Leben im Kuipergürtel und dahinter

Kosmicman

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Anhand der Tatsache, dass immer mehr "Planeten" im Kuipergürtel entdeckt werden, und anhand der Tatsache dass es weit dort draussen eine Zone gibt, welche durch das Abbremsen des Sonnenwindes höhere Temperaturen aufweist, denke ich zunehmend darüber nach ob es dort weiteres Leben in unserem Sonnensystem gibt. Die Wärme müsste doch evtl. ausreichen, auch wenn es dort recht dunkel ist, man bedenke dass auch Tiefseefische praktisch im Dunkeln leben. Flüssiges Wasser wäre dort vielleicht auf Grund der höheren Temperaturen durchaus möglich.
 

Miora

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Wichtig ist dann natürlich zu wissen, wie hoch die Temperaturen dort wirklich sind. Man darf ja nicht den Fehler machen und die Temperatur eines Teilchens auf eine "Umgebung" übertragen. Mögen die Teilchen noch so hohe Temperaturen aufweisen, muss man beachten, dass die Teilchendichte sehr gering ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "Vakuum mit verirrten Teilchen" Gegenstände (Planeten) erwärmen können. Ausserdem dachte ich, dass das Abremsen des Sonnenwindes erst in noch grösserer Entfernung stattfindet.

Aber ich spekuliere nur, bestimmt weiss jemand genaueres...

Gruss,
Micha
 

Michael Johne

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Hallo!

Sehen wir es einmal realistisch: Mehr als Bakterien wird man im Sonnensystem nicht finden! (obwohl ich an UFos & E.T. glaube)!

Tschau!
 

LeoManiac

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Das selbe denke ich auch entweder Leben in Form von Bakterien bei allen anderen hätten wir schon Anzeichen dafür gefunden.
 

galileo2609

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Miora schrieb:
Wichtig ist dann natürlich zu wissen, wie hoch die Temperaturen dort wirklich sind. Man darf ja nicht den Fehler machen und die Temperatur eines Teilchens auf eine "Umgebung" übertragen. Mögen die Teilchen noch so hohe Temperaturen aufweisen, muss man beachten, dass die Teilchendichte sehr gering ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "Vakuum mit verirrten Teilchen" Gegenstände (Planeten) erwärmen können. Ausserdem dachte ich, dass das Abremsen des Sonnenwindes erst in noch grösserer Entfernung stattfindet.

Aber ich spekuliere nur, bestimmt weiss jemand genaueres...

Gruss,
Micha

Eine Erwärmung größerer Orbitalkörper da draußen ist ausgeschlossen.
Wie hier schon richtig gesagt wurde sind das Teilchentemperaturen im Plasma des Sonnenwindes bzw. im Gemisch mit interstellarer Materie. Durch das Aufeinanderprallen der Sonnenwindteilchen mit dieser interstellaren Materie heizen sich die Teilchen durch Abbremsung auf und werden auch dichter, aber die Dichte hat natürlich nicht im entferntesten etwas von einer Atmosphäre.
Dieser Grenzbereich wird in der Regel mit zwei Übergängen bezeichnet: Am sog. 'Termination Shock' vermischt sich schon die vom Sonnenwind erzeugte Blase mit der interstellaren Materie zum sog. 'Heliosheath'. Danach kommt der sog. 'Bow Shock' an dem endgültig die 'Heliosphäre' (und hier schon vermischt) an der 'Heliopause' vom interstellaren Gas gestoppt wird. Man vermutet, dass Voyager 1 gerade durch den 'termination Shock' dringt, in einer Entfernung von ca. 94 AU. Der 'Shock Bow' wird in einer Entfernung bis ca. 230 AU vermutet. Ich verweise hier mal auf den Artikel auf astronews.com: http://www.astronews.com/news/artikel/2005/05/0505-017.shtml
Das Plasma kann - soweit ich das jetzt richtig zusammenbekomme - Energie nur über Röntgen- oder Synchrotonstrahlung abgeben. Und das ist was anderes als eine Mikrowelle oder ein Rotlichgerät. Stoß- und Rekombinationsprozesse (wie in einem normalen klassischen Gasgemisch) finden aufgrund der geringen Dichte auch nicht in nennenswertem Umfang statt.
Das ist ähnlich wie bei der Sonnenkorona, die eine Teilchentemperatur von 1-5 Mio. K hat. Die abgehende Synchrotonstrahlung transportiert aber nicht genug Energie, um die Koronatemperatur effektiv zu senken! Die Teilchentemperatur des Sonnenwinds in Erdnähe beträgt ~ 20.000 K, aber auch da wird nichts geröstet, nichtmal der Mond, der kein Magnetfeld hat. Und auch Voyager 1 funkt noch munter weiter.
2003 UB313 würde mit seiner Apheldistanz zumindest den 'Termination Shock' durchlaufen (vorausgesetzt diese Grenze wäre kugelförmig), Sedna mit seiner Apheldistanz von ~ 915 AU bewegt sich zeitweilig auch im interstellaren Raum und durchquert also mehrfach die 'Heliopause'.

Wie es also aussieht, würde ich lebensfreundliche Umstände da draußen nicht vermuten. Keine warme Pizza, die zum Biotop aufsteigen könnte, dafür ein erhebliches Bombardement aus einem recht ungesunden Strahlenmix!
 

aeolos

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Eiswelten

Michael Johne schrieb:
Hallo!

Sehen wir es einmal realistisch: Mehr als Bakterien wird man im Sonnensystem nicht finden! (obwohl ich an UFos & E.T. glaube)!


Aber selbst das wäre ja eine Sensation! Man denke an den Wirbel um die vagen Hinweise auf Leben auf dem Mars, die in dem Meteoriten ALH84001 gefunden wurden. Und das wäre nur das allerprimitivste Leben.

Aber ich denke auch, dass es da 'draussen' kein Leben geben kann- alles gefroren, selbst die meisten Gase. Und auf den Monden der Gasplaneten gibt es ja nur flüssiges Wasser (??) weil auf den Monden der Riesenplaneten gewaltige Gezeitenkräfte wirksam sind. Also müßte es da 'draußen' einen Riesenplaneten geben um den dann Monde kreisen. Ganz unmöglich erscheint das nicht, hat doch auch Pluto einen Mond. Aber Riesenplaneten gibt's im Kuiper-Gürtel sicher nicht, weil die Bahnstörungen der inneren Planeten verursachen müßten- so hat man ja auch Neptun und Pluto entdeckt, als man die Ursache der Bahnstörungen von Uranus untersuchte.

Und Sonnenwind etc. hat ja schon 'Galileo' ausführlich als Wärmequelle ausgeschlossen-

so sorry :-(
 

Bynaus

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Ich glaube kaum, dass diese Wärme ausreichen würde.

Aber bei sehr grosse KBOs, vielleicht von der Grösse des Mars oder der Erde, könnte es vielleicht sein, dass noch etwas geothermale Wärme übrig ist und unteriridische Wasserreservoirs flüssig hält - und Leben darin. Warum nicht?

Ich denke, Leben entsteht immer und überall dort, wo es kann: ich denke, wir werden im Verlauf der kommenden Jahrhunderte entdecken, dass das Sonnensystem voller (fremdem) Leben ist: (natürlich "nur" in Bakterienform) auf dem Mars, in der Hochatmosphäre der Venus, in den Subeisozeanen der galileischen Monde, vielleicht sogar auf Titan und Triton... Überall dort halt, wo es genügend Basismaterial und ein geeignetes Lösungsmittel gibt...
 

galileo2609

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Tja, wäre schon fantastisch, irgendwo im Sonnensystem zumindest einen Mikroorganismus zu finden. Auf die Untersuchungsergebnisse zu Struktur und Funktion der Erbinformation wäre ich äußerst neugierig! Selbst wenn ein hochorganisierter Organismus in einem anzunehmenden sub-planetaren Ozean von Europa gefunden würde: entscheidend ist weniger, wie er aussehen würde, sondern wie die Information weitergegeben wird, auch die inter-generationelle! Können wir uns etwas anderes vorstellen außer RNA und DNA? :(
 
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