Was gilt als Beweis für die Richtigkeit der Urknalltheorie?

Bewegt

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Ich habe schon längere Zeit Bedenken ob die Urknalltheorie richtig ist
( http://www.astronews.com/forum/showpost.php?p=29985&postcount=59 )

Bewegt schrieb:
"Das Urknallmodell hat einen schwerwiegendes Problem: Wenn die gesamte komprimierte Energie gravitativ wirkt, dann um ein vielfaches stärker, als ein schwarzes Loch, wie käme dann soviel "leerer Raum" zwischen die so stark komprimierte Energie? Wie kann das Urknallmodell diesen Vorgang erklären?"

und möchte deshalb wissen ob es einen Beweis für die Richtigkeit dieser Theorie gibt.
Ausserdem wurde in einer andern Diskussion einmal erwähnt, das eine Theorie nicht richtig sein kann, wenn sich auch nur ein Argument findet, was gegen eine Thorie spricht.
Ich wüsste gerne, ob das starke Gravitationsfeld der gesamten Materie des Universums auf nahezu einem Punkt eine Expansion der Materie nicht verhindert und das ein Argument gegen die Richtigkeit der Urknalltheorie darstellt?
 
Zuletzt bearbeitet:

ins#1

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Du hast dir deine Frage mit dem letzten Satz bereits beantwortet. Da das auch eine Frage ist, hier die Antwort: Es ist kein Argument gegen die Urknalltheorie, sonst wäre diese längst verworfen.

Gruß
ins#1
 

Orbit

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Bewegt
Dein letzter Eingangspost - jener mit den Wassertropfen am Fenster - hat mir eindeutig besser gefallen. Der hatte so was Frühlingshaftes. Hier nun fällst Du wieder in Deinen tiefsten Winter zurück. Na, dann schauen wir halt mal, was da noch zu machen ist:
"Das Urknallmodell hat einen schwerwiegendes Problem: Wenn die gesamte komprimierte Energie gravitativ wirkt, dann um ein vielfaches stärker, als ein schwarzes Loch
Das ist Dein altes Problem und das vieler anderer: Sich ausserhalb des Universums in einen Hyperraum stellen und mit den Kumpels eine Wette abschliessen, ob es nun expandiert oder nicht. Das ist nicht zulässig. Die Raumzeit entsteht mit dem Urknall. Gravitation wirkt gerade mal eine Planklänge weit, der Ereignishorizent umschloss ein Planckvolumen, und die darin enthaltene Masse war höchstens eine Planckmasse.
Ausserdem wurde in einer andern Diskussion einmal erwähnt, das eine Theorie nicht richtig sein kann, wenn sich auch nur ein Argument findet, was gegen eine Thorie spricht.
Das würde ich nicht unterschreiben. Man muss halt immer auch darauf achten, wer was sagt. Dann müsste man bei jeder Korrektur immer gleich von vorne beginnen. Einstein konnte ja sein Lambda auch streichen, ohne dass die ART zusammen fiel wie ein Kartenhaus.
Einen schönen Frühling noch! ;)
Orbit
 

komet007

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Ich wüsste gerne, ob das starke Gravitationsfeld der gesamten Materie des Universums auf nahezu einem Punkt eine Expansion der Materie nicht verhindert und das ein Argument gegen die Richtigkeit der Urknalltheorie darstellt?

Hallo Bewegt

auch wenn dich das Modell nicht überzeugt, so deuten eine Vielzahl an Beobachtungsdaten doch auf seine Richtigkeit hin. Nur weil wir uns nicht allumfassend erklären können, wie und warum manchen Dinge im Universum so sind wie sie sind, heisst das noch lange nicht, dass es nicht so war. Ich gehe mal davon aus, dass du dich über die gegebenen Umstände ausreichend informiert hast, warum diese Modell immer noch ohne ernst zu nehmende Konkurrenz ist.
In punkto Gravitation hast du natürlich recht, damit hatte auch bereits Einstein ein Problem, heute ist man da auch noch nicht recht viel weiter. Man benötigt eine dunkle Energieform, eine uns (noch) unbekannte Energie, damit das Ganze nicht bereits unmittelbar nach dem Urknall wieder kollabierte, aber daran soll's nicht scheitern, aber nur weil wir diese nicht erklären können, heisst das nicht, das es nicht so war (jetzt wiederhole ich mich heute bereits, aber egal:)).

Gruß
 

Bewegt

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ok, das heisst also, das beim Urknall eine Kraft noch grösser als die gesamte Gravitation des Universums war, könnt Ihr mir einen Beweis für die Richtigkeit dieser Theorie nennen?
 

komet007

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ok, das heisst also, das beim Urknall eine Kraft noch grösser als die gesamte Gravitation des Universums war, könnt Ihr mir einen Beweis für die Richtigkeit dieser Theorie nennen?

Das Anthropische Prinzip vielleicht? Dieses Prinzip führte auch zur Entdeckung des Prozesses, durch den Hoyle letztendlich auf die Entstehung von Kohlenstoff stieß. Ansonsten würden wir nun nicht vor dem Computer sitzen und diskutieren, oder? ;)
 

Bewegt

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Das Anthropische Prinzip vielleicht? Dieses Prinzip führte auch zur Entdeckung des Prozesses, durch den Hoyle letztendlich auf die Entstehung von Kohlenstoff stieß. Ansonsten würden wir nun nicht vor dem Computer sitzen und diskutieren, oder? ;)
Weshalb ist das ein Beweis für die Urknalltheorie?
Kernfusion kann auch mit weniger Gravitation gestartet werden. Der grösste Anteil von Materie ist leicht, nicht schwer und in einem Umkreis von etwa 13,7 Milliarden Lichtjahren
eher gleichmässig verteilt.
 

Bewegt

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Ausserdem, ohne Urknall hatte das Universum noch viel länger Zeit so relativ Intelligente Menschen in Milliarden hoch Milliarden Zufällen entstehen und wieder vergehen zu lassen.
 

komet007

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Weshalb ist das ein Beweis für die Urknalltheorie?
Kernfusion kann auch mit weniger Gravitation gestartet werden.

Zur Nukleosynthese benötigt man bekanntlich Druck und Temperatur, das gilt auch für das Universum. Damit sich also Elementarteilchen haben bilden können, musste das Universum damals also wesentlich dichter und heisser gewesen sein, bzw hat es sich erst ausdehnen müssen, um eine gewisse Temperatur zu erreichen, dass sich Teilchen aneinander koppeln konnten.
An dem Punkt bekommt man eben das Problem des gravitativen Kollapses, der auf irgendeiner Art und Weise ausgeglichen werden muss durch eine Energieform die man noch nicht kennt.

Der grösste Anteil von Materie ist leicht, nicht schwer und in einem Umkreis von etwa 13,7 Milliarden Lichtjahren
eher gleichmässig verteilt.

Auf großen Skalen gleichmäßig vielleicht, ja, aber warum 13,7 Mrd. LJ? Bitte etwas genauer definieren, wie du das meinst.

Gruß
 

komet007

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Ausserdem, ohne Urknall hatte das Universum noch viel länger Zeit so relativ Intelligente Menschen in Milliarden hoch Milliarden Zufällen entstehen und wieder vergehen zu lassen.

Vielleicht, im Grunde kennen wir aber die Umstände, wir können aber nicht alle Einzelheiten bis ins Detail erklären, wir wissen nur dass wir existieren und dass es einen Prozess gegeben haben muss, der letztendlich unsere Existenz ermöglichte, also suchen wir danach, genau wie Hoyle es getan hat.
 

Bewegt

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Auf großen Skalen gleichmäßig vielleicht, ja, aber warum 13,7 Mrd. LJ? Bitte etwas genauer definieren, wie du das meinst.
Wenn Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zutreffend ist, dann haben Menschen Kenntnis von etwa 13,7 Milliarden Jahren Vergangenheit. Das ist aber keine Definition von Universumsgrösse. Die gesamte Materie, die schwere Stoffe erbrüten kann, ist uns nicht bekannt, gerade wegen der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.
 

ins#1

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Von Allen Guths inflationären Expansion gibt es eine ganze Reihe von Varianten, die sich mit dem heute beobachtbaren Universum vereinbaren lassen. Die Urknalltheorie ist in dem Bereich als work-in-progress zu betrachten und nicht von vorneherein durch ein "ungutes Gefühl im Bauch" widerlegbar, nur weil man bis jetzt keine eindeutige Theorie hat um der Anfangssingularität aus dem Weg zu gehen.

Das Anthropische Prinzip wollte ich auch zuerst anbringen.

bewegt schrieb:
Ausserdem, ohne Urknall hatte das Universum noch viel länger Zeit so relativ Intelligente Menschen in Milliarden hoch Milliarden Zufällen entstehen und wieder vergehen zu lassen.

Wo sind sie?

Eine Zwischenfrage noch: ab welchem Zeitpunkt stellst du die Theorie in Frage? http://de.wikipedia.org/wiki/Urknall

ins#1
 

komet007

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Ausserdem, ohne Urknall hatte das Universum noch viel länger Zeit so relativ Intelligente Menschen in Milliarden hoch Milliarden Zufällen entstehen und wieder vergehen zu lassen.

Ich muss mich doch langsam über diese naive Fragerei etwas wundern. Du weisst doch ganz genau, dass das Universum, wenn man einige Mrd. Jahre zurück blickt, dichter wird, eine andere Struktur hat, die Quasarhäufigkeit steigt, die Hintergrundstrahlung existiert usw. Ein unendlich altes Universum müsste auch in der Vergangenheit exakt gleich aussehen, oder wie möchtes du diesen Umstand anders erklären?
 

Bewegt

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Ich muss mich doch langsam über diese naive Fragerei etwas wundern. Du weisst doch ganz genau, dass das Universum, wenn man einige Mrd. Jahre zurück blickt, dichter wird, eine andere Struktur hat, die Quasarhäufigkeit steigt, die Hintergrundstrahlung existiert usw. Ein unendlich altes Universum müsste auch in der Vergangenheit exakt gleich aussehen, oder wie möchtes du diesen Umstand anders erklären?
Gibt es mehr als eine Richtung am Himmel an dem sich Galaxien zu Gruppen zusammenfinden wegen Wechselwirkungen ihrer Gavitationsfelder?
Quasare befinden sich alle am selben Ort?
 

komet007

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Ab dem ersten Moment, wenn Gravitation in der Theorie eine Rolle spielt.

Um diesen Widerspruch aufzulösen muss das Universum also bereits schon immer existiert haben, ganz schön einfallslos. :rolleyes:
Du existierst doch! Dann beantworte mir doch bitte meine vorherige Frage, wie du erkären möchtest, dass das Universum in der Vergangenheit anders aussieht!
 

ins#1

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Bewegt schrieb:
Ab dem ersten Moment, wenn Gravitation in der Theorie eine Rolle spielt.

Wenn du nur diesen Zeitpunkt in Frage stellst, bist du nicht GdM. Mehr als eine extrapolierte Annahme, die nach ART ultimativ zu einer Singularität führt (von der niemand glaubt dass sie tatsächlich existiert), ist das nicht. Ist halt einfacher (Physiker haben's gern einfach), als grüne Blops und Kaninchen zu postulieren, die sich streiten. Stellst du aber auch alles weitere in Frage, ignorierst du Fakten und bist im falschen Bereich.

ins#1
 
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