Hallo ZA RA,
Einfach mal was "vorauszuberechnen" klingt eher nach Ausserirdischen!
warum soll das nach Ausserirdischen klingen?
Archäologischer Fakt ist, die Positionen von Sonne, Mond, Planeten und Sternen wurden bereits von den Babyloniern ca. 750 BC beobachtet und aufgezeichnet. Ob es auch noch ältere Tontafeln gibt, ist mir im Moment nicht bekannt.
Zwischen diesen ersten Aufzeichnungen und dem Untergang des Schiffes liegen rund 600 Jahre. Bei einer Datenlage von 600 Jahren fällt aber einem guten Mathematiker dann recht schnell auf, daß es bei den Bewegungen dieser Objekte gewisse Regelmäßigkeiten gibt.
Der 18 jährige Finsterniszyklus von Sonnen- und Mondfinsternissen (Saroszyklus) jedenfalls war zur Zeit des Untergangs des Schiffes definitiv bekannt. Aus diesen Daten und den abgeleiteten Zyklen kann prinzipiell vorausberechnet werden.
Ich zitiere hier mal aus Wikipedia
Der Saroszyklus war bereits im Altertum bekannt. Die ältesten ab 748 v. Chr. erhaltenen Keilschrifttafeln (Saros Cycle Texts) stammen von den Babyloniern. Einige Jahrhunderte später wird der Saroszyklus auch von den griechischen und römischen Gelehrten Herodot, Hipparchos, Plinius [4] sowie Ptolemäus genannt. Thales, der von seiner Existenz bei einer Orientreise erfahren haben könnte, soll ihn für seine Vorhersage der Sonnenfinsternis 585 v.Chr. verwendet haben. Nach den Überlieferungen von Herodot hat Thales aber lediglich das Jahr vorhergesagt.
Die Daten die der Mechanismus wiedergibt..mussten über einen Zeitraum von min. 500 Jahre beobachtet worden sein, insofern gesammelt, um weitergegeben zu werden.
die Daten umfassen sogar 600 Jahre oder mehr. Also kein Hinderungsgrund!
Alleine dies erfordert ein hohes Talent für Organisation, ausgereiffte Beobachtungsmöglichkeiten und eine stabile Gesellschaft etc.etc...
Es sind definitiv Handelsbeziehungen zwischen den einzelnen Kulturen durch archäologische Funde belegt, außerdem existieren "Reiseberichte" von diversen Schriftgelehrten aus der Zeit des Untergangs und den Jahrhunderten davor.
Die damals bekannte Welt war auch schon vernetzt. Nicht per EDV, sondern durch Handelsreisende, die Briefe mitnahmen, Studenten, Schriftgelehrte und auch durch Priester.
Auch wenn die einzelnen Stadtstaaten und Reiche immer wieder Krieg miteinander führten, so fand doch ein starker kultureller, religiöser und auch technischer Austausch zwischen ihnen statt...
Mal abgesehen von der Kunstfertigkeit die zur Herstellung benötigte wurde, die die Scheibe von Nebra wie einen Schubkarren neben einer Saturn V (
http://upload.wikimedia.org/wikiped...raun.jpg/486px-S-IC_engines_and_Von_Braun.jpg) aussehen lässt.
Was hat denn die Scheibe von Nebra (ca. 2.000 Jahre früher gefertigt) mit dem Mechanismus von Antikythera zu tun? Das sind 2 völlig unterschiedliche Artefakte früherer menschlicher Kulturen...
Wer zudem die Ellipse der Mondumlafbahn und die vers. Geschwindigkeiten des Trabanten beobachtet/"berechnet" und mechanisch umsetzt, lässt den guten Newton (Imho inkl. seiner Gravitationstheo), obwohl erst
ca. 2000 J später, schon recht früh, ziemlich alt aussehen, nicht?
Es ist sehr wohl möglich, einen mechanischen Apparat zu bauen, mit dem man z.B. Finsternisse berechnen kann, ohne die Ursache (Gravitation, Keplersche Gesetze) zu kennen. Man muß "nur" die Zyklen der aufgezeichnetten Finsternissen aus den Daten extrahieren. Und den Lauf vom Sternhimmel zu unterschiedlichen Jahreszeiten darzustellen, ist noch viel einfacher.
Ne ne ne so einfach machen wir uns das nicht, vor allem gleich mit esoterischem Beiwerk dabei zu winken.......
schriftliche Überlieferungen von Pristern haben nix mit Esotherik sondern mit der damaligen Praxis zu tun, daß Schriftschulen entweder zu Handelskontoren oder Tempeln gehörten. Für die Festlegung des Kalenders wurde Astronomie betrieben. Von den Priestern. Man muß bei der Interpretation von Artefakten ihr kulturelles Umfeld immer mit einbeziehen!
Schau dir doch mal bitte das Video an, ab Minute 10 wirds bis vor Schluss ziemlich Lehrreich. Und vor allen Dingen wird da endlich mal
mit dem ganzen Blödsinn aufgeräumt, welch astrologische/Orakel Bedeutung, Alieneinfluss, oder wie man den Bezinpreis der Zukunft, damit hätte vorausberechnen können.
Ja und? Wo nimmst das
astrologische/Orakel her? Ab Minute 16 gehts um den Mechanismus, das Wrack und Beifunde. Sauber dokumentiert und recht gut dargestellt. Die zeitliche Einordnung des Mechanismus ist nicht bestritten. Es stammt aus der Zeit des 1. oder 2. Vorchristlichen Jahrhunderts.
Der Mechanismus enthält anscheinend ein Planetengetriebe. Ein solches Getriebe ist nach meinem Wissen von den europäischen Gelehrten im Mittelalter erfunden worden. Aber das ist
kein Gegenbeweis, daß ein anderer Erfinder in einer anderen Kultur es nicht schon deutlich früher ebenfalls konstruiert haben könnte...
Denk doch nur an die Skizzen von da Vinci, die Hubschrauber oder andere Flugapperate vorwegnehmen...
Oder nimm die Göpeln. Die wurden bei uns Europäern erst im 14. Jahrhundert eingesetzt, die Assyrer nutzen sie aber bereits 800 BC und brachten die Technik dann nach Ägypten...
Warum sollen die Gelehrten 150 oder 100 Jahre vor Christus nicht technisch hochstehende Rechnemaschinen astronomischer Art aus Bronze hergestellt haben, nachdem Zahnräder prinzipiell seit mehreren hundert Jahren bekannt und in Gebrauch für alltägliche mechanische Vorrichtungen waren?
Daß bislang kein weiteres Stück dieser Art von Rechnemaschine gefunden wurde, liegt vermutlich daran, daß es nicht auf jedem Schiff vorhanden war. Es könnte das Eigentum eines mitreisenden Gelehrten gewesen sein...
Grüße
Sissy