Jagd nach Roten Zwergen

TomTom333

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Moin Moin,

ich möchte nun doch ein neues Thema eröffnen und von dem Thema:
NASA kündigt Bekanntmachung an abkoppeln.

Hier noch mal mein Statement:
Zitat:
Zitat von Kibo Beitrag anzeigen

A: Vielleicht hat die Bekanntmachung ja was mit dieser Meldung hier zu tun? Gibt laut dem SPON-Artikel wesentlich mehr rote Zwerge als gedacht und damit auch wesentlich mehr Planeten. ......


B: Der Satz is ja mal Blödsinn. 10 Mrd alte Sterne können kaum Planeten ausgebildet haben (ja, es gibt sicher Ausnahmen), da es ihnen an Metallen fehlt. Höchstens einfangen...
KIBO: Ich hab deinen Post in A und B unterteilt.
Zitat Ende

Zu A: Super Link! Ich finde (wenn es stimmt) als eine HERAUSRAGENDE Entdeckung. Bei der Zahl von 20 mal mehr "Roten Zwergen" als in unserer Milchstraße, könnte das (meiner Meinung) die Dunkle Materie erklären.
Zumal ja NUR von roten Zwergen die Rede ist. Wenn dann noch die Zahl von Braunen Zwergen korrigiert bzw. extrapoliert wird.........
Die Frage ist dann nur: Warum in den anderen Galaxien und nicht bei uns?

Zu B:
Ich halte deine Antwort für Falsch und nicht Belegbar. Warum sollten sich vor 10 Mrd Jahren keine Planeten bilden können? Wir nehmen an das es nur wenig Metalle gab. Belegen können wir das nicht. Das es WENIGER gab als Heute ist mir auch klar. Aber gab es zu wenig um Planeten entstehen zu lassen? Und wenn du mal die prozentuale Massenverteilung in einem Planetensystem nimmst, ist nicht viel nötig um einen kleinen Felsen wie unsere Erde zu schaffen. Und die um Rote Zwerge können ja noch kleiner sein ... siehe Mars... Merkur.....

Aber auch ich freue mich auf den Artikel von Astronews und dann hoffentlich mit einem Link zu der Arbeit. Das fehlte mir nämlich in dem Spiegel Bericht.


So und jetzt dürft ihr mir Kontra geben
....

Zu finden ist der Artikel hier:

http://www.astronews.com/forum/showpost.php?p=72354&postcount=36

Kibo bezieht sich auf diese Meldung:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,732256,00.html

Ich möchte dann auch noch diese Quelle nennen:

http://www.centauri-dreams.org/?p=15537

Und dann auch noch auf den Abstrakt hinweisen:

http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/abs/nature09578.html


So, und nun möchte ich mein folgendes Statement zur Diskussion stellen:

Wenn in den 8 nächsten elliptischen Galaxien 20 mal mehr Rote Zwerge sind als bisher gedacht, könnte das nicht ein Großteil der Dunklen Materie sein. Zumal hier "NUR" von Roten Zwergen und nicht von Braunen Zwergen die Rede ist. Vielleicht ist deren Zahl noch viel größer.

Ich freue mich und Hoffe auf eine anregende Diskussion.

Tom
 

Franz_F

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Ich möchte zu dem B noch was ergänzen:

Es ist überhaupt nicht gesagt, dass alle Roten Zwerge 10 Mia Jahre alt sein müssen. Die bilden sich auch in jüngerer Zeit um einiges häufiger als Gelbe und weisse und blaue Hautreihensterne. (Ich kann da jetzt nur sagen viel häufiger, aber ich denke da gibt es Zahlen.)

Und auch bei 10 Mia. Roten Zwergen, also solche, die sich gleich zu Beginn der Galaxis gebildet hatten. Sterne entstehen meist in Gruppen und da in allen Grössen. Die grössten Brocken leben gerade mal 10 Mio Jahre und blasen bei ihrem Ende ordentliche Mengen an O, C, Se, und auch Fe durch die Gegend, weil sie bei Ihren SN vollständig zerblasen werden (Bildung von elektron-Positron Paaren aus Gamma-Strahlen). Aber auch die weniger massieven leben nur 50 Mio Jahre und auch beidenen bleibt dann ein kümmerlicher Rest von 0,8 -1,4 SM übrig der Rest ist wieder mit schweren Elementen kontamiert und stehjt bereit für Sternen und Planeten Bildung.
Gerade eine SN kann praktisch wie ein Schneepflug Materie zusammen schieben und die Sternentstehung anheizen.
Ob jetzt nuen ein RZ 10 Mia Jahre alt ist, oder 9,95 Mia Jahre alt ist macht zeitlich nicht viel Unterschied, und kann im gleichen Sternhaufen passieren. Der Unterschied ist aber der etwas jüngere wird metallischer sein --> mehr und grössere Planeten ausbilden.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Bisher unentdeckte Rote Zwerge können höchstens die baryonische Dunkle Materie erklären. Bei der nicht-baryonischen fällt dies als Erklärung weg.

Ansonsten schliesse ich mich Franz_F an: Nicht alle Roten Zwerge sind alt. Die Initial Mass Function, die aussagt, wie häufig bestimmte Sterne in Abhängigkeit ihrer Masse entstehen, ist proportional zu M^-a, wobei a etwa 2.3 beträgt, dh, ein Stern mit 0.1 Sonnenmassen entsteht rund 1/0.1^2.3 = 200 mal häufiger als einer mit 1 Sonnenmasse. Da Rote Zwerge sehr langlebig sind, nimmt ihr Anteil an der Sternpopulation zu, je länger es her ist, seit das letzte Mal Sternbildung stattgefunden hat (entsprechend sind elliptische Galaxien, in denen keine Sterne mehr entstehen, tendenziell rötlich, und scheiben/spiral/balkenspiralförmige Galaxien mit vielen Sternentstehungsgebieten tendenziell bläulich). Aber so lange Sternbildung anhält (was sie ja in der Milchstrasse auch tut), gibt es für jeden sonnenähnlichen Stern jungen Alters 200 Rote Zwerge ebendiesen Alters.

Insofern kann es gut sein, dass Rote Zwerge sowohl zu wenig, genau richtig oder zu viele Metalle für Planetensysteme aufweisen.
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Ich möchte anmerken das ich auch nichts anderes behauptet habe. Ich habe mich explizit auf die Textstelle im Siegelartikel bezogen. Und die stimmt, so wie sie da steht, eben nicht.

mfg Kibo
 

TomTom333

Registriertes Mitglied
@ Kibo: Es geht hier nicht gegen dich, oder gegen dein Statement. Es geht einzig und allein um meinen Wunsch, dass das (manchmal Kopflose) Gerede von DM/DE aufhört.


@ Bynaus: Aber natürlich Reden wir über die Baryonische Dunkle Materie, über nichts anderes rede auch ich. Aber was, wenn wir mehr gar nicht brauchen? In dem Wiki - Artikel zur DM wird von drei Arten gesprochen.
Baryonische, HDM und CDM. Was wenn zur Anfangszeit des Universums viel mehr Rote Zwerge entstanden sind. Braune möchte entgegen meines (Wunsch) Statements vom Anfang mal vorsichtig ausklammern, weil Heute dazu ein Bericht auf Skyweek ist.
Hier der Preprint dazu:
http://arxiv.org/abs/1009.5991

Wer lieber direkt zum PDF möchte :
http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1009/1009.5991v1.pdf

Erklären kann ich mir diesen Fund aber nicht. 0,6% halte ich für sehr sehr Wenig. Aber vielleicht müssen wir auf GAIA warten, wie im Print aufgeführt:

Zitat:....Higher-precision astrometry will be required to obtain an
accurate census of low-mass companions in close orbit around
Sun-like stars and to derive the relative frequencies of planets,
brown dwarfs, and low-mass stars. The next major step in this
direction is the GAIA astrometry satellite, which is the successor
of Hipparcos and will make it possible to determine the masses
of many radial-velocity companions.


Tom
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

Registriertes Mitglied
Was wenn zur Anfangszeit des Universums viel mehr Rote Zwerge entstanden sind.

Das ist eben nicht so einfach. Der Anteil der baryonischen Materie im Universum muss einen ganz bestimmten Wert haben, damit wir zu der beobachteten, "primordialen" Elementverteilung kommen. Die Anzahl der Protonen, die kurz nach dem Urknall miteinander interagieren können, bestimmt recht kritisch die Verhältnisse der zwei stabilen Wasserstoff- und Heliumisotope sowie der leichtesten Metalle, wie Lithium, Beryllium und Bor, die in sehr kleinen Mengen ebenfalls im Urknall entstanden. Ist der Anteil der baryonischen Materie höher, erwartet man andere Verhältnisse. Der Anteil, der zu den beobachteten Verhältnissen passt, ist eben unverträglich mit der Idee, die Dunkle Materie sei vollständig aus Roten und Braunen Zwergen (oder Weltraumhasen und Schokokuchen, oder sonst jede Form von baryonischer Materie) aufgebaut.
 

Kibo

Registriertes Mitglied
*sabber*

Schokokuchen wäre aber super,
Ich würd mich sofort als Astronaut melden um die dunkle Materie zu erkunden!:D

kleiner Spaß am Rande^^
 
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