Politikphilosophie
galileo2609 schrieb:
Wie wäre es, dazu ein neues Thema aufzumachen? Sofern es dein Interesse trifft.
Sicher interessiere mich mich für die Probleme unserer Gesellschaft. Ich diskutiere auch gerne über Politikphilosophie, auch wenn mein politisches Wissen recht begrenzt ist. Ich hab mich mal auf einer Party mit einem Programmierer unterhalten, der mir von seinen Ideen zum Thema Staatsform erzählt. Er meinte dass durch die Technologisierung immer mehr Arbeitsplätze verloren gehen. Eine Kollaps unseres heutigen Systems sei somit unvermeidbar. Der Einsatz von Robotern sei an sich, dennoch nichts falsches. Man bräuchte nur ein neues System. Ein System in dem es keine bezahlte Arbeit gibt. Die meisten Arbeiten die noch übrig bleiben, wären kreative Arbeiten. Kleider desinen, programmieren, malen, architektur-Entwürfe anfertigen, Bücher schreiben,u.s.w. Es gibt sicher genug Leute die diese Arbeiten freiwillig machen würden. Z.B. Arbeite ich an physikalischen Theorien und schreibe manchmal von Hand 40 Seiten darüber, ohne einen Cent dafür zu bekommen. Ich habe auch kein Problem damit. Ich würde es die restlichen Jahre meines Lebens machen ohne was dafür zu bekommen. Darum geht es mir nicht. Auch die Bilder die ich male, im Extremfall 30 Skizzen in einem Monat, male ich ohne finanzielle Hintergedanken (in der Kunst kommt es ja eh nur darauf an wen man kennt!). Sicher das sind alles Hobbys und keine wirkliche Arbeit, aber jede kreative Arbeit kann als Hobby gesehen werden. Ich könnte mir auch vorstellen unbezahlt Kleider zu desinen oder Städte zu planen. Auf jeden Fall müssten sei skateabel sein. Die Leute im Rathaus diskutieren bei der Stadtplanung als erstes wie man die Stadt so ungeeignet wie möglich zum Skaten machen kann. In Amerika ist das ja ganz verboten. Da kann man wegen ein bisschen Skateboarden von der Polizei abgeführt werden! Mindestens muss man 40 Dollar zahlen! Ich Skateboarde übrigens auch seit 5 Jahren fast jeden Tag. Aber jetzt bin ich vom Thema abgekommen.
Neben den kreativen Arbeiten, würden gewiss noch ein paar Wenige Arbeiten übrigbleiben, die nicht von Robotern getätigt werden können. Für diese könnte man ein paar Pflichtarbeitsjahre einführen. Nach der Berechnung dieses Programmierers wären 6 Jahre ideal. Das kann aber natürlich nur eine sehr grobe Schätzung sein. Genau kann das niemand sagen. Wahrscheinlich nicht mal ungefähr.
Geld gäbe es in diesem System nicht. Damit auch keine Patentämter und keine dummen Patente und Lizensen.
Schaut man sich die heutige Gesellschaft an, so neigt man dazu zu denken dass die Leute nichts mehr machen würden wenn sie nichts machen müssten. Das liegt aber nur an der Erziehung und an der eintönigen Arbeit. Ich hab das Gefühl als würde unsere Gesellschaft ganz bewusst vom Staat so erzogen wird dass sie leicht zu kontrollieren ist. Dass der Staat versucht uns Dumm zuhalten. Diesen Eindruck bekommt man zumindest wenn man sich ansieht was in Amerika so abgeht. Bush will dass an den Schulen statt Evolutionstheorie, Kreationismus gelehrt wird! Dabei ist die Evolutionstheorie die Grundlage der gesamten Biologie. In der Türkei ist es sogar verboten im Biologieunterricht die Evolutionstheorie zu lehren! Es gab schon Fälle in denen Lehrer deswegen gefeuert wurden. Die Kreationisten machen schon 50 % der Amerikanischen Befölkerung aus! 50% der Amerikaner glauben ernsthaft dass Gott jedes Insekt, jeden Menschen, jedes Tier, einfach alles eigenhändig erschaffen hat. 2/3 der Bush-Wähler sind Kreationisten. Das ist seine Zielgruppe. Leute die nicht denken. Mit Parolen wie, "Wir werden den Krieg gewinnen, Gott ist auf unserer Seite!", hat Bush die "guten Christen" auf seiner Seite.
Diese neue Stadtsform lässt sich nur realisieren wenn sich all das geändert hat, und die Leute denken wollen und das Bedürfnis haben sich kreativ auszudrücken. Wenn ich mich umschaue sind wir noch weit davon entfernt. Ich sehe ständig irgendwelche Jugendliche die Tag für Tag am selben Ort rumhängen und aus langeweile Bierflaschen durch die gegend schmeißen oder versuchen irgendwo Stress anzufangen weil sie nichts sonst mit ihrer Freizeit anzufangen wissen.
Wäre diese Staatsform aber einmal realisiert, dann würde das sicher die Kreativität der Menschen fördern. Menschen werden oft nur dann Kreativ wenn sie all ihre Geldprobleme gelöst haben.
Sicher hat diese Staatsform eine Gewisse Ähnlichkeit mit Anarchi und wird daher ähnlich schwer realisierbar sein. Der Gedanke ist aber gar nicht so neu. In Star Trek gibt es auch kein Geld und die Menschen Arbeiten nur um die Menschenheit weiterzubringen. Die Gesellschaft stellt dort so eine Art Ideal dar. Die Menschen haben dort ihre "primitive Phase" hinter sich. Sie bekriegen sich nicht mehr. Es gibt keine Schlägereien, keine Drogenprobleme, keine Armut, nichts von all dem. Das war eine der Grundideen der Serie. Von diesem Konzept ist man allerdings abgekommen als die dritte Serie gestartet wurde und Gene Rodenberry schon tot war.
Sicher sind das alles Idealvorstellungen, aber was ist der Menschen ohne sie. Irgendwie haben wir es geschafft von der Monarchi zur (leider viel zu indirekten) Demokrati zu kommen. Wir könnten auch weiter kommen.
Gruß, Sky.
PS: Ich höre übrigens gerade ein Anti-Bush-Song: "Der König ist Tot" von Nikitaman (Reggea)
Von dem gibt es noch ein Lied "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin...". So weit müsste unsere Gesellschaft mal sein, dass das möglich wäre.