Dunkle Materie?

Delor

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Also vorweg: Ich bin weder Physiker noch Mathematiker und interessiere mich nur Hobbymäsig für Astro-/Teilchenphysik. Daher bitte ich laienhaft klingende Worte zu entschuldigen.

Letztens habe ich eine sehr gute Dokumentation gesehen, in welcher unter anderem das Thema der dunklen Materie angesprochen wurde. Physiker weltweit vermuten diese mysteriöse Materie, da sie als Begründung dafür dienen muß, wieso sich das Universum weiter ausdehnt, anstatt durch die Eigengravitation zusammengezogen zu werden.

Nun habe ich einige Gedankenspiele vollzogen und kam zu einer Idee und würde nun gerne erfahren, waß ihr wohl davon haltet.

Kann es denn nicht sein, daß nicht eine innere - mysteriöse - Kraft das Universum ausdehnt, sondern eine von aussen wirkende Kraft - wahrscheinlich Gravitation - das Universum auseinander "zerrt"???

Ich meine, früher dachten die Leute auch es gäbe keine weiteren "Sonnen" im Weltraum. Oder das unsere Galaxis die einzige ist.

Doch wenn das Universum nur eines von vielen in einer Art "Multiversum" ist, wäre es dann nicht absolut logisch, daß die Gravitationskraft der umliegenden Universen unser eigenes auseinander zerrt und somit der Eigengravitation unseres Kosmos entgegenwirkt?

Ich weiß das dies nur ein Gedankenspiel ist. Früher oder später müßten die Universen eine solche Ausdehnung erreicht haben, daß sie sich vereinen. Doch bis wir in der Lage sind so etwas zu beobachten und zu belegen wird es wahrscheinlich überhaupt keine Menschen und Erde mehr geben ... (es sei denn wir schaffen es vorher unsere Wiege zu verlassen :D )
 

Sky Darmos

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Delor schrieb:
Letztens habe ich eine sehr gute Dokumentation gesehen, in welcher unter anderem das Thema der dunklen Materie angesprochen wurde. Physiker weltweit vermuten diese mysteriöse Materie, da sie als Begründung dafür dienen muß, wieso sich das Universum weiter ausdehnt, anstatt durch die Eigengravitation zusammengezogen zu werden.

Nein, du verwechselst Dunkle Energie mit Dunkler Materie.
Dunkle Energie wird für die beschleunigte Expansion des Universums verantwortlich gemacht. Sie müsste sich eigentlich verlangsamen. Stattdessen wird sie schneller.
Die Dunkle Materie ist für den Zusammenhalt der Galaxien verantwortlich. Etwa den der Milchstraße. Die Sterne in der Milchstaße bewegen sich so schnell um das Zentrum dass die Sichtbare Materie sie unmöglich in der Bahn halten könnte.

Delor schrieb:
Doch wenn das Universum nur eines von vielen in einer Art "Multiversum" ist, wäre es dann nicht absolut logisch, daß die Gravitationskraft der umliegenden Universen unser eigenes auseinander zerrt und somit der Eigengravitation unseres Kosmos entgegenwirkt?

Im Rahmen von Hyperspekulativen Modellen der M-Theorie mit großen Extradimensionen, ist das Universum eine Bran und nur die Gravitation kann auch durch den höherdimensonalen Raum außerhalb wirken.
Is aber wirklich sehr spekulativ da die M-Theorie gar nicht wirklich die Gravitation erklärt. Das behaupten die Theoretiker zwar, aber alles was die Theorie geleistet hat, ist das Graviton hervorzubringen...
 

Delor

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Sky Darmos schrieb:
Nein, du verwechselst Dunkle Energie mit Dunkler Materie.
Dunkle Energie wird für die beschleunigte Expansion des Universums verantwortlich gemacht.

Ach ja ... genau, Dunkle Energie .. ich Dillo :D ... tja, daß ist mal wieder ein Beweis für die Theorie "Erst denken, dann schreiben/sprechen".

Wie dem auch sei, ich werde nicht den Eindruck los, daß die dunkle Energie eigentlich gar nicht existiert, sondern nur eine Art "Notlösung" ist für die Unerklärbarkeit der beschleunigten Ausdehnung unseres Universums ist. Vielfach erinnert sie mich an den "Äther" vor 100 Jahren, an dem viele Wissenschaftler felsenfest hingen, selbst als es immer wahrscheinlicher wurde das es da überhaupt keinen "Äther" gibt.

Und bezüglich Gravitation:

Wir kennen ja alle den Welle/Teilchen-Dualismus den zB. das Licht aufweist. Nun zieht sich ja seit langem die Diskussion über die Charaktaristika der Gravitation.

Wie schaut's mit Gravitation aus? Spricht man ihr die selben Züge zu, also das sie sowohl aus Welle als auch aus Teilchen existiert? Denn ich habe bemerkt, daß sich die "Gravitonen" langsam leerlaufen und immer mehr Wissenschaftler in Richtung Gravitationswellen tendieren.

Wie siehst Du das?
 

Flozifan

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Delor schrieb:
Wie schaut's mit Gravitation aus? Spricht man ihr die selben Züge zu, also das sie sowohl aus Welle als auch aus Teilchen existiert? Denn ich habe bemerkt, daß sich die "Gravitonen" langsam leerlaufen und immer mehr Wissenschaftler in Richtung Gravitationswellen tendieren.

Was die Gravitationswellen angeht muss man sagen, dass es zumindest einen indirekten Nachweis ihrer Existenz gibt, das ist der Doppelpulsar PSR 1913+16. Die Umlaufperiode verringert sich exakt so wie es die ART vorraussagt. Die Gravitonen sind immer noch nur hypothetisch, aber trotzdem sind die meisten Wissenschaftler von ihrer Existenz ueberzeugt. Der Gravitation wird also derselbe Dualismus zugeschrieben wie dem Elektomagnetismus.

Gruss,
Flozifan
 

komet007

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Hallo Delor,
die hast schon recht, es gibt genau zwei Möglichkeiten für die Expansion des Universums - entweder drückt eine noch unbekannte Energie (möglicherweise dunkle Energie) die Materie auseinander oder irgendetwas zieht von aussen an unsere Galaxie. Letztendlich wird sich dies, wenn überhaupt, nur mathematisch formulieren lassen, da wir ja über die Singulariät des Urknalls nicht hinausblicken können, bzw sich die Dunkle Energie, falls es diese gibt, sich unserem beobachtbaren Universum entzieht.

Vielfach erinnert sie mich an den "Äther" vor 100 Jahren, an dem viele Wissenschaftler felsenfest hingen, selbst als es immer wahrscheinlicher wurde das es da überhaupt keinen "Äther" gibt.

Wenn man die Theorie der Superstrings zur Hand nimmt, die sich durch das ganze Universum ziehen sollen, ist das mit dem Äther vielleicht doch gar nicht so falsch.
Cool
 

Sky Darmos

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komet007 schrieb:
Wenn man die Theorie der Superstrings zur Hand nimmt, die sich durch das ganze Universum ziehen sollen, ist das mit dem Äther vielleicht doch gar nicht so falsch.

Nein, wenn du sagst Superstrings, dann beziehst du dich auf die Strings deren Schwingungen wie verschiedene Elementarteilchen aussehen. Was du meinst sind kosmische Strings. Und die beweisen auch nicht die Stringtheorie.

Und ein Äther ist per Definition das Medium in dem sich Lichtwellen fortpflanzen. Und das gibt es unabhängig von Hintergrundstrahlung und kosmischen Strings nicht.
 

prim_ass

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Sky Darmos schrieb:
Was du meinst sind kosmische Strings. Und die beweisen auch nicht die Stringtheorie.

Diese Aussage ist wieder einmal falsch. Man informiere sich im Thread über String lensing und warum eben kosmische Strings, so sie denn eindeutig beobachtet würden, auf höhere Dimensionen verweisen und damit als naturwissenschaftlicher "Beweis" für die Superstringtheorie gelten würden...
 

komet007

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ich möchte damit eingentlich nur einen Vergleich anstellen, als man eben noch davon ausging, dass Elektromagnetische Wellen durch eine Art Äther übertragen werden müssten. Wir wissen heute ja auch nicht, wie sich Gravitation überträgt.
 

Sky Darmos

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komet007 schrieb:
ich möchte damit eingentlich nur einen Vergleich anstellen, als man eben noch davon ausging, dass Elektromagnetische Wellen durch eine Art Äther übertragen werden müssten. Wir wissen heute ja auch nicht, wie sich Gravitation überträgt.

Wenn Gravitation eine Eigenschaft der Raumzeit selbst sind dann, würde so eine Art Äther nichts bringen. Die Raumzeit wäre ja somit schon das Medium in dem sich Gravitation überträgt.
Es wäre falsch bei der Quantisierung der Gravitation das Äquivalenzprinzip zu ignorieren - wie es anscheinend die Stringtheorie tut.
 
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