Monsanto vs. Mutter Erde

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard,

ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, worum es konkret geht. Monsanto als Feindbild ist zwar derzeit immer wieder mal Mode, aber "konventionelles" Saatgut lässt sich nur dann patentieren, nachdem man es mit irgendwelchen Methoden modifiziert hat (z.B. über gentechnische Eingriffe, aber auch über Hybridisierung). Ich würde also gern wissen, welche Lücke im EU-Recht zu welchem Zweck ausgenutzt wird. Weiterhin würde mich interessieren, wie man dann Landwirte dazu "zwingen" (auch so ein beliebtes Reizwort!) kann, nur noch patentiertes Saatgut zu verwenden.

Viele Grüße!
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard,

das mit dem Spiegel-Artikel von 2006 meinst Du doch wohl nicht im Ernst? Der Einsatz genveränderter Baumwolle geschah doch erst, nachdem über einen verfehlten Pestizideinsatz Resistenzen entstanden sind. Monsanto konnte erst von seinem Saatgut profitieren, nachdem im Vorfeld viel verkehrt gelaufen ist. Den Bezug zu Europa kann ich hier überhaupt nicht sehen. Und weshalb "verschiedene Traditionen" plötzlich in Gefahr sein sollen, erschließt sich mir aus dem Artikel ebenfalls nicht. Hast Du da noch ein paar Quellen, damit ich das nachvollziehen kann?

Viele Grüße!
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo Mahananda,

ich dachte es wäre mittlerweile weitgehend bekannt, dass über Patente auf genmodifizierte Pflanzen in erster Linie lukrative Monopole aufgebaut werden. Das Prinzip ist dabei, dass Bauern das Saatgut bei dem jeweiligen Patentinhaber teuer (zumeist über Kredite) einkaufen. Da die damit produzierten Pflanzen nicht mehr fortpflanzungsfähig sind entsteht dann in der Folge eine starke Abhängigkeit, weil jedes Jahr das gleiche Saatgut erneut und zumeist scheinbar auch vertraglich abgesichert eingekauft werden muss. Ohne zusätzliche Zugeständnisse seitens der Saatguthersteller ist so ein Geschäftsmodell völlig inakzeptabel und geradzu lachhaft im Vergleich zur konventionellen, bzw. sogenannten biologischen Landwirtschaft.

Ich bin auf dieses Thema übrigens über eine Kurzsendung von Vandana Shiva gekommen, in der sie eben diese Problematik aufzeigt. Sie erwähnte dort auch die alarmierend hohe Selbstmordrate indischer Kleinbauern und behauptet, dass eine diversifizierte biologische Landwirtschaft in diesem Fall deutlich bessere Resultate erzielt: http://de.wikipedia.org/wiki/Vandana_Shiva#Beitrag_zur_Globalisierungsdebatte .

Eine weitere Frage stellt sich auch nach den gesellschaftlichen und gesundheitlichen Konsequenzen genmodifizierter Nahrung. Meiner Meinung nach "spielen" hier die bekannten Akteure teilweise schon mit dem "Feuer" ohne die Konsequenzen wirklich einschätzen zu können. Mir persönlich geht es dabei übrigens auch gar nicht um ein generelles Verbot dieser Freilandexperimente, sondern vielmehr um eine Klärung der Verantwortlichkeiten. Es kann einfach nicht angehen, dass hier erneut die Allgemeinheit für die Fehler großer Unternehmen herhalten muss.
MfG
 
Zuletzt bearbeitet:

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard,

ich kann Deinem Beitrag leider immer noch nicht entnehmen, was Monsanto nun konkret vorhat, so dass die Petitions-Kampagne losgetreten werden musste. Auch eine Suche bei google (noch so ein pöhser Großkonzern, der Profite will!) führte nicht zum Erfolg. Stets gelangte ich auf Verlinkungen zu "avaaz" - nur dass dort eben nur ein Sammelsurium von Allgemeinplätzen aufgeführt wird, um möglichst viele Leute als Stimmvieh zu mobilisieren. Auf mich wirkt das so, dass es hier nur um eine Kampagne der Kampagne willen geht, damit sich einige wenige Leute in der Öffentlichkeit profilieren können (für was und für wen auch immer!). Tut mir leid, aber das Ganze erscheint mir nicht seriös, und für billige Stimmungsmache lasse ich mich nicht instrumentalisieren.

Viele Grüße!
 
Oben