Gesellschaft, Vision, Weltanschauung

galileo2609

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Hallo Volker!

immer dieselben Gesichter oder? ;)

Aber ist dieses Thema nicht besser in "Blick in die Zukunft" aufgehoben? Einverstanden?

Gruß
galileo2609
 

Volker

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Hast recht...

Gruess dich!

Ist wie am Stammtisch. Einige kommen regelmaessig, andere seltener. Dann gibts ein paar, die gerne mal staenkern und Unruhe reinbringen. Manch einer versteckt sich hinter der Entfernung und Anonymitaet. Sonst wuerde er sich vielleicht einiges anders ueberlegen.
Stell dir vor, einer geht in Kabul in eine Mosche und schreit in Landessprache:"Allah ist tot! Die Wissenschaft beweist es!"
Der waere sicher bald an der frischen Luft.
Ist nur in so einem Medium immer muehsam zu warten, bis sich solche Gesichter verabschieden.

Kann man denn so ein Thread auch umbenennen???
Mir waers genauso recht.
Der Titel war nur so ne Idee ohne Ansprueche...

Gruss
Volker
 

Spearmint

Registriertes Mitglied
Hi Volker!
Hi Galileo
Ich hoffe nur, dass wir das Niveau etwas höher halten als es an manchen Stammtischen der Fall ist! :D Bin wirklich gespannt, was hier so alles heraus kommen wird. Auf jeden Fall freue ich mich auf die Beiträge.
Gruß
Spearmint
 

galileo2609

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Jo, das Niveau der Beiträge bestimmen wir selbst! :)

Damit es keine Mißverständnisse gibt, der Titel ist schon o.k., ich dachte daran, dass es besser ins (Unter-)Forum "Blick in die Zukunft" statt in "Forschung allgemein" passen würde!

Auf eine gute Diskussion!
 

Spearmint

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Ich mach dann mal den Anfang (zumindest im neuen Thread)

Also, meine Vision der Zukunft geht dahin, dass wir umgehend eine generelle Änderung in unsere Bildungspolitik vornehmen müssen. Warum ich gerade damit anfange? Ich bin der festen Überzeugung, dass wir bei vielen Menschen ab einem gewissen Alter die Einstellungen zu verschiedenen Dingen nicht mehr, oder nur sehr bedingt ändern können. Es mag sein, dass meine Sicht der Dinge etwas eingeschränkt ist, da ich aus einem kleinen Ort stamme und nie eine Universität besucht habe. Daher kann ich lediglich meine Eindrücke wiedergeben, wobei ich jedoch davon ausgehe, das sich ähnliche Strukturen überall finden lassen. Ich selbst bin Arbeitgeber und komme daher mit vielen Kunden in Kontakt habe aber auf der anderen Seite auch den Kontakt zu meinen Mitarbeitern und vor allem auch den Lehrlingen. Ich möchte hier gar nicht auf die ganz desolaten Fälle unter den Lehrlingen (oder denen die sich hier vorstellen und aufgrund mangelnder Grundkenntnisse nicht genommen werden können) eingehen, sondern auf den durchschnittlichen Auszubildenden. Jedoch dazu später. In unserer Nachkriegszeit (ich habe festgestellt das ich einer der Älteren hier im Forum bin) wurden wir doch alle geprägt durch unseren permanenten wirtschaftlichen Aufschwung. No need to worry! Genau das haben wir auch in breiten gesellschaftlichen Schichten nicht getan. Es ging ja immer vorwärts. Natürlich gab es schon mal die eine oder andere Krise wie die Ölkrise aber generell gab es Vollbeschäftigung, von Ozonlöchern und Klimawandel war nichts bekannt und so machte uns lediglich der Russe sorgen, den musste man genau im Auge behalten damit dieser keine Dummheiten machte. Was um uns herum geschah, das z. B. zu dieser Zeit sich Japan anschickte eine wirtschaftliche Weltmacht zu werden wurde nicht wahrgenommen wie so viele andere Dinge auch nicht und wir lebten in einer Gesellschaft der Glückseligkeit. (abgesehen von störenden Randgruppen wie RAF und ähnlichen). Warum hole ich so weit aus um wieder zur Bildung kommen? Nun wir tun so als ob uns die heutigen Probleme überraschen würden, vielleicht ist dem auch so. Die Frage muss lauten warum dem so ist. Die Antwort darauf ist schlicht mangelnde Bildung unserer Kinder und auch der falsche Weg dorthin. Wir sollten uns darum bemühen, dass Fächer wie Wirtschaft, Volkswirtschaft, Sozialkunde, Politik, und Ethik (Humanistik) den gleichen Stellenwert erhalten wie die heutigen Hauptfächer. Ich sehe auch keine wirklichen Probleme, diese Fächer gemeinschaftlich zu unterrichten, wenn wir endlich von unseren starren Strukturen wegkommen. Wir alle habe doch schon einmal Kaufladen gespielt bevor wir zur Schule gingen. Warum lassen sich dann beispielsweise Fächer wie Wirtschaft und Mathematik nicht miteinander verbinden oder zumindest mehr verbinden, auch schon in der Grundschule. Ich bin überzeugt das eine solche Art des Unterrichts auch mehr Spaß machen würde, wenn Schüler an konkreten und dem Alter angepassten Projekten arbeiten würden. In höheren Klassen kann auch Englisch in solche Fächer mit einfließen. Warum ich das alles sage hat einen Grund. Ich stelle immer wieder fest, dass Bewerber zu mir in die Firma kommen und nicht den blassesten Schimmer von wirtschaftlichen, politischen oder ökologischen Themen haben, nicht einmal im Ansatz. Wie so frage ich mich, können sich Menschen mit so einer bescheidenen schulischen Ausbildung ihre Politiker wählen, wie wollen diese Menschen die gewählten Politiker kontrollieren wenn sie z. T. die einfachsten Zusammenhänge nicht verstehen. Woher sollen sie wissen, welche Lonherhöhung sich wie auswirkt und das letztlich jede Zusatzleistung seitens einer Krankasse ihr eigenes Budget schmälert und die Preise nach oben treibt. Wie sollen sie wissen, dass das von den Politikern geforderte Wirtschaftswachstum um Arbeitsplätze zu schaffen schon sehr bald and seine ökologischen Grenzen stößt oberhalb derer wir uns in eine unumkehrbare Katastrophe bewegen. Nach wie vor kann der Durchschnittsbürger mit plakativen Phrasen abgespeist werden. Wäre ich Politiker, wäre mir das vielleicht recht so damit keiner meine Machenschaften – zum Teil ist es auch schlichtes Unvermögen – kontrollieren kann. Das betrifft aber nicht nur die Politik, sondern so ziemlich alle Verbände ob sie nun Arbeitgeberverband oder Gewerkschaft heißen, ob Handwerkskammer oder Handelskammer, ob Krankenkasse oder Pflegeversicherung. Diese Verbände bedürfen einer wesentlich stärkeren Kontrolle, da sie sich wie Krebgeschwüre permanent vergrößern und sich zunehmend mehr Aufgaben aneignen, die von uns bezahlt werden muss... Ein Schelm wer System dahinter vermutet. Noch einmal, ich rede hier nicht von Akademikern weil ich schlicht zu wenige kenne. Die jedoch die ich kenne lassen in der Regel auch sehr zu wünschen übrig, da sich Ihr Wissen häufig auf eine Sache konzentriert. Im Extremfall fällt mir hier der Spruch ein: Spezialisten wissen von immer weniger immer mehr, bis sie schließlich alles von gar nichts wissen. Das ist sicher überzogen aber die Dinge sollten halt immer im Zusammenhang gesehen werden. Zu mehr Aufklärung in allen Bereichen können wir nur über die Bildung kommen, wobei hier sicherlich nach anderen Strukturen geschaut werden muss als denen wie wir sie heute haben. Mehr zu meinen Ansichten und Visionen später, ich muss los!.
Gruß Spearmint
 
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Sky Darmos

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Schulsystem

Hallo Spearmint.

Ich denke da ist was dran an dem was du sagst. Viel wichtiger halte ich es jedoch den Unterricht interessant zu machen. Das funktioniert nur dadurch dass man

1) Selbst kreativ sein muss, und nicht nur Stur auswendig lernen muss. Die eigene Meinung muss gefragt sein.
2) Themen bespricht die Zwar nicht von großer Praktischer Relevanz sind, aber dennoch eine Sache interessant machen können. Etwa könnte man ja mal im Chemie-Unterricht auch mal erklären dass Wasserstoff und Helium in großen Mengen beim Urknall entstanden sind - neben einigen Isotopen, und dass die anderen Elemente in Sternen entstanden sind.
3) Verknüpfungen zu anderen Themen aufzeigt. Dass man die Fächer insgesamt verknüpft.
4) Wissenschaftliche Fächer müssen genauso wichtig werden wie die Hauptfächer.
5) mehr Diskussionen in den Unterricht einbaut.

Ich finde auch dass die Themenwahl insgesamt viel zu beschränkt ist. Im Sportuntericht wird immer nur Fussball gespielt. Es könnte viel mehr Sportarten durchgenommen werden. Man könnte einfach mal Jonglieren, Skaten, Klettern u.s.w. drannehmen. Im Musikunterricht sollte man nicht nur klassische Musik wie Mozart drannehmen, sondern alle Musikstyle kennenlernen die es so gibt. Ich habe nicht das gefühl als hätte ich im Musikunterricht tatsächlich wichtiges über Musik gelernt. In Gesellschaftskunde sollte auch über Themen diskutiert werden wie das was wir hier besprechen. Stattdessen wird unser System, als das einzig richtige dargestellt. Etwas anderes wird gar nicht erst diskutiert.

Schöne Grüße,
Sky.
 

Volker

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Danke Spearmint!

Der Finger liegt in der Wunde.

erstmal die Kids bis 20:
Das Niveau scheint derartig im Keller - ich bin richtig entsetzt.
Mein Eindruck ist, dass sogar viele Akademiker im Bereich "Lebenswissen" auch erst so ab Mitte 30 soweit sind, wie ich mit meiner (heute) billigen Realschule und meiner lebenslangen Neugier. Ich höre in Diskussionen zum Teil Dinge, die glaub ich einfach nicht. Gerade auch von Erwachsenen. Da fehlt einiges an Überblick.
Ich geb dir recht, da müsste sich von Anfang an was ändern. Die heutigen Erwachsenen waren mal Kinder. Bis jetzt wurde es aber immer noch schlechter. Die heutigen Kinder und Jugendlichen werden als Erwachsene durchschnittlich noch besser lenkbares Vieh sein, als wir.
Ich frag mich, wieviel der beteiligten Leute überhaupt ihren Job machen.
Dabei meine ich nicht die Lehrer. Das sind die armen Schweine am Ende der Befehlskette. Und ich meine nicht die Eltern, die haben nichts anderes mitgekriegt, als das, was sich in ihrem Leben ereignet hat.

Rahmenbedingungen:
Politik, Verantwortungs-/Entscheidungsträger
Kenntnisstand der Wissenschaft, der Bildungseinrichtungen, der Medienwirtschaft

Politik
Wir können langfristig nicht auf die Politik hoffen. Die Politik will das Ergebnis genau so, wie es sich bis jetzt entwickelt hat. Denkt daran, ein Politiker hat es nach der ersten Wiederwahl geschafft, sein Schäfchen ist im Trockenen.
Das heißt konkret:
Unsere Sorgen sind nie mehr seine Sorgen
- seine Kinder gehen in die Privatschule
- er ist privat krankenversichert
- er braucht keine Altersvorsorge mehr zu treffen
- er hat jederzeit genügend Angebote aus der Privatwirtschaft, falls er wechseln will
- er kennt alle Leute, die man kennen muss, damit alles schön glatt läuft
- er kennt keine Konjunkturzyklen mehr und ist nur noch von seinen Politiker-Freunden abhängig.
Im Übrigen sind meines Wissens weitaus mehr als 50% der Abgeordneten Beamte.

Politiker wollen (wie wir alle) was ihre ureigendsten Interessen anbetrifft, verlässliche Rahmenbedingungen. Rahmenbedingungen, die für jeden Abgeordneten gleich sind. Sowas wie oben erwähnt. Egal welcher Partei einer angehört, er will sich sein Brötchen kaufen und seine Kinder zur Schule schicken. Unterschied zu uns - wir können uns unsere Arbeitswelt nicht frei gestalten. Ist euch schon mal aufgefallen, wie unbeeindruckt fast alle Parlamente auf die persönliche Situation des Wählers reagieren? Ruckzuck sind die Diäten erhöht.
Spearmint - stell dir vor, du könntest deinen Gewinn alleine bestimmen. Du könntest dir jedes Jahr aus einem unerschöpflichen Geldtopf immer wieder mal eine 3-8%ige Erhöhung genehmigen. Alle, die die gleiche Interessenlage haben wie du, entscheiden mit dir zusammen, dass ihr dies Jahr mehr Kohle braucht. Paradiesisch. Schlaraffenland.

Gut informierte Bürger, die Informationen hinterfragen, sind schwieriger zu lenken. Leute, die wenig selber denken, nicken schneller ab.
Kinder, die es schwerer haben, zu gut informierten Bürgern zu werden, sind für Politiker angenehmer.
Es muss ja nur genügend Raum für die Elite geben. Für eigene Kinder und ein paar gute Leute.
Also wird uns die Politik NIE weiterhelfen.
Sonst hätte sich schon LÄNGST was grundlegend geändert. Was wir sehen sind Ergebnisse. Die sind gewollt verursacht.

Wenn ihr ein Beispiel zum selber nachvollziehen wollt, recherchiert mal über den von Adenauer durchgedrückten Wechsel zum Umlagesystem in der Sozialversicherung. Einen Anhaltspunkt geb ich euch. Als sich Erhard und einige andere quer stellen wollten, weil Umlage nur bei einer flachen Bevölkerungspyramide mit echter Spitze funktioniert, hat Adenauer gefragt, wann es offensichtlich wird, dass es nicht funktioniert. Als er erfahren hat, dass es 40 oder ein paar mehr Jahre sind, hat er abgewunken. Es hat ihn einen Scheiß interessiert, wie es den Leuten heut geht. Bis zum heutigen Tage wurde an der Umlage festgehalten. Laut den Linken soll sie im Bereich der Privaten Krankenversicherung sogar zwangsweise eingeführt werden. Damit würde dann der Kollaps der gesetzlichen Krankenversicherung um ca. 1 bis 1,5 Wahlperioden hinausgeschoben.

Kenntnisstand der Wissenschaft
Seit 1976 bin ich raus aus der Schule. Doch ich sag euch, das meiste, was ich heute weiß und kann hab ich mir selber beigebracht.
Ich wußte nicht mal welche Fragen ich stellen muss. Geschweige denn wusste ich was mit vielen Antworten anzufangen.
Ich bin schon immer neugierig gewesen. Vor allem darauf, wie der Mensch tickt. Das vielversprechendste Modell über den Ablauf im Kopf beim Denken und lernen ist NLP. NLP ist eine Werkzeugkiste genau wie die Mathematik. NLP beschreibt nur. Ich schreib das deshalb, weil einige besonders Schlaue NLP in die Schmuddel und Manipulationecke gestellt haben. So, wie früher halt so vieles mehr.
Es gibt noch viele aufregende Entdeckungen im Bereich der Hirn- und Lernforschung.
Ich stelle mir vor, dass man da eine Austauschplattform für pädagogisch Tätige einrichten könnte, auf der sich die Betroffenen gegenseitig schlau machen könnten. Dann könnte auch mehr Spaß und Aufregung in die Schule finden. Die Bildungseinrichtungen selber reagieren auf neue Erkenntnisse wie ein Öltanker in voller Fahrt. So könnte man Informationen von unten ins System bringen.

Der Bereich, der am meisten umsetzt, ist der Medienbereich. Die Werbung wurde nicht nur deshalb anders, weil sich der Geschmack der Mehrheit verändert hat. Unsere Wahrnehmungsgewohnheiten werden bewußt gelenkt (schnelle Bildschnitte, Computerbilder usw.).

Leute, es geschieht nichts gutes, außer jemand tut es.

Herzliche Grüße
Volker
 
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galileo2609

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Spearmint schrieb:
Zu mehr Aufklärung in allen Bereichen können wir nur über die Bildung kommen, wobei hier sicherlich nach anderen Strukturen geschaut werden muss als denen wie wir sie heute haben. Mehr zu meinen Ansichten und Visionen später, ich muss los!.
Gruß Spearmint

Das Bildungssystem war, ist und wird auch in Zukunft der Flaschenhals zu einer menschenwürdigen Zukunft sein! Es entscheidet darüber, was die meisten Menschen in ihrer dominanten Sozialisationsphase an Wissen aufnehmen und an Kompetenz gewinnen. Entscheidend ist aber, dass Bildungssystem nicht nur auf die institutionellen Strukturen zu verengen. Das soziale Bezugssystem gehört unmittelbar dazu, und darunter fallen natürlich in erster Linie die Familien. Wenn diese beiden Systeme nicht im Sinne kommunizierender Röhren aufeinander bezogen sind, sieht's schlecht aus!

Aber selbst das beste Bildungs- und Sozialisierungssystem kann nur die Inhalte vermitteln, die auch auf der Agenda stehen!

Und hier fehlt mir seit geraumer Zeit eine ganz entscheidende Grundfrage: wohin will die Menschheit?

Leute! Es gibt keine Utopien mehr!

Ich formuliere es mal wirklich zugespitzt. Ich bin mir unserer real-weltlichen Probleme durchaus bewußt: hier geht es um den notwendigen Zugang der Menschen zu den 'Lebensmitteln'. Das ist eine enorm vernachlässigte Aufgabe. Was hier dringend gebraucht wird ist die die Überwindung von Tod und Elend durch nackte Not und Unterbeschäftigung von Ressourcen! Eine neue oder wieder neu formulierte Forderung nach Gerechtigkeit muss her!

Aber in welchem Koordinatensystem soll diese Gerechtigkeit festgemacht werden?
Die alten Utopien ziehen nicht mehr, sie waren mehr oder weniger ein Produkt der 'Aufklärung', einer visionären Bewegung, mit der die 'Menschheit' das Joch des Mittelalters abschütteln wollte! Ein generationenübergreifendes Projekt!

Und wie ich schon sagte, ich sehe nicht, dass z. Zt. Projekte mit einer Reichweite über die individuelle Existenz hinaus formuliert wurden oder gereift sind. Im Gegenteil, mir scheint, als wären wir mittendrin in der Dämmerung zu einem neuen 'dunklen Zeitalter'.

Geplant wird maximal innerhalb der z. Zt. (wirtschaftlich) effektiven Generation, mit einem Run zur kurzzeitigen Variante (siehe Börse). Ich möchte hierzu mal einen kurzen Artikel von Jill Tarter empfehlen, die auf der Basis von Google-Treffern die Laufzeit von Projekten festzustellen versucht hat: http://www.seti.org/site/apps/nl/content2.asp?c=ktJ2J9MMIsE&b=191981&ct=719297

Das ist wahrscheinlich nicht ganz empirisch haltbar, soll aber auch nur meinen diesbezüglichen Gedanken etwas unterstreichen. Mal abgesehen von den spirituellen und 'science fiction' Treffern ist hier nichts zu finden mit unmittelbaren Einbezug von Menschen. Langfristige Projekte erscheinen als 'Utopie ohne Menschen'!

Und wenn ich nur mal mein allgemeingebildetes Auge so durch die Nacht ziehen lasse, fällt mir nur eine Vision ein, die mit Menschen als handelnde Subjekte im Mittelpunkt einen weiteren zeitlichen Horizont aufreißt, und das ist die 'the-Moon-Mars-and-beyond'-Vision des amtierenden U.S. Präsidenten. Ob das der Gipfel menschlicher Leistungsfähigkeit im utopischen Denken sein soll, mag jeder selbst entscheiden. Aber mir fällt spontan nicht viel mehr ein, was wirklich auch eine breitere Öffentlichkeit erreicht hat.

Hier gilt es anzusetzen: ohne Utopien kein Ziel, weder in Gerechtigkeitsfragen noch in menschlicher Entwicklung!

Das sei mal mein erster Beitrag. :)
 

Spearmint

Registriertes Mitglied
Ich gebe Dir recht Galileo, uns fehlen Visionen und Visionen sind sehr hilfreich um Menschen zu etwas zu motivieren, daher sollten oder müssten sie Teil einer Neuorientierung sein. Prinzipiell ist in allem was wir bisher hier gesagt haben einiges dabei was es bereits gilt festzuhalten. Bei Skys Idee von einem Unterricht der Spaß macht (solange es nicht einen verlängerten Kindergarten ausartet wie ich das in manchen Schulen sehe) mit konkreten Inhalten, die jedoch auf eine Art vermittelt werden, welche die Schüler anspricht, gleich welchen Alters. Da gibt es sicherlich noch eine Menge Potential das darauf wartet ausgeschöpft zu werden. Indem uns Dinge Freude machen, lernen wir besser und schneller.

Was Volker sagt sehe ich allerdings auch. Ein aufgeklärtes Volk lässt sich nicht so leicht hinters Licht führen. Ob man wirklich noch an Aufklärung interessiert ist darf bezweifelt werden. Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube Bismarck hat gesagt, das nicht dem die Welt gehört der die besten Kanonen hat, sondern dem der die besten Schulen hat. Die ersten Ansätze zu damaliger Zeit waren gut und vorbildlich für die Welt. Leider hat man dann später diese Schulen auch zu ganz anderen Dingen genutzt wie wir wissen. Aber der Grundgedanke, das die Länder mit der besten Bildung weiter kommen ist sicherlich richtig. Das Problem liegt trotz allem in der Politik. In diesem Fall muss die „Revolution“ vom Kopf her kommen. Das heißt für mich das endlich Schluss ist mit dem Lobbyistentum und der danach ausgerichteten Politik. Ich hebe hier keine Spezies der Lobbyisten besonders hervor aber sie sind alle gleich schädlich für unseren Staat. Das eigene Klientel wird gefördert, selbst dann wenn es nichts mehr zu fördern gibt (Kohle, Landwirtschaft...) Bis vor ein paar Jahren war ich noch der Illusion erlegen, man könne mit Vernunft dieses System so umbauen das man sukzessive dieses Land wieder auf Vordermann bringt, nun bin ich aus diesem Traum erwacht. Die Systeme hier lassen sich nur mit einem dramatischen Umbruch in den Griff bekommen. Leider ist keiner unserer Politiker bereit dazu. Man muss zwei Legislaturperioden durch gestanden haben, um für alle Zeiten ausgesorgt zu haben. Nach diesen acht Jahren ist alles in Butter. Man muss nur so tun als ob und schon hat man die Schafe beruhigt, weil sie sich gerne beruhigen lassen. Machiavelli hat in seinem Buch „Der Fürst“ gesagt: Grausamkeiten muss man alle auf einmal begehen, dann tun sie weniger weh. Wie recht er doch hat aber leider lesen unsere Politiker ja nicht. Jemand mit Courage könnte z. B. nach einem Wahlsieg unpopuläre Dinge in Angriff nehmen sie schnell durchführen und könnte, wenn er genügend Stehvermögen hat, am Ende der Legislaturperiode wieder mit guten Ergebnissen die nächste Wahl gewinnen. Dazu müsste natürlich einiges geändert werden. Bisher läuft es doch darauf hinaus, dass nach jeder Bundestagswahl bereits auf die nächste Landtagswahl geschaut wird. Das heißt wieder werden Entscheidungen vertagt aus machtpolitischen Gründen. Für mich wäre ein Superwahljahr ein Jahr, indem alle Wahlen zu gleicher Zeit stattfinden würden. Danach hätte man Zeit zu regieren um endlich auch zu Ergebnissen zu kommen.

All das kann man aber wieder nur einer aufgeklärten Bevölkerung näher und beibringen. Womit wir wieder bei der Bildung wären. Warum so frage ich mich, ändern sich nicht unsere Bildungssysteme im Gleichklang mit der sich verändernden Welt? Was früher gut war muss nicht heute noch immer gut sein. Alte Taktiken die einmal gewirkt haben müssen nicht weiter wirken. Das Bessere ist des Guten Feind. Aber damit tun wir uns hier in Deutschland ohnehin sehr schwer. Es kann doch nicht so schwierig sein, andere, gezieltere Lerninhalte zu vermitteln. Ich habe zwei Söhne im Alter von vierzehn und sechzehn Jahren. Die Lerninhalte sind die Gleichen wie zu meiner Schulzeit. In einer wesentlich komplexeren und zusammen hängenderen Welt, mit völlig neuen Anforderungen kann das doch nicht wahr sein, hier muss doch etwas völlig aus dem Ruder laufen. Ein Kletterkollege von mir, selbst Lehrer beschreibt die Situation an Schulen als katastrophal was die Aufstellung des Lehrplanes angeht. Es wird davon geredet Elite-Unis einzurichten, Warum? Brauchen wir nicht eher eine bessere Bildung in der Fläche? Die Absolventen einer Elite-Uni werden ohnehin, nachdem sie durch unser preiswertes Ausbildungssystem gerutscht sind dorthin gehen wo sie die besten Chancen haben und das ist sicherlich nicht hier. Überall wird der mündige Bürger propagiert, aber außer Lippenbekenntnissen tut sich nichts. Selbstverantwortung soll wieder groß geschrieben werden. Ich frage mich nur wie das geschehen soll wenn eine große Zahl der Menschen die Grundlagen nicht versteht, weil sie seit Jahrzehnten vom Staat entmündigt wurden (und sich zugegebener Maßen auch noch dabei wohl gefühlt haben).

Meine Vision läuft dahin, dass bereits der Kindergarten sich verändern muss. Aus einer Verwahranstalt muss ein erster Ort der Bildung werden und zwar in mehr als nur einer Hinsicht. Neben dem Erlernen von einigen sprachlichen Grundkenntnissen muss den Kindern vor allem und in erster Linie einmal das Lernen selbst beigebracht werden. Strukturiert und effizient, so das man später darauf aufbauen kann. In mühsamer Kleinarbeit habe ich mir aus Büchern Material zusammengetragen, um meinen Söhnen Wege zu zeigen, wie man lernt. In der Schule war das kein Thema. Dort wurden keine Systeme vorgestellt wie man so etwas am Besten tut. Die Kinder meiner amerikanischen Freundin sind drei und fünf Jahre alt. Die Ältere geht in die so genannte pre-school. Dort finden regelmäßig field trips statt in denen die kleinen Kinder mit dem Erlernten in Verbindung gebracht werden, es finden spelling-tests statt und man weiß auch was ein dreiviertel Kuchen ist und das vier Viertel ein ganzer Kuchen sind. Zugegeben, es handelt sich um eine Privatschule die sich nur Besserverdienende leisten können aber man sieht hier dennoch die Möglichkeiten dessen was machbar ist, wenn man denn will
Man kann also schon etwas bewegen, aber man muss es wollen! Ich frage mich, was passieren würde wenn wir all unseren Kindern eine solch frühe und kindgerechte aber dennoch zielführende Förderung zukommen lassen würden. Es ist sogar so, dass man sagen muss, dass die meisten Eltern der Kinder, die in der Lage sind ihre Kinder auf private Schulen zu schicken eben nicht Great George W. Bush gewählt haben (bis auf ein paar Ausnahmen die mit ihm Geld verdienen). Womit tendenziell bewiesen ist, das Bildung auch hier wieder zum Besseren führt- es muss nur auf einer breiteren Basis stehen. Wir müssten es schaffen ähnliche Systeme hier für die Allgemeinheit zu installieren. Bezahlbar ist das. Die Ausrede, dass wir für solche Dinge kein Geld haben ist lächerlich. Ich werde and anderer Stelle noch einmal detailliert auf riesige Sparpotenziale in unserem System hinweisen die man angehen kann wenn man keine Rücksicht auf Lobbyisten nimmt.

Sind wir doch einmal ehrlich, das Meiste von dem, was wir hier diskutieren haben wir uns- und da gebe ich Volker mehr als recht- doch selbst beigebracht, weil wir aufgrund verschiedener Umstände, die sicher nicht alle aus uns selbst heraus resultieren, zu einem freien Denken gekommen sind. Andere, nicht weniger kluge Menschen hatten einfach weniger Glück. Bringt man jedoch die Mehrheit der Menschen- ob in einem Land oder auf der Welt- zu einem solchen denken, kann sehr vieles, sehr schnell viel besser werden (relativ zu sehen). Volker hat recht, es gibt wie in Erich Kästners Satz tatsächlich nichts Gutes außer man tut es. Der Anspruch ist hoch aber vielleicht schaffen wir es ja hier ein paar gute Lösungsvorschläge zu unterbreiten.
Demnächst mehr.
Gruß an Euch!
Spearmint
 
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Spearmint

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Volker, Du hast vollkommen Recht mit dem was Du sagst. Bei uns stinkt der Fisch am Kopf. Die Lehrer würden ja vielleicht noch etwas anders machen, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu geben würde. Es muss ein generelles Umdenken her wenn sich etwas ändern soll. Es muss alles auf den Prüfstand und es darf keine heiligen Kühe mehr geben, die hier geschont werden. Da nenne ich die Beamten, die sich für politische Ämter und Sitzungen freistellen lassen können. Diese Sitzungen finden natürlich während des Tages statt, wenn der Normalsterbliche sich sein Brot verdienen muss. Dort werden dann Entscheidungen eingeleitet oder getroffen, die nur noch aus deren Blickwinkel einen Sinn ergeben. Meine ehemalige Frau war ebenfalls in solch einem Gremium daher weis ich genau wovon ich spreche. Schon auf unterster Ebene wird um Posten geschachert und es werden Intrigen gesponnen. Da ist dann keine Rede mehr vom Wohl der Wähler. Nicht ein einziges Mal habe ich erlebt, dass wirklich wichtige Dinge besprochen wurden. Es gibt ein paar Schauveranstaltungen, die dann pressewirksam inszeniert werden und am nächsten Tag wird nur geschaut ob man auch auf dem Bild gut getroffen ist. Keine Aussage, nur niemandem auf den Fuß treten. Es ist zum Kotzen. Ein naher Verwandter von mir, arbeitete als Ministerialdirektor in einem Ministerium. Vor zehn Jahren war seine Aussage noch Zitat: „Glaubst Du wirklich es interessiert uns ob ein paar kleine Handwerksbetriebe über die Klinge springen“? Würde mich interessieren was er heute zu über 40.000 Firmenpleiten im Jahr sagt. Das ist jedoch die vorherrschende Denke dort oben. Wenn ich schon das Wort runder Tisch höre, wendet sich mir der Magen. Was kommt denn heraus bei runden Tischen? Faule Kompromisse, die sich dann dem Wahlvieh gut verkaufen lassen. Es gibt Zeiten da ist mit zu vielen Kompromissen nichts mehr zu erreichen und es muss gehandelt werden.
So, das soll es gewesen sein mit der Kritik, ich wende mich zukünftig wieder mehr der Kreativität zu, aber das hier musste mal raus.
Gruß
Spearmint
 

Volker

Registriertes Mitglied
Hi Spearmint (nur ganz kurz - keine Zeit...)

Hey, du bist ja noch immer Idealist!!!
Bitte schau mal genau nach, wie ein Arbeitnehmer zu behandeln ist, der durch sein Verhalten zeigt, dass er weder pünktlich mit seiner Arbeit beginnen wird, noch aufhören wird, Kunden anzupöpeln.

Glaub nicht an öffentliche Aussagen von Politikern. Politiker wissen wirklich nicht mehr, was die Wahrheit ist. Ihr Verhalten beweist es. Schau dir nur als Beispiel das Ergebnis des Spitzentreffens Schröders mit den Gewerkschaftsjodlern an.
Schau nur, was in den letzten 30Jahren öffentlich gemacht wurde, und wieviel davon heute Realität ist. Dein Zeithorizont reicht weit genug.

Wir müssen selbst etwas tun! Erinnere dich an dein Motto.
No one to blame.

Gruß
Volker
 

Volker

Registriertes Mitglied
Überschnitten...

Sorry - unsere Texte haben sich zeitlich überschnitten. Der war ne Antwort auf deinen Text davor...
Grüße
Volker
 

boman

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Volksverdummung

@spearmint
@volker

Ich gebe euch 100%ig Recht! Die Ursache liegt im Kern der Regierungsform begraben. Uns wird suggeriert und immer wieder eingeprägt wir hätten eine Demokratie in der der Wille des gesamten Volkes zum Tragen kommt. Dem ist jedoch in keinster Weise so.
Ich hatte vor ein paar Jahren eine Unterhaltung mit einem politischen Vertreter über dieses Thema.

Ich äusserte meine Bedenken über die Umsetzung in unserem Staat. Ich sagte ihm auch, dass wir keine echte Demokratie haben. Er ging bald die Decke hoch und beteuerte, dass das Leben bei uns, im Vergleich mit anderen Ländern mit Abstand den größten Wohlstand bietet und ich ja auswandern könne wenn es mir nicht passt! Ich musste ihm Recht geben und habe ihm erklärt das wir mit dieser Hochnäsigkeit bald den Stand eines "dritte Welt" Landes erreichen werden.

Ich musste mir weiterhin einige Erklärungen anhören, die diese Misere (Bildungssystem, Arbeitlosigkeit, Schuldenberg usw.) wohl rechtfertigen sollten. Ich hörte interessiert zu weil ich schon wissen wollte wie der denkt. Wir, Das VOLK, kann frei wählen und trägt somit bei unser Land zu lenken.
Da stoppte ich ihn und erklärte ihm das dies völliger unfug ist. Deutschland hat die Regierungsform der (aufgepasst) "Parlamentarischen Demokratie! Wir wählen nur den Vertreter der uns vertritt. Dieser Vertreter lügt natürlich das blaue vom Himmel herunter um Wähler zu gewinnen. Denn nach der Wahl ist der Fisch gegessen und er hat seine Schäfchen im trockenen. Es gibt keine Kontrolle über die metaphorischen Wandlungsmöglichkeiten die ein Wahlprogramm durchlaufen kann. Bis zur nächsten Wahl kann unser Vertreter Verbindungen knüpfen die ihm Vorteile bringen und er finanziell keine Probleme mehr hat. Der Wählerauftrag wird weniger als zweitrangig.

Warum gibt es keine Verträge? Jede Versicheung hat das. Jeder verbindliche Vorgang beruht auf einem Vertrag! Aber der Wichtigste Vertrag überhaupt existiert nicht! :D Ich Schelm würde sie verdonnern!

Warum erwähnt keine Partei in ihrem Wahlprogramm konkret das die Einnahmen (Lohnsteuer, Mehrwertsteuer, Ökosteuer, KFZ Steuer, Mineralölsteuer usw.) einen Sättigungsgrad erreicht haben, der schon nicht mehr vertrebar ist und viele Arbeitsplätze kostet und wendet sich den Ausgaben zu (verschleudern von Staatsschulden anderer Länder, Diätenerhöung, Steuerfreibeträge für Politiker, Subventionen an ruinierte Unternehmen die wahrscheinlich durch die Steuerpolitik des Staates ruiniert
wurden usw.) :p ?

An den Wahlprogrammen ist zu erkennen, das sie sich (die Parteien) untereinander nicht wehtun wollen, aber das beste was der Staat bzw. das Volk bietet, locker abschöpfen. Unsere politischen Vertreter haben den Überblick verloren und retten sich (Die reichen Menschen) und sonst keinen. Der Schwächste in System hat das Nachsehen (Die armen Menschen)!

Bismark würde sich im Grabe rumdrehen wenn er das sehen würde!
100 Jahre sozialstaat und nun ist schluss!


Es geht uns aber immer noch gut! Sonst würde Berlin schon brennen.


Gruß
Boman, der der nicht schwarz sieht :cool:
 

Spearmint

Registriertes Mitglied
Zukunftsvisionen!
Also nach harscher Kritik am Status quo meinerseits möchte ich, bevor ich auf meine Lösungsvorschläge eingehe noch etwas zu „Zukunftsvisionen“ sagen und erläutern, was ich darunter verstehe. Klar ist, das wir uns hier bei astronews befinden und ich bin mir nicht sicher ob das was wir hier diskutieren hierher gehört, da es zunächst keinen direkten Zusammenhang zwischen dem hier Besprochenen und Kosmologie gibt. Langfristig und vor allem dann, wenn wir uns Weltraumforschung zukünftig leisten wollen, spielt das hier Gesagte schon eine Rolle. Zukunftsvisionen sind wichtig!!! Man sollte ein Ziel haben, an dem man sich langfristig orientiert. Zuerst sollte ein Ziel gefunden werden, dass auch realisierbar ist wenn es uns auch aus unserer comfort-zone herausführt. Nur solche Ziele bringen uns weiter, die uns stark fordern, aber nicht überfordern. Um dahin zu kommen, vor allem aber um dort zu bleiben müssen wir uns hier und heute in die Lage versetzen unsere Probleme zu meistern. Ich bin durchaus der Meinung, dass wir uns die Erforschung des Weltraums einige Milliarden kosten lassen sollten, da durch neu zu entwickelnde Technologien auch sicherlich marktfähige Produkte entstehen. Allerdings sollten wir uns nicht nur auf Grundlagenforschung beschränken und den Anderen das Geschäft überlassen. Um aber überhaupt dort hin zu gelangen, ist ein anderes Auftreten am Weltmarkt und bei unseren Partnern nötig. Wir brauchen unsere Produkte im high-end Bereich nicht zu verstecken, bei den Verhandlungen fehlt es aber gewaltig. Nun, wo kommt das her? Es kommt daher, dass wir nicht schon als Kind gelernt haben wesentlich selbstverständlicher mit vielen Dingen umzugehen. Seltsamerweise haben wir das, was von den preußischen Tugenden weniger gut war behalten, aber vieles von dem was gut war nicht übernommen. Nur zur Erklärung meine . Familie lebt seit dem 17. Jahrhundert im Rheinland und stammt wohl ursprünglich aus Tirol, ich bin also schon von daher unverdächtig ein große Preußen-Fan zu sein. Aus welchen Grund auch immer, schaffen wir es nicht unsere Grundlagenforschung, die ja gut ist, umzusetzen. Da müssen wir hin um international eine angemessene Rolle zu spielen.

@Volker
Du hast recht Volker, irgendwo in mir ist immer noch der Idealist versteckt. Ich glaube das ist auch gut so sonst würde ich mich in einen Zyniker verwandeln. Ich bin noch immer im tiefsten Inneren davon überzeugt, dass wir einiges erreichen können. Wir haben es nur verpasst, unsere Denke an unsere Technologie anzupassen oder diese zumindest genauso weiter zu entwickeln wie wir das seit der Steinzeit mit unserer Technologie gemacht haben. Das, was wir zur Zeit machen, ist genauso als ob wir einem Kleinkind einen Jumbojet anvertrauen nachdem wir ihm gezeigt haben wie man die Turbinen hochfährt und die Bremsen löst. Von unserem Verhalten her unterscheiden wir uns nur minimal von unseren Vorfahren, von der humanen Seite her gesehen gab es sogar Rückschritte wie man im Mittelalter aber auch in unserer nicht allzu lange Vergangenheit ablesen kann. Wir versuchen doch noch immer mit dem „das haben wir schon immer so gemacht“ die Probleme der Zukunft zu lösen. Das so etwas nicht funktionieren kann könnte bereits einem Drittklässler einleuchten, wenn man ihm das Denken denn beigebracht hätte. Ich weis das auch Du ein Idealist bist, ebenso wie manch anderer hier im Forum, sonst würden wir uns ja nicht die Gedanken machen, die wir uns machen.
Sorry, ich muss noch mal weg, die Kundschaft ruft. Mehr später wenn es nicht zu spät wird.

Gruß an alle
Spearmint
 

Volker

Registriertes Mitglied
Die Politik bringt uns keine Lösung!

Das müssen die in die Hand nehmen, die was geändert haben wollen.
Wenn du was getan haben möchtest, tu es selbst.

Wir haben mit unserem Politik-Klan nur eine neue Form des früheren Adels. Die sind am echten Leben so wenig beteiligt, wie der Adel früher. Spearmint hat das mit dem Beispiel seiner ehemaligen Frau deutlich genug geschildert. Auf jeder Ebene der Politik geht es ÜBERHAUPT NICHT um einen Wählerauftrag.
Ich bin es leid, die Anzahl an Beispielen noch zu vermehren.
Nur noch einige Namen (ganz bewußt nicht nur Deutsche) um das Ganze abzurunden:
Adenauer - Umlageverfahren Sozialversicherung
Barschel - Ehrenwort
Helmut Kohl - Schwarzgeldkassen
Mayer-Vorfelder - Steuerverfahren
Nixon - Watergate
Schröder - Reform(betrug?)
Süßmut - wurde Kohl gefährlich = weggelobt vom Ministerposten
Strauß (sen.) - Schmiergeld, Pfahls, Boeing, Schalk-Golodkowski
Sharon - Tempelberg -> 2. Intifada
Bush - Krieg
Alle waren (sind) in einer Demokratie emporgekommen.

Die Politik existiert für sich selbst. Alles was wir sehen ist ein großes Schmierentheater - hinter den Kulissen spielen sich ganz andere Dinge ab. Das ist wie bei der Korruption - die empfinden das als ihr Recht - die armen harten Arbeiter für Deutschland. Da gibt es kaum Unrechtsbewußtsein.

Deshalb:
Man muss überlegen, WAS man HABEN will und WER dabei was TUN kann. Echte, gute Visionen sprechen alle Menschen an. Es gibt bestimmt ganz viele, die diese Gedanken teilen. Wir sollten rauskristallisieren, was funtionieren könnte und sehen, ob wir was anstoßen können.
Aber bitte keine Politik.

Herzliche Grüße
Volker
 

Spearmint

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@ Volker
Sicherlich hast Du recht was die Politik angeht. Allerdings muss man, um etwas zu verändern, erst einmal eine kritische Masse an Menschen haben, die etwas ändern wollen. Man kann nicht darauf hoffen und warten das sich bei allen plötzlich eine positive Meinung einstellt und jeder etwas ändern will. Ich weis zum Beispiel aus meinen Erfahrungen beim Schulelternbeirat, dass Einsatz in solchen Gremien wenig bringt weil man auch dort bewusst zu einem Statisten verurteilt ist, der zwar seine Meinung sagen darf, wo aber die Entscheidungen bereits gefallen sind. Aktives Stimmrecht zu schulischen Belangen besteht nicht. So, nun stellt sich mir die Frage, wie kann man was ändern (außer natürlich in der eigenen Familie). Letztlich müssen die Wege doch über die Entscheidungsträger laufen. Ich wäre hier wirklich dankbar für Vorschläge, aber es sollten welche sein, die sofort umsetzbar sind und nicht den wenn-dann Status haben. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir dazu im Augenblick keine Wege als die bestehenden einfallen. Leider ist es so, dass viele Menschen, die etwas ändern wollen aber auch sonst in ihrem Leben und in ihre Arbeit stark eingebunden sind, so dass letztlich wenig Zeit dafür bleibt sich mühsam durch Parteien nach oben zu hangeln. Wachrütteln würde unsere Politiker und das System ein wirklicher Steuerstreik. Damit lässt sich das System wachrütteln. Es müssen nur genügend Menschen daran teilnehmen, wobei natürlich viele Mitarbeiter gar keinen Einfluss darauf haben wenn Ihre Steuer am Monatsende einfach abgeführt wird. Nun Gut ich harre der Vorschläge die da kommen werden.
Gruß Spearmint
 

boman

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Lösungsvorschläge

Also der erste den ich habe wäre:
Eine andere Partei wählen als die "GROßEN"! Es darf auf dem Wahlzettel keine SPD,CDU/CSU, FDP, Grüne, Linke oder PDS angekreuzt werden (Zweitstimme). Die erste Stimme, also das Direktmandat, sollte an einen Aussenseiter gehen. Sofern eine kleine Partei überhaupt einen stellt. Das würde zumindest schon mal wachrütteln. Stellt euch vor die "Familienpartei" würde über 5% kommen! Das wäre ein kleines Beben bei den "GROßEN"! Wie man die Wähler in diese Richtung mobilisieren kann? Keine Ahnung :mad: ?
Dei nächste Idee wäre: Überhaupt nicht wählen gehen. Die Wahlbeteiligung muss dramatisch sinken. Zumindest die Presse analysiert dann und kommt zu dem Schluss, dass die Leute gänzlich das Vertrauen in die Politik verloren haben. O.K. die Parteien lächeln dann und das wars :eek: .
Noch eine Idee: Da Politik und das Volk nichts mehr miteinander zu tun haben (sehe ich genauso wie Du Volker), das Volk aber zahlendes Mitglied ist, wird in Berlin wohl nur ein Aufstand helfen. Beispiel: Die Französische Revolution. Das Volk tat was es tun musste! Eine gute Entscheidung wie sich später rausstellte :D .
Eine weitere Idee: Bei uns wären die Steuerabführenden gefragt dies nicht mehr zu tun. Da jedoch die Pflichten anonym vom Staat an die einzelnen Distanzen delegiert wurden (sehr geschickt von Vater Staat) tun sich die Unternehmen sehr schwer. Hier sind die "Großen Unternehmen" gefragt die das nie tun würden. Sie werden ja vom Staat geschmiert und umgekehrt.

Realistisch betrachtet: Wir können nur warten bis der Staat uns kaputt regiert hat. Die Richtung ist bereits bestimmt und wird durchgesetzt, weil wir keine Chance haben dies zu ändern. Im Ganzen wird es am Ende so aussehen:

Unsere Abrechnung (Arbeitnehmer) bekommt der Staat. Er bestimmt was er sich nimmt und was wir bekommen. Ohne jeglichen Einfluss von des Volkes Seite.
Die Mehrwertsteuer (das Wort hört sich schon nach Betrug an) wird erhöht. Warum eine Mehrwertsteuer? Unser Gehalt ist schon versteuert! Der Geringverdiener hat keine Möglichkeit das Auszugleichen. Hartz V wird gleichzeitig eingeführt. Nun ist jegliche Zahlung an Arbeitslose eingestellt. Den Sozialhilfeempfänger gibt es nicht mehr. Er kann sehen wo er bleibt. Dies gilt auch für Leute die 35 Jahre gearbeitet haben und arbeitslos werden. Nicht einen Cent gibt es aus der Staatskasse (Privat versichern! Utopische Beiträge!!!).
Nachdem dies durchgeführt wurde kommt erste einmal ein saftige Diätenerhöhung der Jeder einvernehmlich zustimmt (GUTE ARBEIT)!

Mittelständischen bis kleinen Unternehmen denen es bisher ganz gut ging geht es nun nicht mehr so gut. Sie werden aufgekauft von den GROßEN oder zerschlagen. Denn die Steuern für Unternehmen wurden angehoben. Natürlich nicht für die Großen die ja politisch angagiert sind. Damit meine ich "die auch bei der Gesetzgebeung mitmischen". Die kennen genug Schlupflöcher oder machen sie sogar.

Reich (Die Politiker und Wirtschaftsbosse) und Arm (Das Volk, die Arbeitslosen!) werden sich an diesem Punkt trennen. Nun ist ein Aufstand unausweichlich. Die Frage ist nur wer gewinnt.

Aber zum Glück dauert es noch etwas.



Schöne Grüße
Boman, der der nicht schwarz sieht (GEZ :cool: )
 

Volker

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Sachte, sachte...

Man kann nur innerhalb des Systems bleiben.

Nicht nur christliche Fundis sind borniert. Auch die Politik ist da nicht ganz frei von.
Als Steuerverweigerer praesentiert man nur seinen "weichen Bauch".
Man wird angreifbar, vorbestraft und vogelfrei.

Spearmint - nichts für ungut - aber das mit den Entscheidungträgern hatten wir besprochen. Jeder dieser Menschen sitzt in irgend einer Partei und hat sich verschiedenen Interessengruppen verpflichtet. Welche Verpflichtung hat so jemand uns/dir/wem auch immer gegenüber. Der macht sich doch durch die angreifbar, die ihn protegieren, wenn er unsere (bis dahin evtl. gefundenen) Vorstellungen vertritt. Außerdem sagen dir diese Politikprofis doch sofort was NICHT machbar ist. Das, was dann uebrig bleibt, ist wie immer; ein klaeglicher Rest, der nicht wieder zu erkennen ist und im Sande verlaeuft.

Mein Vorschlag oben ist konkret gemeint gewesen!
Schritte für uns:
1
Wer will welches Ergebnis sehen.
2
Wie passen unsere Vorstellungen zusammen
3
Was machen wir draus

Wir sollten uns ernsthaft und ergebnisoffen damit auseinandersetzen.
Wir sollten die verschiedenen Bereiche finden in denen wir Ergebnisse sehen wollen und selber was tun. Mit einem Beauftragten aus der Politik wirst du wieder nur mehr vom Gleichen bekommen. Das ist doch schon genuegend getestet.
Mit dem Internet und seinen Moeglichkeiten im Ruecken haben wir eine Chance was zu bewegen. Als private Initiative. Ohne auf die Politiker Einfluß nehmen zu wollen. Die werden sagen, dass sie viel besser wissen wie das Spiel laeuft. Sind ja auch Profis.

Wir haben oben geschrieben, welche Ergebnisse uns nicht gefallen, jetzt lasst uns mal hoeren, was fuer Ergebnisse wuenschenswert waeren, dann kommen wir vorwaerts.

Gruesse
Volker
 
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