Weltraummüll: Winzige Partikel im Visier

astronews.com Redaktion

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Ausweichmanöver der ISS, Kollision von zwei Satelliten im Erdorbit - das sind nur zwei Beispiele für die Gefahren, die Weltraummüll schon heute für die Raumfahrt darstellt. Doch während sich größere Partikel noch relativ gut per Radar überwachen lassen, fehlen für kleinere, kaum weniger gefährliche Teilchen belastbare Daten. Hier soll nun ein Detektor helfen, der derzeit gerade bei der PTB in Braunschweig entwickelt wird. (16. April 2009)

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Orbit

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Gute Sache!
Eine Frage zu:
Vor wenigen Wochen mussten drei ISS-Astronauten wegen der Gefahr einer Kollision der Raumstation mit einem ausrangierten Raketenteil in eine Notfallkapsel flüchten.
Gibt es dazu einen Link?
Orbit
 

jonas

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SpiderPig

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Gibt es eigentlich irgendwelche Konzepte, mit denen man den Weltraummüll reduzieren könnte?

Das mit dem magnetischen Weltraum-Staubsauger hat sich erwartungsgemäß als Aprilscherz herausgestellt aber vielleicht kennt hier jemand ein Verfahren, mit dem man zumindest theoretisch den Weltraummüll bergen oder reduzieren könnte.

Ausgediente Satelliten könnte man per modernisiertes ATV ansteuern und zum Absturz bringen, aber was ist mit den Kleinteilen?


SP
 

_Mars_

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Auf viel befahrenen Bahnen evt. Aerogel-blöcke, die sowas aufangen...

Magnetische Staubsager? Wenn dann bräuchte er wohl zusätzlich noch ein Ionentriebwerk....

Mit Laser befeuern... dann verdampft ein Teil, und das Stück wird in einen Tieferen orbit gedrückt... Wo es dann über kurz oder lang in der Atmosphäre reibt, verglüht und runter kommt
 

Infinity

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Die ESA plant ein solches Projekt mit ROGER (RObotic GEostationary orbit Restorer).
Es ist ein Satellit, der mit einem Netz Satelliten oder sonstige Teile wie Stufen einfangen und die in einer weiter entfernten Umlaufbahn befördern wird. Auch gerne als Friedhofsorbit bezeichnet.
Fragwürdig, ob man das nicht gleich auch mit Kleinteilchen machen kann?
Für ROGER ist auch ein Greifarm im Gespräch, diese Netze können nicht wiederverwendet werden.

< http://www.esa.int/TEC/Robotics/SEMTWLKKKSE_0.html

infiniti
 

Orbit

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Auf viel befahrenen Bahnen evt. Aerogel-blöcke, die sowas aufangen...
Bist Du sicher, _Mars_?
Die Dingerchen sind ziemlich schnell unterwegs (>20-fache Schallgeschwindigkeit). Schallgeschwindigkeit hätten sie auch bei sehr flachem Winkel). Und die in der selben Flugrichtung sind alle gleich schnell, was Du Dir wahrscheinlich beim Staubsauger überlegt hast:
Magnetische Staubsager? Wenn dann bräuchte er wohl zusätzlich noch ein Ionentriebwerk....
Auch die Aerogel-Blöcke bräuchten aus dem Grund so einen Antrieb.
dann verdampft ein Teil, und das Stück wird in einen Tieferen orbit gedrückt...
Nur die Exzentrizität der Partikel-Umlaufbahn würde sich ändern, und die könnte auch kleiner werden, je nach dem in welche Richtung und zu welchem Zeitpunkt am meisten Dampf abgeht.
Oder wie meinst Du das?
Orbit
 

_Mars_

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Das Perigäum innerhalb der dünneren oberen Atmosphäre...

Der hypothetische Magnet-Sauger würde ja sich in einen höheren Orbit ziehen und den Satelliten in einen tieferen. Die delta-V's je nach Masse geändert...


mit einem Netz Satelliten oder sonstige Teile wie Stufen einfangen und die in einer weiter entfernten Umlaufbahn[...]Fragwürdig, ob man das nicht gleich auch mit Kleinteilchen machen kann?

Das zahlt sich wohl nicht aus... ein Netz verschwenden wegen eines Kleinteilchens, wo doch viel gefährlichere große Telichen umherschwirren, die bei gegenseitigen Kollisionen wiederrum hunderte Kleinteilchen erzeugen...

Das mit dem Friedhofsorbit ist doch eher so was wie den Müll unter den Teppich zu kehren...
Denn früher oder später kommen sie wieder runter. Wenn 2 Satelliten im Friedhofsorbit kollidieren, dann fliegen die Teilchen doch in alle möglichen (exzentrischen) Orbits...





Wie unterscheidet man zwischen ausgedienten und funktionstüchtigen Satelliten?? Die haben doch keine Schilder um... Und wenn man nen falschen runterholt, das wird teuer...!
 
Zuletzt bearbeitet:

Infinity

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ein Netz verschwenden wegen eines Kleinteilchens, wo doch viel gefährlichere große Telichen umherschwirren, die bei gegenseitigen Kollisionen wiederrum hunderte Kleinteilchen erzeugen...
Ich finde, sinnvoll ist es bei Kleinteilen, die sich in ihrer Nähe befinden. Bevor sie noch einmal miteinander kollidieren, sollte man sie einfangen. Für ein einzelnes Teilchen wird man das wahrscheinlich nicht machen. Den Rest könnte man weiterhin anvisieren. Den Teppich wird man sicher nicht ganz sauber bekommen.
Daher ist ja eine wiederverwendbare Alternative die bessere Möglichkeit, sodass sowohl große als auch kleine Teilchen innerhalb einer Mission befördert werden können.

Leider kann auch ich nicht verstehen, warum die ESA soviel Geld ausgibt, nur um den Müll in einen äußeren Orbit zu transportieren. Irgendwann wird der Friedhofsorbit ein anderer sein, vielleicht bis zum Mond :confused:?
Ne ne, da steig' ich aus...

Wie unterscheidet man zwischen ausgedienten und funktionstüchtigen Satelliten??
Satelliten haben grundsätzlich nur eine bestimmte Lebensdauer, aufgrund des Vorrats an Energie in den Tanks. Wenn sie keine mehr haben, destabilisiert sich ihre Umlaufbahn - bzw. durch technische Fehler.

Die haben doch keine Schilder um... Und wenn man nen falschen runterholt, das wird teuer...!
Warum sollte das passieren? Alle Positionen sind doch vorhanden und verwechseln wird man einen Satelliten damit (hoffentlich) nicht.

infiniti
 

Redmond

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Also ich finde die Idee des Weltraumfriedhofes auch Blöde. Wie _Mars_ es schon gesagt hat, beseitigt man dadurch kein Problem, man verschiebt es nur (auf andere, die dann später das noch größer gewordene Problem lösen müssen)

Wie wäre es denn, wenn man das Spaceshuttle als quasi Auffangbecken missbrauchen würde? Für die kleinen Teile könnte dann ein Gel-artige Substanz genutzt werden, die die Teilchen quasi abbremst.
Bei größeren Teilen müsste man dann schauen, dass man das ∆V so gering wie möglich bekommt, und dann würde ja ein "Netz" auch dabei helfen können.
(Raumfahrt ähnelt immer mehr dem Segeln/Fischen)

Finde es auf jeden Fall auch sehr interessant und wichtig, wie man das Problem lösen könnte.
gruß
 

Phileas

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Nur die Exzentrizität der Partikel-Umlaufbahn würde sich ändern, und die könnte auch kleiner werden, je nach dem in welche Richtung und zu welchem Zeitpunkt am meisten Dampf abgeht.
Oder wie meinst Du das?
Orbit
Man wird schon die korrekte Richtung forcieren (versuchen). Die Frage ist nur, wie genau sich das Verhalten der vielen unterschiedlichen Teilchen vorhersagen lässt. Material und Form dürfen wohl viele Kombinationen zulassen. So richtig weit gekommen ist man wohl mit der Idee noch nicht, obwohl sie (so glaube ich mich zu erinnern) doch schon recht alt ist.

http://en.wikipedia.org/wiki/Laser_broom

Laut dem einem Link in der Wikipedia war 2003 ein Test geplant. An eine Erfolgsmeldung kann ich jedoch nicht erinnern.

Dann ist da natürlich noch die Frage der Leistung. Ein "Besen" in der Umlaufbahn, den man auch als Waffe nutzen kann ist sicher nicht unbedenklich.

Insgesamt ist es aber meiner Meinung nach das vielversprechendste Prinzip, das ich kenne. Zumindest könnte man dann gezielt dort aufräumen, wo es gerade nötig ist und detla-v wäre im Vergleich zu den anderen Methoden nicht so entscheidend. Damit wäre es als Schild (für ISS?) denkbar. Der Gel-"Schwamm" könnte zwar ebenfalls nur lokal arbeiten, denn um einen gesamten Orbit zu damit zu räumen bräuchte man wohl einen recht großen Schwamm und viel Zeit, aber als lokales Schild wäre das Prinzip nutzlos, da es in dem Fall nur die Partikel mit geringer delta-v komplett abbremsen könnte. Also die, die ohnehin den geringsten Schaden anrichten würden.

Ach ja. Mein erstes Post hier, nachdem ich schon seit Monaten mitlese. In diesem Sinne: Hallo an alle.

Phil
 

Orbit

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Phileas
Willkommen im Forum!
Man wird schon die korrekte Richtung forcieren (versuchen).
Meine Einwand bezog sich ja auf Mars' Idee, dass Restmüll nach dem Befeuern und Verdampfen mit Laser einfach so in die Atmosphäre abstürzen würde.
Der Gel-"Schwamm" könnte zwar...
Der würde zerfetzen und wäre dann seinerseits Müll.
Orbit
 

lynx007

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Hallo.

Wäre es theoretisch möglich die kleinen Partikel mit einem großen lappen aufzu wischen?

Roboter, Laser usw hören sich ziehmlich teuer an. Wie wie wäre es aber Thermonuklear? Sprich man verdammpft einfach den schrott. Wäre zumindest günster, nur die frage ob das überhaupt funktioniert, mit dem "verdampfen" im Vakum ohne Astronauten und Benachbarte Sateliten in mitleidenschaft zu ziehen.

Grüße
 

lynx007

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Ok, danke.

Wie lange kreist der Schrot eigenlich um die Erde. Den eine stabile umlaufbahn haben ja die wenigsten "Schrauben" oder?

Was macht man auf der ISS wen son Teil die ISS durch schlägt. Ok ausweichen, wens groß genug ist. Doch wen das Ding so nur ca 1/2-1 mm groß ist und ein loch reißt...:rolleyes:

Haben die Astronauten dafür Klebeband oder irgendwelchen Schaum oder heist der Notfallplan dann nur noch "alle in die sojuskapsel, rette sich wer kann"?:D
 
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