Hubble: Welche Sterne als Supernovae enden

astronews.com Redaktion

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NASA und ESA veröffentlichten heute ein neues Bild der Spiralgalaxie NGC 2397, in der sich vor zwei Jahren eine Supernova ereignete. Die Hubble-Aufnahme zeigt auch den langsam dunkler werdenden Überrest dieses Ereignisses. Astronomen versuchen seit vielen Jahren aus solchen Beobachtungen Rückschlüsse auf die Vorgängersterne dieser Explosionen zu ziehen. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor. (31. März 2008)

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komet007

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Irgendwie finde ich den Bericht etwas verwirrend, zum einen heißt es:

Bislang entdeckte das Belfaster Team auf diese Weise sechs Vorgängersterne und konnte in fünf Fällen mehr über die Sterne herausbekommen.

Dann heißt es:
Nach ihrer Analyse können Sterne schon ab einer Masse entsprechend der siebenfachen Masse der Sonne zu einer Supernova werden.

Und schließlich:

Zugleich fand die Gruppe keine sehr massereichen Sternen unter den Supernova-Vorgängersternen.

Was haben sie denn nun überhaupt herausgefunden?
 

Chrischan

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Was haben sie denn nun überhaupt herausgefunden?

Ich denke mal, daß die bei 6 SN's die Vorgängersterne identifizieren konnten, bei 5 von denen konnte genug erkannt/ermittelt werden um die Masse zu schätzen.
Der "leichteste" der Vorgängersterne hatte wohl so 7 Sonnenmassen.
Der "schwerste" war zu leicht, um als massereich zu gelten...

Was mich eher verwundert hat, daß die glauben aus gerademal 5 Sternen/SN's irgendwelche Aussagen ableiten zu können...
Warum dies so ist, darüber wird nun spekuliert: Eventuell, so eine Vermutung, könnten massereichere Sterne ohne eine Supernova-Explosion zum Schwarzen Loch kollabieren oder aber nur eine vergleichsweise leuchtschwache Explosion zeigen, die zu schwach ist, um beobachtet zu werden. Die Ergebnisse der Belfaster Astronomen und ihre Deutungsmöglichkeiten dürften somit nicht nur auf der Konferenz noch für einige kontroverse Diskussionen sorgen.

Gruß, Christian
 

Orbit

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Hallo komet007
Ich verstehe es auch so wie Chrischan: In deren Terminologie sind offenbar Sterne mit der 7-fachen Sonnenmasse noch nicht massenreich.
Orbit
 

Chrischan

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Sieben Sonnenmassen SIND massereich, so wie ich den Bericht verstehe, wurden solche Sterne eben nicht entdeckt.

Für mich sind Sterne mit 7 Sonnenmassen auch massereich, aber für die anscheinend nicht... :)
Nach ihrer Analyse können Sterne schon ab einer Masse entsprechend der siebenfachen Masse der Sonne zu einer Supernova werden.
Verstehe ich so, daß der masseärmste Vorgängerstern eben diese 7 Sonnenmassen hatte.

Aus Wikipedia
Sterne mit Anfangsmassen zwischen etwa acht bis zehn und 30 Sonnenmassen beenden ihre Existenz als Stern in einer Typ-II-Explosion, massereichere Sterne explodieren als Typ Ib/c.
  1. Man ging also wohl davon aus, daß Sterne erst ab 8 bis 10 Sonnenmassen zur SN werden können. Da sind die ermittelten 7 Sonnenmassen schon interessant.
  2. Massereich beginnt anscheinend erst ab 30 Sonnenmassen...

Gruß, Christian
 

Bynaus

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Ich verstehe es auch so wie Chrischan: In deren Terminologie sind offenbar Sterne mit der 7-fachen Sonnenmasse noch nicht massenreich.

7 Sonnenmassen sind für einen Supernovastern erstaunlich massearm. Bisher dachte man, dass es mindestens 8 Sonnenmassen dafür braucht, höchstwahrscheinlich aber mehr (die häufigsten Supernovae sollten etwa von 15 Sonnenmassen-Sternen kommen). "Wirklich" massereiche Sterne haben >25 Sonnenmassen.

EDIT: Chrischan war schneller.
 

Bynaus

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Ja, es hängt schon ein wenig auch von der Metallizität ab. Aber da der grösste Teil der Metalle eines Vor-Supernova-Sterns von dem Stern selbst produziert wurden (und nur ein kleiner Teil aus früheren Sterngenerationen "ererbt" wurde), ist der Effekt vergleichsweise klein.

Ich hab schon gelesen, dass man vermutet, dass diese massenarmen Sterne zuvor einen Teil ihrer Masse in Auswürfen abgeworfen haben, also vielleicht ursprünglich schwerer waren, aber das hindert den Kern später natürlich nicht daran, doch noch hops zu gehen.
 

komet007

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In diesem Zusammenhang fällt mir eine Frage ein, die ich mir bereits vor längerer Zeit gestellt habe und zwar:

Davon ausgehend, dass eine Galaxie wie unsere Milchstraße ca. 300 Mrd. Sterne beheimatet und davon, ganz grob geschätzt, ca. 100 Mio. Sterne Massen über 20 Sonnenmassen besitzten, diese Sterne gerade mal eine Lebensdauer von 7 Mio. Jahren haben, sollten Supernovae II da nicht wesentlich häufiger im Universum auftreten?
Wie gesagt, dabei handelt es sich um von mir ganz grob geschätzte Werte, die statistisch glaube ich vertretbar sind.
 

jonas

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Hi Komet

Die Antwort auf Deine Frage dürfte in der Sternentstehungsrate liegen. Das grosse Feuerwerk ist ja inzwischen vorbei und es entstehen - verglichen mit vergangenen Epochen - nur noch wenige neue Sterne. Das heisst auch, dass die vielen grossen Brummer, die mal existiert haben, inzwischen schon vergangen sind. Aus der Frühzeit des Unibersums sind jetzt eben hauptsächlich die kleineren und langlebigen Sterne übrig geblieben.

Es sind in den vergangenen hundert millionen Jahren natürlich weiterhin auch massereiche Sterne entstanden. Aber wegen der gering gewordenen Sternentstehungsrate sind es eben nicht mehr so viele. Mit anderen Worten, wir können in unserer Galaxie nur Supernovae von Sternen sehen, die in den letzten - sagen wir mal - hundert millionen Jahren entstanden sind.

Wenn diese These korrekt ist, so müsste man in fernen Galaxien häufiger SN Ereignisse beobachten können. Ob dem so ist kann ich aber nicht sagen. Vielleicht weiss der eine oder andere Sterngucker hier im Forum mehr darüber.
 

komet007

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Wenn diese These korrekt ist, so müsste man in fernen Galaxien häufiger SN Ereignisse beobachten können. Ob dem so ist kann ich aber nicht sagen. Vielleicht weiss der eine oder andere Sterngucker hier im Forum mehr darüber.

Zudem gibt es genügend Galaxien, die von anderen oder sogar mehreren Galaxien durchdrungen wurde, wodurch sich lt. Theorie die Sternentstehungsrate gravierend erhöht haben müsste und vor allem müssten dabei vorwiegend massive Sterne entstanden sein. Ich kenne allerdings keine Theorie darüber, dass Super- oder Hypernovae in der Vergangenheit häufiger auftraten, auch nicht beobachtet werden.

Gruß
 
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