Bynaus schrieb:
Orbit hat recht. Mit der Astrometrie kannst du beobachten, wie sich ein Stern vor dem Sternhintergrund bewegt und welche Linie er dabei beschreibt - für die Bewegung in Richtung der Verbindungslinie zur Erde ist die Methode aber viel zu wenig empfindlich.
Tut mir leid, wenn ich hier Widerspruch anmelde. Zumindest das "viel zu wenig empfindlich" ist nach meiner Meinung nicht haltbar.
Ich finde die Textstelle jetzt zwar nicht mehr, aber die Aussage war, daß die astrometrische Methode im Gegensatz zur Radialgeschwindigkeitsmessung unabhängig von der Lage der Planetenbahn im Raum ist. Die Länge der großen Halbachse ist also bei jeder Bahnlage gleich (kreisförmige Planetenbahn mal vorausgesetzt).
Ist nun die Messung der großen Halbachse nicht am äußersten Ende der Messgenauigkeit, so wird man auch eine Schwingung entlang der kleinen Halbachse messen können. Schon bei 30 Grad Neigung der Bahnebene gegenüber der Sichtlinie wäre die kleine Halbachse bereits halb so groß wie die große Halbachse.
Wenn ich nun nicht einen totalen Knoten in meiner räumlichen Vorstellung habe, so ist also die Lagebestimmung der Planetenbahn allein durch Astrometrie möglich, solange die große Halbachse in wenigstens zwei Teile aufgelöst werden kann.
Diese Lagebestimmung ergibt allerdings immer zwei Lösungen. Insofern ist es richtig, daß man noch die Radialmethode braucht um von den beiden Lösungen die richtige herauszufinden.
PS: Daß die Radialmethode insgesamt natürlich deutlich empfindlicher ist als die astrometrische ist unbestritten.