VLT-Interferometer: Wie ein Stern erwachsen wird

astronews.com Redaktion

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Mit dem Interferometer des Very Large Telescopes der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile haben Astronomen nun den inneren Teil einer Gas- und Staubscheibe untersucht, die um einen sehr jungen Stern kreist. Durch ihre Beobachtungen konnten sie verfolgen, wie die gerade entstandene Sonne Material aus der Scheibe aufnimmt und so langsam zu einem richtigen Stern heranwächst. (30. Januar 2008)

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Eddy

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Ein sehr interresanter Artikel. Leider fehlt mir noch das nötige Know-How um folgende Schlußfolgerung nachvollziehen zu können.

Die Beobachtungen der Astronomen zeigten, dass die Temperatur mit zunehmender Entfernung vom Stern deutlich stärker abfällt als es die Modelle vorhersagen, was nach Ansicht der Forscher darauf hindeutet, dass der größte Teil des Lichts im nahen Infrarot aus unmittelbarer Nähe des Sterns (...) zu kommen scheint. Das bedeutet aber auch, dass es in dieser Region keinen Staub geben kann, da es dafür einfach zu heiß ist.

(1) Wieso kann es da keinen Staub geben - wenn doch der größte Teil des Lichts in "unmittelbarer Nähe" des Stern zu kommen scheint?
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass Scheiben-Staub nach innen wandert und in den Stern "hineinfällt" - mal ganz trivial ausgedrückt.
Wie läßt sich so eine "Staublücke" durch heiße Temeraturen erklären?




Desweiteren ist hier von einem Ausmaß von 100 AE die Rede. Bei der Größe des Sterns scheint mir das nicht viel zu sein.
(2) Wird der Staub (laut Theorie) nach und nach komplett verschluckt werden oder könnten sich durchaus auch Planeten bilden?
(3) Oder haben Planeten nichts mit dieser Staubscheibe zu tun und gehen aus dem Material jenseits der Staubschicht hervor?
(4) Ist die Wahrscheinlichkeit einer Planetenbildung bei kleineren Sternen höher oder spielt die Größe des Stern keine ausschlaggebende Rolle?

Gruss
Eddy
 

mac

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Hallo Eddy,

(1) Wieso kann es da keinen Staub geben - wenn doch der größte Teil des Lichts in "unmittelbarer Nähe" des Stern zu kommen scheint?
Staub bedeutet, daß sich viele Atome und Moleküle zu kleinen 'Körnchen', Staub eben, verklebt haben. Es müssen keine chemischen Bindungen sein. Wenn es zu warm wird, dann werden diese Staubkörnchen durch die Wärmebewegung ihrer Mitglieder wieder voneinander getrennt; sie sind dann schnell genug um ihren Bindungkräften wieder zu entkommen und zu Gas zu werden.

Herzliche Grüße

MAC
 
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Eddy

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Hallo Mac,

Danke für die Erklärung.
Ist auch einleuchtend, wenn man die Antwort liest - da hätt ich eigentlich auch selbst darauf kommen können :eek:

Gruss
Eddy
 

Eddy

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Hallo zusammen,

ich habe mich mal etwas schlau gemacht, was de Planetenentstehung angeht (Fragen 2-4) :cool:

Aus den Bestandteilen der Akkretionsscheibe können durchaus Planeten entstehen. Die Theorie, die ich gefunden habe, geht von der Staubkompenente der Akkretionsscheibe aus. Es wird also davon ausgegangen, dass sich Staubkörner durch inelastische Stöße zu immer größeren Brocken zusammenballen und dadurch Planetesimale bilden - Größenordnung 1 bis 10km.
Schließlich entstehen durch Zusammenstürzen verschieden großer Planetesimale feste Planeten. Das alles läuft in einer Zeitspanne der Größenordnung 100 Mio Jahren ab. :eek:

Da Sterne wie MWC 147 allerdings nur rund 35 Millionen Jahre alt werden (siehe Titelbericht), wird die Planetenbildung wohl nicht über das Stadium der Planetesimale hinauskommen.



Über die Wahrscheinlichkeit der Planetenbildung in Abhängigkeit der Sternengröße habe ich leider nichts gefunden. Wenn man aber bedenkt, dass bei uns im Sonnensystem die nicht-terrestrischen Planeten wesentlich mehr Satelliten haben als die kleineren terrestrischen - und ich denke, dass man das 1:1 auf die Sterngröße projezieren kann - so sollten größere Sterne auch mehr Planeten hervorbringen, wenn denn die Planetenbildungsphase kürzer wäre. ;)


Gruss
Eddy
 
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Ich

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Hi,

zufällig lese ich gerade dasda. Stand des Wissens ist wohl, dass kleine Sterne genausogut Planeten bekommen können wie große.
 
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