Hi Frankie,
kurz gesagt: weil sich die Gravitation anders verhält als Du meinst zu glauben...
Du assoziierst leider, gemäß Naturgesetzen, in unzulässiger Weise geometrische Modelle miteinander. Anschaulich gesprochen darf man eben nicht das Universum mit einem stellarem Objekt verwechseln. Nach aktuellem kosmologischen Modell ist das Universum sogar global euklidisch und demnach könnte man den Urknall sogar als Koordinatenursprung für kosmologische Koordinaten wählen und hätte damit so etwas Ähnliches wie den Äther in Form eines emotional ausgezeichneten/bevorzugten Koordinatensystems
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MfG
Da bin ich aber anderer Meinung. Nach aktuellem kosmologischen Modell war der Urknall überall. Bloß das Universum ist größer geworden, weil sich der Raum gedehnt hat.
Das Universum mag zwar viel kleiner gewesen sein als ein Schwarzes Loch gleicher Masse groß wäre, aber die Situation ist trotzdem eine völlig Andere gewesen. Bei einem schwarzen Loch ist innen Masse und außen nichts. Kurz nach dem Urknall war im gesamten beobachtbaren Universum die Masse homogen verteilt.
Vielleicht muss ich hier dazu den Unterschied zwischen Universum und beobachtbarem Universum kurz erläutern. Das beobachtbare Universum ist so groß wie die maximale Distanz, die die Photonen überwunden haben können. Je älter das Universum und je schwächer es expandiert, desto mehr kann man sehen.
Wenn man aber sagt, das Universum hätte beim Urknall eine Größe eines Atomkerns oder weniger gehabt, dann meint man eigentlich das beobachtbare Universum. Das, was dahinter ist, könnte selbst beim Urknall unendlich groß gewesen sein. Wie auch immer es war, das beobachtbare Universum war überall fast gleich.
Also gab es im frühen Universum zwar eigentlich sehr starke Gravitationsfelder, aber wegen der homogenen Masseverteilung haben sie sich gegenseitig aufgehoben. Die Situation ist etwa vergleichbar damit, dass im Kern der Erde kein Gravitationsfeld wirkt, obwohl die Dichte sehr hoch war.
Daneben gibt es allerdings auch die Diskussion über primordiale Schwarze Löcher, die sich beim Urknall an Punkten besonders hoher Dichte gebildet haben. Da die Teilchen der Urknallsuppe einer gewissen Energie-und Aufenthaltsstatistik gehorchen müssten, könnte sowas passiert sein. Ein einziges Schwarzes Loch hätte dann das gesamte Universum aufsaugen können. Aber es wäre zu Beginn nicht groß gewesen, vielleicht nur so schwer wie ein Berg.
Deshalb nimmt man an, dass es eine Phase gegeben haben muss, in der sich das Universum von Atom- auf Fussballgröße aufgebläht hat. Und zwar so schnell, dass das Licht nicht mitkam und ebenso wenig das Gravitationsfeld, das sich mit der gleichen Geschwindigkeit ausbreitet. Dann wäre das Universum bereits so verdünnt gewesen, dass die Gravitationskraft des winzigen Schwarzen Lochs gegen die viel stärkeren elektromagnetischen- und Kernkräfte untergeht.