Hallo JSM,
ein reines Missverständnis auf Grund der föllig verfehlten Aussage von Zwicky, dass nämlich bei gebremster Expansion ferne Objekte näher erscheinen müssten. Da sie dies nicht tun, ziehnt man nun einfach den Umkehrschluss. Niemand kommt dabe auf die Idee, dass die Annahme von Zwicky bereits falsch sein könnte
ich weiß nicht was und warum Du Fritz Zwicky hier vorwirfst, aber die Aussage daß bei gebremster Expansion ferne Objekte näher erscheinen müssen als mit dem derzeitigen Hubbleparameter berechnet, ist plausibel.
Nehmen wir an, wir empfangen Licht, dessen Wellenlänge um den Faktor 2 gedehnt ist. Das kann man mit Hilfe der Spektralanalyse dieses Lichtes und der Wellenlänge der Absorptionslinien verschiedener Elemente (siehe z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fraunhoferschen_Linien ) exakt ermitteln.
Mit dem Hubbleparameter (Entfernungsabhängige Ausdehnungsgeschwindigkeit
http://de.wikipedia.org/wiki/Hubblekonstante) kann man nun zurückrechnen, wie lange dieses Licht unterwegs gewesen sein muß, um um das Zweifache gedehnt zu werden. Es braucht nicht viel Vorstellungskraft für die Einsicht, daß diese Dehnung weniger Zeit in Anspruch nimmt, wenn sich das Universum schneller ausdehnt und mehr Zeit, wenn es sich langsamer ausdehnt oder anders formuliert: Dehnt das Universum sich schneller aus, dann war die Lichtquelle, als sie dieses bei seiner Ankunft bei uns inzwischen um das doppelte gedehnte Licht ausgesendet hatte, nicht so weit weg, wie bei langsamerer Ausdehnung.
Wie kann man das aber jetzt unterscheiden? Zunächst mal haben wir ja nur den zuverlässigen Meßwert: Licht mit einer um das doppelte gedehnten Wellenlänge. Wie lange das Licht unterwegs war, können wir damit allein noch nicht ermitteln, besonders wenn wir argwöhnen daß sich die Ausdehnungsgeschwindigkeit inzwischen verändert hat. Wir brauchen eine Lichtquelle, deren absolute Helligkeit zuverlässig bekannt ist. Bei solch großen Entfernungen gibt es da keine große Auswahl mehr. Das Beste was da noch zur Verfügung steht, sind Supernovaexplosionen vom Typ 1a (SN1a).
Mit dem Hubbleparameter kann man einen Erwartungswert festlegen und stellt fest, daß die Helligkeit diesem nicht entspricht. Also muß sich der Hubbleparameter, während das Licht noch zu uns hin unterwegs war, verändert haben, was gleichbedeutend ist mit: Die Ausdehnungsgeschwindigkeit hat sich im Laufe der Zeit geändert. Mit einem einzigen Ereignis kann man das natürlich nicht bestimmen. Man braucht aus den verschiedensten Entfernungen, also auch aus den verschiedensten Zeiten gleichartige Ereignisse, SN1a-Explosionen um dem zeitlichen Verlauf des Hubbleparameters auf die Schliche zu kommen.
Den hat man. Für große Entfernungen nicht besonders gut, aber trotzdem seit rund zehn Jahren sichtbar, passt dieser Verlauf deutlich besser zu einer, seit ganz grob 7 Milliarden Jahren (noch nicht sehr deutlich) beschleunigten Expansion
http://en.wikipedia.org/wiki/File:CMB_Timeline75.jpg, während die Expansionsgeschwindigkeit sich vor dieser Zeit nicht beschleunigte sondern im Gegenteil langsamer wurde. Siehe dazu auch:
http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_f04.html#fried
http://tpe.physik.rwth-aachen.de/jersak/Expansion+Dunkle-Energie-kurz.pdf
http://idefix.physik.uni-freiburg.de/~giulini/papers/PJ-KosmKonst.pdf
Ich selber habe meine Informationen aus Sterne und Weltall, das sollte als seriöse Quelle ausreichen. Gruß Joachim Stiller Münster
könntest Du das mal etwas mit ‚Leben‘ füllen? Was genau? Schreib bitte die dafür wichtigsten Information hier auf, damit auch die, die SuW nicht haben verstehen was Du meinst.
Herzliche Grüße
MAC