Five-Year Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) Observations

Nathan5111

Registriertes Mitglied
Dilemma

Hallo UMa,

ich habe mir mal Text Nr.7 'vorgenommen' und bin, wie immer, auf (m)ein Problem gestoßen: Nach ca. 3 Minuten verwandelt sich für mich der Text in Glatteis, meine Augen rutschen darüber hinweg und nehmen nichts mehr wahr, und da waren die Abstracts noch nicht einmal durch. Den Rest des Textes habe ich dann 'überflogen' und mir die Bilder angeschaut.
Fazit: Ich bin eben kein 'native speaker'.
Und selbst wenn ich mir den Text (49 Seiten pdf-Format) in ca. 30 Tagen erarbeitet hätte, stünden da noch die Formeln, die ich nicht herleiten bzw. nachvollziehen könnte. Ich muss diese Ausarbeitungen so hinnehmen und darauf warten, dass sich irgendjemand aufrafft, diese Arbeit 'auf mich herunter zu brechen'.

Ziemlich resigniert
Nathan
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Nathan,

Dein ‚Dilemma‘ kennt sicher jeder von uns, ganz sicher auch UMa. Wenn wir z.B. zu einem Wiki-Artikel verlinken, wird es viele Menschen geben, für die dieser Artikel ebenso unlesbar oder schwierig lesbar ist, wie in dem Beispiel für Dich. Nicht nur Physik und Mathematik sind mitunter sehr schwer nachvollziehbar, noch dazu in einer spät erlernten, kaum geübten Sprache.

Den Artikel über die Expansion des Kosmos, mit der Erklärung der verschiedenen Horizonte und den verschiedenen Missverständnissen dazu, habe ich nach dem ersten Lesen (symbolisch) in die Ecke gelegt und mir gesagt ‚das verstehst du nie!‘ Inzwischen habe ich einige Teile daraus mehr als ein dutzend mal gelesen und auch rund herum dazu Informationen gesucht und bin jetzt so weit, daß ich bei den für mich interessantesten Teilen einigermaßen sicher bin zu verstehen was er sagt, ohne die Mathematik dazu herleiten zu können. Mir fällt es viel leichter solche ‚dicken Brocken‘ anzupacken, wenn ich ganz gezielt irgend etwas daraus unbedingt wissen möchte, und dann gezielt nach Informationen suche.

Die Links die ich hier von den Leuten die etwas vom nachgefragten Fach verstehen bekommen habe (ganz besonders von UMa) sind selten leichte Kost für mich gewesen, haben mir aber immer (nach manchmal sehr viel ‚Arbeit‘) sehr viel weiter geholfen, auch wenn ich lange nicht alles verstanden hab‘ oder auch nur nachvollziehen konnte.

WMAP, seine Messtechnik, seine Ergebnisse, sind ein ganz spezielles Gebiet, in das man sich genau so einarbeiten muß, wie in die Vorstellungen und Konzepte zur Kosmologie. Bei Ned Wright findest Du einige sehr hilfreiche Basisinformationen dazu, die überhaupt erst mal erklären, wozu ein solch teures Thermometer, noch dazu im Weltall, gut ist. ;) Allein das schon, war für mich eine ganz verblüffende ‚neue Welt‘ – was man mit einem (zugegeben nicht ganz simplen) Thermometer alles herausfinden kann.

Herzliche Grüße

MAC
 

UMa

Registriertes Mitglied
Hallo Nathan,

ich verstehe das meiste auch nicht z.B. wie genau das angular power spectrum entsteht und wie man es berechnet um mit den Messwerten zu vergleichen usw.

Wer nur an geupdaten kosmologischen Parametern interessiert ist sollte sich Table 6 am Ende von
http://arxiv.org/abs/0803.0732
anschauen.

Grüße UMa
 

Nathan5111

Registriertes Mitglied
Hallo,

2:30 Uhr scheint so meine Zeit zu sein ...

WMAP geht mir so durch den Kopf. Es scheint doch so zu sein, dass die Hintergrundstrahlung als weitestgehend isotrop angesehen wird, und dass man aus den geringen Anisotropien Erkenntnisse ziehen will und kann. Hierzu muss man doch hochpräzise alle bekannten Eigenbewegungen herausrechnen, um an die begehrten Erkenntnisse zu gelangen.

Liege ich bis hierhin richtig?

Gruß Nathan
 

UMa

Registriertes Mitglied
Hallo Nathan,

ich weiß nicht welche Eigenbewegungen du meinst. Die Bahn des Satteliten zum Baryzentrum des Sonnensystems muss natürlich herausgerechnet werden. Ansonsten gibt es noch den Dipol, duch die Bewegung dieses Baryzentrums. Man geht davon aus das dieser praktisch vollständig durch die Bewegung von Sonne und Milchstraße zum 'Rest' entsteht. Man kann ihn aber nicht von einem intrinsischen Dipol unterscheiden und daher den intrinsischen Dipol auch nicht messen.

Ansonsten gibt es hier noch mehr Infomationen.
http://lambda.gsfc.nasa.gov/
Parametertabellen bei verschiedenen Modellen und Kombinationen von Beobachtungen
http://lambda.gsfc.nasa.gov/product/map/dr3/parameters.cfm

Grüße UMa
 

Nathan5111

Registriertes Mitglied
Hallo UMa,

Mann, da stecken ja hunderte von Gigabytes an Daten drin, hat 'ne Weile gedauert, alles zu sichten:cool:!! (Und würde noch ein paar Jahrzehnte dauern.)

Mit den Eigenbewegungen meinte ich die angesprochene Bahn des Satelliten, aber auch die Bewegung der Erde um die Sonne, und deren Weg um das Zentrum der Galaxis, diese bummelig 220 km/s müssten doch sichtbar sein und somit herausgerechnet werden.

Aber auch Dein Argwohn mir gegenüber ist berechtigt, denn wenn ich weiterdenke, müsste die Hintergrundstrahlung ein perfektes, statisches Modell des Raumes sein, in dem man absolute Bewegungen messen könnte.

Bitte sag mir, dass ich spinne!

Gruß Nathan
 

Ich

Registriertes Mitglied
Aber auch Dein Argwohn mir gegenüber ist berechtigt, denn wenn ich weiterdenke, müsste die Hintergrundstrahlung ein perfektes, statisches Modell des Raumes sein, in dem man absolute Bewegungen messen könnte.
Die Hintergrundstrahlung zeichnet ein Bezugssystem aus: das, in dem die damalige Materie in Ruhe war. Das ist das Bezugssystem, in dem in der Kosmologie gerechnet wird. Und man kann seine Bewegung relativ zu diesem Bezugssystem messen. Und trotzdem sind die physikalischen Gesetze in allen Bezugssystemen gleich.
 

Nathan5111

Registriertes Mitglied
Hallo 'Ich',
Das ist das Bezugssystem, in dem in der Kosmologie gerechnet wird. Und man kann seine Bewegung relativ zu diesem Bezugssystem messen.

Zuerst wollte ich es in die Welt herausposaunen, "Es gibt ein absolutes Bezugssystem. Dann wollte ich durch weitere Meinungen Deine Kompetenz untermauern lassen. Dann wurde mir klar, dass das Alles logisch und folgerichtig ist, uns aber in keiner Richtung irgendeinen Schritt weiter bringt. (Außer in der Dynamik unserer lokalen Gruppe) Na gut, für mich war es eine große Erkenntnis.

Und trotzdem sind die physikalischen Gesetze in allen Bezugssystemen gleich.

Das habe ich nie angezweifelt!

Viel klüger
Nathan
 
Oben