Hallo Bynaus,
Ich habe nirgends behauptet, die Schwerkraft sei nicht vorhanden.
Doch! Du hast es nur noch nicht gemerkt.
Siehe Antwort auf übernächsten Quote
Sie wirkt natürlich auch auf den austarierten Körper (ohne Schwerkraft macht der Begriff "austariert" gar keinen Sinn). Aber sie wird von einer gleich grossen und entgegengesetzten Kraft nach oben - dem Auftrieb - begeleitet, was dazu führt, dass keine Kraft nach oben oder unten wirkt.
Siehe U-Boot und U-Boot Inhalt. Siehe Zelle und Zellinhalt.
Die Nettokraft ist Null. Das sieht man nicht zuletzt daran, dass der austarierte Körper nicht beschleunigt. Keine Beschleunigung, keine (Netto-)Kraft. Dies ist durchaus vergleichbar mit der Schwerelosigkeit:
Nein, denn die Entscheidung wohin die Teilung erfolgt, geschieht in der Zelle.
Und das mit der Beschleunigung ist eben Dein Irrtum. Nur unsauber formuliert kann es nicht mehr sein, denn Du begründest Deine Argumentation genau auf dem so eben nicht existierenden Unterschied.
Im Aufzug wirst Du beschleunigt. Ob auf die Spitze einer beschleunigenden Rakete montiert oder auf dem Erdboden stehend. Das kannst Du nicht voneinander unterscheiden, auch dann nicht, wenn Du die Aufzugkabine mit Wasser füllst. Der Unterschied zwischen beiden Zuständen ist der Unterschied zwischen Schweben und auf dem Boden ruhen auf der einen Seite und frei fallen auf der anderen Seite. Der Auftrieb macht in diesem Falle nichts anderes als der Erdboden. Beide verhindern, daß Du im freien Fall immer schneller auf den Erdmittelpunkt zu fällst.
der einzige Unterschied ist, dass sich der menschliche Gleichgewichtssinn so nicht ausschalten lässt.
Eben! An dem Grund dafür solltest Du Dich mal genau so hartnäckig verbeißen wie an Deiner Argumentationslinie. Siehe dazu auch den Aufzug.
Und ebenso wenig läßt sich dadurch die Sedimentation in einer Zelle aufheben.
Die Statolithen spielen nur in zwei Situationen eine Rolle: Bei Pflanzen, die aufrecht wachsen müssen, sich also am Schwerefeld orientieren müssen, und bei Gleichgewichtsorganen, die ebenfalls diese Aufgabe haben
Dieser Differenzierungsmechanismus bei Pflanzen ist bekannt (wohl auch durch Wachstumsexperimente im freien Fall?). An welcher Stelle der Tiergenese und durch welche Mechanismen deren Strukturbildung stattfindet ist mir nicht bekannt und soweit ich mich erinnern kann, wurde das auch bisher nicht tierexperimentell unter Schwerelosigkeit getestet. Aber hier kann ich auch völlig danebenliegen. ( Irgenwo gibt es da ältere Erinnerungen an Experimente mit Fruchtfliegen im All?)
Tatsache ist wohl, daß die Gravitation bei der pflanzlichen Strukturbildung eine entscheidende Rolle spielt und so lange dieser Prozess bei Tieren nicht geklärt ist, würde ich solche ein Prinzip nicht von vornherein ausschließen.
Da Keimzellen nicht über Statolithen verfügen, spielen Statolithen für das Wachstum keine Rolle.
es genügt (auch bei Pflanzenzellen) intrazelluläre Sedimentation.
Für das Wachstum eines Säuger-Embryos dürften sie auch überhaupt keine Rolle spielen, weil dieses Wachstum sich gar nicht am Schwerefeld, sondern an der Lage der anderen Zellen zu orientieren hat.
das ist in meinen Augen wenig schlüssig.
1. Weil Du diese Argumentation auch auf Pflanzen anwenden kannst
2. Weil Du dafür eine bereits vorhandene Struktur brauchst.
Das was den Anstoß gibt, daß aus den eigentlich identischen Tochterzellen zwei verschiedene Zellen werden, ist (soweit mir unbekannt) nicht klar. Das wird sich schon irgendwie richten, reicht dabei nicht, zumindest dann nicht wenn man wissen will wie es genau geht. Ein asymmetrischer Mechanismus (eben die Gravitation) ist in Ansätzen bekannt und es liegt nahe ihn zumindest als Initiator einer solchen Differenzierung auch an allen anderen dazu geeigneten Stellen zu vermuten. Auch an völlig ‚veralteten‘ Problemlösungen wird in der Biogenese und Biologie zäh festgehalten.
Denkbar ist auch, daß dieser Differenzierungsmechanismus zuerst von höheren Pflanzen entwickelt wurde und damit dann für den Zweig der Tierwelt nicht mit übernommen werden konnte. Dennoch ist der Vorgang der Sedimentation in einer Zelle derjenige, der zuverlässig an jedem Ort auf der Erde und in jeder Position verfügbar war und ist. Es ist also durchaus naheliegend ihn bei den ersten Differenzierungen als Initiator zu verdächtigen.
Denn wie gesagt: Embryos (zumindest menschliche, aber wohl die meisten anderen Säuger) schwimmen frei im Fruchtwasser, können sich also auch mal drehen, ohne dass sich das problematisch auf ihre Entwicklung auswirken würde
Wenn sie schon frei im Fruchtwasser schwimmen, ist dieser Differenzierungsschritt wohl schon abgeschlossen. Wenn bei Pflanzen wenige Minuten genügen um mit der Information gezielte Zellteilung auszulösen, sollte doch auch bei Tieren eine solch kurze Ruhephase genügen?
wenn es problematisch wäre, hätte die Natur längst Gegenmassnahmen ergriffen, und alle Embryos würden mit einer bevorzugten, fixierten Richtung heranwachsen.
das ist keine saubere Argumentation. Es scheint eben nicht problematisch zu sein. Das muß aber nicht daran liegen, daß die von Dir vermuteten Probleme existieren oder nicht existieren und die von Dir vermutete Lösung das Problem lösen kann wenn es existiert.
Deshalb spielt die Schwerkraft für das Wachstum von Säugern nach aller Wahrscheinlichkeit überhaupt keine Rolle, und ich würde deshalb nicht erwarten, dass unter verminderter oder völlig fehlender Schwerkraft irgendwelche Probleme auftauchen.
Normales Wachstum ist außerhalb des Mutterleibes nicht möglich. Ob sich dafür gleichwertige supportive Möglichkeiten finden lassen, bleibt abzuwarten - bisher jedenfalls nicht wirklich. Und was innerhalb des Mutterleibes (Konzeption bis Geburt) geht und was nicht, wird sich erst noch zeigen müssen. Ich bin da auf Basis der bisherigen Kenntnisse eher skeptisch und würde es für ein Verbrechen halten, wenn es zuerst von Menschen ausprobiert wird. Schlimm genug, wenn es an Säugetieren ausprobiert werden muß.
Herzliche Grüße
MAC
PS: Ich fahre Morgen für drei Wochen in Urlaub. Wahrscheinlich ohne Internet.