mit den Ereignissen da draussen?"

Diese Frage versteh ich nicht so richtig. Die Wechselwirkung des Teleskops mit den Beobachtungsobjekten geschieht ganz normal über Photonen.

"und woher hast du von diesem Konzept erfahren?"

Nebenjob in der Area 51 :).
Habs selber mit entwickelt. Ist eigentlich nur das Nebenprodukt einer neuen Technologie dies echt in sich hat. Wenn das arbeitet, sieht die Welt in zehn Jahren so aus wie es keiner je erdacht hat.
 
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Bynaus

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Die Wechselwirkung des Teleskops mit den Beobachtungsobjekten geschieht ganz normal über Photonen.

Aber worin liegt denn der fundamentale Unterschied im Vergleich zu herkömmlichen Teleskopen? In der Datenauswertung? Wie kommt es dann, dass man plötzlich "den ganzen Himmel" und auch gleich "in gigantischer Auflösung" abbilden kann? Wenn die Wechselwirkung ganz normal über Photonen geschieht - dann muss auch eine Optik her, die diese Photonen irgendwie sammelt... Die Menge an auswertbarer Information wird schliesslich durch die Anzahl Photonen begrenzt, die das Teleskop erreichen. Je nach dem, wie viele das sind, wird die Auflösung besser oder schlechter sein - nicht?

Ist eigentlich nur das Nebenprodukt einer neuen Technologie dies echt in sich hat. Wenn das arbeitet, sieht die Welt in zehn Jahren so aus wie es keiner je erdacht hat.

Jetzt machst du mich neugierig... willst du nicht mehr erzählen? ;)
 

Dilaton

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Aber worin liegt denn der fundamentale Unterschied im Vergleich zu herkömmlichen Teleskopen?

Ganz einfach: Wenn ich ein Teleskop habe und 1000 verschiedene Winkeleinstellung beobachten will. Dann muss ich dies nacheinander tun.
Ein Quantenteleskop kann alle tausend Winkel (und noch viel mehr) simultan beobachten. Dabei fallen viele Terabyte Daten pro Sekunde an, die werden ebenfalls quantenparallel verarbeitet. Das alles geschieht allerdings nicht auf der Basis "herkömmlicher" Qubitdynamik (aufgrund der störenden Dekohärenz unmöglich) , sondern innerhalb so genannter "relativistic macroqubit bubbles" .
Ich labber schon wieder zuviel.
Nur soviel, Quanteninformationstechnologie soll ja angeblich einen riesen Markt in den nächsten Jahren schaffen.
Quantenkryptographie, Quantencomputer, Quantensimulatoren, Quantenmustererkennung, ...
Diese ganzen Technologien basieren auf einer nichtrelativistischen Vorstellung über den Begriff Quanteninformation.
Die Überlegenheit dieser Technologien und damit ihr Marktwert ist nur solange gültig bis irgend jemand D.F.I. - Technologie veröffentlicht.
Irgendwann in paar Jahren wird man One Time Pad Schlüssel über Quantenkrypto - protokolle Übertragen und jeder wird sich in Sicherheit wiegen wenn er damit ne Banküberweisung durchführt. Doch es gibt vielleicht Leute die Zugriff auf D.F.I. - Netzwerke haben und damit Sequenzen aus den One Time Pad Schlüsseln erfassen können ohne das es "Alice und Bob" bemerkt. Ich finds cool. Die investieren hunderte Millionen in etwas, das eigentlich schon überholt ist und von diversen Leuten niemals ein Sicherheitszertifkat bekäme und keiner merkts.
 

Bynaus

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Ok, du stellst dir ein Teleskop ähnlich wie "PanStars" vor, das über eine sphärische Aufnahmefläche verfügt?

Was ist "D.F.I."?
 

Dilaton

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"Ok, du stellst dir ein Teleskop ähnlich wie "PanStars" vor, das über eine sphärische Aufnahmefläche verfügt?"

Ja, aber mit dem Unterschied, dass ich zusätzlich in jeder Richtung alle Vergrößerungen gleichzeitig aufnehmen kann.
Es liegt also sowohl die Richtung wie auch die Vergrößerung in einer Art Superposition vor.

Was ist "D.F.I."?

Das ist die Abkürzung für eine relativistisches Quantenkommunikationsmodell.
 

Bynaus

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Das ist die Abkürzung für eine relativistisches Quantenkommunikationsmodell.

"relativistisch"? Was hat das in diesem Zusammenhang zu bedeuten? Und wie soll dieses Modell in der Lage sein, Quantenkryptographisch verschlüsselte Daten auszulesen? Gibt es da nicht sowas wie das "no-cloning theorem", das solche Kopiervorgänge verbietet?
 

Dilaton

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Offtopic:

"Relativistisch" bedeutet, das wir effekte Nutzen die sowohl mit der speziellen RT als auch der QT im Zusammenhang stehen.
Das No - Cloning Theorem wird im Rahmen der nichtrelativistischen unitären Quantentheorie abgeleitet.
Es gibt einen Zugang zu einer möglichen Verletzung. Und zwar kann man zeigen, dass nichtunitäre Zeitentwicklungen, das heißt insbesondere die quantenmechanische Zustandsreduktion, das No - Cloning Theorem verletzen.
Man kann heute zeigen, das mit dem No - Cloning Theorem eng die Unmöglichkeit der superluminalen Informationsübertragung zusammenhängt.
Da Überlichtschnelle Kommunikation zu einem Zusammenbruch der kausalen Struktur führen würde, muss das No - Cloning Theorem auf jeden Fall gelten. (Hier zeigt sich die Absurdität des Modells "quantenmechanische Zustandsreduktion" ein Grund warum ich die Many World These vertrete)
Wir verletzen mit D.F.I. das Cloning Theorem nicht, sondern wir umgehen es in eleganter Art und Weise. Dabei konstruieren wir Nebenbedingungen in der Form, das die Kausalität bewahrt bleibt.
Der Haken an dieser Maschine, wir können nur mit einer Wahrscheinlichkeit P < 100% eine Leitung unbemerkt anzapfen. Von hundert Versuchen wird es 10 oder 60 mal klappen.
Interessant ist, das die Herstellung dieser Maschine noch nicht mal kostenintensiv ist. Mit € 200.000,- ist man dabei.


Eigentlich wollte ich ja etwas wissen.
Ich wollte von euch Astroexperten mal wissen was man mit einem Quantenteleskop alles machen kann. Zum Beispiel eben nach E.T. ausschau halten.
 
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Bynaus

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Entschuldige, das, was du OT genannt hast, war gerade so interessant...

Nun, man könnte damit ja zum Beispiel nach Planetentransits Ausschau halten. Für eine zweite Erde besteht die Chance, dass sie als Transit vor ihrem (sonnenähnlichen) Stern durchzieht, von etwa 0.0016 = 0.16%. Wir sollten also mit einem solchen Superteleskop erst mal nach solchen Transits Ausschau halten. Pro erdähnlichen Planeten, den wir so finden, können wir davon ausgehen, dass es 630 andere gibt. Diese Systeme könnte man dann genauer unter die Lupe nehmen. Man könnte auch nach künstlichen Strukturen wie Dyson-Sphären und Bishop-Ringen suchen. Man könnte Gasriesen in benachbarten Sternsystemen nach Atmosphärensonnen absuchen.
Vielleicht könnte man auch die Dichte des interstellaren Mediums genauer ausmessen und nach Spuren suchen, die Staustrahlraumschiffe hinterlassen haben. Vielleicht sind diese Ideen aber auch alle viel zu anthropozentrisch.
 
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