Kreationismus

Mahananda

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Hallo FS,

Nun darf man wieder Naturwissenschaftler und trotzdem Christ sein.

Durftest du das vorher nicht?

So erstaunlich es klingt, aber damit wird wohl die katholische Kirche von diesem Makel befreit, der aus Amerika kommt und die Gläubigen zu spalten versucht.

Hier muss man differenzieren. Die katholische Kirche hat schon vor längerer Zeit kundgetan, dass die Darwinsche Evolutionstheorie nicht im Widerspruch zum christlichen Glauben steht. Die Kreationismus-Welle wurde in den USA aus den Kreisen der Evangelikalen "kreiert", nachdem in mehreren Bundesstaaten die biblische Schöpfungsgeschichte nicht mehr parallel zur Evolutionstheorie unterrichtet werden durfte. Darum die "Kreation" des "Intelligent Design", der mit wissenschaftlichem Anspruch daherkommt.

Dass sich die katholische Kirche bemüßigt fühlt, dazu Stellung zu nehmen, ist wohl nicht zuletzt dem Anspruch geschuldet, dem Zeitgeist der Moderne gerecht zu werden. Man will hier nicht unnötig Konfliktpotenzial aufbauen. Möglichkeiten zur Abgrenzung bieten sich in Stellungnahmen z.B. zum Gebrauch von Kondomen.

Ich bin gespannt, zu welchen Stellungnahmen sich die katholische Kirche im Verlauf der Konferenz durchringt. Ein unverkrampftes Verhältnis zwischen Kirche und Wissenschaften liegt schließlich in beiderseitigem Interesse. In diesem Sinne ...

... hoffen wir das Beste!
 
F

fspapst

Gast
Hallo Mahananda,

Durftest du das vorher nicht?
:D ich durfte und habe immer....:)
Es wird aber nun auch öffentlich immer stärker, dass es keinen Widerspruch gibt zwischen Glauben und Naturwissenschaft, auch wenn es immer noch einige Mittelalter-Konservativ-Glaubensvertreter gibt.
Aber das ist ja dann mal wieder Glaube. (Wer den Unterschied zwischen Glaube und Glauben nicht mitbekommen hat der schaue unter meinem post nach.)

Und dem folgenden stimme ich sehr zu!
Ein unverkrampftes Verhältnis zwischen Kirche und Wissenschaften liegt schließlich in beiderseitigem Interesse. In diesem Sinne ...

Gruß
FS
 

Schmidts Katze

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Hallo fs,
die Kirche hat ihre Glaubenssätze immer beibehalten, solange es ging.
Erst wenn sie völlig unglaubwürdig wurden, wurden sie revidiert.
Galileo wurde erst von Johannes Paul II. rehabilitiert.

Heidnische Grüße
SK
 

exi

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Hallo fspapst,

Hallo Forum,
Der Vatikan distanziert sich sehr von den Kreationisten. :)
So erstaunlich es klingt, aber damit wird wohl die katholische Kirche von diesem Makel befreit, der aus Amerka kommt und die Gläubigen zu spalten versucht.
Nun darf man wieder Naturwissenschaftler und trotzdem Christ sein. :rolleyes:
christlich, freiheitlicher Gruß :)
FS

... Naturwissenschaftler und Christ (Theist) sein war an sich nie ein Widerspruch. Beide Weltanschauungen stehen zu einander wie Äpfel und Birnen. Sind nicht dasselbe, schließen sich aber auch nicht aus.
Gut, es mag sein, daß manche Fanatiker ihre wissenschafliche Unkenntnis dadurch verbergen, daß sie Jagd auf Gelehrte machen. Aber wer will schon als Gelehrter mit solchen Zeitgenossen sympathisieren?

Die Katholen :rolleyes: haben das Glück, daß Kreationismus/ID nicht von ihnen ausgeht. Das haben Evangelische, also Heiden, Verworfene die in der Hölle landen, ersonnen. Dagegen haben die Papisten zumindest aus der Vergangenheit (Galileo, Darwin) gelernt und sich Ausreden ausgedacht wie die Realität und ihr Glauben einigermaßen vereinbar sind.

Dabei bleibt den Kirchen nicht mehr viel Wahl um gegen die Evolution zu agieren. Immerhin hat sich innerhalb unseres Lebens und vor unseren Augen eine Evolution vollzogen. Ironisch frage ich gerne: wo hat denn Gott die langbeinige Agakröte (Australiens) versteckt gehalten???
Vor wenigen Jahrzehnten gab es diese nicht. Wenn, dann gab es außerhalb Australiens nur die kurzbeinige Variante. Nach Australien eingeschleppt wurde auch nur die kurzbeinige Kröte. Gott müßte die langbeinige Art nach der Erschaffung aller Tiere im Jahre 4004 v. Chr. in einer Raum-Zeit-Falte versteckt gehalten haben - um sie dann etwa ab 1970 auf die Welt los zu lassen.

Das derlei Ansichten und die Ausgrenzung von einem Kirchentreffen den Kreationisten/IDlern nicht behagt liegt nahe. Aber wer offenkundigen Unsinn lehrt hat in ernsthaften Gesprächen nichts zu suchen.
Dann könnten ja auch die Katholen mit der 'unbefleckten Empfängnis' daherkommen und in medizischen Gremien mitreden wollen.

tschüs
exi
 

Nathan5111

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Hallo exi,

ich würde es nie so drastisch formulieren, aber ich stehe neben dir!

Nathan

PS: Heute (gestern) früh lag mit der Tageszeitung ein Exemplar "Erwachet!" der Zeugen Jehovas im Briefkasten, eine nahtlose Fortsetzung der alten Lehre.
 

Orbit

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ein Exemplar "Erwachet!" der Zeugen Jehovas
Ich konnte feststellen, dass sich die Zeugen in den vergangenen 40 Jahren - seit da suchen sie mich sporadisch heim - von worttreuen Fundamentalisten zu Intelligent Designern gemausert haben. Immerhin. Diskussionen mit ihnen sind zwar immer noch frustrierend, werden aber in der Regel ein bisschen später peinlich.
Orbit
 

exi

Registriertes Mitglied
Hallo Nathan,

Hallo exi,
ich würde es nie so drastisch formulieren, aber ich stehe neben dir!
Nathan
PS: Heute (gestern) früh lag mit der Tageszeitung ein Exemplar "Erwachet!" der Zeugen Jehovas im Briefkasten, eine nahtlose Fortsetzung der alten Lehre.

... wo war ich denn drastisch? :cool::)
Ich finde es sogar gut, daß die Katholiken und die Mehrheit der Evangeliken seit hundertfünfzig Jahren eingestehen, daß man ihr heiliges Buch nur als Gleichnis lesen soll.
Nur für die Kreatinisten/IDler kann ich wenig Verständnis aufbringen. Aber das liegt eindeutig an *deren* Mangel an Toleranz! Bekanntlich wurde die Welt erschaffen indem die ersten Götter den Reifriesen Ymir töteten und seinen Leichnam zur Erde arrangierten. Es ist meinem Volk ebenfalls seit Urzeiten bekannt, daß die Menschen nicht erschaffen, sondern von einer Kuh aus einem Eisblock geleckt wurden (in dem sie irgendwie schon immer als potentielle Möglichkeit vorhanden waren). ;) Warum also behandeln mich die modernen us-inspirierten Evangeliken wie einen Wahnsinnigen? :)

Aber nun ernsthaft: mit den Kreationisten/IDlern sollten sich die etablierten Kirchen nicht einlassen, weil die K/ID zu dogmatisch ist. Deren Glauben steht auf einer Stufe die von anderen Glaubensgemeinschaften schon lange aufgegeben wurde. Auch Glaubensgemeinschaften entwickeln sich und haben sich geänderten Umständen anzupassen. Aber K/ID will sich rückwärts entwickeln. (Und manche Gebote bei Moses sind die Vorlage der verpönten Scharia!)
Und wenn es hart-auf-hart kommt, dann werden die K/ID (und wohl andere Sekten) inkonsequent reagieren. Z.B. schwebt immer noch die Drohung der Vogelgrippe (oder einer anderen Pandemie) über dem Globus. Und die Anhänger der K/ID werden wohl nicht auf die Erfolge der modernen Medizin verzichten wollen. Wenn es ums nackte Überleben geht, dann wird der Wille Gottes (z.B. Massensterben als Design-Mittel) nichts mehr gelten.

Über die ZJ urteile ich ähnlich hart. Allerdings hat diese Sekte den Vorteil, daß ich einige Mitglieder kennen lernen konnte. (Während ich noch keinen IDler persönlich kenne.) Diese Menschen erschienen mir immer als (naturwissenschaftlich) ungebildet. Und deren "Wachturm" rangiert inhaltlich auf dem Niveau von Phantasy oder Märchen. Nicht so gut geschrieben wie H.Chr. Anderson, M.Z. Bradley oder M. Ende, aber thematisch dort anzusiedeln.
Und obwohl es in den Achtzigern (?) Fälle gegeben hat, wo ZJ lieber ihre Kinder sterben ließen als ihnen Transplantationen, Blutspenden oder moderne Pharmazeutik zu geben, war derlei nie von einem Erwachsenen zu hören.

Nun, fspapst durfte schon immer Naturwissenschaften und Glauben kombinieren. Und er kann auf erlauchte Vorbilder blicken: Darwin, Einstein, Galileo, Kepler, al Chwarizmi, Pythagoras. Eigentlich auf alle Naturkundler vor 1750 und eine Vielzahl danach. Nur, und das dürfte das wirkliche Problem sein: wissenschaftliche Nieten hassen Wissenschaftler - gleich welchen Glaubens.

tschüs
exi
 
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Nathan5111

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Hallo exi,

... wo war ich denn drastisch?

ich habe mir Deinen Beitrag dazu gerade noch mehrmals durchgelesen und finde heute eigentlich nichts Drastisches mehr darin. Muss wohl an meiner Tagesform gestern gelegen haben. :eek:

Mehr zum Thema später, es ist schon wieder früh genug
Nathan
 

Nathan5111

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Oops, habe ich schon wieder den 'Einzug' der Sommerzeit verpasst?
Meine Uhren zeigen alle noch Winterzeit an, sogar die Funk-Uhren.
 
F

fspapst

Gast
Hallo an alle,

schön eine solche Diskussion ausgelöst zu haben. :)
Ich freue mich über die reichlichen Meinungsäußerungen und sehe, dass nicht alle naturwissenschaftlich orientierten Menschen die Naturwissenschaften als alleiniges Glaubensfundament missbrauchen.
Aber nun ernsthaft: mit den Kreationisten/IDlern sollten sich die etablierten Kirchen nicht einlassen, weil die K/ID zu dogmatisch ist.
Kreationismus ist nach meiner Meinung fehlgeleiteter Fundamentalismus. Das Fundament ist dann die Bibel und deren wortwörtliche Auslegung.
Wozu Fundamentalismus früher oder später führt, kann man an den Auswüchsen der Glaubenskriege früher und auch heute sehen. Fundamentalismus wurde und wird immer von Politikern und Fanatikern ausgenutzt.

Also ist ein einlassen zur Diskussion mit solchen Leuten immer ein (politisches/persönliches) Risiko. Ich bin eher für die Wiedereinführung des Scheiterhaufens. :cool:

Deren Glauben steht auf einer Stufe die von anderen Glaubensgemeinschaften schon lange aufgegeben wurde.
Das könnte ein Hinweis sein auf eine Evolution von Glauben.(?)

Auch Glaubensgemeinschaften entwickeln sich und haben sich geänderten Umständen anzupassen. Aber K/ID will sich rückwärts entwickeln. (Und manche Gebote bei Moses sind die Vorlage der verpönten Scharia!)
Glaubensgemeinschaften, Kirchen, Sekten ect. sind doch nur Auswüchse aus der Unfähigkeit vieler Menschen mit ihrem eigenen Glauben (Glaube) zurecht zu kommen oder diesen im Leben um zu setzen. Dann kommen irgendwelche Gewinnler und spielen sich als Führer in Sachen Glaube auf und bilden so einen Glauben. (Kirche/Sekte...)
Manche Menschen verwechseln sogar Wissenschaft mit Glaube ohne zu merken, dass der Glaube an die Wissenschaft das Fundament ihres Glaubens ist. :eek:

Nun, fspapst durfte schon immer Naturwissenschaften und Glauben kombinieren. Und er kann auf erlauchte Vorbilder blicken: Darwin, Einstein, Galileo, Kepler, al Chwarizmi, Pythagoras. Eigentlich auf alle Naturkundler vor 1750 und eine Vielzahl danach. Nur, und das dürfte das wirkliche Problem sein: wissenschaftliche Nieten hassen Wissenschaftler - gleich welchen Glaubens.
So krass habe ich das nicht gesehen.
Weder habe ich mich selber in der Reihe von Darwin, Einstein, Galileo, Kepler... gesehen noch das diejenigen, die mir (auch hier) den Finger mahnend gezeigt haben, eher die wissenschaftlichen Nieten sind. :D (*das ist explizit ein Witz - wer den nicht versteht kann ja mal überlegen ob er/sie eventuell ein Fundamentalist ist*)

Gruß
FS
 

exi

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst,

Hallo an alle,
schön eine solche Diskussion ausgelöst zu haben. :)
Ich freue mich über die reichlichen Meinungsäußerungen und sehe, dass nicht alle naturwissenschaftlich orientierten Menschen die Naturwissenschaften als alleiniges Glaubensfundament missbrauchen.

... aus meiner Meinung darfst du leider nicht folgern, daß ich ebenfalls religiös wäre.
Dennoch sehe und akzeptiere ich, daß Glauben den Menschen eine geistige oder psychologische Hilfe gibt. Zumal Wissenschaften für den Alltag nicht besonders tauglich sind.
Zu wissen wie sich die Planten drehen, was im Inneren der Sonne geschieht, wie Licht ins Auge fällt, wie Nervenbahnen Information zu den Synapsen leitet und mit welchen Chemikalien der Synapsenspalt überwunden wird... erklärt nicht *warum* es dieses ganze Zeug denn nun gibt. Wobei sich die Wissenschaftler damit rechtfertigen, daß sie das Wie erforschen und für Warum-Fragen gar nicht zuständig seien. An dieser Stelle muß man mit ständiger Ungewissheit leben, oder diese durch ein nettes Märchen verdecken.



Kreationismus ist nach meiner Meinung fehlgeleiteter Fundamentalismus. Das Fundament ist dann die Bibel und deren wortwörtliche Auslegung.
Wozu Fundamentalismus früher oder später führt, kann man an den Auswüchsen der Glaubenskriege früher und auch heute sehen. Fundamentalismus wurde und wird immer von Politikern und Fanatikern ausgenutzt.

... das meinte ich in etwa mit Dogmatismus.
Wohlwollen geurteilt kann man den K/IDlern noch den Wunsch nach einer guten alten Zeit unterstellen. Aber die gute alte Zeit nach denen die sich sehnen, war überaus grausam.
Der geistige Rückschritt ist auch noch eine normale Reaktion auf unsere Zivilisation. Wir leben immer schneller, hektischer, überinformierter und in ständig wachsender Abhängigkeit von (unkontrollierbaren) Mitmenschen. Die Suche nach Behäbigkeit, einfachen Tatsachen und vertrauensvollen Gleichgesinnten ist eine leichte Art zum Aussteigen.
Allerdings sollten sich die K/ID wie die Mormonen einfach selbst genügen. Per Gerichtsbeschluß Warnhinweise auf Schulbücher zu bringen, das war bereits eine gewaltsame Bekehrung. Damit haben sich die K/IDler zum Feind vieler Menschen gemacht. Dabei könnten sie es doch schön haben wenn sie nach der Bibel leben: Brot mit Schweiß des Angesichts verdienen; wegen Ehebruch gesteinigt werden; weder Alkohol, noch Drogen, noch TV; kein Sex vor der Ehe und während der Ehe nur an erlaubten Tagen; 6 Tage in der Woche harte körperliche Arbeit und am Feiertag kostenlosen Sklavendienste für die Priesterschaft. Das ist so schön, das sollten die nicht von allen anderen Menschen erwarten, sondern selbst einmal vorleben. :rolleyes:



Manche Menschen verwechseln sogar Wissenschaft mit Glaube ohne zu merken, dass der Glaube an die Wissenschaft das Fundament ihres Glaubens ist. :eek:

... an die Wissenschaften kann (und muß) man nicht glauben. Die Wissenschaften beschreiben Tatsachen von denen man sich (im Prinzip) jederzeit überzeugen kann. Das unterscheidet sie deutlich von Religionen, denn die Existenz von Göttern ist keine Tatsache die man beobachten könnte. Mancher hat ein Gefühl für Gott (Götter), anderen fehlt dieses Gefühl.
Als Bild um die Welt zu deuten stehen jedoch Wissenschaft und Glauben gleichermaßen zur Verfügung. Dabei haben die Wissenschaften den Nachteil, daß sie die Mehrheit aller Menschen schlichtweg überfordern. Ohne langjährige Schulung erscheinen die wissenschaftlichen Deutungen nur wie versponnene Märchen.
Dabei entsteht auch eine leichte Rivalität weil Fragen nach dem Warum oft mit Antworten mit einen Wie beschieden werden. Z.B.: "warum wandern die Planeten um die Sonne - weil sich Schwerkraft und Zentrifugalkraft die Waage halten." Die Antwort gehört aber genau betrachtet zur Frage: "wie wandern... - indem sich Schwerkraft...". Die Frage nach einem Warum birgt einen Komplex von unausgesprochen Umständen. Der Wissenschaftler müßte solange eine Antwort verweigern bis die Frage korrekt gestellt wird - oder er muß die Frage für sich mit Sinn gestalten. In beiden Fällen maßt er sich eine Deutungshoheit an. Und kann oft nicht einmal in verständlichen Worten sagen, warum er die Frage besser versteht als der Fragende selbst. Hier beginnt dann der Appell ans Vertrauen oder an den Glauben.


So krass habe ich das nicht gesehen.
Weder habe ich mich selber in der Reihe von Darwin, Einstein, Galileo, Kepler... gesehen noch das diejenigen, die mir (auch hier) ...

... der Vergleich konnte ja nur mit Geistesgrößen sein. Den Peter Mustermann der Werktags für uns Halogenlampen optimiert und Sonntags zur Kirche geht, den kennt ja kein Schwein. :)

tschüs
exi
 
F

fspapst

Gast
hallo exi :)
... aus meiner Meinung darfst du leider nicht folgern, daß ich ebenfalls religiös wäre.
Es wird kein Makel an Religiosität bleiben.
Ich bin auch nicht religiös, aber trotzdem gläubig in vielerlei Hinsicht.

Dennoch sehe und akzeptiere ich, daß Glauben den Menschen eine geistige oder psychologische Hilfe gibt. Zumal Wissenschaften für den Alltag nicht besonders tauglich sind.
Glauben (im Sinne von Kirche) halte ich selber für sehr gefährlich und sollte weltweit noch mehr kontrolliert werden, als es in Deutschland mit den Sekten getan wird.
Glaube (Im Sinne von innerer Gewissheit) ist ein menschliches Bedürfnis, ohne dem der Mensch nicht als Mensch leben kann. Sonst hat man ja nur noch Angst, dass zB. die Sonne doch nicht aufgehen könnte, trotz der großen Unwahrscheinlichkeit. Wie du schon sagtest, kann die Wissenschaft als Wissensvermittler da nicht wirklich helfen. Denn ohne an Wissen (Tatsache) zu glauben kann man diese Tatsache nicht locker und vorbehaltlos einplanen.
Jeder Wissenschaftler hat die innere Gewissheit, dass die Naturgesetze und Regeln immer eingehalten werden. :D
Darum ist der Satz:
... an die Wissenschaften kann (und muß) man nicht glauben. Die Wissenschaften beschreiben Tatsachen von denen man sich (im Prinzip) jederzeit überzeugen kann.
für das tägliche Leben und das Bewusstsein völlig belanglos.

Das unterscheidet sie deutlich von Religionen, denn die Existenz von Göttern ist keine Tatsache die man beobachten könnte.
Das wiederum ist eine Fehlinterpretation der meisten Naturwissenschaftler und zur Zeit der Mainstreams in der Naturwissenschaft.
Ich vergleiche das mal mit einer Analogie:
Gott (Götter) immaterielles Bewusstsein ect... ist für jedermann erfahrbar, ähnlich wie das Sonnenlicht. Sobald genug Menschen auf der Welt existieren, die diese Erfahrung machen, wird auch die Naturwissenschaft nicht mehr die Augen vor diesem Licht verschließen können.
Es gibt Methoden, die zweifelsfrei eine immateriell-geistige Welt beweisen, aber diese Beweise kann man bisher nicht messen oder wiegen, sondern nur erfahren. So wie vor tausenden Jahren das Sonnenlicht erfahrbar, aber nicht messbar war.
Weiter unten steht ein Satz von Dir der sich auf die Wissenschaft bezieht. Den kann man aber auch auf die geistige Realität anwenden: Zitat: "Ohne langjährige Schulung erscheinen die wissenschaftlichen Deutungen nur wie versponnene Märchen."

Als Bild um die Welt zu deuten stehen jedoch Wissenschaft und Glauben gleichermaßen zur Verfügung. Dabei haben die Wissenschaften den Nachteil, daß sie die Mehrheit aller Menschen schlichtweg überfordern.
Die Wissenschaft überfordert die meisten Menschen.
Die geistiger Realität überfordert die meisten Menschen inklusive der meisten Naturwissenschaftler.

Oder wie schon Einstein sagte: [sinngemäß] Was man nicht einfach erklären kann ist noch nicht verstanden.

Dabei entsteht auch eine leichte Rivalität weil Fragen nach dem Warum oft mit Antworten mit einen Wie beschieden werden. ...Der Wissenschaftler müßte solange eine Antwort verweigern bis die Frage korrekt gestellt wird - oder er muß die Frage für sich mit Sinn gestalten. In beiden Fällen maßt er sich eine Deutungshoheit an. Und kann oft nicht einmal in verständlichen Worten sagen, warum er die Frage besser versteht als der Fragende selbst. Hier beginnt dann der Appell ans Vertrauen oder an den Glauben.
Das ist sehr gut erklärt. Danke.

Nun zum Humor:
... der Vergleich konnte ja nur mit Geistesgrößen sein. Den Peter Mustermann der Werktags für uns Halogenlampen optimiert und Sonntags zur Kirche geht, den kennt ja kein Schwein.
Woher kennst du mich ? :D

Gruß
FS
 

Nathan5111

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Hallo FS,

bitte arbeite Dich doch einmal bezüglich 'Glaube(n)' durch Wikipedia!
Ich finde, die treffendste Bemerkung ist:
„Der Glauben“ ( grammatikalisch unkorrekt für „religiöser Glaube“) siehe Glaube
Vielleicht hängt Dein 'Dilemma' mit Deiner Einschätzung
allerdings ist mein Englisch noch schlechter als mein Deutsch
zusammen.

Viel Spaß
Nathan
 

Orbit

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Genau so ist es richtig.
Alle anderen Interpretationen sind entweder falsch oder aufgrund der leichten Vertauschbarkeit von Glaube und Glauben ein Tippfehler.
fspapst
Dann hast Du aus der Diskussion hier
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=2956&highlight=Glaube
- auf die bezog sich Nathan sehr wahrscheinlich -
wider Erwarten doch etwas gelernt; denn am Schluss dieses Threads, der vor dreieinhalb Monaten geschlossen wurde, sah es nämlich gar nicht danach aus.
Orbit
 
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F

fspapst

Gast
Dann hast Du aus der Diskussion ....wider Erwarten doch etwas gelernt; denn am Schluss dieses Threads, der vor dreieinhalb Monaten geschlossen wurde, sah es nämlich gar nicht danach aus.
Dito oder wie man so sagt: "Schau in den Spiegel kleiner". :D
 

Orbit

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fspapst
Ich musste das, was Du inzwischen offenbar gelernt hast, nicht hinzu lernen; denn das habe ich Dir zusammen mit andern schon damals versucht klar zu machen. Leider damals ohne Erfolg.
 
F

fspapst

Gast
Hallo Orbit,
fspapst
Ich musste das, was Du inzwischen offenbar gelernt hast, nicht hinzu lernen; denn das habe ich Dir zusammen mit andern schon damals versucht klar zu machen. Leider damals ohne Erfolg.
Da hast du leider falsch gelegen! Das was hier gepostet wurde hat mit dem damaligen Thema nur am Rande zu tun, aber selbst das hast du anscheinend nicht verstanden. Das tut mir Leid für dich.

Ich finde es auch schade, dass Du anscheinend immer noch nicht verstanden hasst, worum es mir eigentlich gegangen ist.
An mangelnder Intelligenz wird es jedenfalls nicht liegen. Dazu hast du hier zu viele gute posts gebracht.
Ich sehe Dich in meinen Erfahrungen als ein typisches Beispiel jener wenigen Naturwissenschaftler die, eventuell aufgrund tief sitzender Ängste, nicht in der Lage sind, einfache Zusammenhänge im deutschen Sprachgebrauch zu verstehen, sobald das Wort Glaube darin vorkommt. Woran das liegen mag, können eventuell Psychologen herausfinden wenn Du und die denn wollen.
Mir reicht es, wenn Du dich bei diesen Themen nicht mehr beteiligst, wie Du schon mehrfach angekündigt hast. Danke.

Gruß
FS
 
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