Hallo,
Forschungsinteressen daran zu binden, welchen Nutzen man aus dieser Forschung erwartet, ist kein besonders intelligentes Konzept.
Stellt Euch vor, man hätte die Frage nach dem Nutzen seiner Expedition, Charles Darwin vor seiner Expedition gestellt. Was hätte er antworten können?
Selbstverständlich könnte man mit dem Geld, das man in die Forschung steckt, andere sinnvollere Dinge tun. Stellt Euch vor, das Geld für Justus Liebig’s Forschung wäre, damals viel sinnvoller, dem Betrieb eines Waisenhauses oder der Effizienzsteigerung von Dampfmaschinen zugeflossen.
Dieses Beispiel habe ich ganz bewußt gewählt, weil es auch die Kehrseite zeigt: Wir sind beinahe gezwungen, unserem eigenen Erfolg vorauszueilen. Nutzen wir unsere Chancen nicht, dann gehen wir unter. Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an die Diskussionen zum
goldenen Mittelweg.
Bei allem notwendigen Wettbewerb der Ideen, beim notwendigen sparsamen Umgang mit den Ressourcen, darf die, nur von Neugier und Begeisterung getriebene Forschung nicht auf der Strecke bleiben. Wo wären wir jetzt ohne diese Neugier, die nicht zuerst danach fragt: ‚Was kann ich damit verdienen?‘
Herzliche Grüße
MAC