unendlich klein und unendlich schwer

freezingmoon

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hallo!ich bin ein doku-süchtiger!

über schwarze löcher habe ich mindestens 10 dokus gesehen.
in allen hieß es, das die physikalischen gesetze in einem schwarzen loch nicht mehr gelten, das selbst die leistungsstärksten computer bei jedem versuch abstürzen.

doch in einer doku wurde behauptet, es zu wissen.das alles was verschlungen wird "unendlich klein" und "unendlich schwer" wird.

klingt für mich persönlich logisch und gleichzeitig unlogisch. das geht über die vorstellungskraft hinaus.

kann man aber nicht wirklich beweisen,oder? würde gerne eure meinungen dazu hören. wenn es geht bitte nicht ganz so kompliziert :) wenn ich schon ein paar (für mich) verständliche antworten habe bin ich glücklich. ansonsten habe ich natürlich nichts dagegen wenn ihr euch auf höherer ebene ausdiskutiert
 
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jonas

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Beliebig klein: Vielleicht, vielleicht auch nicht. Experimentell ist dieser Zustand nicht zugänglich und wegen des Ereignishorizonts auch nicht durch Beobachtungen.

Beliebig schwer: Das ist falsch, denn die Masse eines schwarzen Lochs teilt sich seiner Umgebung mit, und diese ist feststellbar. Jedoch, wenn beliebig klein richtig ist, dann wäre beliebig dicht auch richtig. Vielleicht kommt daher das "beliebig schwer", denn der berühmte Teelöffel dieser Materie wäre dann wirklich "unendlich" schwer.

PS: zum Abstürzen der Computer: Ich gehe mal davon aus, daß diese Supercomputer nicht ein Microsoft Betriebssystem haben :D Nur wegen zu vieler Rechenoperationen stürzt ein Computer nicht ab, er braucht halt länger ;)

Die Physikalischen Gesetze (ART und Quantenmechanik) verlassen ihren Geltungsbereich, wenn man die sogenannte Singularität (als Punkt oder als Ring) erreicht. Von daher hat ein Computer nichts mehr zu rechnen und würde einen Fehler ausgeben, genauso wie er bei der Division durch Null einen Fehler ausgeben würde. Aber das hat nichts mit Abstürzen zu tun. Das sagt man nur, um in Dokus einen Sinn für Dramatik zu vermitteln ;)
 
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freezingmoon

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das war die perfekte antwort.wäre es unendlich schwer dann würde die anziehungskraft ja das ganze universum verschlingen.beliebig klein klingt für mich eher sinnvoll! darauf hätte ich auch alleine kommen müssen
 
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Conz

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Zu der Aussage "beliebig klein" hätte ich auch noch eine Frage:

Wieso ist der Schwarzschildradius bei rotierenden SL keine Kugel, wenn alle Masse in einem Punkt konzentriert ist?

Die letzten Tage habe ich mir die ersten 15 Lektionen der Vorlesung "Introduction to Astrophysics" von Charles Bailyn (Yale) angesehen.
http://academicearth.org/courses/introduction-to-astrophysics

Dort wird auch dargelegt, dass:
1. Keine Information von Ereignissen hinter dem Ereignishorizont nach außen dringen können. (Ist mir einleuchtend)
2. Alle Masse hinter dem Ereignishorizont dann auf einen einzigen Punkt zusammen fällt, da noch keine Kraft bekannt ist, die dies verhindern könnte.
3. Der Schwarzschildradius nur bei sich nicht drehenden SL eine Kugel bildet.
4. Bei rotierenden SL der Schwarzschildradius anders berechnet werden muss.
(Ich gehe mal davon aus, dass der Schwarzschildradius dann eher ein Ellysoid oder abgeflachte Kugel ist)

Jetzt stellt sich mir die Frage, warum sollte der Schwarzschildradius sich durch Rotation ändern, wenn doch alle Masse genau in einem Punkt im Schwerpunkt konzentriert ist?
Die Verformung des Schwarzschildradius klingt für mich nach einem Ergebnis der Fliehkraft durch die Rotation. Die Fliehkraft im Zentrum sollte doch Null sein (wo sich alle Masse befindet), oder?
Welche Masse verformt denn dann den Schwarzschildradius, wenn nicht die aus dem Zentrum?

Warum ist die Verformung des Schwarzschildradius bei rotierenden SL kein Beleg dafür, dass die Masse nicht komplett im Zentrum sein kann?
 

Orbit

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Warum ist die Verformung des Schwarzschildradius bei rotierenden SL kein Beleg dafür, dass die Masse nicht komplett im Zentrum sein kann?
Gute Frage, Conz. Übrigens hat Einstein selbst gesagt, dass die mathematische Singularität, welche sich aus seiner Theorie ergibt, in der Natur nicht unbedingt realisiert sein müsse.
Orbit
 

Schmidts Katze

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Hallo,

da hab ich auch noch Fragen.

Wo bleibt das Drehmoment, wenn der Abstand der Masse vom Mittelpunkt null beträgt?
Kann es durch die Abflachung des Ereignishorizonts aufgebraucht werden?
Und wäre das nicht ein Herausdringen von Information aus dem SL?

Grüße
SK
 

MGZ

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Hallo,

da hab ich auch noch Fragen.

Wo bleibt das Drehmoment, wenn der Abstand der Masse vom Mittelpunkt null beträgt?
Kann es durch die Abflachung des Ereignishorizonts aufgebraucht werden?
Und wäre das nicht ein Herausdringen von Information aus dem SL?

Grüße
SK

Ich schätze du meinst den Drehimpuls. Prinzipiell kann sich ein unendlich kleiner Punkt auch unendlich schnell drehen und damit einen Drehimpuls haben. Die meisten Elementarteilchen haben schließlich auch einen - und die so klein, dass kein Experiment eine Größe feststellen kann.
Der Drehimpuls bleibt auch bei Schwarzen Löchern in erster Näherung erhalten. Die Abflachung ändert ihn nicht. Dass dem Schwarzen Loch statistisch doch mit der Zeit Drehimpuls abhanden kommt liegt an der Wechselwirkung der Hawkingstrahlung mit dem gravitomagnetischen Feld ;)
Ansonsten gilt das No-Hair-Theorem. Man sieht keine Informationen außer Masse, Drehimpuls und Ladung.
 

frosch411

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Masse in einem Punkt?

Warum sollte sich die Masse eines SL denn in einem Punkt konzentrieren? Ich dachte, wenn das SL Materie verschluckt, dass dann am Schwarzschildradius die Zeit stehenbleibt. Also müsste sich doch die meiste Masse direkt am Schwarzschildradius befinden, weil sie unendlich lange bräuchte, um tiefer in das schwarze Loch fallen zu können, oder irre ich mich da?

o_o
 

Orbit

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Also müsste sich doch die meiste Masse direkt am Schwarzschildradius befinden, weil sie unendlich lange bräuchte, um tiefer in das schwarze Loch fallen zu können
Unendlich lange dauert das nur für einen Beobachter, der unendlich weit vom SL entfernt ist, sehr lange für einen, der sehr weit und viel kürzer für einen, der viel näher am SL ist.
Orbit
 
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