Also hier nochmal die Argumentationskette, wie ich sie verstehe, nachdem ich den Nature-Artikel durchgelesen habe:
In den 80er Jahren haben Schneider et al. mit Radioteleskopen eine Seltenheit im näheren Universum entdeckt: einen Ring aus neutralen Wasserstoffwolken, der zwei Galaxien umkreist. Neutraler Wasserstoff ist rar im heutigen Universum, und noch dazu scheinen die Wolken wenig angereichert mit schwereren Elementen, was auf ihre "Ursprünglichkeit" hindeutet.
Die dabei gefundenen Massen des Wasserstoffs in den Wolken und die "dynamische Massen" der Wolken aus Radialgeschwindigkeitsanalysen unterscheiden sich nur wenig, was auf einen Mangel an Dunkler Materie hindeutet.
In diesen Wolken waren bislang keine Sternansammlungen bekannt. Dank dem Satelliten GALEX hat man jetzt aber die UV-Strahlung junger Sterne an einigen Stellen in diesem Wasserstoffring entdeckt, und dies als die Entstehung von Zwerggalaxien in den Wasserstoffwolken gedeutet, obwohl diese keine ausgeprägte Dunkelmaterie-Komponente haben.
Das könnte nun zeigen, dass die dynamischen Prozesse in Galaxienansammlungen auch ohne die Hilfe von Dunkler Materie kleine Galaxien erzeugen können (Verdichtung durch die Dynamik in Gezeitenkräften etc.). Das heißt nicht, dass das bei allen Zwerggalaxien der Fall ist, da viele ja nach Messungen viel Dunkle Materie beinhalten sollten.