Venus: Einst ein lebensfreundlicher Planet?

astronews.com Redaktion

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Die Venus gleicht der Erde in vielerlei Hinsicht und zeigt sich heute doch als krasser Gegensatz zum lebensfreundlichen blauen Planeten. Doch war das immer so? Astronomen glauben nun in alten Daten der Sonde Galileo Hinweise darauf gefunden zu haben, dass unser Nachbar im All einst Kontinente und Ozeane besaß. Die Interpretation der Daten ist allerdings nicht unumstritten. (14. Januar 2009)

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F

fspapst

Gast
Astronomen glauben nun in alten Daten der Sonde Galileo Hinweise darauf gefunden zu haben, dass unser Nachbar im All einst Kontinente und Ozeane besaß.
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Hmmm.... die Astronomen werden wohl wissen warum sie so was veröffentlichen, aber mir erscheint es logischer, dass die Hochländer weniger Infrarot aussenden, weil die auch nicht so heiß sind wie die tieferen Schichten der Venusatmosphäre.

Das könnte auch eine Publicity-Meldung ohne wissenschaftlichen Hintergrund sein.

Weiß bzw. versteht jemand hier mehr über die Sachlage?

Gruß
FS
 

Orbit

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fspapst meint:
Das könnte auch eine Publicity-Meldung ohne wissenschaftlichen Hintergrund sein.

Weiß bzw. versteht jemand hier mehr über die Sachlage?
Es handelt sich um:
Eine im Fachblatt Journal of Geophysical Research veröffentlichte Neuanalyse
Eines weiter gehenden Kommentars will ich mich diesmal enthalten.
Orbit

Nun doch ein Nachtrag: Hättest Du ganz einfach gefragt, warum sich das mit der Infrarotstrahlung so verhalte, hättest Du den astronews-Artikel sinnvoll ergänzt und vom Erdwissenschaftler Bynaus bestimmt auch eine befriedigende Antwort erhalten. So aber...
 
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Francesco

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Temperaturvergleich Venus-Erde

Hallo, in dem Zusammenhang fallen mir drei Fragen ein:

1) Wieviel Grad würden auf der Venus (gleiche Voraussetzungen: dichte Atmosphäre, sehr langsame Umdrehung) herrschen, wenn sie sich an der Stelle der Erde befinden würde (also etwa 150 Mio. km entfernt).

2) Globale Änderung zur Temperatur der Erde heute; wie sie ist, nur mit der langsamen 243 Tage Rotation.

3) Globale Änderung zur Temperatur der Erde heute; wie sie ist, nur mit einer Wolkendecke wie sie Venus hätte.

Anm. 1:
(
Die Erde hat ja über dem Daumen etwa die Hälfte der Sonneneinstrahlung der Venus).

Anm. 2:
(Zum Artikel selbst: Mit der langsamen Rotation müssten sich doch auch früher die Meer sehr erwärmt haben)
 
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F

fspapst

Gast
Es handelt sich um:Eine im Fachblatt Journal of Geophysical Research veröffentlichte Neuanalyse
Wäre nicht das erste mal, dass Schmuh im JoGp veröffentlicht wird.

Wer kann mir denn erklären, warum die Hochländer auf der Venus nicht deshalb weniger Infrarot ausstrahlen, weil es in den Hochländern kälter ist (immerhin angebliche 30°)?

Eines weiter gehenden Kommentars will ich mich diesmal enthalten.
Danke.

Gruß
FS
 

UMa

Registriertes Mitglied
Hallo Francesco,

zu 1) über den Daumen gepeilt statt 737K
Wurzel(0,7233AE/1AE)*737K=627K
Das hängt aber davon ab wie sich die Verschiebung der ausgehende thermischen Strahlung zu längeren Wellenlängen auf die Tiefe in der Atmosphäre auswirkt aus der sie kommen. Außerdem müsste man überprüfen ob nicht evtl CO2 in der oberen Atmosphäre kondensiert.

zu 2) Es kommt auf jeden Fall zu starken Temperaturschwankungen. Am Äquator würde ich mit einem Temperaturmaximum von über 100°C (zumindest an Land) rechnen während es in der Nacht auch am Äquator zu Frost kommt.

zu 3) kann ich nicht sagen, da ich die genauen Streueigenschaften der Wolken im langwelligen Bereich nicht kenne. Auf der Venus dominiert jedenfalls die Erwärmung durch Streuung im Infraroten die Reflexion des Sonnenlichtes.

Grüße UMa
 
F

fspapst

Gast
Hier ein anderer Artikel über das gleiche Thema.

Dort heist es: Mit dem Verlust des Wassers sei dann auch die Plattentektonik der Venus zum Erliegen gekommen und nur noch Vulkane und lokale Verschiebungen hätten die Oberfläche verändert.

Im Umkehrschluss bedeutet das, das eine Plattentektonik nur mit Wasser und Vulkanismus funktioniert, weil das Wasser den Schmelzpunkt der Gesteine lokal sehr herab setzen kann.

Das lässt mich auf eine alte Idee kommen, nach der die Erde früher sehr viel mehr Wasser hatte, und auch mehr Vulkanismus. Irgendwann ist dann der Wasseranteil zurückgegangen und die Kontinente ragen aus dem Wasser, wo es vorher nur wenige Berge waren. Das könnte der Grund dafür sein, warum das Leben so lange gebraucht hat, um auf das Land zu kommen.
In wie weit das wirklich durchdacht ist, kann ich nicht sagen.
Weiß jemand, ob es Land-fossilien von vor 2.5Mrd Jahren gibt?

Gruß
FS
 

_Mars_

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Das Wasser als Eis gespeichert??
Oder H2 in den Weltraum entwichen, sodass ein Überschuss freien Sauerstoffes dableibt, um Leben zu ermöglichen?

Angeblich wurde von der harten UV-Strahlung das Land sterilisiert. Dann erst, als freier Sauerstoff von Meereswesen unter dem UV-Schutz des Wassers gebildet hatte und sich in der Atmosphäre anreicherte, entstand zwangsweigerlich eine Ozonschicht, die erst Leben an Land ermöglichte.

kann ich mir fast nicht vorstellen, dass es keine Tektonik ohne Wasser gäbe....
Wirkt es wie schmieröl, dass die Landmassen besser gleiten??

Wasser den Schmelzpunkt der Gesteine lokal sehr herab setzen kann
Von dem habe ich nichts gehört.... H2O als katalysator? Vielleicht die gelösten Mineralien??
 
F

fspapst

Gast
.... H2O als katalysator? Vielleicht die gelösten Mineralien??
Gesteine mit einem geringen Wasseranteil schmelzen bei 400 bis 700 Grad geringeren Temperaturen.
Daher ist das ein sehr guter Motor für die Plattentektonik, da die absinkenden Gesteine weit feuchter sind als der Rest des Erdmantels.


Gruß
FS

PS: Aus Wiki: Eine erhebliche Rolle könnte dabei das nur auf der Erde vorkommende freie Wasser spielen. Offensichtlich dient es hier bis hinab auf die Kristallgitterebene als reibungsminderndes „Schmiermittel“. Man weiß, dass an den Subduktionszonen der Erde nicht nur ein aus abgescherten Sedimenten bestehender Akkretionskeil in die Tiefe gezogen wird, sondern mit ihm jährlich Milliarden Tonnen Wasser, das den überliegenden Erdmantel partiell aufschmelzt. Auf der Venus ist dieses Wasser einfach nicht vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst,

Irgendwann ist dann der Wasseranteil zurückgegangen und die Kontinente ragen aus dem Wasser, wo es vorher nur wenige Berge waren. Das könnte der Grund dafür sein, warum das Leben so lange gebraucht hat, um auf das Land zu kommen.
In wie weit das wirklich durchdacht ist, kann ich nicht sagen.
Weiß jemand, ob es Land-fossilien von vor 2.5Mrd Jahren gibt?

Dazu:

wiki/Neoarchaikum

und

ältestes Luft atmenden Landtier

Gruß

Sir Atlan
 
F

fspapst

Gast
Hallo Sir Atlan,

Danke für die Infos.
von mehr als 2.500 Metern!
Das Reicht doch um aus einem Welt-Ozean heraus zu ragen.
Ist ja recht Jung, wenn man bedenkt, dass die ersten Einzeller bereits über 3.5 Milliarden Jahre alt sind.
Ab wann gab es denn Landpflanzen und Landinsekten? Da habe ich keinerlei Information gefunden.

Das Platentektonik durch Wasser verstärkt bzw. auf der Erde erst ermöglicht wird, halte ich für gesichert:
WIKI schrieb:
Die subduzierte Platte transportiert im Gestein gebundene Fluide – insbesondere Wasser – mit in die Tiefe. Unter den vorherrschenden Druck- und Temperaturbedingungen kommt es zu Phasentransformationen im Gestein, wobei Wasser aus der abtauchenden Platte in den darüberliegenden Mantel abgegeben wird. Dadurch wird die Schmelztemperatur des Mantelgesteins verringert und es kommt zu einer Teilaufschmelzung. Die zunächst basaltische Schmelze steigt durch die darüberliegende Lithosphäre auf und kann sich dabei mit Krustenmaterial vermengen.
und
WIKI schrieb:
Man weiß, dass an den Subduktionszonen der Erde nicht nur ein aus abgescherten Sedimenten bestehender Akkretionskeil in die Tiefe gezogen wird, sondern mit ihm jährlich Milliarden Tonnen Wasser, das den überliegenden Erdmantel partiell aufschmelzt. Auf der Venus ist dieses Wasser einfach nicht vorhanden.

Gruß
FS
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst,

Ist ja recht Jung, wenn man bedenkt, dass die ersten Einzeller bereits über 3.5 Milliarden Jahre alt sind.

Ab wann gab es denn Landpflanzen und Landinsekten? Da habe ich keinerlei Information gefunden.

Das finde ich auch. Aber auch Insektenfossilien sind nicht wirklich älter.
Und das finde ich viel erstaunlicher. Genauso, daß sie "plötzlich" aufgetaucht sind und z.B. bei der Libelle kaum bis keine Evolotion stattgefunden hat.

Ältestes Insektenfossil

WIKI Archaikum

Hier wird auch gesagt (vorletzter Absatz), warum man kaum bis keine Fossilien aus dieser Zeit findet.

Das Platentektonik durch Wasser verstärkt bzw. auf der Erde erst ermöglicht wird, halte ich für gesichert:

Dazu kann ich leider nichts beisteuern.


Gruß
Sir Atlan
 
F

fspapst

Gast
Aber auch Insektenfossilien sind nicht wirklich älter.
Und das finde ich viel erstaunlicher. Genauso, daß sie "plötzlich" aufgetaucht sind und z.B. bei der Libelle kaum bis keine Evolotion stattgefunden hat.
Das ist mein Nerv, den du da getroffen hast, und daher könnte es ja sein, das die Erde wirklich bis vor ca. 1Mlr. Jahre weitestgehend mit Wasser bedeckt war.
Das ist mir als Leihe dahingehend eingefallen um mir das zu erklären. :eek:
Hat jemand eine bessere Idee?


Hier wird auch gesagt (vorletzter Absatz), warum man kaum bis keine Fossilien aus dieser Zeit findet.
Tja, und die ältesten Gesteine die man findet sind nun mal keine Oberflächengesteine von damals auf oder in denen man Fossilien gut und leicht findet. :rolleyes:

Gruß
FS
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst,

ich habe -wie ich finde- eine interessante Information zum Thema Fossilien gefunden.

Wie bereits herausgefunden ist das älteste Fossil ca. 428 mio. Jahre alt.
Auf einer "Recherchereise" durchs Web habe ich folgenden Artikel gefunden.

Moos als erster Landeroberer

Hier heißt es am Ende des Artikels:

Zitat: Moose gehören zu den ersten Pflanzen, die vor ca. 450 Millionen Jahren das Festland eroberten.
Zitat Ende.

Da bleibt im Verhältnis (zur Entstehung des Lebens im Allgemeinen) sehr wenig Zeit um (komplexes) Landleben zu entwickeln um als Fossil "wiedergefunden" zu werden.:eek:
Für mich leist es sich so, daß auch hier (wie bei der Libelle) kaum Evolution stattgefunden hat nachdem das Land besiedelt wurde.

Mit diesen Zeitangaben hätte ich so nicht gerechnet. Ich finde es eine - ja fast schon rasante - "Meerflucht".

Rasende Grüße

Sir Atlan
 
F

fspapst

Gast
Hallo Sir Atlan,

Danke für den Link :) mit diesem deutlichen Hinweis:
Wie bereits herausgefunden ist das älteste Fossil ca. 428 mio. Jahre alt.....Moos als erster Landeroberer....Zitat: Moose gehören zu den ersten Pflanzen, die vor ca. 450 Millionen Jahren das Festland eroberten.
Damit wird meine Fragestellung deutlich: Warum so plötzlich und erst ab 450 Millionen? :confused:
Du Findest so treffende Worte die es so deutlich ausdrücken:
Mit diesen Zeitangaben hätte ich so nicht gerechnet. Ich finde es eine - ja fast schon rasante - "Meerflucht".

Im Artikel finde ich aber im ersten Abschnitt auch folgende Worte, die wiederum eine Erklärung sein könnte, warum das Leben nicht früher aufs Land gekommen ist:
Zitat aus Link schrieb:
Für den entwicklungsgeschichtlich entscheidenden Schritt des Übergangs der Pflanzen vom Wasser auf das Land und der Entwicklung der Mehrzelligkeit vor ca. 450 Millionen Jahren ...
Daraus entnehme ich, dass es vor 450 Millionen Jahren keine Mehrzeller gab, also nur Einzeller wie Plankton. Das steht aber im Wiederspruch zu Wiki:
Wiki schrieb:
Die ältesten fossil bekannten mehrzelligen Lebewesen traten vor etwa 2,1 Milliarden Jahren im Proterozoikum auf. Es handelte sich dabei um einfache Grünalgen. Komplexere Mehrzeller treten ab einem Alter von etwa 600 Millionen Jahren...
Dann (weitere Textpassagen im Wiki) hätte das Leben mehrmals Mehrzeller entwickelt und wieder verloren!? Das finde ich sehr interessant.
Und die komplexeren Mehrzeller traten bereits vor 600 Millionen Jahre auf und benötigten somit ca. 150 Millionen Jahre, um an Land zu kommen (Mose). Auch das erscheint mir recht lange.

Mir scheint es, dass die Fakten rsptv. Beweislage so dünn und löchrig ist, dass alles zur Lebensentstehung und Landeroberung nur ein Vermutungsbrei ist.
Ich werde aber weiter im Netz (und Andernorts) suchen. Eventuell finden sich ja noch härtere Fakten.

Gruß
FS
 

_Mars_

Registriertes Mitglied
Wen es interressiert, der sollte sich mal diesen Artikel durchlesen:
http://www.efodon.de/html/archiv/weltraum/geise/venus.html

In der 2ten Hälfte stehen nämlich komische Paradoxone,
offizielle Aussagen wiederlegen sich teils gegenseitig...

z.b. wieso landen Sonden per fallschirm, wenn die Atmosphäre 100 mal dichter ist,

und wieso entstehen angeblich Blitze, wenn eine so dichte Atmosphäre sich selbst erden würde (wie das meer, sobald ein schwacher strom entsteht, läuft der in die Erde und sammelt sich nicht an wie in der idischen Atmosph.)?

"Wie wir wissen, bewegen sich die irdischen Wolken
a) durch die Planetenrotation und
b) durch die Temperaturunterschiede zwischen Tag- und Nachtseite. Wie sieht das nun bei der Venus aus?

Da ein Venustag 243 Erdtagen entspricht, hat die Venus nur eine ganz langsame, rückläufige Rotation. Trotzdem sind die (gemessenen) Temperaturen auf der Venus-Tages- und -Nachtseite gleich, es gibt also keine Tages- und Nacht-Temperaturunterschiede. Wenn diese angegebenen Werte wirklich stimmen, dann sei die Frage erlaubt: Durch was werden die Wolken bewegt?"


Was haltet ihr davon??
 

Orbit

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In der 2ten Hälfte stehen nämlich komische Paradoxone,
_Mars_
Ungeklärtes gibt es zwar bei der Venus noch einiges. Dazu gehören aber nicht Deine 'Paradoxa':
z.b. wieso landen Sonden per fallschirm, wenn die Atmosphäre 100 mal dichter ist, ...
Auch wenn es so wäre, hätte die Atmosphäre der Venus erst 1/7 der Dichte von Wasser. Aber 100facher Druck heisst hier nicht 100fache Dichte. Zwar ist das dominierende Gas, CO2, 1,4 mal so dicht wie die Luft der Erdatmosphäre; aber die Venusatmospäre ist je ein paar Mal mächtiger als die Erdatmosphäre.
Angenommen 5x, dann wäre das Dichte-Verhältnis Venusatmosphäre : Wasser 1:25.
Die Dichten der Atmosphären von Venus und Erde verhielten sich dann an der Oberfläche wie 28:1.
"Wie wir wissen, bewegen sich die irdischen Wolken
a) durch die Planetenrotation und
b) durch die Temperaturunterschiede zwischen Tag- und Nachtseite. Wie sieht das nun bei der Venus aus?
Da vergisst Du halt einiges:
c) Temperaturunterschiede Aequator - Pole
d) Korioliskraft
e) Vertikale Konvektionsströme
Letztere vor allem tragen zur Entstehung von Gewittern bei.

Orbit
 
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Orbit

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Nein, nicht unbedingt, aber er ist unvollständig. Und Du füllst die Lücken Deinerseits mit unvollständigem Wissen. Das führt dann zu Verzerrungen, welche mit der Realität nicht mehr viel zu tun haben.
Orbit
 
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