Aber diesmal durchaus verständlich; die Überschrift sagt klar um was es geht, im Beitrag geht deutlich hervor was Du sagst. Auch wenns mit der Großschreibung noch hapert
Ich schreib mal schnell meine Meinung dazu;
Nicht mehr weiterentwickelt würde ich nicht sagen. Wenn Du mit "Klassik" das gleiche meinst wie "orchestral", dann hat sich da schon ne Menge getan; in vielen Stücken sind moderne Instrumente mit eingeflossen und ich finde aktuelle Orchestermusik (die man heutzutage meist aus Filmen kennt) wesentlich melodischer als noch zu Beethovens Zeiten.
Im Rock wird halt von Haus aus eher wenig experimentiert. Rock ist zur Unterhaltung und Livebands haben halt "nur" die klassische Aufteilung Sänger, Lead-Gitarre, Rhythmusgitarre, Bass und Schlagzeug. Und wirds zu experimentell wills keiner mehr hören.
Was hältst Du eigentlich von Dead Weather? (z.B:
http://www.myvideo.de/watch/6846199/The_Dead_Weather_Treat_Me_Like_Your_Mother ) Ist ja ne gute aktuelle Band.
Sagen wirs so: hier wird das große Geld gemacht, ohne daß es wirklich lebt weil komplett von den "Big Four" beherrscht. Eine Entwicklung sehe ich hier jedenfalls leider nicht, dabei bietet Pop theoretisch eine große Fläche zum experimentieren. Man muß sich nur mal anhören was gute Popbands in den 80ern so machten. Schreiben heutige Popbands 10-Minuten lange Instrumentals? Eher weniger...weil der Plattenkonzern sowas nicht will.
Immernoch recht lebendig, allerdings hat Techno kaum was mit Musik zu tun.
Aus musikalischer Sicht ist es mehr Klangbastelei und Geräuschkomposition als Musik, aus Sicht des Konsumenten ist es eher ein Rauschmittel als Musik.
Dazu habe ich auch überhaupt keinen Draht. Daher verbeiße ich mir da lieber eine Meinung. Da die Sparte von den Big Four auch komplett kontrolliert und ausgeschlachtet wird ists aber aus künstlerische Sicht ziemlich tot, das ist gewiß.
Dient ja auch mehr der Unterhaltung und bedient Klischees; aber das kann es gut. Würde es sich zu sehr entwickeln wärs auch irgendwie kein Folk mehr, oder?
Ich sehe das eher mit 1978-1994 so
Emotionen brauche ich in der Musik nicht unbedingt, ich will originelle, schöne, interessante Melodien und Rhythmen hören und wenn der Text gut ist, dann ists perfekt.
Wie gesagt: das liegt an der Marktaufteilung durch die Big Four, der vier großen Plattenkonzerne. Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Major-Label
Als man entdeckte, daß sich mit Musik viel Geld verdienen läßt (in den 80ern), war die Konsequenz daß diese Riesenfirmen an die Börse gingen.
Folge war, daß man nun Quartalsberichte abliefern mußte und die mußten alle prima aussehen.
Man mußte also jedes Jahr Top-Scheiben im Angebot haben. Also war keine Zeit mehr, über lange Jahre vielversprechende Bands aufzubauen, sondern sie selbst künstlich zusammenzustellen und zu promoten.
Aus künstlerischer Sicht gehören diese Konzerne daher zerschlagen und ein Verbot erlassen daß Firmen, die Kunst verkaufen (und das ist Musik de fakto) Aktiengesellschaften werden können.
Übrigens hast du in meinen Augen eine Stilrichtung vergessen, die in einem recht weiten Spektrum momentan gehört wird: Gothic, und da meine ich alles von Elektro- bis Metal-Gothic.
Da wird momentan sehr viel sehr gutes produziert, ich verliere angesichts der vielen guten Bands die Übersicht.
Diese depressiv-melodische Sparte spricht zum einen die Alt-80er an (durch die elektronischen Komponenten, selbst im Gothic-Metal), durch die Härte auch Metaller und Technoisten sowie durch den Trend auch viele junge Leute; Gothic ist im Moment meiner Einschätzung nach dominierende Jugendkultur. Das ganze überschneidet sich auch mit dem Boom an Mittelalter-Vereinen und -Märkten und der Fantasy-Subkultur, was so hervorragende Bands hervorgebracht hat wie Subway to Sally (
http://www.myvideo.de/watch/7163943/Subway_to_Sally_Der_Vagabund ), Medieval Baebes (
http://www.youtube.com/watch?v=KXCA5z6kQZM&feature=related ), man könnte das auch als Weiterentwicklung des Folk sehen.
Und wie man sieht ist die Sparte Gothic so groß, daß sie sehr viele Richtungen aufnimmt und zu etwas Neuem verbindet.
Für mich wichtig ist daran, daß die Texte normalerweise stets kritisch sind und düstere Szenarien besingen - also im krassen Gegensatz zu dem hirnlosen Zeug stehen das und als massentauglich normalerweise vorgekaut wird.
Gruß Alex