Hallo fspapst,
Hallo an alle,
schön eine solche Diskussion ausgelöst zu haben.
Ich freue mich über die reichlichen Meinungsäußerungen und sehe, dass nicht alle naturwissenschaftlich orientierten Menschen die Naturwissenschaften als alleiniges Glaubensfundament missbrauchen.
... aus meiner Meinung darfst du leider nicht folgern, daß ich ebenfalls religiös wäre.
Dennoch sehe und akzeptiere ich, daß Glauben den Menschen eine geistige oder psychologische Hilfe gibt. Zumal Wissenschaften für den Alltag nicht besonders tauglich sind.
Zu wissen wie sich die Planten drehen, was im Inneren der Sonne geschieht, wie Licht ins Auge fällt, wie Nervenbahnen Information zu den Synapsen leitet und mit welchen Chemikalien der Synapsenspalt überwunden wird... erklärt nicht *warum* es dieses ganze Zeug denn nun gibt. Wobei sich die Wissenschaftler damit rechtfertigen, daß sie das Wie erforschen und für Warum-Fragen gar nicht zuständig seien. An dieser Stelle muß man mit ständiger Ungewissheit leben, oder diese durch ein nettes Märchen verdecken.
Kreationismus ist nach meiner Meinung fehlgeleiteter Fundamentalismus. Das Fundament ist dann die Bibel und deren wortwörtliche Auslegung.
Wozu Fundamentalismus früher oder später führt, kann man an den Auswüchsen der Glaubenskriege früher und auch heute sehen. Fundamentalismus wurde und wird immer von Politikern und Fanatikern ausgenutzt.
... das meinte ich in etwa mit Dogmatismus.
Wohlwollen geurteilt kann man den K/IDlern noch den Wunsch nach einer guten alten Zeit unterstellen. Aber die gute alte Zeit nach denen die sich sehnen, war überaus grausam.
Der geistige Rückschritt ist auch noch eine normale Reaktion auf unsere Zivilisation. Wir leben immer schneller, hektischer, überinformierter und in ständig wachsender Abhängigkeit von (unkontrollierbaren) Mitmenschen. Die Suche nach Behäbigkeit, einfachen Tatsachen und vertrauensvollen Gleichgesinnten ist eine leichte Art zum Aussteigen.
Allerdings sollten sich die K/ID wie die Mormonen einfach selbst genügen. Per Gerichtsbeschluß Warnhinweise auf Schulbücher zu bringen, das war bereits eine gewaltsame Bekehrung. Damit haben sich die K/IDler zum Feind vieler Menschen gemacht. Dabei könnten sie es doch schön haben wenn sie nach der Bibel leben: Brot mit Schweiß des Angesichts verdienen; wegen Ehebruch gesteinigt werden; weder Alkohol, noch Drogen, noch TV; kein Sex vor der Ehe und während der Ehe nur an erlaubten Tagen; 6 Tage in der Woche harte körperliche Arbeit und am Feiertag kostenlosen Sklavendienste für die Priesterschaft. Das ist so schön, das sollten die nicht von allen anderen Menschen erwarten, sondern selbst einmal vorleben.
Manche Menschen verwechseln sogar Wissenschaft mit Glaube
ohne zu merken, dass der Glaube an die Wissenschaft das Fundament ihres Glaubens ist.
... an die Wissenschaften kann (und muß) man nicht glauben. Die Wissenschaften beschreiben Tatsachen von denen man sich (im Prinzip) jederzeit überzeugen kann. Das unterscheidet sie deutlich von Religionen, denn die Existenz von Göttern ist keine Tatsache die man beobachten könnte. Mancher hat ein Gefühl für Gott (Götter), anderen fehlt dieses Gefühl.
Als Bild um die Welt zu deuten stehen jedoch Wissenschaft und Glauben gleichermaßen zur Verfügung. Dabei haben die Wissenschaften den Nachteil, daß sie die Mehrheit aller Menschen schlichtweg überfordern. Ohne langjährige Schulung erscheinen die wissenschaftlichen Deutungen nur wie versponnene Märchen.
Dabei entsteht auch eine leichte Rivalität weil Fragen nach dem Warum oft mit Antworten mit einen Wie beschieden werden. Z.B.: "warum wandern die Planeten um die Sonne - weil sich Schwerkraft und Zentrifugalkraft die Waage halten." Die Antwort gehört aber genau betrachtet zur Frage: "wie wandern... - indem sich Schwerkraft...". Die Frage nach einem Warum birgt einen Komplex von unausgesprochen Umständen. Der Wissenschaftler müßte solange eine Antwort verweigern bis die Frage korrekt gestellt wird - oder er muß die Frage für sich mit Sinn gestalten. In beiden Fällen maßt er sich eine Deutungshoheit an. Und kann oft nicht einmal in verständlichen Worten sagen, warum er die Frage besser versteht als der Fragende selbst. Hier beginnt dann der Appell ans Vertrauen oder an den Glauben.
So krass habe ich das nicht gesehen.
Weder habe ich mich selber in der Reihe von Darwin, Einstein, Galileo, Kepler... gesehen noch das diejenigen, die mir (auch hier) ...
... der Vergleich konnte ja nur mit Geistesgrößen sein. Den Peter Mustermann der Werktags für uns Halogenlampen optimiert und Sonntags zur Kirche geht, den kennt ja kein Schwein.
tschüs
exi