Einschränkung des Geistes

iloe

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Wir sind ja in einigen Bereichen sehr weit fortgeschritten, und trotzdem gibt es Dinge, die wir zwar sehr gut erklären können, aber nicht wirklich verstehen.

Das mag jetzt in den Ohren des ein oder anderen abgedroschen klingen, der von sich meint, dass er alles versteht, jede Formel nur einmal zu lesen braucht, und dann ist gut.

Aber ich will jetzt trotzdem mal eine Frage in den Raum werfen, die es eventuell wert ist, besprochen zu werden:

Ist der menschliche Geist überhaupt in der Lage, das Große, was sich ihm da zeigt, zu verstehen?

(Meine Gedanken gehen teilweise in die Richtung, das wir 'horizontale Wesen' sind, d.h. dass sich unser Ereignisspektrum auf einer überschaubaren Linie befindet, die nicht allzuweit von uns entfernt und flach ist.)
 

galileo2609

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iloe schrieb:
Ist der menschliche Geist überhaupt in der Lage, das Große, was sich ihm da zeigt, zu verstehen?

Mutig würde ich behaupten, der menschlichen Erkenntnisfähigkeit sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Die Menschheit ist erdgeschichtlich eine 'junge' Spezies und hat - was die kumulierten Erkenntnisse betrifft - bereits viel erreicht. Wenn sie ihr Informationsmanagement gut organisiert, wird hier noch beträchtlicher Zugewinn zu verzeichnen sein.

Dieses Informationsmanagement wird auch darüber entscheiden, wie der einzelne Mensch in dem offensichtlich vorhandenen Spannungsverhältnis bestehen kann, dass zwischen den Polen der Sehnsucht nach Teilnahme an diesen wissenschaftlichen Herausforderungen und dem selbstbescheidenden Zurücksinken in die bloße Admiration der 'Welt' aufgezogen ist. Hierin liegt eine sehr bedeutende Aufgabe der kulturellen Dimensionen der Gesellschaft.

Aber auch die einzelnen Mitglieder dieser Menschheit sollten sich regelmäßig versichern, dass sie grundsätzlich frei sind, diese Erkenntnis zu erstreben! Und überall da, wo sie ohne verheerend erlittene Not auch dazu in der Lage sind, sich geistig frei zu bewegen, sollten sie ihren Beitrag zu dieser Erkenntnis leisten und nicht irgendwelchen Sinninterpreten anheim fallen.

Mit Wittgenstein ('Tractatus logico-philosophicus') will ich wie folgt meine erste Antwort schließen:
  • 6.53 Die richtige Methode der Philosophie wäre eigentlich die: Nichts zu sagen, als was sich sagen läßt, also Sätze der Naturwissenschaft - also etwas, was mit Philosophie nichts zu tun hat-, und dann immer, wenn ein anderer etwas Metaphysisches sagen wollte, ihm nachzuweisen, daß er gewissen Zeichen in seinen Sätzen keine Bedeutung gegeben hat. Diese Methode wäre für den anderen unbefriedigend - er hätte nicht das Gefühl, daß wir ihn Philosohie lehrten - aber sie wäre die einzig streng richtige.

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Eröffne einen Disput immer mit einer offensiven Rede! :)
 

Volker

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Hey ihr zwei

liegt dieses Thema und die Antwort an der Uhrzeit??? ;)
Habt ihr so menschliche Bedürfnisse wie Schlaf überhaupt noch?

Manches könnte man einrahmen...
grins...

Grüße
Volker
 

galileo2609

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Selbstverständlich ist auch mir der Schlaf ein Bedürfnis, aber wenn die wirklich großen Fragen anstehen ...! ;)

Übrigens kannst du auch zu dieser Hühnerschlafenszeit deine Gedanken hier abgeben! :)
 

Sky Darmos

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Vorschlag für eine Definition der Philosophie

galileo2609 schrieb:
[*]6.53 Die richtige Methode der Philosophie wäre eigentlich die: Nichts zu sagen, als was sich sagen läßt, also Sätze der Naturwissenschaft - also etwas, was mit Philosophie nichts zu tun hat-, und dann immer, wenn ein anderer etwas Metaphysisches sagen wollte, ihm nachzuweisen, daß er gewissen Zeichen in seinen Sätzen keine Bedeutung gegeben hat. Diese Methode wäre für den anderen unbefriedigend - er hätte nicht das Gefühl, daß wir ihn Philosohie lehrten - aber sie wäre die einzig streng richtige.
[/list]

Da müsste man Philosophie erst mal streng definieren können. Erkenntnistheorie gehört sicherlich dazu aber kann das wohl nicht alles sein.
Viele große Theorien haben in der Philosophie ihren Ursprung. Selbst die Kosmologie, die sich mit der Entstehung, Entwicklung und Gestalt des Universums befasst, zählte bis 1920 eher zur Philosophie. Ich habe einmal gelesen dass man eine Disziplin der Philosophie dann nicht mehr zur Philosophie zählt, wenn sie konkrete Ergebisse erziehlt und Vorhersagen macht. Demnach wäre jede Theorie die noch keine praktisch überprüfbaren Vorhersagen gemacht hat, noch keine wissenschaftliche Theorie. Diese Definition von Philosphie mutet recht vernünftig an. Nur bei Gedankengebäuden wie der Stringtheorie hat man bedenken. Soll man so ein mathematisches Monstrum zur Philosophie zählen? Vielleicht sollte man sie erst mal als ein Stück Mathematik betrachten. Die Stringtheorie hat ja auch die Mathematik enorm vorangebracht. Die Mathematik könnte man wiederum als Teilbereich der Philosphie betrachten, da sie viele mathematische Modellwelten beinhaltet die nicht realisiert, d.h. materiell vorhanden sind. Die alten Philosophen waren auch meist Mathematiker. Ich würde jeden Theoretiker auch als Philosophen betrachten.
Ein Bereich der neben Erkenntnistheorie sicherlich zur Philosophie gezählt wird, ist sicher das Geist-Gehirn-Problem. Hier würde ich aber keine Ausnahmen machen. Sobald konkrete Ergebnisse darüber vorliegen, was Geist ist, wie und woraus es entsteht, muss das Geist-Gehirn-Problem oder seine Lösung ein Teil der Naturwissenschaft sein.
Philosophie, Politikphilosiophie, Ethik, Mathematik u.s.w. könnte man als Wissenschaften bezeichnen und Physik, Chemie, Biologie, Astronomie, Kosmologie u.s.w. als Naturwissenschaften.

Was haltet ihr von diesen Definitionen?

Gruß,
Sky.
 
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galileo2609

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Sky Darmos schrieb:
Was haltet ihr von diesen Definitionen?

Hallo Sky,
im Prinzip kann ich dir hier gut zustimmen, ist das nicht auch soweit unwidersprochen?

Ich würde sagen, im Grunde verdanken wir der Philosophie und den Philosophen das Überleben des Menschseins in der Dunkelheit der repressiven Regime ideologischer Verblendung, und das zu allen Zeiten. Irgendwo funkelte immer noch das Lichtlein des Nachdenkens und war nicht zum Erlöschen zu bringen. Vielleicht stirbt diese existenzielle Kraft gerade in unseren Zeiten etwas ab. Sollte nicht gerade die Philosophie der 'think tank' sein, der uns auch heute wieder Anstöße geben könnte, wie wir eine neue menschenwürdige Vision der materiellen Existenz und unserer intellektuellen Ziele formulieren könnten?

Und worauf könnte sie hier besser stehen als auf dem ihrer Teilgebiete, das mit der naturwissenschaftlichen Revolution vielleicht zu ihrer erfolgreichsten Disziplin wurde - die Erkenntnistheorie.

Aber das geht vielleicht jetzt zu weit!

Die ursprüngliche Frage von iloe war: "Ist der menschliche Geist überhaupt in der Lage, das Große, was sich ihm da zeigt, zu verstehen?"
Ich sehe darin Fragen an die Erkenntnistheorie. Mit dem Zitat von Wittgenstein wollte ich zunächst nur ein Zeichen setzen! (Ich bin nicht wirklich ein Wittgensteinianer, fühle mich aber in der wissenschaftstheoretischen Diskussion nach wie vor dem Kritischen Rationalismus verbunden. Und das historische Umfeld des Wiener Kreises ist ja auch nicht gerade banal, was die Verbindungen und Positionen angeht.)

Was mich aber an diesem Zitat von Wittgenstein so fasziniert, ist die logische Hinführung zur naturwissenschaftlichen Methode und zur Sprachkritik! Ich wollte damit in der Diskussion von Anfang an (meiner Ansicht nach) ausschließen, dass andere auf Erkenntnis abzielenden Verfahren wie Kontemplation, Meditation usw. zum Verstehen von und Wissen über die 'Dinge' beitragen können.

Hier sehe ich als alternativlosen Ansatz die moderne Wissenschaftstheorie und ihre methodischen Operationalisierungen. Und diese basieren mit Sicherheit auf der reinen Mathematik und formaler Logik. Dass beide auf einer axiomatischen Grundlage beruhen, ist sicherlich eine ursprünglich philosophische Leistung. Aber sie sind auch das Fundament, auf dem unser Menschsein ruht, da kein metaphysisches Wesen hier als Suffleur in Anspruch genommen wurde. Diese menschlich-kulturelle Grundleistung ist für mich der Ausgangspunkt überhaupt, damit wir von einer grundständig menschlichen Erkenntnismöglichkeit reden können!
 

Lamm

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Es gibt nicht. Wir haben das Geschichte von Filosofii.Von 0 bis 2000 haben wir
etwas anderes. Man nennt es Ideologie. Es sind vielle gewessen, und alle sind abgeschaft. Es kommt von Wort Idea. Bedeutet etwas anderes, leider unten dieses Wort ist einen anderen Begriff.
Das Satz des Warcheit.
Der Heufling hat gesprochen. Er hat Macht und Kraft. Er hat zehn Frauen und vierzick Kinder .Vollstendig apriori. Und das Satzt Ist das Warcheit .
Das ist das Uniwersum.

Du bist Sieger in diesses Nacht.
Du hast Kind auf deiner Seite . Das Messer ist in deiner Hand.
Irgend wann wurde ich wieder kommen.
Himmels Kräfte werden sich bewegen.
Jesu wird auf meiner Seite sein.

Philosoffie wollen wir lernen. Wo wollen wir anfangen?
Ich habe einen Rechteck.

Plato oder - 1920. Schöphung oder Menschen Rechte.

Das Recht und das Gesetzt sind zwei Begriffe mit unterschidliche Bedeutung.
Alle Menschen haben gleiche Rechte, wurden aber von Gesetzt, nach ihres Tatten unterschidlich bechandelt.
Es sind vier:
Eigentums Recht.
Recht auf Arbeit
Recht auf Leben.
Das Recht geboren sein.
Philosofie ist meine Raum. Da bist Du mir nicht gewachsen.
 
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Sky Darmos

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Philosophie

galileo2609 schrieb:
im Prinzip kann ich dir hier gut zustimmen, ist das nicht auch soweit unwidersprochen?!

Meines Wissens gibt es keine präziese Definition von Philosophie. Diese hier hab ich wärend der Beantwortung deines Beitrags entwickelt.
Ich habe damit auf die Definition reagiert die Wittgenstein deinem Zitat nach abgibt. Ich stimme ihm zwar zu dass es eine Wichtige Aufgabe ist, Leuten zu zeigen dass ihre Worte viel zu leer an Bedeutungen sind, aber ich bestreite dass das alles sein soll was zu Philosophie gezählt werden kann. Zweifellos ist es dennoch sehr wichtig. Besonders in diesen Foren begegnet man vielen Leuten, bei denen nur jeder 10te Satz einen wirklichen Sinn ergibt - bestenfalls. Wenn dann zusätzlich, wie bei Lamm, weder Syntax, noch Grammatik stimmen, dann kann man gleich aufgeben irgendwas zu verstehen.

galileo2609 schrieb:
Was mich aber an diesem Zitat von Wittgenstein so fasziniert, ist die logische Hinführung zur naturwissenschaftlichen Methode und zur Sprachkritik! Ich wollte damit in der Diskussion von Anfang an (meiner Ansicht nach) ausschließen, dass andere auf Erkenntnis abzielenden Verfahren wie Kontemplation, Meditation usw. zum Verstehen von und Wissen über die 'Dinge' beitragen können.

Solche metaphysischen Ansichten müssen wir leider ertragen.

galileo2609 schrieb:
Aber sie sind auch das Fundament, auf dem unser Menschsein ruht, da kein metaphysisches Wesen hier als Suffleur in Anspruch genommen wurde.

Das hast du hier schön auf den Punkt gebracht :)

Gruß, Sky.
 
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Sky Darmos

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Lamm schrieb:
Das Satz des Warcheit.
Der Heufling hat gesprochen. Er hat Macht und Kraft. Er hat zehn Frauen und vierzick Kinder .Vollstendig apriori. Und das Satzt Ist das Warcheit .
Das ist das Uniwersum.

Ich glaube ich würde lieber versuchen die Symbole alter Naturvölker zu entschlüsseln, als dieses Geschreibsel hier! Da wüsste ich wenigstens dass sich das Ganze am Ende zu einem Sinn zusammenfügt.
 
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