Supermassereiche Schwarze Löcher: Wachstum durch Verschlucken von Sternen?

astronews.com Redaktion

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In den Zentren der meisten Galaxien verbergen sich nach Ansicht der Astronomen supermassereiche Schwarze Löcher mit der Millionen- bis Milliardenfachen Masse unserer Sonne. Doch wie konnten diese Schwerkraftfallen auf diese enorme Größe anwachsen? Amerikanische Astronomen lieferten nun eine mögliche Antwort: Die Schwarzen Löcher verschlucken regelmäßig Sterne aus Doppelsternsystemen. (11. April 2012)

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Heiner Prahm

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Diesbezüglich hat sich mir die Frage gestellt, wo die Grenzbereiche liegen, also hören schwarze Löcher irgendwann auf Materie zu schlucken und wenn ja warum?

Laut Priyamvada Natarajan, Professor für Astronomie und Physik an der Yale Universität gibt es diese Obergrenze:

Er analysierte bestehende Daten im optischen Licht und Röntgenbereich zu solchen ultra-massereichen Schwarzen Löchern und stellte zum ersten Mal fest, dass diese Riesen an einem Punkt ihrer Entwicklung aufhören müssen zu wachsen. Nur eine solche Obergrenze könnte die Beobachtungen und gesammelten Daten erklären, so der Forscher. Offenbar, das belegen seine Berechnungen, ist bei rund zehn Milliarden Sonnenmassen Schluss.

Die gewaltigen Schwarzen Löcher scheinen unfähig zu sein, dieses Limit zu überschreiten, unabhängig davon, wo und wann sie im Kosmos existieren. „Das passiert nicht nur heute“, so Natarajan. „Sie hören in jeder Epoche des Universums auf zu wachsen.“

[...]

Aber warum gibt es diese Obergrenze? Nach Ansicht des Wissenschaftlers könnte es daran liegen, dass die Schwarzen Löcher irgendwann an den Punkt kommen, an dem sie so viel Energie ausstrahlen wie sie aus ihrer Umgebung über Materie aufnehmen. Sie beeinträchtigen in ihrer „Gier“ dabei selbst den Gaseinstrom, von dem sie sich ernähren.

http://www.g-o.de/wissen-aktuell-8807-2008-09-12.html

... dem stehen jedoch die neueren Beobachtungen aus 2011 entgegen:

In den Zentren der Galaxien NGC 3842 und NGC 4889 verbergen sich gewaltige Schwarze Löcher mit der 9,7- und 21-milliardenfachen Masse unserer Sonne. Das zeigen Messungen der Sternbewegungen in diesen Galaxien durch ein Team amerikanischer Astronomen. Der bisherige Rekordhalter, das Schwarze Loch im Zentrum von M87, bringt dagegen "nur" 6,3 Milliarden Sonnenmassen auf die Waage. Die Forscher berichten im Fachblatt "Nature" über ihre Beobachtungen.

http://www.wissenschaft-aktuell.de/...ord_bei_Schwarzen_Loechern_1771015588120.html

... also die Frage nach dieser Grenze stellt sich erneut, ist bei 21 milliardenfachen Masse unserer Sonne Schluss und wenn nicht, gibt es überhaupt eine Grenze und welche Konsequenzen ergeben sich daraus, können z.B. solche supermassiven schwarzen Löcher, wie das im Zentrum von NGC 4889, eventuell in einer fernen Zukunft die gesamte Masse ihrer eigenen Galaxie verschlucken? Welche Auswirkung könnte es dann geben, wenn ein solches *hypermassives' schwarzes Loch mit einer noch intakten Nachbargalaxie kollidiert etc. ?
 

TomS

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Man muss unterscheiden zwischen einer prinzipiellen Massenobergrenze - die gibt es gemäß der ART nicht - und einer praktischen Obergrenze aufgrund der Details der Dynamik der einfallenden Materie, der Akretionsscheibe, der Jets etc. - da scheint es offensichtlich Hinweise auf eine Obergrenze zu geben. Evtl. existieren aber auch andere Mechanismen, für die diese Obergrenze nicht gilt.
 
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