Dimensions-Risse und der Urknall?

klerol

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Guten Tag,
ich bin interessierter Laie und sehe gerne Dokumentationen. Auf Discovery lief ein Beitrag in dem eine Theorie erklärt wurde, weshalb die Schwerkraft die schwächste der 4 Grundkräfte ist. Demnach gibt es in unserer Dimension winzige Risse, in die sich die Schwerkraft verteilt und somit in unserem Universum verringert ist. Wenn es stimmt dann hört es sich nachvollziehbar an.

Da kam mir spontan der Gedanke: Was passiert eigentlich, wenn sich diese „Dimensions-Risse“ plötzlich wieder schließen? Dann würde sich die freigesetzte Schwerkraft wieder voll auf unsere Dimension und somit den Raum und Materie auswirken. Durch die hohen Gravitationskräfte würden alle Sterne als schwarze Löcher in sich zusammenfallen. Letztlich würde unser Universum mit all seiner Materie in einem gewaltigen schwarzen Loch enden.

Wenn sich in diesem aber aufgrund der hohen Gravitation erneut Dimensions-Risse bilden, geht das Spiel von vorne los und man hätte im Prinzip einen Urknall.

Ich finde diesen Gedanken sehr interessant, obwohl er höchstwahrscheinlich blödsinn ist ;-)
Andererseits gibt es einige Aspekte und Beobachtungen im Umfeld, die wiederum passen könnten.
So z.B. auch die dunkle Materie. Ist diese dann möglicherweise nichts anderes als eine Ansammlung der „Dimensions-Risse“? Wenn die Schwerkraft in den Rissen wirkt kann man vermuten, dass durch die Risse eine schwache Gravitation auf unsere Dimension bzw. die Materie ausgeübt wird. Daher ist die dM auch unsichtbar für uns. Wir spüren diese höchstens als Schwerkraft.

Als Erklärung ist es aber leider viel zu einfach und sicher sprechen mehr Fakten dagegen als dafür. Oder?

Grüße aus dem Norden,
klerol
 

FrankSpecht

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Moin,

du solltest deine Vermutung nochmal überdenken:
Demnach gibt es in unserer Dimension winzige Risse, in die sich die Schwerkraft verteilt und somit in unserem Universum verringert ist.
...
Wenn die Schwerkraft in den Rissen wirkt kann man vermuten, dass durch die Risse eine schwache Gravitation auf unsere Dimension bzw. die Materie ausgeübt wird.
Das passt so gar nicht zusammen ;)
Das ist eher "GdM".

Was für eine Dokumentation war das denn, die du gesehen hast? Eine Hypothese (das Randall-Sundrum-Modell) ist, dass sich Schwerkraft in anderen als den uns bekannten vier Dimensionen "verliert".
 
Zuletzt bearbeitet:

Alex74

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"Risse in Dimensionen" sind imho Geschwurbel, wie soll das aussehen? Da man sowas noch nie beobachtet hat kann man auch nicht sagen wie es sich generell verhalten soll. Und damit erübrigt sich auch die Überlegung was passiert wenn sich sowas schließen soll (wie soll das passieren?).

Ausdenken kann man sich ziemlich viel, es lohnt aber erst wenn das Ausgedachte einen Weg zeigt wie man es prüfen kann.

Was diese Reportagen im Fernsehen angeht: Finger weg, 99% sind absoluter Müll. Imho eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Computeranimationsleute.

Gruß Alex
 

FrankSpecht

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Moin, Alex!
Was diese Reportagen im Fernsehen angeht: Finger weg, 99% sind absoluter Müll. Imho eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Computeranimationsleute.
Bisschen drastisch ausgedrückt, vielleicht, aber prinzipiell hast du recht.
Daher wollte ich ja wissen, um was für eine Doku es sich gehandelt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die auf Discovery was von Dimensionsrissen erzählen - eben weil's Geschwurbel ist.
 

Sissy

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Hi Klerol,

ich bin interessierter Laie und sehe gerne Dokumentationen.

ich auch. Als Unterhaltung. :)

Den Blick in ein Fachbuch ersetzen diese Machwerke nicht. Seriöse Dokus sollen einem Laienpublikum einen groben Überblick darüber geben, was so alles in den jeweiligen Fachbereichen derzeit diskutiert wird. Leider werden dabei die Dinge meist so weit vereinfacht, daß sie teilweise falsch sind. Und dann werden durch Übersetzungen nachträglich nochmal gravierende Fehler eingebaut. Dokus ala "Pro7" dagegen sollen das Publikum gruseln. Und damit für Einschaltquoten sorgen... :(

Demnach gibt es in unserer Dimension winzige Risse, in die sich die Schwerkraft verteilt und somit in unserem Universum verringert ist. Wenn es stimmt dann hört es sich nachvollziehbar an.

So wie Wasser durch ein Sieb tropft? Meinst Du mit "Dimension" unsere Raumzeit? Haben die Dokumacher auch erklärt, wie man sich einen solchen "Riß" vorstellen soll und was den verursacht? Das klingt für mich, als ob die Macher selber zu viel "Enterprise" geguckt haben. :rolleyes:

Für mich klingt das "versickern" der Schwerkraft nicht logisch. Wir können die Größenordnungen der 4 Grundkräfte beobachten/messen/berechnen. Wir können auch beobachten, was sich da draußen im All und in unseren Labors tut. Warum "versickert" nur die Gravitation und nicht auch andere Kräfte durch "Risse"? Warum beobachten wir an allen Orten die selbe Auswirkung von Gravitation? In der Nähe eines Risses müßte die Gravitation schwächer sein, weit weg vom nächsten Riss dann stärker.

Andererseits gibt es einige Aspekte und Beobachtungen im Umfeld, die wiederum passen könnten.

Wurde da noch andere außer "Dunkle Materie" genannt?

Grüße
Sissy
 

klerol

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Hallo und danke für die Antworten!
der Beitrag lief im Rahmen der Sendereihe "Geheimnisse des Universums" auf Discovery Channel. Da hier auch bekannte Physiker wie Hopkins, Phillipenkow u.a. zu Wort kommen und diese Theorien erklärten, halte ich ide Beiträge schon für seriös.

Die Ableitung der Dimensions-Risse erfolgte in Anlehnung an die String-Theorie. Dieser zufolge muss es 10-11 zusätzliche Dimensionen geben. Diese können wir aber nicht wahrnehmen, da sie viel zu klein sind. Diese zusätzlichen Dimensionen kann man sich eher wie winzige Risse in unserer Dimension/Raum vorstellen. Da sich die Schwerkraft auf alle Dimensionen verteilt geht man davon aus, dass sich die Gravitation auch auf die zusätzlichen Dinmesionen verteilt. Mit jeder weiteren Dimension (in der sich die Schwerkraft verteilt) nimmt die Schwerkraft aber im Verhältniss 1:2 oder 1:4 ab (das weiss ich nicht mehr genau!). Daher soll die Gravitation in unserer Dimension entsprechend schwächer sein, was Anhand eines Versuch´s verdeutlicht wurde.

Sorry... aber ich hatte versucht es "verkürzt" darzustellen, was ein Fehler war.
Die String-Theorie gilt (was ich mitbekommen habe) als gesichert. Somit muss es die zusätzlichen Dimensionen ja auch geben. Mir erscheint es auch logisch, dass es in diesen Dimension auch Naturgesetze wie z.B. die Gravitation geben kann.... was bedingt, dass sich die Gravitation auf diese Dimensionen ausbreitet.

Es ist für mich ziemlich verwirrend und wenn man eure Kommentare liest zweifelt man daran, was man glauben oder denken soll ;-)

Liebe Grüße,
klerol

P.S.: Ich sehe meinen Beitrag nur als interessante Diskussionsgrundlage und nicht als meine ernsthafte Überzeugung... der Gedanke hat mich interessiert!
 

Infinity

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Hallo klerol,

kleine Info: gemäß der M-Theorie braucht es keine solche Risse zu geben, damit die Gravitation als die schwächste aller Grundkräfte erscheint. Es reicht, wenn die Gravitonen (das sind in der Quantenphysik die Trägerteilchen der Gravitation analog zu den anderen Eichbosonen) als geschlossene Strings zwischen den Branen hin und her wandern können (offene können das nicht, sondern binden zwei Branen untereinander). Durch diese Verteilung der geschlossenen Strings in verschiedenen Branen ist unser wahrnehmbares Universum - sozusagen - verdünnt. Zur Begriffsklärung Brane: dazu lies Dir am besten ein paar Wikipedia-Artikel durch. Unser wahrnehmbares Universum soll laut Theorie aus einer (vielleicht auch mehreren) Branen bestehen, die man als D3 bezeichnet. Die 3 steht für drei Raumdimensionen.

Nach dieser Theorie hat das Universum Deine genannten elf Dimensionen.

Und nein, die Stringtheorie gilt nicht als gesichert. Auch alles, was darauf aufbaut, nicht, zumal das Graviton nur hypothetisch vorhanden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Entro-Pi

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Was diese Reportagen im Fernsehen angeht: Finger weg, 99% sind absoluter Müll. Imho eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Computeranimationsleute.

Drastische Wortwahl, aber im Endeffekt leider richtig. Es ist nicht so, daß alles falsch ist, was die da verzapfen. Aber selbst ich, der ich zwar Physik studiert habe aber trotzdem kein Universalgenie bin, muß bei diesen Grafik-Doku's alle 2-3 Minuten mit dem Kopf schütteln. Da werden immer wieder irgendwelche Dinge völlig aus dem Zusammenhang gerissen und so verdreht dargestellt, daß der uninformierte Zuschauer das komplett falsch versteht. Was bleibt sind beeindruckende Bilder und Zuseher, die nun glauben sie wüssten bescheid, obwohl das Gegenteil der Fall ist.
 

FrankSpecht

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Moin,
Diese zusätzlichen Dimensionen kann man sich eher wie winzige Risse in unserer Dimension/Raum vorstellen.
und entschuldige bitte die Nachfrage: Wer hat wann (z.B. in einer Doku) erzählt, dass Zusatzdimensionen Risse in der Raumzeit seien?
Ich glaube einfach nicht, dass das irgendwer gesagt hat, weil es einfach nicht stimmt. Es mag laut Stringtheorie weitere Dimensionen geben. Dann sind diese aufgerollt und so klein, dass wir sie nicht bemerken, aber die Gravitation schon. Aber von Rissen in der Raumzeit höre ich nur, wenn ich ScFi-Filme sehe.
:confused:
 

Schmidts Katze

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Demnach gibt es in unserer Dimension winzige Risse, in die sich die Schwerkraft verteilt

Hallo klerol,

was ist denn "unsere Dimension"?

Ich kenne 3 Raumdimensionen (vorne/hinten, oben/unten und rechts/links) und die Zeit als 4. Dimension.
Welche dieser Dimensionen ist unsere und soll Risse haben?
Irgendwie erinnert mich diese Verwendung von Dimension an Schwingungen, Energien oder Felder, von denen Esoteriker gerne schwätzen, ohne zu wissen, was das eigentlich ist.

Ich kann Discovery nicht empfangen, aber gehören die nicht zur BBC?
Die hat doch eigentlich nen ganz guten Ruf.

Grüße
SK
 

Bernhard

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Sorry... aber ich hatte versucht es "verkürzt" darzustellen, was ein Fehler war.
Hallo klerol,

vielleicht liegt hier ja auch ein Missverständnis respektive Übersetzungsfehler vor. Das Wort "Riss" halte ich ebenfalls für ziemlich schlecht gewählt und zwar auch im Rahmen der Stringtheorie.

Für eine IMO gute populärwissenschaftliche Einführung in diese Ideenwelt empfehle ich den folgenden Videoclip von und mit Brian Greene (einem führenden String-Theoretiker):
http://www.ted.com/talks/lang/en/brian_greene_on_string_theory.html

Für einen noch detaillierteren, populärwissenschaftlichen Einstieg gäbe es auch noch das Buch vom gleichen Autor mit dem Titel "Das elegante Universum". Dieses Buch ist sehr unterhaltsam und spannend geschrieben, behandelt dabei aber auch Themen für fachlich eher versierte Leser.
Gruß
 

Alex74

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@klerol:
Da hier auch bekannte Physiker wie Hopkins, Phillipenkow u.a. zu Wort kommen und diese Theorien erklärten, halte ich ide Beiträge schon für seriös.
Das ist eine Fehlannahme.
Das kommt daher:

Ein Produktionsteam macht eine Sendung wie die beschriebene. Man fragt also auch irgendwelche bekannten Physiker ob sie gern ihre Sicht dazu darlegen wollen und so trifft man sich zu einem Interviewtermin. In dem wird das Thema meist mit Frage-Antwort abgehandelt.
Am Ende ist das Material dafür natürlich meist viel zu lang, und so wird an den Aussagen noch eifrig geschnitten, und zwar so daß der Redakteuer meint es sinnvoll geschnitten zu haben...ohne daß der Ahnung von der Materie haben muß - mal gar nicht davon zu reden daß die Fragen dazu so gut wie nie zu hören sind. (Antworten ohne die Frage dazu zu kennen sind imho eines der wertlosesten Dinge die es überhaupt gibt...42... :D ).
Dazu kommt noch daß auch Koryphäen nicht zwangsweise die Fähigkeit haben sich allgemeinverständlich auszudrücken.
Am Ende bleiben zerschnittene, aus dem Zusammenhang gefallene Zitate ohne deren Frage auf die sie sich beziehen die so zurechtgepflastert wurde daß ein Redakteur meint sie für seine Sendung gut wiederzugeben (was nicht identisch ist mit: die inhaltsvollsten Teile ... eher meist die aufsehenerregendsten Teile...). Aber das Ziel ist erreicht: man hat namhafte Leute für seine Sendung gefunden.
Man muß noch dazu sagen daß es nicht so schwer ist einen Professor der Physik dafür zu gewinnen wie wenn irgendjemand versucht einen Hollywoodstar für ein Interview zu locken.

Es gibt auch klassische Verdreher in solchen Sendungen wo man genau merkt daß der Redakteuer da einige Dinge aus Unwissenheit total verwechselt. Stringtheorie und Superstrings sind da ein klassisches Beispiel.

Gruß Alex
 
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