Millionen unentdeckte Sterne in der Milchstraße?

astronews.com Redaktion

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Das Röntgenleuchten der Milchstraße stammt von Millionen von bislang unentdeckten Sternen. Das zumindest glauben Astronomen nach Auswertung der genauesten Röntgenkarte unserer Galaxie, die auf zehnjährigen Messungen mit dem Rossi XTE-Satelliten beruht. Bestätigt sich der Fund, würde dies bedeuten, dass die Anzahl der Sterne in der Milchstraße bislang dramatisch unterschätzt wurde.
mehr: http://www.astronews.com/news/artikel/2006/02/0602-018.shtml
 

Bynaus

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Soviel ich gelesen habe, würde das die Anzahl der Sterne in der Milchstrasse um maximal 1 Milliarde erhöhen - soooo dramatisch ist das ja nicht, bei 400 Milliarden anderen...
 

ralfkannenberg

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Bynaus schrieb:
Soviel ich gelesen habe, würde das die Anzahl der Sterne in der Milchstrasse um maximal 1 Milliarde erhöhen - soooo dramatisch ist das ja nicht, bei 400 Milliarden anderen...
Na ja ... - das ist aber kaum ein Quotient von 1:400: Die meisten der Sterne sind ja Rote Zwerge, aber aus denen wird kaum je ein Weisser Zwerg werden. Es sind also systematisch die schwereren Exemplare, die da "übersehen" worden sind !

Was ich aber gar nicht verstehe: In erster Näherung kann man doch den Andromeda-Nebel mit der Milchstrasse gleichsetzen. Gibt es denn da keine solchen Phänomene oder kann man die bis zu uns hinüber nicht sehen ?
 

Bynaus

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Die meisten der Sterne sind ja Rote Zwerge, aber aus denen wird kaum je ein Weisser Zwerg werden.

Doch doch, sobald den Roten Zwergen der Wasserstoff ausgeht (so in 50, 100, 150 Milliarden Jahren... :D ), werden sie zu Weissen Zwergen, allerdings ohne Nova und spektakuläre planetarische Nebel... sie schnurren einfach langsam zum Weissen Zwerg zusammen.

Ich vermute, wenn man diese Sterne in unserer Galaxis bisher übersehen hat, dann sieht man sie bei Andromeda auch nicht... Immerhin wären sie da bis zu (2000000 / 100000)^2 = 400 mal schwächer, mindestens...
 

ralfkannenberg

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Bynaus schrieb:
Doch doch, sobald den Roten Zwergen der Wasserstoff ausgeht (so in 50, 100, 150 Milliarden Jahren... :D ), werden sie zu Weissen Zwergen
Ach, entarten die auch ?? - Das ist ja fast schon abartig. Ich dachte, die würden einfach vor sich hin abkühlen und normal-materiell bleiben.

Wobei 50 Milliarden Jahren ... - die bisherigen (max. 14 Mrd. Jahre) Weissen Zwerge, die da übersehen worden sind, dürften also "etwas" massenreicher sein !
 

Klaus

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ralfkannenberg schrieb:
Ja ja, ich weiss: obwohl es sehr viel mehr Sterne gibt als erwartet, reicht es bei weitem nicht, um die Dunkle Materie zu erklären .......
Na wenn Du das willst, dann mußt Du ja auch die Sterne und Materie die in den massiven dunklen Staubwolken hinzurechnen. ;)
Danach ergibt sich nur noch das Entsorgungsproblem der vielen wilden Theorien zur dunklen Materie. :D
 

Klaus

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ralfkannenberg schrieb:
Aber nicht doch - nach Vorbild Albert (nicht 1-Stein) und Ekkehard !
Gruss, Ralf
Hauptsache hinreichend penetrant, oder wie? Die Geduld der anderen läßt sich auch anders recht strapezieren, z.B. mit hinreichend großen Bildern, die das gesagte erst so richtig untermauern. Drum, so Du mir nicht glauben willst, dann schau Dir doch einfach mal den Staubring der Sombrerogalaxie an! :eek:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:M104_ngc4594_sombrero_galaxy_hi-res.jpg

Das Bild ist wirklich äußerst hübsch anzusehen. Aber die Unmasse an Sternen, die ausgerechnet im Staubring stecken, die kann man leider nur bei voller Auflösung und 1:1 richtig erkennen. :cool:
 

ralfkannenberg

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Ja, aber wie üblich tragen die nur marginal zur Masse bei.

Eigentlich müsste man wirklich mal etwas Statistik betreiben:

- wieviel Masse tragen die "grossen" Sterne (O, B, Rote Riesen, SL) zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen die "mittleren" Sterne (A, F, G, Neutronensterne, Weisse Zwerge) zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen die "kleinen" Sterne (Hauptreihe K, M) zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen die Braunen Zwerge zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen isolierte planetarische Objekte zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen isolierte planetoidische Objekte zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen isolierte meteoritische Objekte zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen isolierte Staubteilchen zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen isolierte Baryonen zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse tragen isolierte Neutrinos zur Gesamtmasse bei ?
- wieviel Masse trägt die Dunkle Materie zur Gesamtmasse bei ?

Irgendwie habe ich das "Gefühl", dass diese Werte nach unten hin abnehmen, aber dann bei der Dunklen Materie sprunghaft und völlig unstetig anwachsen !

Freundliche Grüsse, Ralf
 

Klaus

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ralfkannenberg schrieb:
Ja, aber wie üblich tragen die nur marginal zur Masse bei.
Das glaub ich nun wieder nicht, denn die restlichen Sterne der Galaxie sind im Vergleich so winzig, daß sie lediglich einen durchsichtigen Nebel bilden.
Eigentlich bräuchte man mal eine detaillierte Geschwindigkeitsverteilung der Sterne in einer Galaxie wie z.B. Andromeda. Dann könnte man vom Computer die zugehörige Materieverteilung interpolieren lassen und vielleicht genau erkennen, in welchen Bereichen der Galaxie die fehlende Materie denn eigentlich verborgen sein muß. :rolleyes:
 

ralfkannenberg

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Klaus schrieb:
Eigentlich bräuchte man mal eine detaillierte Geschwindigkeitsverteilung der Sterne in einer Galaxie wie z.B. Andromeda. Dann könnte man vom Computer die zugehörige Materieverteilung interpolieren lassen und vielleicht genau erkennen, in welchen Bereichen der Galaxie die fehlende Materie denn eigentlich verborgen sein muß.
Wären da nicht die Magellan'schen Wolken besser geeignet, weil sie ja näher sind, aber doch noch "ausserhalb" unseres Blickwinkels ? Zwar dürfte der Andromedanebel unserer Milchstrasse insgesamt ähnlicher sein als die beiden Magellan'schen Wolken, andererseits sind die Magellan'schen Wolken als "mittelgrosse" Galaxien ja auch keine Zwerggalaxien.

Freundliche Grüsse, Ralf
 

Klaus

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ralfkannenberg schrieb:
Wären da nicht die Magellan'schen Wolken besser geeignet, weil sie ja näher sind, ...
Von welcher Galaxie dann letztlich die Daten stammen ist wohl fast egal.
Die Hauptsache wäre, daß man neben der reinen Geschwindigkeitsverteilung auch noch Aufnahmen in möglichst vielen Frequenzbereichen besitzt und außerdem auch ausreichen Zeit für die Berechnung findet.
 
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