Hallo McSteve,
Deine Einleitung fand ich sehr ansprechend und den Schriftsteller nehme ich Dir ohne Zweifel ab.
Einige grundsätzliche Dinge:
Wie lange ein Planet braucht um Leben hervorzubringen und bis zu intelligenten Lebewesen fortzuentwickeln, wissen wir nicht. Wir wissen nur, wie lange es auf der Erde gedauert hat. Du machst also nichts verkehrt, wenn Du von dieser Zeit +- vielleicht 20% ausgehst.
Eine sehr viel ältere Welt, also sagen wir mal älter als vielleicht 7-10 Milliarden Jahre, kommt zunehmend in das Problem von Metallarmut. In der Astronomie/Astrophysik spricht man von Metallen, meint aber damit alle chemischen Elemente schwerer als Helium (Helium hat in seinem Atomkern 2 Protonen) Alle anderen Elemente sind erst nach dem Urknall in vor allem großen, schweren Sternen erbrütet worden. Außerdem gibt es die Auffassung, daß sich in unserer Milchstraße eine sogenannte ‚bewohnbare Zone‘ im Laufe der Jahrmilliarden von innen nach außen ‚vorgearbeitet‘ hat.
Damit schränken sich die möglichen Sternkonstellationen für Deine Welt etwas ein.
Du kannst einen nahen Doppelstern wählen, dessen Komponenten nicht gleich sein müssen, der aber eine Sonne haben sollte, die unserer Sonne ähnlich ist und die zweite kann gleich oder kleiner sein. Dann hast Du Schatten, die aber immer durch zwei relativ dicht beieinander stehende Sonnen erzeugt werden, die sich immer wieder gegenseitig (teilweise) bedecken. (Eine Planetenbahn, die nicht sehr weit weg von diesen Sonnen ist, wird allmählich in die selbe Ebene gezwungen, in der sich die beiden Sterne umkreisen.
Du kannst diese Sonnen auch so anordnen wie z.B. bei Alpha Centauri A und B, die einen Abstand von mehr als Sonne/Saturn zueinander haben. Dann kannst Du im Laufe eines Jahres am Tag die eine Sonne und in der Nacht die andere sehen und 1/2 Jahr später sind beide neben oder auch übereinander oder bedecken sich und nachts ist es zur Abwechslung dunkel. Und diese Positionen verschieben sich im Verlauf von einigen Jahrzehnten oder auch ein bis zwei Jahrhunderten durch die Jahreszeiten hindurch, wenn Du durch eine schräge Planetenachse Jahreszeiten haben möchtest.
Wenn Du ein gegenseitiges Besuchen gestatten willst, kommst Du allerdings in einige weitere Probleme, die nicht nur mit Physik zusammenhängen.
Freier Sauerstoff in einer Atmosphäre (wie bei uns) ist nur möglich, wenn er ständig nachproduziert wird. Dazu brauchst Du sowas wie Clorophyl.
Die Biosphären könnten sehr aggressiv aufeinander reagieren. Kaninchen in Australien, Windpocken in Amerika, Syphilis in Europa sind ja nur völlig harmlose Beispiele aus ein und der selben Biosphäre. Denkbar, aber wenn sie (wovon ich ausgehe) auf Kohlenstoffchemie aufbauen, vielleicht nicht wahrscheinlich, wäre auch ein fast völliges gegenseitiges ignorieren.
Ein kleinerer Planet als die Erde, mit der Absicht die Erdschwerkraft als niederdrückend zu empfinden, müßte dann 70% oder noch weniger Schwerkraft haben. Damit wird dann eine vergleichbar dichte Atmosphäre bei gleich großer Sonne schwieriger. Eine etwas kleinere Sonne wäre da vielleicht besser, aber dadurch würde ich mich nicht allzusehr einschränken lassen. Der Planet braucht dazu noch nicht mal sehr viel kleiner zu sein. Das kann man mit Durchmesser und Dichte in weiten Bereichen variieren.
Ein weiters Problem könnte das Wasser sein. Zur Zeit glaubt man, daß das System Erde/Mond durch eine Kollision entstanden ist, bei der die Erde auch einen großen Teil ihres Wassers verloren hat. Meiner Meinung nach kannst Du das zwar einfach ignorieren, weil man eben nur unser Sonnensystem kennt und bei anderen Sonnensystemen Daten über jupiterähnliche Planeten hat. Du kannst aber auch einen solchen Mond wie unseren einführen (ohne seine Geschichte zu kennen), der dann, vorallem bei einer Alpha Centauri-Anordnung, sehr interessante Mondphasen hätte.
So erst mal genug Vorab- Informationen.
Herzliche Grüße
MAC