Runzelrübe
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Für eine Ansicht Millionen Lichtjahre entfernt oder für eine Ansicht nahe der Erde mag der darzustellende bildliche Unterschied durchaus nicht repräsentativ ausfallen.
Möchte man jedoch zum jetzigen Zeitpunkt eine Ansicht des Sternenhimmels um einen anderen Stern in unserer Nachbarschaft berechnen, lässt sich das Thema nicht mehr kleinreden. Wir schauen als Beispiel mal in Richtung eines Sterns, der 200 Lj entfernt ist und springen nun einmal linear jeweils um 1 Lichtjahr in Richtung der Position, an der wir den Stern eingangs aus Sicht der Erde gesehen haben. Nach dem 50sten Sprung schauen wir uns einmal um. Nun, wenn wir dahin zurückschauen, von wo wir gekommen sind, dann befindet sich die Erde (bzw. das Sonnensystem) nun nicht mehr sichtbar auf der Linie, aus der wir gekommen sind. Schauen wir nach vorn, befindet sich der Stern, zu dem wir wollen, auch nicht mehr auf der Linie, an der wir entlangspringen. Aber nicht nur Start und Ziel sind verschoben sondern der gesamte Sternenhimmel. Hinter uns ist er scheinbar älter, vor uns scheinbar jünger. Dass Photonen auch so elendig langsam sein müssen...
Innerhalb von 50 Jahren bewegt sich die Sonne um gut 0,04 Lichtjahre. Am Ende der Reise von 200 Lichtjahren kämen wir, insofern die Bewegung unseres Zielsterns um das GC auch nur bei 250 km/s lag, an einem Punkt an, der gut 1/6 Lichtjahr von seiner echten Position entfernt ist. Auch die Erde liegt gut 1/6 Lichtjahre neben unserer Linie. Und hierbei habe ich noch nicht einmal die relativen Bewegungsrichtungen der Sterne zueinander beachtet. Es kann also noch deutlich mehr ausfallen, manchmal jedoch auch weniger. Je nach Kamerawinkel hat man dann durchaus mehrere Pixel Unterschied bei jedem Stern.
Anders ausgedrückt, bei 100.000 Lichtjahren Durchmesser der Galaxie, die wir in 200 Pixel quetschen haben wir 0.5% Abweichung zum Original und merken das vielleicht echt nur in Farbveränderungen. Das mag für einen Standort außerhalb der Galaxie befriedigend sein. Für eine galaktische Karte jedoch könnten wir versucht sein, eine Lösung zu finden. Das liefe wohl aber darauf hinaus, je Stern keine Position im Raum sondern viele Positionen in der Raumzeit zu speichern. Wäre ja mal was...
[Edit:]
Mal abgesehen von der Genauigkeit - eine 3D Visualisierung für eine Farbbrille wäre auch etwas tolles.
http://www.faz.net/artikel/C31509/3d-darstellung-tanz-ums-schwarze-loch-30014563.html
Möchte man jedoch zum jetzigen Zeitpunkt eine Ansicht des Sternenhimmels um einen anderen Stern in unserer Nachbarschaft berechnen, lässt sich das Thema nicht mehr kleinreden. Wir schauen als Beispiel mal in Richtung eines Sterns, der 200 Lj entfernt ist und springen nun einmal linear jeweils um 1 Lichtjahr in Richtung der Position, an der wir den Stern eingangs aus Sicht der Erde gesehen haben. Nach dem 50sten Sprung schauen wir uns einmal um. Nun, wenn wir dahin zurückschauen, von wo wir gekommen sind, dann befindet sich die Erde (bzw. das Sonnensystem) nun nicht mehr sichtbar auf der Linie, aus der wir gekommen sind. Schauen wir nach vorn, befindet sich der Stern, zu dem wir wollen, auch nicht mehr auf der Linie, an der wir entlangspringen. Aber nicht nur Start und Ziel sind verschoben sondern der gesamte Sternenhimmel. Hinter uns ist er scheinbar älter, vor uns scheinbar jünger. Dass Photonen auch so elendig langsam sein müssen...
Innerhalb von 50 Jahren bewegt sich die Sonne um gut 0,04 Lichtjahre. Am Ende der Reise von 200 Lichtjahren kämen wir, insofern die Bewegung unseres Zielsterns um das GC auch nur bei 250 km/s lag, an einem Punkt an, der gut 1/6 Lichtjahr von seiner echten Position entfernt ist. Auch die Erde liegt gut 1/6 Lichtjahre neben unserer Linie. Und hierbei habe ich noch nicht einmal die relativen Bewegungsrichtungen der Sterne zueinander beachtet. Es kann also noch deutlich mehr ausfallen, manchmal jedoch auch weniger. Je nach Kamerawinkel hat man dann durchaus mehrere Pixel Unterschied bei jedem Stern.
Anders ausgedrückt, bei 100.000 Lichtjahren Durchmesser der Galaxie, die wir in 200 Pixel quetschen haben wir 0.5% Abweichung zum Original und merken das vielleicht echt nur in Farbveränderungen. Das mag für einen Standort außerhalb der Galaxie befriedigend sein. Für eine galaktische Karte jedoch könnten wir versucht sein, eine Lösung zu finden. Das liefe wohl aber darauf hinaus, je Stern keine Position im Raum sondern viele Positionen in der Raumzeit zu speichern. Wäre ja mal was...
[Edit:]
Mal abgesehen von der Genauigkeit - eine 3D Visualisierung für eine Farbbrille wäre auch etwas tolles.
http://www.faz.net/artikel/C31509/3d-darstellung-tanz-ums-schwarze-loch-30014563.html
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