Mars500: Simulierte Marsmission beginnt morgen

astronews.com Redaktion

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Bis Menschen sich wirklich auf den Weg zum Mars machen, werden noch einige Jahrzehnte vergehen. Morgen beginnt aber in Russland zumindest schon einmal eine simulierte Marsmission. Im Rahmen des Projektes Mars500 sollen sechs Menschen für 105 Tage isoliert von der Außenwelt in einer Containeranlage leben und dabei verschiedene Aspekte eines Marsflugs trainieren. (30. März 2009)

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Solitaire

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Kontaktaufnahme

Hallo,
ist es eigendlich geplant, dass die Teilnehmer der simulierten Missionen Kontakt zur restlichen Menschheit per internet halten können?
Können denn die "Simunauten" das normale Fernsehprogramm sehen?
Ich habe gelesen, dass sie auch per eMail mit ihren Angehörigen in Verbindung bleiben dürfen.
Werden sie auch auf das Internet zugreifen können? Psychologisch wird das bestimmt auch Vor- und Nachteile haben, wenn sie auf der Reise mehr oder weniger (und mit Zeitverzögerung) am Leben auf der Erde teilhaben können.
Wird man als Normalsterblicher den Simunauten mails schreiben können?

Weiss da Jemand mehr?

Gruß, Solitaire
 

Schmidts Katze

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Hallo,
ist es eigendlich geplant, dass die Teilnehmer der simulierten Missionen Kontakt zur restlichen Menschheit per internet halten können?
Können denn die "Simunauten" das normale Fernsehprogramm sehen?
Ich habe gelesen, dass sie auch per eMail mit ihren Angehörigen in Verbindung bleiben dürfen.
Werden sie auch auf das Internet zugreifen können? Psychologisch wird das bestimmt auch Vor- und Nachteile haben, wenn sie auf der Reise mehr oder weniger (und mit Zeitverzögerung) am Leben auf der Erde teilhaben können.
Wird man als Normalsterblicher den Simunauten mails schreiben können?

Weiss da Jemand mehr?

Gruß, Solitaire

Hallo Solitaire,

ich gehe mal davon aus, daß die Internet haben.
Aber 40 min Zeitverzögerung, dagegen ist ja ein 56k-Modem Gold.

Und als Normalsterblicher wirst du denen sicher nicht schreiben können.
"Sie haben 100.000 E-Mails in Ihrem Postfach."

"Simunauten" ist witzig.

Grüße
SK
 

frosch411

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Aber 40 min Zeitverzögerung, dagegen ist ja ein 56k-Modem Gold.

Das hat damit doch nichts zu tun. Nicht die Übertragung ist langsamer, sondern nur verzögert. Es ist eher so wie wenn man die Email ausdruckt, in einen Umschlag packt, per Kurier ins Vorzimmer des Chefs schickt, die dortige Sekretärin scannt dann den Brief wieder ein und dann erscheint er dem Chef.

Oder anderes Beispiel: Angenommen, die Astronauten wollen die Tagesschau sehen. Wäre die Übertragung extrem langsam, also wäre nur ein Modem < 56k verfügbar, müsste das Datenvolumen reduziert werden, um die Tagesschau im Live-Stream zu sehen. Dürfte recht wenig übrig bleiben. Oder die Daten müssen gespeichert werden (also 15 Minuten Tagesschau = 30 Stunden Übertragung z.B.), so dass dann nicht jeden Tag 24 Stunden Fernsehen zur Verfügung stehen würde.
Es ist aber vielmehr so, dass die Datenübertragungsrate normal schnell ist, nur eben verzögert. Die Tagesschau beginnt also im Raumschiff erst um 20:55 und endet um 21:10. Fernsehen und Email wäre also kein Problem, nur interaktive Kommunikation wie z.B. Telefonieren wäre wohl unzumutbar anstrengend...

o_o
 

jonas

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Hi Frosch

Internet ist interaktiv. Schliesslich muss der Aufruf einer Seite ja erst an einen Server gehen, bevor dieser dann die Seite hochlädt. Das heißt, daß bei 40 Minuten Verzögerung es nach einem Klick 2 x 40 Minuten dauert, bis die Seite da ist. Und dagegen waren tatsächlich die Buschtrommeln noch schneller :D
 

frosch411

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Stimmt, Surfen dürfte da wohl keinen Spaß machen. Emails dürften jedoch kein Problem darstellen und ein im Raumschiff plazierter Server könnte die meistbenutzten und für die Astronauten interessantesten Seiten ständig aktualisieren, so dass da durchaus etwas Komfort hineinkommt.

o_o
 

Frankie

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Das mit dem Internet ist nicht ganz richtig.

Die Astronauten könnten durchaus schnell browsen, dafür braucht man einen Proxy Server an Bord, der interessante Themen hält und damit auch (vorausschauend) von der Erde bestückt werden kann. Auf der Erde müßte ein weiterer Rechner stehen, der alle Elemente des HTML inline umformt, so daß eine Seite tatsächlich nur aus einer Datei besteht.

Moderne Webtechnologien wie AJAX sind aber so nicht zu realisieren, alles was echt interaktiv ist fällt flach.

Außerdem müsste ein Browser entwickelt werden der mit parallelen Tätigkeiten besser zurechtkommt.

Grüße,
Frankie
 

jonas

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Das meinte Frosch bereits. Sicher könnte man zum Beispiel die gesamte Wikipedia lokal zwischenspeichern. Aber bei Suchfunktionen wie z.B. Google dürfte die Sache schwierig werden.
 

Solitaire

Registriertes Mitglied
Hallo Solitaire,
Und als Normalsterblicher wirst du denen sicher nicht schreiben können.
"Sie haben 100.000 E-Mails in Ihrem Postfach."
"Simunauten" ist witzig.

Ich schätze mal, dass alles von Psychologen gefiltert wird (bzw. werden würde, wenn sie öffentliche Kommunikation zulassen würden).
Auf der anderen Seite denke ich, dass selbst 100 Kameraden auf einer jahrelangen Reise langweilig werden.
Irgendwann sind doch alle Anekdoten erzählt und alle Witze schal geworden.
Selbstverständlich bekommt die Besatzung Aufgaben, Forschungsprojekte usw.
Dennoch denke ich, dass ein paar Mails "aus der Reihe" eine wohltuende Ablenkung sein könnten.
Zugegeben, alle Welt wird denen schreiben wollen, mich selbst eingenommen.
 

frosch411

Registriertes Mitglied
Das meinte Frosch bereits. Sicher könnte man zum Beispiel die gesamte Wikipedia lokal zwischenspeichern. Aber bei Suchfunktionen wie z.B. Google dürfte die Sache schwierig werden.

Da müsste wohl eine eigene Suchmaschine auf dem Raumschiff-Server laufen, die zunächst die gespeicherten Seiten durchsucht und dann vermeldet: "Suchanfrage an Google gesendet, die Antwort wird Ihnen per Email zugesendet".

o_o
 

frosch411

Registriertes Mitglied
Noch was: Beim realen Marsflug ist ja die Verzögerung der Kommunikation nicht sofort mit dem Betreten des Raumschiffs da, sondern sie wird nur allmählich größer. Die Astronauten haben also genug Zeit, sich daran zu gewöhnen. Fliegen sie am Mond vorbei sind es schonmal 2-3 Sekunden (hin und zurück gerechnet), da ist Surfen durchaus noch gut machbar, nur interaktive Spiele machen vielleicht nicht mehr alle Spaß. Und mit der Zeit werden die Astronauten sich die für sie wichtigen Inhalte auf den Raumschiffserver holen und sich an die immer größer werdende Verzögerung einstellen.

o_o
 

SpiderPig

Gesperrt
Bücher kann man auch offline lesen, oder sogar auf Papier.

Ein Proxy-Internet-Such-Zwischenspeicher-Server würde wohl auch recht schwer werden und viel Strom brauchen, genau so wie eine große Bibliothek zu schwer wird.

Es wird wohl auf MP3 und eBook hinauslaufen, sowie das tägliche Training!


SpiderPig
 

mac

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Hallo,

ich sehe kein Problem darin alle für den Raumflug relevanten statischen Informationen auch redundant mitzuschleppen. Ebenso gibt es keine ernsthaften Hindernisse die gesamte klassische und neuzeitliche Weltliteratur in Text, Musik und eine mehrfach zu große Auswahl an weiterer Unterhaltung und Zerstreuung mitzuführen. Das wiegt auch heute schon weit weniger als 100 g. Auch der Empfang aktueller Nachrichten ist nach wie vor möglich. Und das Abrufen jedweder (Einweg) Unterhaltung.

Das Alles ist aber doch gar nicht das Problem. Das eigentliche Problem läßt sich dagegen mit keiner noch so ausgefeilten IT lösen. Ein direktes Frage-Antwort-Gespräch wird (zumindest nach heutigem Wissensstand) immer unmöglich bleiben. Übersetzt für die Jüngeren: Handy kannse wegschmeißen.

Herzliche Grüße

MAC

PS: Und ein bis dahin noch nie dagewesenes Indiz für eine weitere Verschwörung wird das Licht der Welt erblicken: „Hast Du schon gemerkt? Die haben alles Zensiert, was von der Besatzung gesagt wurde. Die haben nie direkt antworten dürfen.“ ;)
 
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