Amalthea schrieb:
keine Meinung zu haben, ist auch eine Meinung.
Keine Meinung zu haben ist vielleicht manchmal besser, als irgendeinem "Meinungsbildner" auf den Leim zu gehen! -> „Deep Impact“ – was haben wir da angerichtet?
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/07/06/komet__wolke/komet__wolke__was__ist__drin.html
Allerdings vertrete ich vehement die Meinung, dass sich jeder Mensch aus "selbstverschuldeter Unmündigkeit" befreien sollte und kann. Worte und Taten führen zu Verantwortung, daher sollten ihnen weniger Meinungen als rationale Urteile zugrunde liegen!
Amalthea schrieb:
Im Grunde glaube ich nicht an die Verschwörungstheorie.
Warum bemühst du sie dann? Außerdem ist auch dein Satz: "Übrigens traue ich den Amerikanern, besonders den Geheimdiensten eine Menge Gemeinheiten zu..." nicht unbedingt geeignet - in diesem Zusammenhang - mich vom Gegenteil zu überzeugen!
Wir diskutieren DEEP IMPACT, und dazu daher noch einmal mein Bezug zu Ockham's Razor. Das damit benannte Prinzip entstammt der Wissenschaftstheorie und wird auch als Sparsamkeitsprinzip der Wissenschaft bezeichnet. Zusammenfassen lässt es sich in dem Satz "Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen." Das ist durchaus nicht eine rein philosophische Anschauung, obwohl ich sie persönlich auch für den Alltagsgebrauch empfehlen kann!
Dieses Prinzip ist auch methodisch heruntergebrochen und wirklich sinnvoll: "Das ockhamsche Sparsamkeitsprinzip fordert, dass man in Hypothesen nicht mehr Annahmen einführt, als tatsächlich benötigt werden, um einen bestimmten Sachverhalt zu beschreiben und empirisch nachprüfbare Voraussagen zu treffen."
Anschauungen aller Art, ob religiös, ideologisch oder pathologisch motiviert, verletzen grundsätzlich dieses Sparsamkeitsprinzip und sind anhand dessen auch leicht als pure Anschauungen zu identfizieren. Alle Arten von Verschwörungstheorien welcher Motivation auch immer, stehen dabei an prominenter Stelle!
Amalthea schrieb:
Und eigentlich finde ich es gut, auch wenn ich nicht viel von der NASA halte, dass sie auf einen Kometen gelandet sind. Das beweist, dass es möglich ist und so ungeahnte Möglichkeiten eröffnet.
DEEP IMPACT war eine kontrollierte Kollision mit den vorläufig bekannten Ergebnissen. Die Erstlandung auf einem Kometen wird durch "Philae", dem Lander der ESA-Mission Rosetta, erfolgen - sofern alles gut geht. Und diese weiche Landung wird weit anspruchsvoller sein als die Kollision durch den Impactor. Ungeahnte Möglichkeiten eröffnet beide Missionen nicht. Aber sie werden bisher nicht verfügbare wissenschaftliche Daten liefern und sich dabei ergänzen.
Der emotionale Faktor des erfolgreichen Impacts war dagegen umso tiefer. Ich würde ihn mal als den "Armageddon-Effekt" beschreiben. DEEP IMPACT vermittelte den Eindruck, wir könnten uns gegen den "global killer" wehren", auch wenn diese Mission unter diesem Gesichtspunkt nicht mehr als ein Mückenstich war. Der "trajectory path" für die Kollision war gelungen aber für den heutigen Stand auch nichts ungewöhnliches mehr. So bleibt wohl nur der Eindruck des Einschlags selbst, ähnlich empfunden wie das Duell Patriot gegen Scud im Golf.
Soweit, so gut: es zeigt aber auch, dass hier ein Vertrauen da ist, dass es jemanden gibt, der die Menschheit nicht untergehen lässt! Das gehört aber eher in das Thema ''Erdnahe Asteroiden'.
Aber es ist z. Zt. eben niemand anderes als die NASA, die die Kapazitäten für ein solches Unternehmen hat. Und ich find es nicht mehr lustig. Sicherlich findet man immer irgendwo etwas, um an dieser Institution herumzukritteln. Aber mal ehrlich! Wer kann denn an die Erfolge der NASA auch nur annähernd heranreichen? Im Spezialfall vielleicht, siehe MARS-EXPRESS und HUYGENS. Aber in der Breite der wissenschaftlichen Erforschung des Weltalls? Sicher bedauern wir alle das noch nicht abgewendete vorzeitige Ende von HUBBLE, aber wer hat HUBBLE ursprünglich "gerettet" und immer wieder ausgebaut? Und noch einmal und enger am Thema: wer kontrolliert den erdnahen Raum auf gefährliche Objekte?
Amalthea schrieb:
Denk mal darüber nach, wie verschwenderich wir hier mit unseren Ressourcen umgehen.
Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dass mehr Energie verwendet, als er durch Nahrung aufnehmen kann, dies führt zwangsläufig zu einer Erhöhung oder zumindest einer Veränderung von Energieströmen. Dies als Verschwendung zu qualifizieren ist sicherlich angebracht unter Berücksichtigung der verwendeten Energieträger und des Nutzspektrums des Energieeinsatzes in unserer Zeit.
Eine extensive Nutzung von Energie ist per se nichts Schlechtes, sofern die Auswahl der Energieträger bzw. deren Umwandlung in nutzbare Energie keine unerwünschten Folgen hat und die Energiebilanz nicht negativ wird.
Beides ist bei der heutigen Energieproduktion sicherlich nicht gegeben. Erstens werden z. Zt. hauptsächlich fossile Energieträger genutzt mit den voraussichtlichen Folgen für die klimatische Stabilität. Zweitens ist unter diesem Gesichtspunkt die Energiebilanz zumindest fragwürdig. Mag auch die originäre Energiebilanz (das Verhältnis zwischen Primärenergie zu Nutzernergie) noch positiv ausfallen, so bleibt davon nicht mehr viel übrig, wenn auch der tatsächliche Verbrauch in diese Bilanz einbezogen wird. Hier wird aber jedes Individuum nach anderen Kriterien bilanzieren. Ich würde z. B. eine absolut negative Energiebilanz (-> Verschwendung) konstatieren, wenn ein 1,5 t Auto für den Transport eines 60 kg Menschen zum 500 m entfernten Bäcker beschleunigt wird. Dagegen sehe ich keine negative Bilanz für die eingesetzte Energie in naturwissenschafftlichen Experimenten.
Extensive Energieverwendung kann wohl nur unter veränderten Bedingungen folgenneutral werden, wenn regenerative (Bioenergie) oder systemoffene (Sonnenenergie) Energieträger umfassend erschlossen werden.
Amalthea schrieb:
Dann haben wir jetzt die Möglichkeit, die Asteroiden auszubeuten.
Hier sehe ich unter den gegebenen technologischen Möglichkeiten eine eindeutig negative Energiebilanz.