Hallo ZA RA,
willkommen im Forum!
meine Frage ist, warum der im Bericht beschriebene Vorgang als Wachstumsbremse bezeichnet wird?
Materie kann, außer wenn sie exakt auf das schwarze Loch (SL), den Stern, den Planeten oder den Mond zu fällt, nicht auf ein solches Objekt aufschlagen oder hinein fallen. Sie würde, ohne einen solchen exakten Treffer, immer nur um dieses Objekt herum fallen, auf einer mehr oder minder elliptischen Umlaufbahn oder nur einmal daran vorbei ‚fliegen‘ fallen ist hier der korrekte Ausdruck.
Unter diesen Umständen allein, gäbe es aber weder Sterne noch Planeten, denn deren Masse war ursprünglich auch mal eine Gaswolke. Damit dieses Gas durch ein Schwerkraftzentrum (SL, Protostern, Stern, Planet ..) (weiterhin) akretiert werden kann, muß es seine kinetische (Bewegungs-)Energie los werden. Die hat es allein schon deshalb, weil es zunächst weiter weg von dem Schwerezentrum war und nun darauf zu fällt und dabei schneller wird (Potentielle Energie der Lage wird dabei in kinetische Energie umgewandelt) Wenn das Gas dicht genug ist, geschieht das in einer Akretionsscheibe, die sich wie ein ‚Saturnring‘ um das Schwerkraftzentrum herum aus einer Gaswolke ausbildet.
Bei Saturn läuft das ganz sehr ruhig ab, ganz ab und zu kollidieren mal einige Teilchen aus dem (sehr dünnen) Ring, werden etwas langsamer, wandern auf eine niedrigere Bahn. Das geht in der Bilanz nur, wenn sie bei der Kollision Bewegungsenergie in Wärme umwandeln und diese in Form von elektromagnetischen (meistens Mikro-)Wellen abstrahlen können.
Bei einem SL gibt es diesen Prozess auch, nur ist er da wesentlich heftiger. Die Kollisionen in der Gasscheibe geschehen mit ungeheuren Geschwindigkeiten (nicht weit weg von der Lichtgeschwindigkeit) dabei werden enorme Energiemengen ‚frei‘ in Form von ultraharter Röntgenstrahlung, Licht und Mikro- und Radiowellen. Wenn genügend Gas nachkommt, kann diese Strahlung so intensiv werden, daß sich das nachrückende Gas so stark aufheizt, daß dieses Gas so schnell wird, daß es den Ort des Geschehens schneller veläßt als nachströmendes Gas diesen Verlust ausgleichen kann, ja es bildet sich eine regelrechte Stoßfront aus, die das nachrückende Gas wieder nach außen treibt. Das Futter bleibt dann natürlich aus, damit die Strahlung und das Ganze fängt von vorne an.
Bei geeigneter Kombination von Größe des SL und Gasdruck in der Umgebung, kann es dabei zu einer sich aufschaukelnden rhythmischen Schwingung kommen, die man auch noch von hier aus ‚sehen‘ kann.
Herzliche Grüße
MAC
PS: Neben den Stößen untereinander, gibt es noch weitere Prozesse, die die kinetische Energie abbauen. Magnetfelder, erzeugt durch die ionisierten Gasatome in der rotierenden Scheibe und dem rotierenden Schwerezentrum sind einer davon.