VLT: Erstes direktes Spektrum eines Exoplaneten

astronews.com Redaktion

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Mit Hilfe des Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte ESO ist es Astronomen nun gelungen, zum ersten Mal direkt das Spektrum eines extrasolaren Planeten aufzunehmen. Von diesem chemischen Fingerabdruck der fernen Welt erhoffen sich die Forscher neue Informationen über die Zusammensetzung des Planeten und seine Entstehungsgeschichte. (13. Januar 2010)

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SpiderPig

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Damit beginnt wohl die Erforschung von Exoplaneten, was über das reine zählen und die Bahndaten hinaus geht.

Ich bin erstaunt wie schnell das ging. Ich habe erst in 5 bis 10 JAhren mit solchen Spektren gerechnet.

Dann wird es tatsächlich möglich sein, in absehbarer Zeit auch Spektren von kleineren Planeten zu erhalten, die eventuell auch Leben beherbergen.

Gruß
SpiderPig
 

TomTom333

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Freu dich mal nicht zu früh!!!!
Bitte BEACHTE die AU Distance der 3 Planeten.
Sollten die Planeten näher am Stern sein wird es schwierig diese vom Planeten zu trennen. Für lebensfreundliche Planeten aber eine Bedingung, näher als 10 AU zu sein!!!!!
Aber Beachtlich ist es unbestritten.
Und schön, das es nicht so ist wie erwartet, denn wirsind doch EINZIGARTIG!!!

Aber nicht die einzigen, darauf lege ich Wert.
 

CAP

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Gibt es denn Spektren wo man EINDEUTIG sagen, dass dort Leben (wie wir es kennen) existiert, oder kann es immer auch "natürlichen" Ursprungs sein, wobei Leben ja auch natürlich ist, aber ihr wisst was ich meine.Geologisch?
Grüße
CAP
 

tu_versum

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re

Ein Hallo und "Grüß Gott" in diesem Forum

Gibt es denn Spektren wo man EINDEUTIG sagen, dass dort Leben (wie wir es kennen) existiert, oder kann es immer auch "natürlichen" Ursprungs sein, wobei Leben ja auch natürlich ist, aber ihr wisst was ich meine.Geologisch?

glaube Ozon ist z.B. eine Möglichkeit für die Bestimmung von Leben.

salue tu_versum
 
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tu_versum

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Willkommensgruss!
Danke


na vielleicht doch :eek:

Daher ist es sinnvoll, Teleskope zu planen, die die Spektren von Planetenatmosphären messen können, um durch den Nachweis von Wasserdampf oder Ozon Hinweise auf die Existenz von Leben zu finden.
http://www.rssd.esa.int/SA/GAIA/doc...ooks_German/German_the_search_for_planets.pdf

oder

Die Erdatmosphäre setzt sich zu mehr als 99,9 Prozent aus den Gasen Stickstoff, Sauerstoff und Argon zusammen - Ozon kommt lediglich als Spurengas vor. Dennoch ist es von großer Bedeutung für das Leben und das Klima auf der Erde: Das Spurengas spielt nämlich eine zentrale Rolle als Weichensteller für physikalische Strahlungsprozesse, chemische Reaktionen und für die Dynamik der Luftmassen in der Erdatmosphäre.
http://www2.lehrer-online.de/ozon.php?show_complete_article=1

einen hab ich noch :)

Allerdings wäre der Fund von Ozon schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Das beste Indiz für Leben ist aber, so Kasting, die Existenz von Sauerstoff oder Ozon zusammen mit anderen Stoffe wie Methan oder Distickstoffoxid.
http://www.astronews.com/news/artikel/2002/01/0201-027.shtml

oder es gibt schon etwas neues und ich habs verschlafen?
tu_versum
 

Orbit

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OK. Danke für die Links.
Mal schauen, was Mahananda dazu meint. Der ist Fachmann auf diesem Gebiet.

Orbit
 

Franz_F

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Noch ein Hallo und noch ein Grüss Gott von noch einem Neuen, in diesem interessanten Forum und dieser tollen HP.

Gibt es denn Spektren wo man EINDEUTIG sagen, dass dort Leben (wie wir es kennen) existiert, oder kann es immer auch "natürlichen" Ursprungs sein, wobei Leben ja auch natürlich ist, aber ihr wisst was ich meine.Geologisch?
Grüße
CAP

Nun im Moment können die Forscher das gewonnene Spektrum noch nicht einmal so recht interpretieren. (Von neu überdenken der bisherigen Modelle ist die Rede. Drängt ein wenig die Frage nach der Datenqualität in den Hintergrund ;))
Aber recht typisch für einen neuen Schritt den man in der Forschung tut ein gelöstes Problem wirft 100 neue auf.

Man darf jedenfalls gespannt sein, was da noch so kommt. Die Leute sind sicher auf einem guten Weg.
 

Orbit

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Vor dem brauchst du nicht in Deckung zu gehen. Der ist einer der anständigsten Diskussionspartner, die ich kenne. :)
Dein Eingangspost ist schon in Ordnung.
Orbit
 

Stevie

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Guten Morgen zusammen,

mich würde interessieren welche Arten von Sternen man bisher nach Planeten untersucht hat. Durchweg sonnenähnliche? Könnten nicht theoretisch auch Systeme um Rote Zwerge oder Rote Riesen, oder auch um Blaue Sterne entstanden sein?

Würde das die Wahrscheinlichkeit der Enstehung von Leben dort grundsätzlich verändern? Oder würde sich nur der Abstand der "habitablen Zone" um diese Sterne von unserer Sonne unterscheiden?

Allen noch ein frohes und gesundes neues Jahr
 

Franz_F

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Guten Morgen zusammen,

mich würde interessieren welche Arten von Sternen man bisher nach Planeten untersucht hat. Durchweg sonnenähnliche? Könnten nicht theoretisch auch Systeme um Rote Zwerge oder Rote Riesen, oder auch um Blaue Sterne entstanden sein?

Eine schöne Übersicht über den aktuellen gesicherten Stand gibts hier
http://exoplanet.eu/catalog-imaging.php

Spekulationen bzw. Hinweise bei massereichen Sternen behandelt dieser Artikel:
http://www.cfa.harvard.edu/news/2010/pr201001.html

bzw. bei Weisen Zwergen da:
http://www.astronews.com/news/artikel/2009/04/0904-024.shtml


Würde das die Wahrscheinlichkeit der Enstehung von Leben dort grundsätzlich verändern? Oder würde sich nur der Abstand der "habitablen Zone" um diese Sterne von unserer Sonne unterscheiden?

...

eine rein rechnerische habitalble Zone gibt es für jeden Stern. (Wo flüssiges Wasser auf einem Planten möglich ist).
Die wird für helle Sterne sogar breiter, als für kühle.

Aber es spielen da noch viele andere Faktoren mit.
Massenarme Stene (K - M) neigen zum "Flakern" was Schwankungen bis zur doppelten Helligkeit verursachen kann. --> nicht unbeding gemütlich.

Helle massereiche Sterne beschiessen ihre Planten mit ziemlich viel UV und verbrennen in sehr kurzer Zeit 10 - ca 100 mio Jahre. Das ist für die Entstehung von Leben nach heutiger Ansicht zu kurz.
 
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Stevie

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Danke für die links Franz_F !

Ja, bei blauen Riesen und Überriesen wirds wohl unwahrscheinlich sein...die existieren wohl wirklich zu kurz
 

Mahananda

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Hallo tu_versum,

oder es gibt schon etwas neues und ich habs verschlafen?

Nein, du hast nichts verschlafen. :)

Die Situation in der Erdatmosphäre entspricht dem, was man einen Zustand des chemischen Nichtgleichgewichts nennt. Gemeint ist damit, dass das gleichzeitige Vorhandensein von Ozon bzw. Sauerstoff mit Methan nur dann möglich ist, wenn es Prozesse gibt, die beide Gase ständig neu entstehen lassen. Im "Normalfall" würde sich das chemische Gleichgewicht einstellen, das bei beiden Gasen in Richtung Kohlenstoffdioxid und Wasser verschoben ist. Somit ist eine Atmosphäre im chemischen Nichtgleichgewicht ein starkes Indiz für Prozesse, die durch lebende Systeme ausgelöst werden. Allerdings lässt sich über den Funktionsmechanismus dieser Prozesse nichts Genaueres ermitteln.

Viele Grüße!
 

tu_versum

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Hallo tu_versum,
Nein, du hast nichts verschlafen. :)

Hallo Mahananda,

uff..., bin doch noch ein aufgewecktes Kerlchen :)

Danke für die gute Erklärung der Atmosphäre im chemischen Nichtgleichgewicht.

OT:
Hab da noch so einen Gedanken im Kopf über Ozon auf der Erde. Da war doch noch irgendwas über oder wegen Ozon zur Entstehung von Leben und Bildung von Sauerstoff (Photosynthese)? Kann aber auch sein das ich da etwas verwechsle oder vergessen habe.

salue tu_versum

EDIT: so in etwa war meine Erinnerung, wasser-land-leben usw.
Vor etwa 2,5 Milliarden Jahren entstanden somit riesige Eisenoxidablagerungen auf dem Meeresboden. Vor etwa 2 Milliarden Jahren war fast das gesamte Eisen im Meer als Oxid ausgefällt und der Sauerstoff begann in die Atmosphäre auszugasen. Im Laufe der Evolution paßten sich die Lebewesen nach und nach an die immer mehr oxidierend wirkende Atmosphäre (welches jetzt das "Stoffwechselgift" Sauerstoff enthielt) an, und aerobe Einzeller begannen gar, den Sauerstoff zur effizienten "Nahrungsveratmung" zu nutzen.

Mit zunehmender Konzentration des Sauerstoffs in der Atmosphäre wurde dieser vermehrt durch die nach wie vor hohe UV-Einstrahlung der Sonne in atomaren Sauerstoff gespalten. Dieser "aktive" Sauerstoff verband sich mit molekularem, "normalem" Luftsauerstoff zu dreiatomigem Ozon. In rund 15-30 km Höhe bildete sich die stratosphärische Ozonschicht aus, welche für die Evolution des Lebens von entscheidender Bedeutung war. Das stratosphärische Ozon filtert heute rund 70% der UV-Strahlung heraus und ermöglichte vor rund 350 Millionen Jahren die Entstehung der ersten Landlebewesen.

Vor rund 400 Millionen Jahren hatte sich die Ozonschicht vollständig ausgebildet, so daß das Leben unter dem Schutz dieses UV-Filters eine explosionsartige Entwicklung erfuhr, die schließlich auch zur Entstehung des Menschen führte. Seit 350 Millionen Jahren ändert sich praktisch nur noch die Zusammensetzung der Spurengase.
http://www.martin-neukamm.de/leben.html
 
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Bynaus

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Ozon macht - als Treibhausgas - einfach eine schöne Linie im Spektrum und wird in einer dichten Atmosphäre erst dann erwartet, wenn viel Sauerstoff (der keine Linie im Spektrum macht) vorhanden ist, mindestens 10% Volumenanteil ist bei der Erdatmosphäre dafür nötig. Da so viel freier Sauerstoff ohne Photosynthese wieder mit den Gesteinen der Oberfläche reagieren würde, ist Ozon ein Anzeichen für ein kontinuierlich nachgefülltes Sauerstoffreservoir - und damit, vielleicht, auf Photosynthese. Ozon zusammen mit Methan (kurze Verweildauer in der Atmosphäre) im Spektrum wäre ein recht gutes Anzeichen auf eine erdähnliche Biosphäre.

Es sei denn, es gäbe andere, natürliche Prozesse, die diese zwei Gase in ausreichenden Mengen produzieren. Vielleicht haben Wasserdampf-Atmosphären über Ozean-Planeten die Eigenschaft, sich mit Sauerstoff anzureichern (da der Ozean irgendwann oxygeniert ist und es keine Gesteine gibt, mit denen der Sauerstoff reagieren würde, gleichzeitig aber das UV-Licht des Sterns den Wasserdampf in Sauerstoff und Wasserstoff aufspaltet und letzterer entweicht...). Wenn da noch viel vulkanisches Methan dazu kommt...
 
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