Extrasolare Planeten: Licht ferner Welten von der Erde aus beobachtet

astronews.com Redaktion

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Astronomen ist es erstmals gelungen, das Licht zweier Exoplaneten von der Erde aus zu beobachten und die Temperatur ihrer Atmosphären zu bestimmen. Bislang waren entsprechende Untersuchungen nur mit Weltraumteleskopen gemacht worden. Über die Beobachtungen berichten gleich zwei Forscherteams in der Fachzeitschrift Astronomy and Astrophysics. (19. Januar 2009)

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F

fspapst

Gast
...rekordverdächtigen 2.425 Grad Celsius. Die Temperatur deutet nach Ansicht der Astronomen darauf hin, dass es in der Atmosphäre des Planeten nicht gelingt, Wärme durch Winde von der Tag- auf die Nachtseite zu verteilen.

Sollte es sich um einen Planeten mit fester Oberfläche handeln?
Gerade bei dieser hohen Temperatur kann ich mir das überhaupt nicht vorstellen, das die Atmosphäre so schwach ausgeprägt sein soll, dass die Winde es nicht schaffen.

Oder der Planet hat seine Rotationsachse sehr stark geneigt, und er steht gerade mal mit der Achse in unsere Richtung!

Warten wir auch weitere Daten.

Gruß
FS
 

Sir Atlan

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Hallo Forum,

im Eingangsartikel heißt es u.a.:

...Den Astronomen gelang es mit Hilfe des Very Large Telescopes und des 6,5-Meter Magellan-Teleskops in Chile zu verfolgen, wie sich das Licht von dem fernen System verändert, wenn der Planet hinter seiner Sonne verschwindet.

Dazu habe ich mal eine Frage:

Wieso können wir dies eigentlich messen/erkennen?
Sollte das Licht des Planeten nicht im Licht des Sterns "untergehen" wenn er hinter(!!!) seinem Stern verschwindet - davor wäre ja OK? Oder ist das Licht des Planeten so spezifisch, daß es aus dem gesamten Licht das bei uns ankommt klar herauszufiltern ist? Irgendwie muß der Planet ja sichtbar gemacht worden sein.

Meine Analogie dazu: Wenn ich hinter einer 200 Watt Glühbirne eine Kerze anzünde und alles aus sagen wir 10m Abstand betrachte, kann ich das Kerzenlicht doch auch nicht wirklich sehen, oder?

Fragende Grüße

Sir Atlan
 
F

fspapst

Gast
Hallo SirAtlan,
Meine Analogie dazu: Wenn ich hinter einer 200 Watt Glühbirne eine Kerze anzünde und alles aus sagen wir 10m Abstand betrachte, kann ich das Kerzenlicht doch auch nicht wirklich sehen, oder?
Nach deiner Analogie:

Mache ein Spektrum A) der Glühbirne mit der Kerze daneben.
Mache ein Spektrum B) der Glühbirne mit der Kerze davor.
Mache ein Spektrum C) der Glühbirne mit der Kerze dahinter.

Subtrahiere das Spektrum C) von A), so erhältst du das Spektrum von der Kerze!

So ähnlich wird es wohl auch mit Sternen und Planeten gemacht. (Wenn die Helligkeitsunterschiede zB im Infraroten nicht zu hoch sind)
Mit dem Spektrum B) kann dann noch die Fläche des Planeten gegenüber dem Stern berechnet werden, weil der Stern entsprechend dunkler wird.

Gruß
FS
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Sir Atlan,

bei einem Planeten und einer Sonne wie in unserem System würde das so mit unserer Beobachtungstechnik auch nicht funktionieren. Nun soll dieser Planet aber eine Temperatur von über 2000 K haben und seine Sonne ist auch nicht wesentliche heißer. Damit erhält man dann wohl doch ein ausreichend großes Signal, um den Unterschied Planet und Sonne sind für uns 'sichtbar' und nur die ferne Sonne ist für uns sichtbar, aufzulösen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Sir Atlan

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Hallo fspapst,

irgendwie wußte ich, daß Du mir sehr schnell atworten wirst.;)

Mache ein Spektrum A) der Glühbirne mit der Kerze daneben.
Mache ein Spektrum B) der Glühbirne mit der Kerze davor.
Mache ein Spektrum C) der Glühbirne mit der Kerze dahinter.

Subtrahiere das Spektrum C) von A), so erhältst du das Spektrum von der Kerze!

So ähnlich wird es wohl auch mit Sternen und Planeten gemacht.
Mit dem Spektrum B) kann dann noch die Fläche des Planeten gegenüber dem Stern berechnet werden, weil der Stern entsprechend dunkler wird.

Dann ist die Aussage im Artikel "wie er gerade hinter dem Stern verschwindet" zufall gewesen. Genausogut klappt das ja, wenn er neben dem Stern steht.
Ich dachte halt, je dichter die Lichtquellen nebeneinander stehen umso mehr sollte das Licht des schwächeren untergehen.

Dann kann man das permanent bei allen Sternen machen. Heute eine Aufnahme von einem Stern mit periodischer Wiederholung bis ich eine Leuchtkraftabnahme habe(Maximum). Jetzt kenne ich die Oberfläche (Größe). Dann messe ich solange weiter, bis er hinter seinem Stern steht und ich kenne sein Lichtspektrum (C minus A). Daher auch seine Beschaffenheit und seine Umlaufgeschwindigkeit. Sollten wir dann nicht schon mehr davon entdeckt haben? Oder gibt es hier noch eine Besonderheit in diesem Fall?

Danke und Gruß

Sir Atlan
 

Sir Atlan

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Hallo mac,

habe Deinen Post erst nach meinem gelesen.
Darum also geht das in diesem Falle also so "einfach".
Kann ich also allgemeiner sagen:

Je dichter die Temperaturen von Stern und Planet beieinander liegen umso einfacher läßt sich das Licht vom Planeten "herauslösen".
Würde dann primär nur bei einem "Hot Jupiter zu Zwergstern" funktionieren.

Danke für diesen wichtigen Hinweis.

Gruß

Sir Atlan
 
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