Erdöl Peak oder nicht

Kibo

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Mal wieder ein Artikel von SPON, in dem es um die Frage geht, wann uns das Öl ausgeht.
Ganz interessant, wenn gleich auch ziemlich unausgewogen. Der Artikel spiegelt nicht meine Meinung zu dem Thema wieder.

mfg

PS Zu dem Thema kann ich den Artikel von Bynaus Seite empfehlen
 

Bynaus

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Es ist schon korrekt, wie der Spiegel vermerkt, dass der Preis für Erdöl auch seine Verfügbarkeit bestimmt. Es gibt (von jedem Rohstoff) stets viel mehr Vorkommen von niedriger Güte und hohen Extraktionskosten, als solche von hoher Güte und tiefen Extraktionskosten. Der Spiegel-Artikel blendet aus, dass das Fracking- und Tiefseeöl mit einem deutlich höheren Fasspreis "erkauft" wird - Öl wird nie mehr so günstig sein wie es mal war.

Das ist aus klimapolitischer Sicht natürlich ein Vorteil - je höher der Ölpreis, desto grösser die Motivation für den Endverbraucher, für Ersatz zu sorgen, wo immer das möglich ist. Das widerum senkt die Nachfrage und den Preis - ein klassischer ökonomischer Übergang. Zu hohe Preise killen die Nachfrage - so hat etwa die Ölkrise von 1973 dazu geführt, dass sich in westlichen Ländern benzinsparende(re) Fahrzeuge durchsetzen konnten, mit der Konsequenz, dass die Kosten für Öl danach trotz höherem Verbrauch auf das gleiche Preisniveau zurückfielen. Denkbar ist allerdings (als Schreckensszenario), dass die Kohleverflüssigung (die sich gemäss einiger Quellen ab 40 Dollar pro Fass Öl lohnen soll) einen dauerhaften Puffer gegen eine weitere Preissteigerung darstellen könnte, wenn sie erstmal grossindustriell angepackt wird. Insofern sind die "Erdöl"-Vorkommen (in Form von Kohle) fast unbegrenzt, wenn hier der Staat nicht mit Steuern eingreift.
 
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