Mikroquasare: Der Herzschlag eines Schwarzen Lochs

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
Ein internationales Astronomenteam hat mit Hilfe des Rossi X-ray Timing Explorer (RXTE) der NASA das vielleicht kleinste bislang bekannte Schwarze Loch aufgespürt. Die Astronomen werteten dazu ein periodisches Röntgensignal des Systems aus, das bislang nur bei einem anderen Schwarzen Loch beobachtet werden konnte. (19. Dezember 2011)

Weiterlesen...
 

Lohoried

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

kann jemand erklären, wie es möglich ist, dass so ein kleines schwarzes Loch entsteht? Wenn man in verschiedenen Lektüren liest, dann ist es nur denktbar, wenn ein Stern die 40-fache Sonnenmasse besitzt. Selbst dann, kann auch noch ein Magnetar dabei entstehen.

Vielen Dank für die Rückmeldungen.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Lohoried,

Dein Einwand ist verursacht durch einige Vereinfachungen bei der Beschreibung dieses Prozesses. Zunächst einmal sind die 40 Sonnenmassen beim ursprünglichen Stern nur eine sehr grobe Schätzung. Das liegt daran, daß bisher nicht genau genug bekannt ist, wieviel Masse ein Stern je nach Spektralklasse, im Laufe seines Lebens wieder verliert. Jeder Stern produziert sogenannten Sonnen- bzw. Sternenwind. Dabei wird im Laufe seines Lebens und im Laufe seiner Entwicklung ein mehr oder minder großer Teil seiner Masse ins All ‚gepustet‘. Selbst ganz am Ende seines Daseins – wenn er schwer genug für eine Supernovaexplosion war, wird nocheinmal ein mehr oder minder großer Teil seiner Hülle ins All geschleudert. Wenn er danach immer noch schwer genug ist (hier weiß ich nicht genau, ob das immer nach einem SN-Durchgang der Fall sein muß, oder ob es dabei auch einen Übergangsbereich gibt), um als Neutronenstern zu enden, muß er als Neutronenstern die Mindestmasse von 2,5 Sonnenmassen (Tolman-Oppenheimer-Volkoff-Grenze http://de.wikipedia.org/wiki/Tolman-Oppenheimer-Volkoff-Grenze ) überschreiten. Entweder sofort oder analog zum SN1a-Prozess, durch anschließende mehr oder minder lange dauernde Massenakkretion.

Herzliche Grüße

MAC
 
Zuletzt bearbeitet:

blackhole

Registriertes Mitglied
....... die informationen im beitrag sind doch noch sehr vage und bewegen sich um die bisher allgemein anerkannte untergrenze von sonnenmassen zur aktivierung des ultimativen gravitationskollapses mit dem ergebnis stellares schwarzes loch ......
 

Lohoried

Registriertes Mitglied
Ist es richtig, dass es im All einen Mechanismuss gibt der es verhindert, dass sich mehrere Singularitäten - mittlerer Größe - vereinen? Wenn ja, weiss man schon warum?

VG

Lohoried
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Lohoried,

Ist es richtig, dass es im All einen Mechanismuss gibt der es verhindert, dass sich mehrere Singularitäten - mittlerer Größe - vereinen? Wenn ja, weiss man schon warum?
Nein, das ist nicht richtig. Sie können sich vereinen, wenn sie sich direkt treffen. Wenn sie sich nicht direkt treffen sondern einander umkreisen, dann dauert diese Vereinigung allerdings unter Umständen so lange, daß sie sich nie vereinigen. Siehe dazu auch: http://de.wikipedia.org/wiki/PSR_1913+16

Herzliche Grüße

MAC

http://www.astronews.com/news/artikel/2010/08/1008-028.shtml
http://www.astronews.com/news/artikel/2001/09/0109-014.shtml
 
Zuletzt bearbeitet:

Infinity

Registriertes Mitglied
Hallo,

Aus den mit dem Rossi X-ray Timing Explorer (RXTE) beobachteten Veränderungen im Röntgenspektrum während eines jeden "Herzschlags" schließen die Forscher, dass der innerste Bereich der Scheibe so viel Strahlung aussenden muss, dass diese das Gas zurückdrängt. So entsteht ein nach außen gerichteter Wind, der den Materialfluss in Richtung des Schwarzen Lochs für kurze Zeit zum Erliegen bringt. Der Jet versiegt, die Strahlung ist nun nur noch sehr schwach. Schließlich wird der innere Bereich der Scheibe so hell und heiß, dass er sich auflöst und in Richtung des Schwarzen Lochs stürzt, wodurch der Jet wieder zum Leben erweckt wird und der Zyklus von vorne beginnt. Der ganze Prozess dauert lediglich 40 Sekunden.
also das habe ich leider nicht ganz verstanden. Dafür habe ich drei Fragen:

(1) Ist mit „zurückdrängen“ gemeint, dass sich das Gas weiter vom Zentrum entfernt? Das scheint für mich eher die logische Schlussfolgerung zu sein, wenn man bedenkt, dass höhere Strahlung auch höhere Temperatur bedeutet.

(2) Wenn ja: wie kann die Strahlung eine so hohe Kraft haben, dass das Gas nicht mehr ins Schwarze Loch wandern kann? Gut, das Zentrum hat vielleicht eine Masse von nur drei Sonnen, vielleicht auch weniger, aber gelingt es der Strahlung tatsächlich, die Gravitationskraft von drei Sonnen zu kompensieren? Für mich nicht vorstellbar.

(3) Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Erhitzen eines bestimmten Sektors im inneren Bereich und der Rückkehr ins Schwarze Loch und wieso löst sich das Gas darin auf?
 
Oben