Wo ist der Sinn

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

esperanto

Registriertes Mitglied
Hi leute,
ich weiss derbe vom Thema ab und auch ein wenig kurioos...

Aber welchen Sinn haben wir, wenn wir eh davon ausgehen das alles in einigen 10 Mrd Jahren vorbei ist?
 

Hirschi

Registriertes Mitglied
Huhu :)
Du musst nicht automatisch im "Gegen den Mainstream" posten, im "über den Tellerrand" wär das sicher genauso gut aufgehoben weil es Biologie, Chemie, Theologie und vor allem Philosophie befragt.
Ich hab mir diese Frage auch oft gestellt und bin sogar nochetwas weiter gegangen. Welchen Sinn oder Zweck hat Alles? Fangen wir doch mal bei unserem kleinen Krümel Erde an. Zu welchem Zweck existiert Leben. Es geht doch seit Ewigkeiten nur um Vermehrung und Verbesserung der Spezies. Zu welchem höheren Zweck? Diese Frage hochgerechnet führt irgendwann zu "Welchen Sinn oder Zweck hat Existenz oder das pure Vorhandensein von allem?"
Man kann nun simpel argumentieren, dass, gäbe es nichts, gäbe es auch die Frage nicht. Das ist zwar wissenschaftlich unbefriedigend, aber erklärt zumindest einen Grundpfeiler jeglicher Existenz: Kausalität. Weil es geht (aus welchen Gründen auch immer), gibt es etwas.
Für mich ist es in etwa so wie die Fragen "Was ist außerhalb des Raums?" oder "Was ist vor dem Urknall passiert?" (Ich gehe hier vom Standardmodell aus... Entstehung der Zeit mit dem Urknall).
Man kann es nicht beantworten. Ich sowieso nicht und auch jede Naturwissenschaft nicht. Ich glaube, man kann sich diese Frage nur sehr unhöflich, mit einer Gegenfrage, selbst beantworten.
Was wäre, wenn es eben nicht so wäre?

So far
Hirschi
 

Infinity

Registriertes Mitglied
Der Sinn meiner Existenz zumindest ist, dass sich meine Eltern dazu entschieden haben, sich fortzupflanzen.
Der Sinn meines Lebens wiederum sind folgende Dinge: Zu lernen, zu staunen, zu entdecken, zu lieben, zu lachen, zu weinen, zu erfahren und vor allem das da.

Du konntest nicht entscheiden, ob Du geboren werden willst oder nicht und musstest somit anfangen zu existieren, aber entscheiden kannst Du, ob Du leben willst oder nicht, also hast Du Dein Leben in Deiner Hand und kannst Deine Hände so füllen, wie Du es wünschst.
 

Hirschi

Registriertes Mitglied
Der Sinn meiner Existenz zumindest ist, dass sich meine Eltern dazu entschieden haben, sich fortzupflanzen.
Nein, das ist der Grund :D
Der Sinn meines Lebens wiederum sind folgende Dinge: Zu lernen, zu staunen, zu entdecken, zu lieben, zu lachen, zu weinen, zu erfahren und vor allem das da.

Du konntest nicht entscheiden, ob Du geboren werden willst oder nicht und musstest somit anfangen zu existieren, aber entscheiden kannst Du, ob Du leben willst oder nicht, also hast Du Dein Leben in Deiner Hand und kannst Deine Hände so füllen, wie Du es wünschst.

Ja, das ist der psychologisch/philosophische Ansatz. Dabei gehst Du von Deiner persönlichen Existenz aus. Diese Ebene hab ich in meinem Post total übersehen und hab gleich beim allgemeinen Leben angefangen. Du hast absolut Recht. Beim Ich fängt die Suche an und geht dann weiter.

Gruß
Hirschi
 

Nathan5111

Registriertes Mitglied
*Seufzer*
**Ganz tiefer Seufzer**

Und ich weiß noch nicht mal, was ich morgen (pardon, heute) anziehen soll.

Das hat doch alles keinen Sinn!

*Noch einer*
 

Infinity

Registriertes Mitglied
Nein, das ist der Grund :D
Stimmt ja. Danke für die Aufklärung.;)

Hier wird es nun schwieriger, denn bei der Frage nach dem Sinn der Existenz würde ich im Gegensatz zur Frage nach dem Sinn des Lebens nicht mehr philosophisch betrachten, sondern versuchen, wie Du allgemein zu antworten. Ich glaube, dass ich mir diesen Ansatz aber lieber erspare oder es versuche, wenn ich wenigstens etwas älter geworden bin. Zwar habe ich schon Gedanken, aber ich verstecke mich mit denen nur durch Metaphern vor der Ergründung der buchstäblichen Wahrheit.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Muss denn alles immer "Sinn" machen? Die Frage nach dem "Sinn" geht ja automatisch davon aus, dass das Universum insgesammt irgend einem Zweck dient oder zu dienen hat, zum Beispiel von jemandem mit einer bestimmten Absicht geschaffen wurde, und die Frage nach dem "Sinn" zielt nach dieser Absicht.

Wer aber nicht davon ausgeht, dass das Universum mit einer Absicht geschaffen wurde, sondern einfach da ist, als zwingende Vorbedingung unserer Existenz und damit unserer Fähigkeit, es zu beobachten und solche Fragen zu stellen - für den ist eine solche Frage reichlich sinnlos. Du lebst, vermutlich nur einmal - mach was draus! Oder anders gesagt: Das Leben hat den Sinn, den du ihm gibst. Euch allen einen wunderschönen Tag. :)
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Sinn ist etwas von der Physik völlig verschiedenes und auf das Universum bezogen nicht anwendbar;

Im Universum steht alles fest; entweder etwas existiert oder nicht. Entweder etwas passiert oder nicht. Ein Atom zerfällt oder nicht. Ein Neutron trifft auf ein Proton oder nicht. Das alles hat keine Wertung.

Menschen streben aber dazu, ihrer Existenz einen Sinn zu geben.
Blöderweise können sich diese völlig widersprechen.
Wenn ich den Sinn meines Lebens darin sehe, herauszufinedn was es mit dem Urknall auf sich hat, so kann das dem Lebenssinn eines Geistlichen, der die Geheimnisse des Universums behütet und mystifiziert lassen will völlig entgegensprechen.
Das ist wie wenn zwei Schachcomputer gegeneinander spielen; alle Funktionen und Reaktionen in jedem der Schachcomputer ist völlig klar und berechenbar. Das Streben und der Sinn jedes einzelnen aber, nämlich das Spiel zu gewinnen, schließt sich gegenseitig aus.

Wer das Beispiel zu abstrakt findet, hier habe ich ein besseres:

Wir als Menschen sind immer freier als es jeder Gott sein kann.
Warum?
Weil der Sinn eines Gottes und sein Streben eng definiert ist.
Am deutlichsten wird das z.B. beim altgriechischen Götterolymp. Jeder hat seine ganz spezielle Aufgabe. Dionysos könnte keinen Bürojob machen, ebensowenig wie Ares je seine Meinung ändern und auf eine Friedensdemonstration gehen könnte. Bei den Naturgeistern von Naturreligionen ebenso, ein Baumgeist wird sich nie in einen Wolkengeist hineindenken können. Und auch "unser" Allgott hat, wenn man den Kirchen glauben darf, niemals böse Gedanken, Neid oder Angst, womit er schon weniger kennt und ausleben kann als wir Menschen.

Was will ich damit sagen?
Ganz einfach: viele empfinden es immer als eine Art Fluch, daß es offenbar keinen festbestimmten Sinn des Universum, des Lebens oder sonstwas gibt.

Ich finde dagegen, daß es eine unglaublich mächtige Gabe für uns Menschen ist, derart frei zu sein und uns selbst einen Sinn geben zu können. Das kann kein Gott.

Gruß Alex
 
Zuletzt bearbeitet:

esperanto

Registriertes Mitglied
Etas genauer beschäftigt mich das warum, wenn in 40 Mrd Jahren alles vorbei ist.
Welchen Sinn hat es also überhaupt etwas zu tun?
Jedes kleinste Teilchen hat einen Sinn und Zweck zu erfüllen aber wir?

Ist der Sinn das Rätsel der Welt zu lösen um dann keine Lebens/Existensgrundlage mehr zu haben?

Sind wir bloss ein Element das einen Sinn erfüllt wie Wasserstoff für die Sonne, warum hat man uns dann Emotionen gegeben und den Willen?

Wozu wenn alles keinen höheren Sinn hat als sich selbst zu befriedigen?

Alles hat einen höheren Sinn nur wir sind so niderer Natur?
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Alles hat einen höheren Sinn nur wir sind so niderer Natur?
Wie ich gerade schrieb: ich empfinde es genau andersherum; allem ist der Sinn vorgeschrieben, ein Proton hat sich mit anderen Protonen abzustoßen, ein Photon hat lichtschnell zu sein, ein Fließband hat Waren zu transportieren, ein Feuer Brennmaterial zu verbrennen, ein Gott hat gut zu sein, ein Teufel böse.

Da stehen wir doch vollkommen darüber und haben die Macht, unseren Sinn selbst zu definieren und auch wieder zu ändern.

Übrigens ist mir wurscht ob es in 50 Milliarden Jahren, in 5 Millionen Jahren oder in 100.000 Jahren zu Ende ist, ich werde das nicht mehr erleben.
 

ratatosk

Registriertes Mitglied
Warum sind wir von "niederer Natur" und ohne höheren Sinn, als unsere Umwelt ?
Im AT steht doch, wir sollen uns die Erde (und auch alles übrige) untertan machen (nachhaltig natürlich) und uns an die Gebote halten.
Und auch ohne spezielle Vorlieben nach bestimmten Religionen, und ohne Inbrunst, dass nur die eigene Religion die einzig richtige ist, lassen sich menschliche Fähigkeiten mit etwas Empathie enorm bündeln (Tiere machen das nicht so ausgefeilt).
Der Thread zur prinzipiellen Machbarkeit zeigt ja schon einige sinnvolle Aufgaben, die mit dem obigen Rüstzeug möglich gemacht werden können.
Ich kann auch Atheist sein und trotzdem mitmenschlich auftreten (das meine ich jetzt nicht abwertend) -> es funktioniert halt auch ohne ganz Religion, weil unser Gehirn enorme soziale Fähigkeiten bereithält.
Und da wir vom Baum der Erkenntnis genascht haben und quasi erleuchtet sind, hat man uns eine sinnvolle Aufgabe mitgegeben.
Der Sinn besteht darin, sich zu vermehren, genetisch fit zu halten und weiter auszusähen, bis es nicht mehr geht (oder das Universum endet).
Flora und Fauna machen es ja nicht auch nicht anders, nur müssen die beim zusammenleben keine Gebote beachten.

Gruss
Rüdiger
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Der Sinn besteht darin, sich zu vermehren, genetisch fit zu halten und weiter auszusähen, bis es nicht mehr geht
Also mein Sinn besteht nicht darin, da ich nicht unbedingt Kinder will.
Genausogut könnte man behaupten, der Sinn des Lebens bestünde darin, anderen mit der Faust ins Auge zu schlagen weil sie so schön da rein paßt.

Wir haben die Freiheit, mit unseren Fähigkeiten den Sinn uns selbst zu geben.
 

Alex74

Registriertes Mitglied
So wird sich die Wahrheit zurechtgebogen :D
Daß man Frauen steinigen soll wenn sie fremdgehen steht neben viel anderem Zeug übrigens auch drin. :rolleyes:
 

ratatosk

Registriertes Mitglied
Ich mein's doch ned so bös.
Natürlich hat der Mensch einen eigenen Willen und die eigene Wahl, ob er sich vermehren möchte.
Es ging allgemein um den Sinn des Lebens, der sich einem aufdrängt, wenn man es bei der "Arbeit" sieht.
Und "nachhaltig" steht nicht im Buch der Bücher :p, ist aber der logische Schluss, wenn man nicht zerstören möchte, was man nutzt.

42 halt.
 

JGC

Registriertes Mitglied
Hi Esperanto..


Vielleicht stellst du einfach die Frage "falsch"....


SINN bedeutet z.B. für mich, das ein beliebiges "irgend Etwas" mit irgend einem beliebigen anderen "Etwas" in eine Interaktion tritt/treten KANN...


Also eher eine funktionelle Frage...

Wann erscheint DIR denn z.B. etwas als "sinnvoll" ?

Doch dann, wenn dieses "Irgendwas" mit irgendeinem anderen WAS eine "Funktionsbeziehung" eingehen kann.. Ob jetzt 2 Wasserstoffatome zu einem Heliumatom werden, oder Mann und Frau ein Paar...

Letztlich geht es doch um Zustandsveränderungen und deren jeweiligen neuen daraus erwachsenden Eigenschaften, oder etwa nicht??

Und der Fähigkeit, untereinander über die Physik und Mathematik vernetzbar zu sein..(Wechselwirkfähig)


Ist Existenz sinnvoll??

Ohne bewusster Wahrnehmung wohl sicher nicht.. Zumindest würden WIR es nie erfahren!


Ich meine, wir sind HIER und JETZT und können tun und lassen, was wir wollen, können (und uns gegenseitig erlauben!!) solange wir wissen, WELCHEN Preis wir dafür letztlich zu zahlen haben(Maximal die sofortige Beendigung unserer Existenzberechtigung!!)


Ein Spiel??


Immerhin hat das Universum UNS erst ermöglicht..

(ich hatte mal eine Vision von lauter Fernseh-Monitoren, die im All schwebten, und auf jedem war ein anderes(verschiedenes) Gesicht abgebildet...


Und diese Gesichter beobachteten sich ständig gegenseitig, weil sie anscheinend nur SO in der Lage waren, IHR jeweiliges Wirken(Position, Ort, Winkeldrehung und ihre jeweilige Geschwindigkeit) untereinander zu "verstehen"(erkennen) um sich SO zu verhalten, das sie sich gegenseitig nicht MEHR Stress machen müssen als nötig(das Friede-Freude-Eierkuchen-Dasein und dem Einklang mit dem Energieerhaltungssatz und dem Gesetz des "Weges mit dem geringsten Widerstandes"...)


Naja...

Kannste also nun selber einen Reim drauf machen, was DAS nun zu bedeuten hat....



Wir sind HIER und das scheint mir das Einzige zu sein, was zu zählen hat...

Die Existenz als eine sich selbst erhaltende Funktion??

Eine existenzielle Rückkopplung im Sein??

Hm...


ICH stellte diese Frage inzwischen in den geistigen Schrank mit dem Schild "nur mit Vorsicht zu gebrauchen", weil ich eingesehen habe, das man sich auch ganz schnell damit verrückt machen kann.

Für mich ist entscheidend, DAS mein Dasein funktioniert, ich HIER bin und was daraus machen KANN und es keinen "Schuldigen" geben muss, außer all den sowieso schon vorhandenen Eigenschaften IM Universum, die Mich, EUCH und all das um uns herum automatisch hervor brachte..


Wäre "So halt" eine befriedigende Antwort? (Wahrscheinlich eher nicht:p)

Es braucht also nicht zwingend einen Schöpfer...

Und wenn es ihn gibt, hat er bestimmt nicht vor, sich all unsere Jammer und Wehklagen jeden Tag an zu hören, schließlich hat uns die Existenz(der Schöpfer?) ein Hirn, Arme und Beine und einen Mund gegeben, damit wir selber regeln können, WAS wir denn verdammt noch mal hier auf dieser verrückt werdenden Welt wirklich zu tun haben/tun wollen

Und das Einzige, was er/sie wirklich von uns verlangen könnte, wäre, das wir die ganze Sache doch ein klein bisschen lockerer angehen sollten... dann wäre schon einer ganzen Menge Menschen geholfen.


In diesem Sinne........................JGC
 
Zuletzt bearbeitet:

JGC

Registriertes Mitglied
„Es gibt keine Natur des Menschen, die den Menschen festlegt, sondern der Mensch ist das, wozu er sich macht.“
J.P. Sartre



Hi ....



DAS würde ich SO nicht sehen wollen..

Würde sich Sartre ärgern, wenn er feststellen müsste, das der Mensch "sowohl als auch" sein könnte?

Ich meine halt, das die inneren Bedingungen(das eigene Wollen) UND die äußeren Bedingungen(der "Wille" der jeweilig entsprechenden Umstände) entscheiden, WAS und WER der entsprechende jeweilige Mensch nun tatsächlich darstellt(darstellen will)..


Gruß..............JGC
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Da sind wir bei der Frage des freien Willens angelangt. Das liegt aber eine Ebene tiefer - wenn einmal ein Wille da ist, ist egal wo dieser herkommt oder wie frei er tatsächlich ist; der Wille definiert den Sinn.

Nur weil jemand/etwas die Fähigkeiten hat, etwas zu tun, ist dies noch nicht sinngebend für dieses Wesen.

Nur weil ich Kinder bekommen kann, sehe ich darin nicht den Sinn meiner Existenz. Ich kann schließlich auch andere Menschen erschießen oder den ganzen Tag faul auf der Couch hocken. Fähigkeiten definieren keinen Sinn.
(Mein Lieblingsspruch dazu: Brot kann schimmeln, was kannst Du? :D )

Wenn man den Sinn des Lebens evolutiv begründen will, dann muß man auch eingestehen daß der Mensch ein soziales Wesen mit Arbeitsteilung und -spezialisierung ist. Und daß es vorteilhaft war, wenn nicht alle Individuen Kinder bekommen sondern manche keine bekommen und durch ihre freiwerdende Arbeitskraft anderen ermöglichen, ihre Kinder besser aufzuziehen (Ob das nun tatsächlich so ist sei dahingestellt, aber es ist ein weiteres Beispiel dafür daß nicht jeder muß was er kann und die Sache trotzdem funktioniert).

Gruß Alex
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben