@Pippen:
Ich glaube daß wir in wesentlichen Punkten völlig aneinander vorbeireden bzw. Du das Wesen einer Theorie und eines Modells überbewertest.
Das sieht man vor allem aus folgendem Satz:
Wer eine Theorie aufstellt, bei der ein Urknall Dreh- und Angelpunkt ist, aber keinen Schimmer davon hat, wie dieser Urknall seinerseits hergeleitet werden kann
Den Grund für den Grund einer Beobachtung zu kennen ist für die Richtigkeit eines Modells nicht notwendig.
Ich selbst lebe zum Beispiel schon immer mit der Theorie, daß ich aus dem Bauch meiner Mutter komme, auch wenn ich dafür lediglich zahllose Hinweise und Zeugen habe, aber keinerlei Erinnerung daran. Diese Theorie, daß ich im Bauch meiner Mutter aufwuchs ist völlig unabhängig davon, ob es einen Zeugungsakt gab oder wie dieser aussah. Ich kann nicht belegen ob es eine Retortenbefruchtung war, ob es mein Vater war oder der heilige Geist. Das ist für die Theorie "ich wuchs im Bauch meiner Mutter auf" auch vollkommen irrelevant. Genau so verhält es sich mit der Urknalltheorie auch.
Anderes Beispiel: wenn Du als Taucher auf dem Meeresgrund ein Schiff findest und dieses hat ein großes Loch im Rumpf, dann kannst Du eine Theorie aufstellen: "Das Schiff ist aufgrund einer Beschädigung im Rumpf mit folgendem Wassereinbruch gesunken". Alle Hinweise die Du findest stützen das. Hinterher simulierst Du es im Experiment und Computer, wie das Schiff anhand des Lochs sank. Aber
was zu dieser Beschädigung geführt hat, ist für die Richtigkeit dieses Modells vollkommen irrelevant.
Ich weiß, ich trete es ein wenig breit, will aber nur verdeutlichen daß ein Modell unabhängig vom Grund seines Bestehens ist. Das Urknallmodell beschreibtuns die Welt richtig bis zu einem gewissen Punkt. Die Schiff-sinkt-Theorie beschreibt Dir das Untergehen des Schiffes bis zu einem gewissen Punkt. Und so weiter.
Die Urknalltheorie ist ein Erklärungsmodell unserer Welt, die nicht einen Deut besser ist als das alte Testament, weil sie willkürlich irgendwo anfängt.
Du mißverstehst Wissenschaft an diesem Punkt vollkommen:
Ein Wissenschaftler, der ein Modell entwirft (im Urknallmodell waren es viele Leute, die jeweils Teile des Puzzles zusammentrugen), dem ist völlig egal welche philosophischen Fragen hinter seiner Lösung stehen. Ziel eines Modells ist es, möglichst viele Beobachtungen zu erklären ohne anderen Beobachtungen zu widersprechen. Nicht mehr.
Und die Beobachtungen die den Urknall stützen sind weit mehr als nur "logische Herleitungen", es sind direkte Beobachtungen. Befasse Dich mit der Materie, sammle Deine daten dazu meinetwegen selbst und rechne mal selbst damit. Es sind weit mehr als nur "ein paar Zeigerausschläge", wie viele Cranks die handfesten Daten immer herabwürdigen wollen...
Die Parallele gibt es aber, auch wenn es dich anpisst.
Es pißt ja Dich an, mir ist dagegen egal wo zufällig Koinzidenzen bestehen.
Darüberhinaus würde ich den Urknall und die Bibel nicht für einen Milimeter in Verbindung bringen. In letzterer steht was von sieben Tagen, ner Rippe und nem Apfel. Kann ich in keinem Urknallmodell wiederfinden.
Gruß Alex