Extrasolare Planeten: Drei Studenten entdecken Exoplaneten

astronews.com Redaktion

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Drei Studenten der Universität im niederländischen Leiden haben im Rahmen eines Forschungsprojekts einen extrasolaren Planeten entdeckt. Der Zufallsfund hat etwa die fünffache Masse des Gasriesen Jupiter und ist zudem der erste Planet, der um einen sich schnell um die eigene Achse drehenden Stern aufgespürt wurde. (8. Dezember 2008)

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Tetsuo

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Wie schafft so ein Planet es eigentlich das Gas zu behalten.
Bei der Nähe und Energie des Sterns müsste es doch weggeblasen werden oder nicht?
 

TomTom333

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Das dürfte alles erklären.

Da bin ich mir nicht soooooooooo sicher.
5 fach und dann vergeht das Jahr in "NUR" 2,5 Tagen :confused::confused:

Der muss verdammt nah drann sein und eine wahnsinnige Geschwindigkeit haben.
Die Frage welche ich habe:
Was ist das für ein Stern und wie weit ist der weg?
Warum weiss man, das er (der Stern) sich so schnell dreht?

Die Frage nach dem Wegblasen finde ich gar nicht so abwägig
 

pauli

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Da bin ich mir nicht soooooooooo sicher.
5 fach und dann vergeht das Jahr in "NUR" 2,5 Tagen
Man sitzt immer wieder leicht demselben Fehler auf: die Masse des umkreisenden Objektes ist unerheblich, ein kleiner Meteorit benötigt im gleichen Abstand von seiner Sonne dieselbe Umrundungszeit.

Wobei mich auch diese Zahlen verblüffen, in der Tat muss die Geschwindigkeit enorm sein :eek:
 

Gunslinger

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...ist der auf der Flucht!

der kann doch unmöglich so nahe am Stern entstanden sein,oderrr!

Wenn ich das richtig verstehe, schützt ihn wohl nur seine hohe Umlaufgeschwindigkeit das er nicht in den Gravitationstrichter seiner Sonne fällt zumindest die nächsten paar Äonen.
 

Orbit

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Der muss verdammt nah drann sein und eine wahnsinnige Geschwindigkeit haben.
Die Frage welche ich habe:
Was ist das für ein Stern und wie weit ist der weg?

Der Abstand vom Zentralgestirn ist angegeben: 0,03 AU.
Die Geschwindigkeit ist somit 130'463 m/s, was das 4,35fache der irdischen Umlaufgeschwindigkeit ist.
Die Masse des Zentralgestirns beträgt übrigens rund 0,6 Massen unserer Sonne.
 

Bynaus

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Nein. Was ihn, wie jedes andere Objekt in einem Orbit (sorry, Orbit ;) ) auch, vor dem Fall in den "Gravitationstrichter" schützt, ist seine Geschwindigkeit. Anschaulich gesprochen ist die Zentrifugalkraft, die einen Körper auf dieser Bahn nach aussen reissen "möchte", gleich gross wie die Gravitationskraft, die ihn zum Stern hin ziehen "möchte". Das gilt genauso für einen Meteoriten, wie für einen Satelliten, wie für einen Planeten oder gar einen Stern. Die Geschwindigkeit, mit der der Planet um seinen Stern kreist, ist für die Frage, wie er seine Atmosphäre behalten kann, ohne belang.

IIRC ist es ein F3-Stern, also ein Stern, der etwas heisser ist als die Sonne und etwa 1200 LJ von dieser entfernt ist. Wie schnell der Stern rotiert, kann man an seinem Spektrum ablesen.

@Gunslinger: Ja, man vermutet, dass diese "Hot Jupiter" genannten Planeten weiter draussen entstehen und in der Frühphase der Planetenbildung nach Innen wandern.
 

Tetsuo

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Das dürfte alles erklären.

Hmm...

Ich meinte ja nicht "geklaut". Dafür ist der Gasriese sicherlich schwer genug.
Ich dachte eher an..."Sternenwind" ....also Abtragung durch die Teilchen. Da spielt es denke ich mal nicht so die Rolle ob der Planet 1 oder 10 Jupitermassen hat. Oder bin ich da auf nem Holzweg?
 

Lina-Inverse

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Ich dachte eher an..."Sternenwind" ....also Abtragung durch die Teilchen. Da spielt es denke ich mal nicht so die Rolle ob der Planet 1 oder 10 Jupitermassen hat. Oder bin ich da auf nem Holzweg?
Du machst da einen Fehler, der sehr häufig (auch gern von Journalisten) gemacht wird: Du interpretierst astronomische Begiffe nach deinem sprachlichen Alltagsverständnis, in dem Fall (Stern-) "Wind".

Mach dir klar, das Sternwinde mit dem alltäglichen Wind praktisch nichts gemeinsam haben. Auch wenn der Sternwind "stark" ist wie es so schön heisst, ist die Teilchendichte immer noch dünner als ein Hochvakuum im Labor. Von Wind kann da eigentlich gar nicht die Rede sein. Mit dem Wegblasen (wie z.B. Staub mit einem Fön) hat das wirklich nichts gemeinsam.

Die Masse des Planeten ist dabei ein ganz entscheidender Faktor, denn sie bestimmt wieviel Impuls man einem Teilchen seiner Hochatmosphäre zuführen muss damit es das Gravitationsfeld verlassen kann. Der Sternwind hat durch seine Zusammensetzung und Geschwindigkeit nur ein begrenztes Impulsspektrum anzubieten, d.h. wenn das Gravitationsfeld stark genug ist, kann nichts mehr "weggeblasen" werden, sondern im Gegenteil, der Sternwind bleibt am Planeten hängen und vergrössert sogar seine Masse.

Was du ausserdem ausser Acht lässt ist das solche Vorgänge Zeit brauchen, oft sogar eine ganze Menge davon (aus menschlicher Perspektive zumindest). Selbst wenn ein Planet Masse verliert, ist er nicht von heute auf morgen weg. Recherchier doch z.B. mal die Geschwindigkeit mit der die Erde Teile ihrer Atmosphäre verliert, dabei hat die Erde doch nur 1/320stel der Masse von Jupiter.

Man muss den Masseverlust (durch welchen Mechanismus auch immer) auch in Relation zur Lebensdauer des Zentralsterns sehen...

Gruss
Michael
 

Tetsuo

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Danke, bin wieder schlauer ;)

Habe nur gedacht...wenn mit diesem schwachen Wind auch Raumsonden angeschoben werden können (oder verwechsel ich da wieder etwas? :D Wenn ja, bin ich ab jetzt ganz still ) , werden in so einer Nähe auch fleißig Teilchen abgetragen.
 
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Lina-Inverse

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Nein, das hast du schon richtig. Der Sonnenwind übt natürlich eine (wenn auch nach menschlichem Massstab winzige) Kraft aus. Sie ist stark genug um Raumsonden ein kleines bisschen aus ihrer ballistischen Bahn zu lenken und je nach Form kann sie die Sonde auch drehen.
Um dich ein bisschen "einzufühlen" kannst du dir mal anschauen welche Kräfte z.B. einen Kometenschweif formen, da spielt auch nicht nur der Sonnenwind eine Rolle.

Es ist eben so, das bei solchen Grössenordnungen die alltägliche Intuition versagt und man den Effekt leicht über- oder unterschätzt.

Gruss
Michael
 
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