Rolf Köhne
Registriertes Mitglied
Halle, an alle
Im Forum quanten.de fand ich folgenden Beitrag. Was meint ihr dazu?
Autor: Dilaton (---.a.pppool.de)
Datum: 02-10-05 12:09
Hallo an alle Denker/inner,
Ich würde gerne ein paar Meinungen zu folgendem Experiment einholen:
Durch parametrische Fluoreszenz sollen zwei Wellenpakete N Impulsverschränkter Photonen erzeugt werden. Beide Wellenpakte laufen in Gegengesetzte Richtung und treffen nach einer Strecke L, die viel größer ist als die Kohärenzlänge der Pakete, auf einen Strahlenteiler. Die Photonendichte im Wellenpaket sei so bemessen, dass durch einen Detektor die Photoneneinschläge deutlich zeitlich getrennt erfassbar sind.
Die Teilstrahlen werden durch ein System aus zwei Spiegeln in einem zweiten Strahlenteiler wieder Zusammengeführt, wo sie sich in eine Richtung durch destruktive Interferenz auslöschen und in der anderen Richtung zur Ausgangsamplitude überlagern.
Zu jeder dieser Optiken gehört nun ein Beobachter, der die Interferenzen am zweiten Strahlenteiler misst. Zwischen den zwei Beobachtern liegt eine Strecke 2L =200 km.
Beide Beobachter machen nun mehrere Versuche:
1. Beide stören die Kohärenz der Teilstrahlen nicht und erhalten beide Interferenzzählraten am zweiten Strahlenteiler.
2. Zum Zeitpunkt t soll nun Beobachter 1 untersuchen welchen Weg jedes Photon zwischen den Strahlenteilern genommen hat.
Man hat herausgefunden, dass verschränkte Photonen immer paarweise denselben Weg nehmen.
Das heißt Beobachter 1 kennt nicht nur den Weg des eigenen Photnons sondern auch den des verschränkten Photons bei Beobachter 2.
Beobachter 1 wird keine Interferenz mehr an seinen Detektoren beobachten und wenn er die 200 km zu Beobachter 2 fliegt wird er auch dort keine Interferenz vorfinden.
3. Beide Beobachter wissen, dass die Meinung gilt, man könnte mit verschränkten Photonen keine Informationen schneller als das Licht vermitteln. Sie wollen trotzdem den Versuch starten. Indem sie als Informationseinheit die Kohärenzqualität der Teilstrahlen nutzen, wollen sie eine Informationsübertragung mit v= unendlich erreichen.
Sie machen sich aus:
Keine Interferenz = 0
Interferenz = 1
Die Photonenquelle sendet nun ein moduliertes verschränktes Paket aus. Die Modulation unterteilt ein Paket aus 1 Mio. Photonen in 1000 Teile. Die Intensitätsschwankungen sollen deutlich zeitlich auflösbar sein.
Beobachter 1 entscheidet je nach Bit (0 oder 1) für jedes Teilpaket mit 1000 Photonen ob er sich die Weginformation holt oder nicht.
Beobachter 2 wird zeitgleich die entsprechenden Bit Informationen in seinem Interferenzbild ablesen können.
Man erhält hier scheinbar einen Widerspruch zur speziellen Relativitätstheorie. Warum?
Die überlichtschnelle Ausbreitung ist eine Folge der Kopenhagener Annahme es gäbe einen realen Kollaps der Wellenfunktion der instantan abläuft. In einem Newtonschen Raumzeitkonzept, wo die Zeit absolut ist, kein Problem, in einer vierdimensionalen Raumzeit jedoch nicht haltbar. Der Kollaps selbst bewirkt einen Schnitt bei t = konstant. Dieser Schnitt ist jedoch Bezugssystemabhängig.
In der Minkowskiraumzeit trennt ein Schnitt zu einer Zustandsreduktion in zwei verschiednen Bezugssystemen die Raumzeit in unterschiedlicher Weise, wie kann das sein?
Wenn wir im obigen Experiment ein bewegtes Bezugssystem integrieren, das auf ähnliche weise Informationen von Beobachter 2 zu Beobachter 1 sendet, bekommt man unter ausgeklügelten Umständen ein ernsthaftes Problem mit der Kausalstruktur auf der Minkowskiraumzeit.
Die Schrödinger Gleichung selbst ist bei richtiger Wahl des Hamilton Operators lorenzinvariant und daher nicht Quelle eines solchen Problems. Probleme bereitet nur die Zustandsreduktion.
Diese Situation ist für mich persönlich ein absolut deutlicher Hinweis auf Everetts Annahme, die Schrödinger Gleichung allein ist die Quantentheorie und alles übrige ergibt sich aus deren dynamischen Effekten auf Vielteilchensysteme ( Dekohärenztheorie, Bewusstseinsdynamik). Physiker welche die so genannte „Vieleweltentheorie“ also Unsinn abtun haben meiner Meinung nach genau dieses immense dynamische Potential in der Schrödinger Gleichung selbst nicht vollkommen verinnerlicht. Ich finde das festhalten an der Kopenhagener Interpretation einfach lächerlich, wo es doch offensichtlich ist, dass sie total der Relativitätstheorie widerspricht. Es ist nur eine Frage der Zeit bis man die richtigen Experimente durchführt, die keinen Raum mehr für weitere zusätzliche Annahmen bieten die nötig sind um irgendwie doch noch an der orthodoxen Interpretation festzuhalten.
Was haltet ihr von dem obigen Experiment, gibt es da einen Denkfehler?
Im Forum quanten.de fand ich folgenden Beitrag. Was meint ihr dazu?
Autor: Dilaton (---.a.pppool.de)
Datum: 02-10-05 12:09
Hallo an alle Denker/inner,
Ich würde gerne ein paar Meinungen zu folgendem Experiment einholen:
Durch parametrische Fluoreszenz sollen zwei Wellenpakete N Impulsverschränkter Photonen erzeugt werden. Beide Wellenpakte laufen in Gegengesetzte Richtung und treffen nach einer Strecke L, die viel größer ist als die Kohärenzlänge der Pakete, auf einen Strahlenteiler. Die Photonendichte im Wellenpaket sei so bemessen, dass durch einen Detektor die Photoneneinschläge deutlich zeitlich getrennt erfassbar sind.
Die Teilstrahlen werden durch ein System aus zwei Spiegeln in einem zweiten Strahlenteiler wieder Zusammengeführt, wo sie sich in eine Richtung durch destruktive Interferenz auslöschen und in der anderen Richtung zur Ausgangsamplitude überlagern.
Zu jeder dieser Optiken gehört nun ein Beobachter, der die Interferenzen am zweiten Strahlenteiler misst. Zwischen den zwei Beobachtern liegt eine Strecke 2L =200 km.
Beide Beobachter machen nun mehrere Versuche:
1. Beide stören die Kohärenz der Teilstrahlen nicht und erhalten beide Interferenzzählraten am zweiten Strahlenteiler.
2. Zum Zeitpunkt t soll nun Beobachter 1 untersuchen welchen Weg jedes Photon zwischen den Strahlenteilern genommen hat.
Man hat herausgefunden, dass verschränkte Photonen immer paarweise denselben Weg nehmen.
Das heißt Beobachter 1 kennt nicht nur den Weg des eigenen Photnons sondern auch den des verschränkten Photons bei Beobachter 2.
Beobachter 1 wird keine Interferenz mehr an seinen Detektoren beobachten und wenn er die 200 km zu Beobachter 2 fliegt wird er auch dort keine Interferenz vorfinden.
3. Beide Beobachter wissen, dass die Meinung gilt, man könnte mit verschränkten Photonen keine Informationen schneller als das Licht vermitteln. Sie wollen trotzdem den Versuch starten. Indem sie als Informationseinheit die Kohärenzqualität der Teilstrahlen nutzen, wollen sie eine Informationsübertragung mit v= unendlich erreichen.
Sie machen sich aus:
Keine Interferenz = 0
Interferenz = 1
Die Photonenquelle sendet nun ein moduliertes verschränktes Paket aus. Die Modulation unterteilt ein Paket aus 1 Mio. Photonen in 1000 Teile. Die Intensitätsschwankungen sollen deutlich zeitlich auflösbar sein.
Beobachter 1 entscheidet je nach Bit (0 oder 1) für jedes Teilpaket mit 1000 Photonen ob er sich die Weginformation holt oder nicht.
Beobachter 2 wird zeitgleich die entsprechenden Bit Informationen in seinem Interferenzbild ablesen können.
Man erhält hier scheinbar einen Widerspruch zur speziellen Relativitätstheorie. Warum?
Die überlichtschnelle Ausbreitung ist eine Folge der Kopenhagener Annahme es gäbe einen realen Kollaps der Wellenfunktion der instantan abläuft. In einem Newtonschen Raumzeitkonzept, wo die Zeit absolut ist, kein Problem, in einer vierdimensionalen Raumzeit jedoch nicht haltbar. Der Kollaps selbst bewirkt einen Schnitt bei t = konstant. Dieser Schnitt ist jedoch Bezugssystemabhängig.
In der Minkowskiraumzeit trennt ein Schnitt zu einer Zustandsreduktion in zwei verschiednen Bezugssystemen die Raumzeit in unterschiedlicher Weise, wie kann das sein?
Wenn wir im obigen Experiment ein bewegtes Bezugssystem integrieren, das auf ähnliche weise Informationen von Beobachter 2 zu Beobachter 1 sendet, bekommt man unter ausgeklügelten Umständen ein ernsthaftes Problem mit der Kausalstruktur auf der Minkowskiraumzeit.
Die Schrödinger Gleichung selbst ist bei richtiger Wahl des Hamilton Operators lorenzinvariant und daher nicht Quelle eines solchen Problems. Probleme bereitet nur die Zustandsreduktion.
Diese Situation ist für mich persönlich ein absolut deutlicher Hinweis auf Everetts Annahme, die Schrödinger Gleichung allein ist die Quantentheorie und alles übrige ergibt sich aus deren dynamischen Effekten auf Vielteilchensysteme ( Dekohärenztheorie, Bewusstseinsdynamik). Physiker welche die so genannte „Vieleweltentheorie“ also Unsinn abtun haben meiner Meinung nach genau dieses immense dynamische Potential in der Schrödinger Gleichung selbst nicht vollkommen verinnerlicht. Ich finde das festhalten an der Kopenhagener Interpretation einfach lächerlich, wo es doch offensichtlich ist, dass sie total der Relativitätstheorie widerspricht. Es ist nur eine Frage der Zeit bis man die richtigen Experimente durchführt, die keinen Raum mehr für weitere zusätzliche Annahmen bieten die nötig sind um irgendwie doch noch an der orthodoxen Interpretation festzuhalten.
Was haltet ihr von dem obigen Experiment, gibt es da einen Denkfehler?