12 Planeten ?

ralfkannenberg

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Was meint Ihr: Wieviele Planeten sollte ein "anständiges" Sonnensystem haben ?

Und was glaubt ihr, wieviele "grössere" Brocken noch im Kuipergürtel und womöglich in der Oort'schen Wolke entdeckt werden ?

Gewiss, das sind zum heutigen Zeitpunkt alles nur Spekulationen, aber mich würde Eure Meinung interessieren; vielleicht gibt es auch statistische Aussage-Möglichkeiten.
 

Bynaus

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Ich glaube, der Natur ist es ziemlich egal, was wir davon denken, wieviele Planeten ein Sternsystem haben sollte... Die Anzahl hängt natürlich immer auch von den dynamischen Interaktionen ab, von Grössenverhältnissen, Exzentrizitäten, etc. Ich vermute, dass die meisten Sternsysteme mehr als einen und weniger als 10 Gasriesen haben, sowie mehr als 100 und weniger als 10000 planetenartige Objekte aller Grössen.

Ich denke, dass wir im Kuipergürtel und der inneren Oortschen Wolke noch viele neue (grosse) Welten entdecken werden, einige hundert könnten es schon werden...
 

Michael Johne

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Hallo!

Ich klinke mich mal kurz ein: (Hat ja was mit Planeten zu tun) ;)

Wenn man solch eine Frage soi direkt stellt würde ich meinen, dass 5-7 Planeten für ein mögliches PLanetensystem ausreichend sind.

Schaut man unser Sonnensystem an - Es ist im Sinne des Wortes "vollbesetzt": 1 Stern, 9 Planeten, viele viele Monde und unzählige Asteroiden & Kometen...

Hab ich 'was vergessen? :)

MfG, Michael!
 

galileo2609

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ralfkannenberg schrieb:
Was meint Ihr: Wieviele Planeten sollte ein "anständiges" Sonnensystem haben ?
Und was glaubt ihr, wieviele "grössere" Brocken noch im Kuipergürtel und womöglich in der Oort'schen Wolke entdeckt werden ?
Gewiss, das sind zum heutigen Zeitpunkt alles nur Spekulationen, aber mich würde Eure Meinung interessieren; vielleicht gibt es auch statistische Aussage-Möglichkeiten.

Das Kriterium "anständig" macht keinen Sinn! Das wäre im besten Falle noch eine 'aristotelische' Festlegung! ;)

Das bessere Kriterium ist die 'Vollbesetzung' eines Systems, das Michael anführt. Dieses Kriterium ist Ausdruck einer physikalisch begründeten dynamischen Entwicklung von Planetensystemen. Und eine Beschreibung größtmöglicher Stabilität eines Systems unter gravitativer Interaktion zu diskreten Zeitpunkten.

Anfangsbedingungen sind wahrscheinlich die Masse der protostellaren Materieansammlung, die Effizienz des Akkretionsprozesses bis zur Zündung des stellaren Fusionsprozesses, die Restmasse der protoplanetaren Staubscheibe und ihrer Struktur, die wiederum die Planetenformierungsprozesse beeinflusst.

Den Rest besorgen die dynamischen gravitativen Errosionsprozesse.

Ich gehe davon aus, dass die Verteilung der orbitalen Körper um andere Sterne einer statistischen Normalverteilung genügen wird. Aber dafür fehlen einfach noch ausreichende empirische Werte.
 

Hagelnacht

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Ich bin immer noch dafür, einem Planeten per Definition heraus eine Atmosphäre zu geben, und natürlich sollten sie keine Trabanten anderer Planeten sein.

Dann hätten wir:

Venus
Erde
Mars
Jupiter
Saturn
Uranus
Neptun


Und Planetoiden müssten eine abgerundete Form haben und nicht von Planeten als Monde eingefangen worden sein.
Das sind dann ein "paar" mehr.
 

Hippolyte

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Ich bin immer noch dafür, einem Planeten per Definition heraus eine Atmosphäre zu geben,...
Meines wissens nach hat Pluto aber zumindest an seinem sonnennächsten Punkt eine sehr dünne Atmosphäre. Also ist er doch ein ...
 

Hagelnacht

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Kann man das nachweisen? Theoretisch könnte man Merkur dazuzählen, weil er früher mal eine hatte, aber das ist die Kleinkarierung einer kleinkarierten Kleinkarierung.
 

Hippolyte

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Nun "New Horizons" könnte das mit der Atmo rausfinden.
Ja aber genau da haben wir dann wieder das Problem, wie dicht muß nun diese Atmosphäre sein oder wie lange gibt es sie nicht mehr usw., mir isses egal für mich ist die Atmosphäre eh kein Kriterium.

Also um die acht Planeten in einem anständigen Sonnensystem finde ich schon gut, alles andere wäre unvernünftig.
(Mir war vor Jahren mal ein Lexikon in die Hände gefallen in dem stand das jedes Sonnensystem im Durchschnitt 13 Planeten enthält. Fand ich damals schon komisch zumals damals, ca. vor 20 Jahren ja noch keine extrasolaren Planeten bekannt waren.)
 

galileo2609

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Hippolyte schrieb:
Also um die acht Planeten in einem anständigen Sonnensystem finde ich schon gut, alles andere wäre unvernünftig.

Warum wäre alles andere "unvernünftig"? Oder anders gefragt: was ist an um die acht Planeten "vernünftig"? :confused:
 

Hippolyte

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galileo2609 schrieb:
Warum wäre alles andere "unvernünftig"? Oder anders gefragt: was ist an um die acht Planeten "vernünftig"? :confused:

Nun acht ist eine schöne Zahl und durch zwei und vier teilbar. Neun nicht!
:rolleyes: Stell Dir doch mal ein System mit z.B neun Planeten vor, sowas wäre doch eben vollkommen unvernünftig und verantwortungslos.

Acht Planeten sind schon eine ganze Menge. Bei einem roten Zwerg, der vielleicht sagen wir mal 14 Planeten hat könnten schnell die Planeten mehr Masse haben als der Stern selbst der dann um die Planeten kreist :confused:. Oder Bei einem blauen Riesen (Ich rede jetzt mal von einem O Klasse Stern, Hauptreihe) würde der Stern doch schon wieder erlöschen bevor sich richtige Planeten bilden können, bzw. der Sonnenwind "verweht" alle notwendige Materie in der Nähe.
Die Sonne ist ein Standartstern, mit einem Standart-Planetensystem und das sind nunmal acht, oder etwa nicht? ;)
 

Hagelnacht

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Hippolyte schrieb:
(Mir war vor Jahren mal ein Lexikon in die Hände gefallen in dem stand das jedes Sonnensystem im Durchschnitt 13 Planeten enthält. Fand ich damals schon komisch zumals damals, ca. vor 20 Jahren ja noch keine extrasolaren Planeten bekannt waren.)

In diesem Sinne: Bei manchen Menschen Science Fiction is auch ne Wissenschaft... :rolleyes:

Zur "Zahlenkunde": Da acht eine meiner Lieblingszahlen ist (die andere - wer Douglas Adams kennt - ist 42, einfach nur, weil ichs witzig finde) , kann ich nicht wirklich behaupten, dass ich mit 9 planeten glücklich wäre. 10, gerne, 11, deinverstanden, 12, hervorragend, 8, am besten, 7, ziemlich gut, 6, naja, nicht wirklich, irgendwo hörts auf, 5, gut, hab zwar eben aufgehört, aber von mir aus auch 4,3,2 oder 1 :D . Dreizehn wär auch witzig, weil dann unser System für die Zahlgläubigen ein Unglück bringendes wäre... Aber die Zahl neun hat keinen Charakter :D Und 6 mag ich nicht. Schon als Schulnote nicht.. :D
 
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ralfkannenberg

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Vielleicht sollte ich mich auch mal outen, obwohl ich in der Überschrift meine Meinung schon kund getan habe.
Tatsächlich hat es den Eindruck, dass ein "Planet" etwas kulturhistorisch bedeutsames ist, weniger etwas astronomisch oder physikalisches. Und die 12 bzw. das Dutzend kommt oftmals vor - in der Bibel die 12 Stämme Israels, später die 12 Apostel; oder auch die 12 Monate aufgrund des Mondumlaufes, eng verknüpft die 12 Tierkreiszeichen; zwar gibt es derer 13, aber lassen wir das hier.

Etwas besonderes ist aber auch etwas, das es nicht in zu grosser Zahl gibt; so gesehen sind unsere 9 oder 10 Planeten bereits ziemlich viel; andererseits könnte man argumentieren, 4 Steinplaneten, 4 Gasplaneten und noch ein paar Kuipergürtel-Planeten seien durchaus ok. Dann hätte der Pluto "Glück" und dürfte Planet bleiben, ohne dass man noch viele weitere Monde entdecken müsste; und auch der neue Planet Lila könnte Planetenstatus erhalten. Und dann ? Gibt es da noch grössere Brocken draussen ? Zumindest in der Presse hatten der Quaoar und die Sedna eine gewisse Bekanntheit erhalten; niemand kennt den "Santa" oder den "Easterbunny", niemand kennt den Orcus. - Und nach wie vor ist der Pluto der grösste "normale" KBO, Quaoar der grösste klassische, Lila der grösste scattered disk und Sedna der grösste sedna-artige (mit Perihel-Distanz >> 47 AE).

Derzeit wären es dann also 4 Steinplaneten, 4 Gasplaneten und 4 Kuipergürtel-Planeten.

Wieviele weitere könnte es noch geben ? Der Bereich bis ca. 100 AE wird derzeit ja von Mike Brown und seinem Team untersucht; bis zu einer Neigung von 45° haben die das soweit abgecheckt. Und da es sich ja um Disk-Objekte und nicht um Oort'sche Objekte handelt, rechne ich eigentlich nicht mit zahlreichen weiteren Entdeckungen bei grösseren Bahnneigungen. Zwar könnten Kuipergürtel-Planetoiden aufgrund der sehr geringen Bahnbewegung im statistischen Rauschen untergegangen sein, aber Mike Brown hat einmal die Parameter seines Auswertungsprogrammes verändert und dabei nur die Sedna und den neuen Planeten Lila "entdeckt". Ich persönlich rechne somit mit keiner einzigen grösseren Neuentdeckung bis zu ca. 100 AE.

Wie sieht das im Bereich weiter draussen aus ? Dieser Bereich ist natürlich gross, sehr gross sogar. Und von den "Grossen 7" befindet sich ja nur noch der Quaoar auf einer weitgehend unberührten Bahn, alle anderen sind rausgeschleuderte. Dieser Befund widerspricht der Intuition, dass mit zunehmenden Abstand von der Sonne ausserhalb des Bereiches der klassischen Kuipergürtel-Planetoiden die Dichte der Kuipergürtel-Planetoiden abnehmen sollte. Zusätzlich hätten zumindest grössere weiter entfernte bei der Nachkontrolle von Mike Brown im Bahnneigungsbereich bis 45° entdeckt werden sollen. Und bei noch grösseren Entfernungen dürfte dann tatsächlich die Dichte der Kuipergürtel-Planetoiden abnehmen. Kann sein, dass sich noch einige der 1000-2000 km grossen Brocken da draussen befinden, so dass die Gruppe der "Grossen 7" einige Erweiterungen erfahren dürfte; mit zahlreichen weiteren Pluto- oder Lila-grossen Kuipergürtel-Planetoiden der über 2000 km-Kategorie wird indes meiner Einschätzung nach nicht zwingend gerechnet werden können.
 

Hagelnacht

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ralfkannenberg schrieb:
niemand kennt den Orcus.
Das stimmt nicht, den Easterbunny und den anderen ( :D ) kannte ich vor einer genauen Befassung zwar auch nicht, aber Orcus war mir durchaus auch ein Begriff für einen großen Asteroiden, Planetoiden.
ralfkannenberg schrieb:
Derzeit wären es dann also 4 Steinplaneten, 4 Gasplaneten und 4 Kuipergürtel-Planeten.
DAS ist eine schöne, hervorragende Anzahl an Planeten, der ich mich gerne anschließe.
ralfkannenberg schrieb:
Ich persönlich rechne somit mit keiner einzigen grösseren Neuentdeckung bis zu ca. 100 AE.
Gewagt, aber ich denke, du hast Recht.
ralfkannenberg schrieb:
Dieser Bereich ist natürlich gross, sehr gross sogar.

Oh, ja, das ist er, wer weiß, ob es nicht doch einen großen Transpluto gibt? (Ich glaubs zwar nicht, aber man bedenke, was man sagt, es kann immer größere Brocken geben, Brocken, die 2003UB313, wie ich Lila noch offiziell nenne, um Längen überschreiten. Vielleicht sollte man allerdings die vier terrestrischen, die 4 jovanischen und vier planetoidische Planeten als Anzahl immer festhalten und immer 4 der planetoidischen als Planeten bezeichnet.)
 

Flozifan

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Hagelnacht schrieb:
Vielleicht sollte man allerdings die vier terrestrischen, die 4 jovanischen und vier planetoidische Planeten als Anzahl immer festhalten und immer 4 der planetoidischen als Planeten bezeichnet.)

Das ist nett, "planetoidische Planeten" :D :D :D
 

ralfkannenberg

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Flozifan schrieb:
Das ist nett, "planetoidische Planeten" :D :D :D
In einem Lexikon habe ich einmal gelesen, dass die Erde von der Form her ein "Geoid" sei ... :)

Vielleicht hätte ich bei der Sonne gefunden, dass sie ein "sonnenähnlicher Fixstern" ist ...
 
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Bynaus

Registriertes Mitglied
Das "Geoid" bezieht sich aber nicht auf eine Eigenschaft als Planet, sondern bezeichnet die wahre Erdform, die von einer Kugel abweicht.

Ich finde es völlig sinnlos, aus quasi-willkürlichen Gründen eine ideale Anzahl Planeten festlegen zu wollen, und die auch noch gleichmässig auf weitere willkürlich gewählte Typen zu verteilen.

Ich rechne mit der Entdeckung von einigen weiteren grossen KBOs. Man bedenke, dass die Lichtintensität reflektierten Lichts mit der vierten Potenz zur Entfernung abnimmt! Wenn wir also ein Objekt in doppelter Entfernung zu 2003UB313 suchen, dann ist das 16 mal lichtschwächer... Da könnte es auch doppelt so gross sein, und man würde es vermutlich nicht entdecken...
 
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